Hallo!
Das Szenario der Kreuzigung auf Golgota, das uns allen aus der christlichen Religion bekannt sein dürfte, weist meines Erachtens eine imposante tiefenpsychologische Symbolik auf:
Stellen wir uns vor, das hölzerne Kreuz repräsentiert die liebesunfähige Mutter, die ihrem Kinde nichts als emotionale Distanz und Ablehnung entgegenzubringen vermag. Das Kreuz - die Mutter - öffnet zwar ihre Arme, bleibt dennoch unfähig, das Kind auch zu umschließen und zu kosen. An dieser emotional vernachlässigenden und permanente Gefühlskälte präsentierenden Mutter bleibt das kleine Kind liebesuchend regressiv fixiert. Es mag sich nicht aus seiner Kindheit lösen, da es immer noch die infantile und zugleich nachvollziehbare Erwartung und Hoffnung in sich trägt, von seiner Mutter liebend mit seiner Persönlichkeit akzeptiert zu werden. Die Individuation bleibt aufgrund der bindenden Fixierung auf der Strecke. Dem Sohne gelingt es nicht, die maskulinen Facetten seiner Identität zu entwickeln. Christus ruft am Kreuze: "Vater, mein Vater, warum hast Du mich verlassen?" Die Ausbildung einer erwachsenen Identität mit Männlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist, Eigeninitiative, sozialer Kompetenz, Grenzziehung ist dem hiervon Betroffenen verwehrt. Elterliche Lebensbejahung und die Erlaubnis zur autonomen Existenz sind ihm fremd.
Wer den nahezu omnipotent verschlingenden, des eigenen Lebens beraubenden, regressiven Sog des mütterlichen Schlundes kennt, wird meiner Interpretation vermutlich zustimmen können.
Viele Grüße
Lamia
Das Szenario der Kreuzigung auf Golgota, das uns allen aus der christlichen Religion bekannt sein dürfte, weist meines Erachtens eine imposante tiefenpsychologische Symbolik auf:
Stellen wir uns vor, das hölzerne Kreuz repräsentiert die liebesunfähige Mutter, die ihrem Kinde nichts als emotionale Distanz und Ablehnung entgegenzubringen vermag. Das Kreuz - die Mutter - öffnet zwar ihre Arme, bleibt dennoch unfähig, das Kind auch zu umschließen und zu kosen. An dieser emotional vernachlässigenden und permanente Gefühlskälte präsentierenden Mutter bleibt das kleine Kind liebesuchend regressiv fixiert. Es mag sich nicht aus seiner Kindheit lösen, da es immer noch die infantile und zugleich nachvollziehbare Erwartung und Hoffnung in sich trägt, von seiner Mutter liebend mit seiner Persönlichkeit akzeptiert zu werden. Die Individuation bleibt aufgrund der bindenden Fixierung auf der Strecke. Dem Sohne gelingt es nicht, die maskulinen Facetten seiner Identität zu entwickeln. Christus ruft am Kreuze: "Vater, mein Vater, warum hast Du mich verlassen?" Die Ausbildung einer erwachsenen Identität mit Männlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist, Eigeninitiative, sozialer Kompetenz, Grenzziehung ist dem hiervon Betroffenen verwehrt. Elterliche Lebensbejahung und die Erlaubnis zur autonomen Existenz sind ihm fremd.
Wer den nahezu omnipotent verschlingenden, des eigenen Lebens beraubenden, regressiven Sog des mütterlichen Schlundes kennt, wird meiner Interpretation vermutlich zustimmen können.
Viele Grüße
Lamia
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