Das Kreuz Christi

Lamia1

Sehr aktives Mitglied
Registriert
11. Januar 2014
Beiträge
1.152
Hallo!

Das Szenario der Kreuzigung auf Golgota, das uns allen aus der christlichen Religion bekannt sein dürfte, weist meines Erachtens eine imposante tiefenpsychologische Symbolik auf:

Stellen wir uns vor, das hölzerne Kreuz repräsentiert die liebesunfähige Mutter, die ihrem Kinde nichts als emotionale Distanz und Ablehnung entgegenzubringen vermag. Das Kreuz - die Mutter - öffnet zwar ihre Arme, bleibt dennoch unfähig, das Kind auch zu umschließen und zu kosen. An dieser emotional vernachlässigenden und permanente Gefühlskälte präsentierenden Mutter bleibt das kleine Kind liebesuchend regressiv fixiert. Es mag sich nicht aus seiner Kindheit lösen, da es immer noch die infantile und zugleich nachvollziehbare Erwartung und Hoffnung in sich trägt, von seiner Mutter liebend mit seiner Persönlichkeit akzeptiert zu werden. Die Individuation bleibt aufgrund der bindenden Fixierung auf der Strecke. Dem Sohne gelingt es nicht, die maskulinen Facetten seiner Identität zu entwickeln. Christus ruft am Kreuze: "Vater, mein Vater, warum hast Du mich verlassen?" Die Ausbildung einer erwachsenen Identität mit Männlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist, Eigeninitiative, sozialer Kompetenz, Grenzziehung ist dem hiervon Betroffenen verwehrt. Elterliche Lebensbejahung und die Erlaubnis zur autonomen Existenz sind ihm fremd.

Wer den nahezu omnipotent verschlingenden, des eigenen Lebens beraubenden, regressiven Sog des mütterlichen Schlundes kennt, wird meiner Interpretation vermutlich zustimmen können.

Viele Grüße

Lamia
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Fürwahr eine sehr abenteuerliche Interpretation.
Für meine Begriffe etwas zu frei, den so könnte ich jedem Stein andichten, ein Symbol für die kalte, liebesunfähige Mutter zu sein, insbesondere, wenn mir der Stein auf den Kopf fällt.

Die mir wichtigste Frage aber ist:
WARUM muss ich eine real vorkommende psychologische Schwierigkeit (Kind mit kalter, liebesunfähiger Mutter) auf eine historische Begebenheit projezieren?
Ich empfinde das als "überinterpretiert", an den Haaren herbeigezogen.

Jesus der Christus war sich seiner Sache sicher, er wuchs in einem - von uns aus gesehen - unendlich liebevollen Zuhause auf und erhielt, seiner Reife entsprechend eine exquisite Schulung. Jesus war ganz Mann - wer sonst würde sich trauen, die Pharisäer anzugreifen und die Händler aus dem Tempel zu werfen. Ein ganzer Mann also - völlig unpassend zu diesem oben geschilderten Szenario. Er war auf alles vorbereitet und doch kann man sich nicht auf so etwas wie eine Kreuzigung vorbereiten, bei aller Meisterschaft bleibt auch immer ein ganz normaler Mensch da, ein Mensch der sowieso gewohnt ist, Schmerzen in einem uns unerklärlichen Maße auszuhalten, weil jemand der so fein und so mutig ist, wie Jesus das war, "leidet leider" jeden Tag unter dieser Welt, die Dichtigkeit und Starrheit dieser Welt, heute und damals noch viel mehr, schmerzt auf allen Ebenen diejenigen, wie Jesus. Doch dann auch noch physisch aufs äusserste gequält zu werden, emotional angegriffen zu werden, mental verurteilt zu werden und - was die Prüfung ist: dabei in Liebe zu bleiben, also Jesus blieb
a) bei Bewußtsein (d.h. spürt alle Schmerzen auf allen Ebenen) und
b) in Liebe.

Was eine Meisterschafts-Prüfung gewesen ist und sein größter Dienst an der Menschheit, denn durch diesen Akt wurde unendlich viel Astral-Müll der Menschheit ins Licht transformiert, Jesus fungierte als bewußter Kanal.
Da es für die Aufgabe erforderlich gewesen ist, beim Liebes-Bewußtsein zu bleiben, kommen öfter Punkte vor, bis kurz vor der Ohnmacht durch die Schmerzen ... - in einem dieser Momente uns unvorstellbarer Qualen sprach Jesus diesen Satz "Vater, Vater, warum hast Du mich verlassen." denn er war eingetaucht in die schwärzeste Schwärze [auf die man ebenfalls nicht vorbereitet sein kann, und schon gar nicht als Kind des Lichtes und der Liebe] und diese verlies durch ihn (als Kanal) hindurch diese Erde.

Einen derart unbeschreiblich gigantischen Akt auf solch eine platte und mißverständliche psychologische Ebene zu zerren, nun, ich finde, das ist tatsächlich Blasphemie.

Ferner und damit komme ich zu Schluß: wozu eine Situation aus dem Blickwinkel des Opfertums beschreiben? Kann ja nur sein, um im Opfertum zu bleiben, oder? Und dann noch jemanden (Jesus den Christus) zu einem Opfer zu machen, zu einem Vorbildopfer, der gar kein Opfer war und ist - merkwürdig, oder?
Doch, Zahn der Zeit: die Zeit des Opfer-Seins ist vorbei.

:)
 
Für jeden symbolisieren die Bibelszenen etwas anderes.
Jeder hat sein Kreuz zu tragen … bis zum Ende, bis zur Erlösung.

WAS nun das Kreuz für einen jeden repräsentiert, das kann eben nur derjenige wissen,
der den Weg auf sich nimmt, sein Kreuz bis zum Ende trägt und damit Jesus als seinem Vorbild folgt.
 
Lamia1
Stimme dir zu, ABER.. das ist Teil der Unbewusstheit, als Kollektiv. Das trifft auf uns alle zu und das Kreuz sehe ich auch als Machtsymbol dieser Problematik.
Die Lösung ist das Loslassen der übermäßigen Verantwortung für die Mutter, oder wem auch immer und die Zuwendung zu sich selbst, um die - über Generationen - vererbete Bedürftigkeit, zu heilen.
Ein Gesamtgesellschaftlicher Prozess.
 
o-ton jesus
was hab ich mit euch zu schaffen
#mami und pappi #ich bin der sohn gottes.....jesses ne sagt mama nu nisser durchgedreht...muss zum psychiater...
die mutterrolle liegt nicht darin nett zu sein
sondern sohnemann auf die beine zu bringen
dass er sich irgendwann seine magdalena sucht
und wenn der sohn hoffnung hegt
doch von ihr erhört zu werden
dann muss er in der tat zum psychologen:D
heutzutage sind da hoffnungssvolle kräfte im aufbau
jesus im wartezimmer
das wär mal ne aufgabe:rolleyes:
vertauschte rollen;)
 
Du kannst jedes X-beliebige Symbol nehmen und dein Inneres darauf projezieren. Prinzipiell hat das zwar nichts mit dem Sympool an sich zu tun, interessant und ggf. heilsam ist es trotzdem.
 
Fürwahr eine sehr abenteuerliche Interpretation.
Für meine Begriffe etwas zu frei, den so könnte ich jedem Stein andichten, ein Symbol für die kalte, liebesunfähige Mutter zu sein, insbesondere, wenn mir der Stein auf den Kopf fällt.

Die mir wichtigste Frage aber ist:
WARUM muss ich eine real vorkommende psychologische Schwierigkeit (Kind mit kalter, liebesunfähiger Mutter) auf eine historische Begebenheit projezieren?
Ich empfinde das als "überinterpretiert", an den Haaren herbeigezogen.

Jesus der Christus war sich seiner Sache sicher, er wuchs in einem - von uns aus gesehen - unendlich liebevollen Zuhause auf und erhielt, seiner Reife entsprechend eine exquisite Schulung. Jesus war ganz Mann - wer sonst würde sich trauen, die Pharisäer anzugreifen und die Händler aus dem Tempel zu werfen. Ein ganzer Mann also - völlig unpassend zu diesem oben geschilderten Szenario. Er war auf alles vorbereitet und doch kann man sich nicht auf so etwas wie eine Kreuzigung vorbereiten, bei aller Meisterschaft bleibt auch immer ein ganz normaler Mensch da, ein Mensch der sowieso gewohnt ist, Schmerzen in einem uns unerklärlichen Maße auszuhalten, weil jemand der so fein und so mutig ist, wie Jesus das war, "leidet leider" jeden Tag unter dieser Welt, die Dichtigkeit und Starrheit dieser Welt, heute und damals noch viel mehr, schmerzt auf allen Ebenen diejenigen, wie Jesus. Doch dann auch noch physisch aufs äusserste gequält zu werden, emotional angegriffen zu werden, mental verurteilt zu werden und - was die Prüfung ist: dabei in Liebe zu bleiben, also Jesus blieb
a) bei Bewußtsein (d.h. spürt alle Schmerzen auf allen Ebenen) und
b) in Liebe.

Was eine Meisterschafts-Prüfung gewesen ist und sein größter Dienst an der Menschheit, denn durch diesen Akt wurde unendlich viel Astral-Müll der Menschheit ins Licht transformiert, Jesus fungierte als bewußter Kanal.
Da es für die Aufgabe erforderlich gewesen ist, beim Liebes-Bewußtsein zu bleiben, kommen öfter Punkte vor, bis kurz vor der Ohnmacht durch die Schmerzen ... - in einem dieser Momente uns unvorstellbarer Qualen sprach Jesus diesen Satz "Vater, Vater, warum hast Du mich verlassen." denn er war eingetaucht in die schwärzeste Schwärze [auf die man ebenfalls nicht vorbereitet sein kann, und schon gar nicht als Kind des Lichtes und der Liebe] und diese verlies durch ihn (als Kanal) hindurch diese Erde.

Einen derart unbeschreiblich gigantischen Akt auf solch eine platte und mißverständliche psychologische Ebene zu zerren, nun, ich finde, das ist tatsächlich Blasphemie.

Ferner und damit komme ich zu Schluß: wozu eine Situation aus dem Blickwinkel des Opfertums beschreiben? Kann ja nur sein, um im Opfertum zu bleiben, oder? Und dann noch jemanden (Jesus den Christus) zu einem Opfer zu machen, zu einem Vorbildopfer, der gar kein Opfer war und ist - merkwürdig, oder?
Doch, Zahn der Zeit: die Zeit des Opfer-Seins ist vorbei.

:)

Hallo,
was für eine Schulung erhielt Jesus?
Es ist kaum was von seiner Kindheit zu lesen, von seinem 13. Lebensjahr bis zu seinem 30. lebensjahr ist nicht ein einziges Wort berichtet, zu lesen.

Zum Kreuz, --ich würde sagen das es dafür steht durch Leid zu lernen.
 
Zum Kreuz, --ich würde sagen das es dafür steht durch Leid zu lernen.

wenn man es tragen muss;
ist man es, die KundaliniSchlange der Aufrichtung, die Wirbelsäule, das Zentrum, ist man im Sein, dann ist das Kreuz sicher keine Last, sondern eher etwas wie das Selbst.
 
Werbung:
Das Szenario der Kreuzigung auf Golgota [...] weist meines Erachtens eine imposante tiefenpsychologische Symbolik auf:

[...] das hölzerne Kreuz repräsentiert die liebesunfähige Mutter, die ihrem Kinde nichts als emotionale Distanz und Ablehnung entgegenzubringen vermag

Du klebst immer noch am Freudianismus, wenn auch nicht ganz. ;)

Das hölzerne Kreuz der Frau wäre ...
 
Zurück
Oben