Das Kali Yuga der Esoterik: eine Polemik

@wandervogel

Ehrlicher Menschen Tugenden ... im Zusammenhang mit dem Einganspost ... dabei meinte ich diejenigen die sich ernsthaft spirituell beschäftigen und ggf. auch andere Menschen damit unterstützen, wo aber gern mal gesagt wird, dass so etwas kein Geld kosten darf.
Die Menschen die auf unserem Planeten etwas zu sagen haben besitzen einen bestimmten Status in der Gesellschaft, das ist leider so, auch wenn es nicht so schön klingt. Und auch in der Esoszene geht es hauptsächlich darum.
Wer hat die größte Feder aufn Kopf (mal überspitzt dargestellt) oder die größte und teuerste Trommel oder die meist besuchten Kurse oder das tollste Seminarhaus usw., so sind wir wieder beim Besitz/Geld und auch spirituell interessierte Menschen sind zu einem nicht unwesentlichen Teil von ihren Hormonen gesteuert, auch wenn es nicht gern gehört wird. Da muss man sich nur mal die spirituellen Singlebörsen anschauen ...
Wenn man sich unvoreingenommen und offen in die spirituelle Szene begibt, wird man schnell erfahren dass hier genauso gemenschelt wird wie überall. Was Sex angeht, schau dir bitte die westl. Tantrakurse an ... muss ich sicher nichts weiter zu sagen.
Die Tatsache dass man "Suchender" ist heißt nicht, dass man leicht zum "Findenden" wird.
Wir sind hier keine Nativen, deshalb hinkt dein Vergleich. Gewalt gibt es außerdem auch bei denen, egal wie sprituell sie zu sein scheinen.
Ich erinnere mich an einen Erlebnisbericht einer Studentin, die in Brasilien ein Natives Volk besuchte und Zeuge von vielen uns völlig fremden Gewalttaten wurde. Angefangen damit, dass eine Frau ihr eigenes Baby mit einem Baumzweig erdrosselte (es war kerngesund), weil die Frau noch ein anderes Kind stillte und es dort eben so ist, dass die Familien nur alle 4 Jahre neuen Nachwuchs groß ziehen. Dort war nichts von Tantra-Ähnlichen Sexualpraktiken zu finden und auch nichts was zur Verhütung von Schwangerschaften half. Die Geburtenregelung wird dort über Kindesmord geregelt. ... ich könnte noch einige Beispiele nennen, aber ich denke du weißt was ich meine.
Sicher gibt es auch anderes, aber es ist nicht die Mehrheit wie du denkst. Gerade bei "primitiven" Volksgruppen, sind bestimmte spirituelle Handlungen auch nur für bestimmte Menschen zugänglich.
Alles hat eben überall zwei Seiten.
Der Traum vom friedlich spiritiuellen Paradies auf Erden ist eine riesige Seifenblase. Man kann sich mal eine Zeit drin aufhalten, aber wenn man sie dann mal wieder verlässt, wird man schnell "nüchtern".

Die sprituellen Gemeinschaften, abgesehen von denen der 60er und 70er, haben genauso zwischenmenschliche Probleme wie überall und sie stehen auch im selben Konfikt wie die, die außerhalb einer solchen Gruppe leben. Den Spagat zwischen gesellschaftl. Normen und dem was man sich im Herzen eigentlich wirklich ersehnt zu schaffen.
Nun sind es die Jungen Leute, die immer wieder versuchen ihre Ideale zu verwirklichen, was ja auch gut ist. Nur diejenigen die dann einige Jährchen älter sind, haben dann selten noch Lust ihr restliches Leben auch noch gegen den Strom zu schwimmen, weil es einfach zehrt und viel Kraft kostet bei wenig Veränderung. Sie wollen dann einfach nur noch ihre Ruhe haben oder fügen sich, was ich gut verstehen kann.
Du hast schon Recht, jeder muss bei sich anfangen und auch bei sich bleiben, aber das ändert sichts an dem was ich schrieb, denn der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen.

LG
Waldkraut
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
@Waldkraut
Danke für Deine Erläuterung und Ausführungen :)
Im Grundkern stimme ich Dir schon zu; allerdings muss man hier ein wenig weiterdenken, und auch die angesprochenen 2 Seiten mal komplett sehen, um das Bild, was auch im EP steht, zu beleuchten.

Spiritualität als Solches kostet nunmal kein Geld; können wir jetzt geteilter Meinung sein, aber ich denke doch Du weisst was ich konkret meine. Dass es natürlich hier als auch bei anderen Völkern/Kulturen Menschen gibt, die aber div. "Weisheiten" und "Antworten" etc gegen teil horrendes Entgeld anbieten, um "Suchenden" zu "helfen" müssen wir nicht ausführen. Beispiele sind bekannt sag ich mal.
Und genau da beginnt es doch!
Dass alles in einem Ausgleich sein sollte, hat mit dem, was mittlerweile aber teils abgezogen wird, nunmal nix zu tun. Glücklicherweise ist das in anderen Kreisen nicht so immens. Die NewAge schiene ist ein Milliardengeschäft.
Das hat aber weniger mit ernshafter Esoterik und Innerer Suche zu tun, als vielmehr u.a. auch politische Hintergründe und Konglomerate verschiedener "Szenen". Und eben hier genau fusst wieder das, was ich mit der Pyramidenhirarchie meinte.

Dass Sexualität hier zu einem grossen Teil ad absurdum geführt wurde/wird... Ja, hast gewiss Recht; erkläre das aber mal den ver-gender-ten Gutmenschen.

Dass das Roussousche Bild vom "edlen Wilden" völliger Bullshit ist ist klar; sowas meinte ich auchnicht (grad bei Praktiken und Lebns"planung" von Buschleuten).. Solches ist uns fremd.. Und wir?? Wir treiben ab, oder stopfen Hormone in uns rein.. Was ist nun befremdlicher fürs Leben?
Der Punkt ist eher, dass bei den wenigen noch wirklich spirituell (ja das Wort passt nicht recht) lebenden Indigenen das Verständnis für und über die Gesamtheit des Lebens, ein völlig natürlicheres noch ist. Dort hat die "Gewalt" wenn wir es so nennen, Überlebensspezifische Punkte, nicht aus Profitmaximierung; und genau das sind die Punkte.. Ist a aber ein Thema für sich, nix für den Thread. Das hat auchnix mit "Paradiesdenken" zu tun, im Gegenteil, mit Realismus.

Was die Gemeinschaften angeht... Grad die in den 60/70er waren alles andere als konfliktfrei. Die Aussendarstellung und die Substanz dahinter waren 2 Welten. Heute ists leider so, dass die Menschen aus den "gesellschaftl. Konstrukten" ausbrechen wollen, und etwas "Neues" zu kreieren; aber genau den Mist, den sie nicht wollen, wieder unter anderem Namen ins "Neue" mitnehmen. Nämlich die "gesellschaftl" Strukturen. Schräg...
Man muss nicht gegen den Strom schwimmen, oder gegen irgendetwas "kämpfen"; Seine Tugenden (nicht Ideale, das sind grundverschiedene Sachen!) kann man auch innerhalb der "2 Welten" umsetzen. Wei-Wu-Wei wie es im Daoismus heisst.
Veränderungen herbeizuführen bedarf "Zeit", das passiert nicht auf "schnipps", passt bloss nicht in unsere schnellebige, kurzweilige Welt, und ist garnicht gern gesehen.. Warum, kann sich jeder selbst ausmalen.
Es geht nunmal nur so, dass jeder fürsich, mit sich beginnt. Ja, der Mensch ist ein sozaiales Wesen (sagen Psychoanalytiker); eine Ent-wicklung und Selbst-erkenntnis kann aber auch die soziale Struktur nicht ermöglichen. Denn genau daraus entstehen dann die Konflikte; im Kleinen und im Grossen.

"Der Erleuchtung ist es egal, wie und ob Du sie erlangst"... ;-)
Vorher kochst Du wasser für den Tee; nachher kochst Du Wasser für den Tee.
 
In keinem anderen Zeitalter kann man so schnell, in einer Lebenszeit, Erleuchtung finden, wie im Kali Yuga; ich weiß also gar nicht, was das ganze Gemecker immer soll, sind schließlich alle freiwillig hier.
Nebenbei, es wird echt Zeit, das Kali Yuga ist nämlich so gut wie vorbei, dies Jahrhundert tanzt Kali das nächste Zeitalter ins Leben. Also, streng dich an, so leicht wird es so schnell nicht wieder ;)

lg



ob das kali yuga schon bald zu ende geht ...... darf bezweifelt werden kali tanzt noch serh schön. (siehe auch: finanzkrise, flüchtlingströme und vieles mehr.)

shimon
 
Shimon, wenn sich die Vorstellungen der Menschen in westlichen Kulturen vom Kali Yuga nicht mit den Vorstellungen indischer Astrologen in Einklang bringen lassen, kann Kali da auch nix für. Das Kali Yuga ist (angeblich) vorbei, die nächsten knapp 100 Jahre gelten als Übergangszeit, in denen alle verkrusteten Strukturen zusammenbrechen - und sich mit Händen, Füßen und Zähnen dagegen wehren.... lg
 
Wen es kümmert, den kümmert es und bleibt selbst außen vor. Letztlich kaschiert es nur die eigene Faulheit, wenn man die Zeit vornehmlich mit lästern und Klagen verbringt über Dinge, die vor 500 Jahren auch nicht anders gewesen sind. Es hält einen genau da fest, wo man angeblich nicht hin will und wird ironischerweise Teil dessen.
 
obwohl man nichts weiter ist als ein gewöhnlicher Affe, ein Sklave seiner Triebe, unfreier als betont weltliche Naturen. Und man ist stolz darauf, umso stolzer, je weniger Gedanken dieser Sklaverei widersprechen. Fressen, ficken, faul sein und noch die schlechteste Angewohnheit toll finden: die Spiritualität des 21. Jahrhunderts.

Das hat doch nichts mit Spiritualität zu tun? Kapier ich nicht.

Ergebnis ist eine Esoterik, die sich vom Rationalismus dadurch abgrenzt, dass sie Mägen und Geschlechtsteile zum Nonplusultra erklärt, jede Form von individueller Entwicklung als Wahnidee geistiger Unreife abkanzelt und sich vor allem danach sehnt, das Selbst in einer Art ewigem göttlichen Uterus aufzulöse

Eine klitze kleine Auslebung der Esoterik tut das wohl. Aber das hat doch nichts mit den knapp anderen hundert Prozent Esoterikern zu tun?

Spirituelle Reife wird nicht erstritten, sondern einfach behauptet

Wenn ich mal einen Fallschirmsprung gemacht habe, dann streite ich nicht mit dir darüber, ob das tatsächlich stattgefunden hat. Ich sage dir, dass es die Wahrheit ist.
 
Werbung:
Das hat doch nichts mit Spiritualität zu tun? Kapier ich nicht.



Eine klitze kleine Auslebung der Esoterik tut das wohl. Aber das hat doch nichts mit den knapp anderen hundert Prozent Esoterikern zu tun?



Wenn ich mal einen Fallschirmsprung gemacht habe, dann streite ich nicht mit dir darüber, ob das tatsächlich stattgefunden hat. Ich sage dir, dass es die Wahrheit ist.



kannst du mir sagen wa "esoteriker" bedeuten soll???

shimon
 
Zurück
Oben