Das ist ja noch NIE passiert!

Boah, liebe Geli, das ist der Hammer!

Ich hab ja bei Weitem nicht alles geschrieben....manches würde eh keiner glauben...

Aber was ich von dir lese, ist ja schon extrem!

Was machen deine Nerven? Kannst du noch drüber lachen, wenigstens im Nachhinein?

Alles Liebe von ganzem Herzen Mondin :umarmen:
 
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Huhu Mondin, hallo Ihr!, :)

Ich weiß nicht, ob alles mit der inneren Spannung zu tun hat.

Ich hatte/habe gerade auch so eine Strähne. Und zwar seit ungefähr anderthalb Jahren. Bei mir ist es so, dass meistens irgendwelche anderen Leute bei meinen Schäden mitspielen, oder auch einfach nur die Natur.


Bei mir ging zuerst die Waschmaschine kaputt. Von dem Gebrauchtmaschinenhändler von dem ich diese hatte - hat für 100€ 7 Jahre gehalten - ließ ich mir ein weiteres Exemplar bringen. Bei der ersten Wäsche war klar, die spülte nicht. Er reparierte drei Tage daran herum, dann tauschte er sie aus. Die nächste Maschine schleuderte nicht. Ich will es kurz machen: ich habe innerhalb eines Jahres 4 Waschmaschinen von verschiedenen Händlern gekauft - Gottseidank jeweils mit Garantie - und alle waren kaputt!

Das Dach über dem Flur war undicht. Mein Vermieter, ein alter Bauer, legte mir als "Reparatur" einen Stück Teppichboden auf das Flachdach - bis das Wetter besser sei, sagte er. Der Teppich blieb. Der war allerdings vorne zu kurz, so dass vorn oben immer noch Nässe durchkam, folglich begannen die Wänden zu schimmeln. Der Rahmen der alten Holzhaustür wurde durch die Nässe mürbe, die Angeln gaben nach, dadurch sackte die Haustür ab, ließ sich kaum mehr öffnen. Ich beklagte den Schaden, worauf mein Herr Vermieter den Türrahmen mit Stahlbeschlägen fixierte, die Haustür unten absägte ( was unten aufsitzt ist schließlich unten zu lang, nicht wahr?) und Schimmelentferner auf die Wände strich.

Jetzt war die Haustür oben zu kurz und es zog gewaltig durch. Aber ich bin ja Handwerkerin, ich brachte bis zum Sommer eine Leiste an.

Jedenfalls, als alles nachfragen nichts half und auch angedrohte Mietkürzung keinen Erfolg zeigte, habe ich das Dach gegen Einbehalt der entsprechenden Summe selbst neu gedeckt und einen neuen Türrahmen eingezogen. Die Tapeten im Flur abgerissen, neu tapeziert - oki, alles prima. Das war im Sommer. Aber im Winter, als es so heftig schneite und regnete, war der Schimmel wieder da! - Puuh!
Warum? Viele kleine Äste einer alten Kiefer vorm Haus waren abgebrochen und hatten den Abfluss der Regenrinne verstopft. Dadurch hatte sich das Wasser hochgestaut und die Nässe war von unten unter die Dachpappe gezogen.

Natürlich ging zwischenzeitlich mein Herd kaputt, mein Rasenmäher, mein Toaster, mein Bügeleisen. Meine alte Mutter rutschte bei mir im Bad aus und fiel in die Tür der Duschkabine. Mutter heile- Tür im Eimer. Von der neuen Spülmaschine - aber leider die Garantie gerade abgelaufen - löste sich innen unten der Wasserhochzug, so dass sie nicht mehr richtig spülte. Ich hab das mittels etwas strammgezogenen Stahldrahtes selbst repariert.
Auch den Staubsauger konnte ich selber reparieren. Nicht aber die Elektroleitung, die im Wohnzimmer auf einmal einfach ausfiel. Die hätte ich neu ziehen müssen. Der Bauer konnte sich den Ausfall auch nicht erklären und zog es vor krank zu werden.
Mein Sohn hatte sich ein Aquarium eingerichtet. Weil er seine Zimmer grundrenovierte ( Böden, Decken, Tapeten, Türen, etc.), stellte er es vorübergehend in meinem Schlafzimmer auf einer schönen, alten Eichenkonsole ab. Das Ding war offenbar beim Transport undicht geworden und ruinierte die furnierte Oberfläche des Schrankes.

Mein Auto hatte zunächst nur einen Schaden: Es leuchtete dauernd die gelbe Motorwarnlampe auf ( was vor allem auf Autobahnen unangenehm ist), aber die Werkstatt - zu der ich wieder und wieder hinfuhr, fand über ein halbes Jahr den Fehler nicht. Ebensowenig der 2x gerufene ADAC.
Das irre war: Die Ersatzteile die gekauft wurden, hier das Leerlaufregelventil - waren schon bei Einbau kaputt.

Als nächstes kam ich aus dem Haus und fand meine Heckscheibe zerbrochen. Ich rief die Polizei. War sie eingeschlagen worden? - Nein.
Sie fanden leicht die Ursache. Das Auto stand an diesem Frühjahrstag mit dem Rücken in der heißen Südsonne Dadurch hatte sich die Heckscheibe extrem erhitzt, stand unter Spannung, und die Eisbröckchen, die von den Tannen schräg dahinter tauend herabregneten, hatten sie zum Platzen gebracht.

Zwischendrin stach mir - einen Abend in der Großstadt - jemand in einen Reifen. Ich hätte zwei neue Reifen kaufen müssen, weil es aber ohnehin Frühjahr wurde, liess ich die Sommerreifen aufziehen. Die wurden jedoch vermutlich beim Anbringen vertauscht, denn immer wenn ich nun über 110 fuhr, rüttelte es unter meinem Hintern, als würde ich eine Ziege reiten.
In der Werkstatt konnte man keinen Schaden an den Reifen entdecken, das Profil sei ja doch noch gut, erklärte mir der Mechaniker. Nicht mehr lange. Nach zwei Monaten waren sie komplett abgefahren und ich musste gleich vier neue Reifen kaufen.

Dieser Computer mit dem ich schreibe, hat seit November einen Defekt.
Ich habe einen Apple-Mann in Köln, der mir auf meine Anrufe hin immer wieder sagte, ja, er würde ihn reparieren, wenn er bald wieder etwas Zeit habe - er kam aber nie. Nachdem ich herausgefunden hatte, dass die Festplatte angeschlagen ist, brachte ich ihn jemand anderem, der mir zusagte, die Platte auszutauschen. - Er hat es nicht hingekriegt. Zwar das Austauchen, ja - aber dann lief der Computer nicht mehr.


Also, wenn es an innerer Spannung liegt, dann muss die sich meilenweit und vor allem auch auf andere Leute erstrecken.
Und das geht nicht, denke ich, denn jeder Mensch hat ja einen eigenen Willen, mit dem er etwas im Leben bewegen will.

Allerdings pflege ich seit 6 Jahren meine alte, zunehmend demente Mutter, was gerade seit dem letzten Jahr sehr hart und sehr nervenaufreibend ist. So könnte an der inneren Spannung doch was dran sein. Aber irgendwie erscheint mir viel auch von aussen zu kommen, und zwar etwas anderes, als dass wegen starker eigener Energiespannungen Glühbirnen platzen oder der Strom ausfällt.

Obwohl viel schieflief, habe ich auch viel Hilfe bekommen. Von meinen alten Nachbarn bekam ich einen neuen Rasenmäher geschenkt.
Eine Freundin verkaufte mir schließlich die Waschmaschine ihres Freundes für wenig Geld, als der zu ihr zog. Und die wäscht.
Den Herd hat ein Freund meines Sohnes repariert. Die neue Duschkabine bekamen wir von einem anderen Freund geschenkt. Die befreundete Firma, die die Festplatte nicht zum Laufen bekam, hat mir einen anderen Apple mit allen neuen Adobe-Grafikprogrammen - für eine Zeit - kostenlos zur Verfügung gestellt, damit ich arbeiten könne. ( Muss nur noch eine wireless lan Karte einbauen, denn ich habe Internet über Funk.)

Ich hab derweil auch viel geschenkt.
Der Mutter die Pflege, dem Sohn das Kümmern, der einen Freundin hab ich die Küche eingebaut, der anderen bei komplizierten Fußleistenanfertigungen geholfen ( darin verlaufen Heizungsrohre), Kunsthandwerkerfreunden, denen es finanziell schlecht geht, habe ich gute Entwürfe gemacht und die technischen Fragen bei der Umsetzung betreut, usw.

Ich finde immer, wer viel gibt, der bekommt auch viel. Also, die Ebene funktioniert bei mir.

Dennoch geht unwahrscheinlich viel kaputt. Und es verzögert sich unwahrscheinlich viel bei mir. Ich gehe inzwischen schon davon aus, wenn ich morgen einen Brief an einen Anwalt schreibe, wegen einer Muttersache, dass der verlorengeht oder falsch abgeheftet wird, und es erst auf den zweiten oder dritten Anlauf klappt.

Das war nämlich in den letzten 1 1/2 Jahren mit allem so. Wie, ich beantrage die Betreuung für Mutter bei Gericht, weil sie wahllos ihr Konto plündert und das Geld verschwindet - schreibt mir die Richterin, meine Vorsorgevollmacht würde eine Betreuung entbehrlich machen. Die wurde aber von der Sparkasse nicht akzeptiert, und ich hab die staatliche Betreuung erst bekommen, nachdem Mutter 10.000 Euro Schulden gemacht hatte, darunter auch etliche beim Gas/Stromunternehmen.

Oder, wenn ich den Wagen in die Reparatur bringe, kann ich sicher sein, dass ich ihn zum verabredeten Termin NICHT heile zurückkriege.

Es ist schon wirklich merkwürdig. - Wer hat eine Erklärung?

Dir, Mondin, wünsche ich, dass es bei Dir bald wieder besser sichtlich klappt! Und mir auch.:rolleyes:

Lieben Gruß,

Geli :flower2:

Ich könnte es sicherlich in einer esoterischen Weise begründen,
aber ich möchte versuchen es logisch zu begründen.
Die Art wie du in deinem Leben "erlebst" hängt von deiner eigenen bewusstseinsmäßigen Haltung ab. Schützt du dich vor Ereignissen, werden die Ereignisse so gestaltet sein, dass du dich schützen kannst. Bist du offen gegenüber Ereignissen, werden Sie dir derart präsentiert werden, dass Sie dich praktisch einladen. Nun liegt es aber in unserer Natur, dass wir uns abgrenzen, schützen wollen. Das hat damit zu tun, damit wir nicht übersättigt werden. Niemand möchte zum Beispiel zu viel Sonnenlicht abgekommen. Da würde man ja gar nichts mehr sehen können.
SO entstehen Schutzmechanismen. Damit wir aber nicht ständig blockiert sind von unsere eigenen Mechanismen, werden diese unterbewusst.
So können wir uns auf andere Dinge konzentrieren. Manchmal aber, haben wir uns zu extrem geschützt und haben unterbewusst eine Blockade erzeugt.
Das wiederum erzeugt dann ein Bewusstsein, welches sich nach außen schützt. Was möchte ich damit sagen?

Du kannst im Leben oftmals Dinge nicht wahrnehmen, weil du Sie wegfilterst.
Sie sind zwar vorhanden, aber du siehst Sie einfach nicht.
Man sieht manchmal nicht, dass bereits acht Jahre vergangen sind und die Maschine defekt ist. Manchmal sieht man nicht, dass die Werkstatt nur Pfuscher beschäftigt, die ihren Kunden dauerhaft binden wollen,
manchmal sieht man keine andere Möglichkeiten?
Man schränkt sich selbst so sehr ein, dass man sogar gewisse Mechanismen wiederholt, nur damit Sie endlich mal bewusst werden, also passiert andauernd nen ähnlicher Effekt.

So, das als einfaches Erklärungsmodell. Wir müssen auch verstehen, dass innerlich körperlich Spannungen entstehen und diese Spannungen auch körperlich REAL sein können. Es ist schließlich alles lebendig.
Wir müssen auch damit leben können, dass wir uns selbst ganz bewusst so eingrenzen, um eben die Person zu sein, welche wir sind.
 
Huhu Ihr! :)

Also, erst habe ich geschrieben:

Ja sicher Mondin, :)

ich lache immer noch darüber, in mir und über alle Schwierigkeiten, selbst wenn es zu manchen Zeiten oder an manchen Tagen hart ist.
Ich lasse das Lachen nicht ausgehen.
Aber die Nerven liegen teilweise, gerade bezüglich Mutter, schon SEHR blank.

Ich muss immer gucken, dass ich mir schöne 'Gegenwelten' schaffe.
Ich bin ja selbstständige Kunsthandwerkerin; zu manchen Zeiten kriege ich aber gar nichts mehr selbst gebacken vor lauter Mutterpflege, ihrer Krankheit, und dem dazu nachhängenden Schrift-, Juristen- und Geldkram.

Dann steige ich ein bisschen aus und arbeite in anderen kunsthandwerklichen Firmen mit. Das gibt zwar nur kleines Geld, aber es rettet mich vor dem Fixiertsein auf meine Katastrophen.
Den Kopf FREI kriegen! Und dann bewege ich mich in einer besseren Gegenwelt. Oder auch, wenn ich einen schönen, anspruchsvollen Auftrag habe, geht es mir gut.

Was machst Du denn beruflich, Mondin?



Bis dahin war ich geraten, und nun schrieb DadalinSpa, deren/ dessen Worte ich nicht recht verstehe.
Würde ich aber so gerne!

Ich wiederhole: es geht um innere Schutzmechanismen, die unterbewusst ablaufen, damit wir täglich frei handeln können.

DadalinSpa schrieb:
Manchmal aber, haben wir uns zu extrem geschützt und haben unterbewusst eine Blockade erzeugt.

Sinngemäß von Geli: Diese Blockade erzeugt dann ein Bewusstsein, welches sich nach außen schützt. - Ja klar!
Und innerhalb der Blockade sieht man bestimmte Dinge nicht mehr, oder bewertet sie anders?

Ja, sicher tut man das, aber man KANN sie merkwürdigerweise auch kaum anders sehen. Das ist wie ein Zwang, der dem eigenen logischen Denken folgt. Wobei ich gerade wieder bei Mutter bin, bei der ich das sehr stark erlebe.
Ich kann mich ja immer noch mal wieder retten und von OBEN drübergucken.
Trotzdem reichen bei mir bisweilen die Kräfte nicht aus, um mir zu sagen: Diese Werkstatt nimmt dich ja nur aus. - Ich mein, die letzte Vertragswerkstatt tat es ja ebenso! Oder: Das Auto ist alt. Ich mein, meine Spülmaschine ist neu und trotzdem kaputt.

Ich persönlich sehe die einzige Möglichkeit darin, dass man sich innerlich mit etwas Besserem beschäftigt, als mit seinen persönlichen Katastrophen.
Den Blick aufmacht, etwas tut, sich bewegt, dann wird etwas von dem Neuen schon gelingen.
Und weil man nun unterwegs ist, kann man Rückfälle, die auf menschlichem oder technischem Versagen beruhen, deshalb leichter verkraften.

Ich freue mich auf Eure Antworten!

Einen lieben Gruß,

Geli :flower2:
 
@Angelika

ältere demente menschen, entwickeln manchmal irrationale wut. das wirkt dann wie der böse blick. wenn sie den ganzen tag nichts zu tun haben, als wütend an andere menschen zu denken. als kind hat man kaum schutzmechanismen gegen einen elternteil, weil einen ja liebe verbinden sollte und viele alte verletzungen im spiel sind.

das heißt natürlich nicht, dass deine mutter dich nicht leib hat, aber es könnte teil eines krankheitsbildes sein.

ich habe ins blaue rein vermutet bei deiner mutter. denn vielleicht ist sie auch in ihrer krankheit ganz eine liebevolle.

ich hoffe ich bin niemanden zu nahe getreten.
 
Liebe/r DadalinSpa, :)
mein Compi ist kaputt. Ich kann ganz schlecht irgendwas anklicken, dann bricht er sofort herunter. Ich kann auch nur eingeschränkt hier im Forum sein. Ich versuche aber auf Deine Seite zu kommen!

Lieben Gruß!

Nee, Mutter ist schon eine sehr zynische und sehr schwierige Person, keyjey. :)
Nicht nur mir gegenüber. Du liegst richtig.

In dem Maße, in dem ich mich in ihrer Welt aufhalte bekomme ich mit, wie entsetzt die Leute über sie sind. Da ist die Friseuse, die sie seit 40 Jahren im eigenen Salon frisiert, und die mir jetzt letzten Mittwoch sagte: "Die stänkert und schreit mir hier die Bude zusammen! Das hat sie aber schon immer gemacht! Wenn Sie sie um vier Uhr bringen, holen Sie sie um fünf, spätestens 10 nach fünf wieder ab! Wenn sie so rumschreit und uns alle beleidigt, muss ich auch mal deutlich werden!"

Also wirklich: eine böse, alte Frau.

Einen lieben Gruß Euch,

Geli :flower2:
 
Liebe/r DadalinSpa, :)
mein Compi ist kaputt. Ich kann ganz schlecht irgendwas anklicken, dann bricht er sofort herunter. Ich kann auch nur eingeschränkt hier im Forum sein. Ich versuche aber auf Deine Seite zu kommen!

Lieben Gruß!

Investiere in einen neuen Computer, dann siehst du klar.
Ich bin übrigens eine Sie, im Er-Kostüm.
 
Ich mein, meine Spülmaschine ist neu und trotzdem kaputt.
ich kann nur für mich sprechen: ich würde mir in dem fall überlegfen ob ich wirklich eine spülmaschine brauche ... - es ist an der zeit, dass wir uns schon mal drauf einstellen dass gewaltige veränderungen auf uns zukommen - je leichter das gepäck ist, desto flexibler ist man - auch im kopf!
Investiere in einen neuen Computer ...
so kann man es natürlich auch machen, weiter konsumieren was das zeug hält - wobei die energie, die man investiert um sich einen geschirrspüler zu halten, jene wohl mächtig übersteigt, die man braucht um seine teller abzuwaschen

abspecken = mehr freie zeit und weniger stress ;)

z.b. crossfire schrieb mal, er besitzt nur einen koffer und ein notebook ...

lg
 
ich kann nur für mich sprechen: ich würde mir in dem fall überlegfen ob ich wirklich eine spülmaschine brauche ... - es ist an der zeit, dass wir uns schon mal drauf einstellen dass gewaltige veränderungen auf uns zukommen - je leichter das gepäck ist, desto flexibler ist man - auch im kopf!so kann man es natürlich auch machen, weiter konsumieren was das zeug hält - wobei die energie, die man investiert um sich einen geschirrspüler zu halten, jene wohl mächtig übersteigt, die man braucht um seine teller abzuwaschen

abspecken = mehr freie zeit und weniger stress ;)

z.b. crossfire schrieb mal, er besitzt nur einen koffer und ein notebook ...

lg

Wenn jeder Hansel von Hand waschen würde, dann hätten wir eine schöne Umweltverschmutzung. Genauso wie wenn jeder in den Busch gehen würde zum Pinkeln. Technik muss nicht immer als Feind angesehen werden und Konsumverhalten ist auch nicht schädlich sondern eine ganz natürliche Entwicklung. Krankhaft ist das, ich muss alles GÜNSTIG haben und ich vor allem ich muss jeden unnötigen scheiß haben. Aber das ist eine ndere Geshcichte.
 
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Hallo Shumil, :)

ich hab das schon hinter mir als Erfahrung, das Verabschieden von allen Sachen. Mitte 20 habe ich meine Wohnung aufgelöst und bin nur mit einem Koffer nach London gegangen. Ich wohnte mit einem Freund und einer Freundin in einem Zimmer zusammen, Bad, Küche und Wohnzimmer teilten wir mit zwei anderen Studenten. Wir hatten nur zwei Betten, so dass Karl abwechselt bei Clara oder bei mir im Bett schlafen musste. Wir arbeiten alle in einem kleinen Theater, wo wir für Kinderauführungen sorgten. Wir hatten oft nur sowenig Geld, dass wir gerade entscheiden konnten, ob wir nun Brot ODER Butter kaufen konnten. Aber es war ein selbstgewählter Konsumverzicht, deshalb war es eine sehr gute und heitere Zeit.

Wir drei stecken in Deutschland alle in künstlerischen Studiengängen und hatten reges Interesse an Phantomime, Tanztheater, Puppenspiel.
Wir suchten auch dringend gute Schulen für diese Bereiche, das hatte uns nach London getrieben. Um Schulen zu vergleichen, reisten wir von London aus in die ( europäische) Welt. Das hieß, wie kauften uns ein Transalpino-Ticket bei der Bahn, damit durfte man regulär 3 Monate in ganz Europa unterwegs sein, mit etwas ( nacharbeitendem) Geschummel ( zum Beispiel aus 3en 8ten machen), reichte es auch für 6 Monate...
Wir waren mit Seesäcken unterwegs und anfangs hatten wir noch alles mögliche dabei. Unser gedankliches Ziel war aber, soviel wie möglich an Ballast hinter uns zu lassen, eben mit der Idee, dass wenn man nix mehr besitzt, was einen bindet, man wirklich bei sich selber ist und Kopf und Gedanken völlig frei werden.

Wir schliefen in der Nähe von Bahnhöfen, in Parks, in Langstreckenzügen oder am Strand.
Wir schauten uns Schulen in Paris, Barcelona, Marsaille, Lissabon und Rom an. Weil wir kein Geld hatten, jobbten wir, wo wir gerade etwas fanden.
Gut war, in südlichen Gefilden als Erntehelfer im Obstbau oder später in Weinbergen zu arbeiten. Wir halfen auch riesige Melonen zu ernten und Sonnenblumen. Wenn wir wieder etwas Geld verdient hatten, was für die nächsten Wochen reichte, reisten wir weiter. Wir lernten viele Leute kennen, lebten zeitweise in spanischen Wohngemeinschaften, auf dem Festland oder auf den Balearen.

Unterwegs ließen wir immer mehr Zeug aus unseren Seesäcken hinter uns.
Wir reisten nicht immer zusammen, wir trennten uns auch, je nachdem, wo der Einzelne hinwollte. Nachdem ich noch einige Zeit ohne Karl und Clara auf Menorca verbracht hatte, kehrte ich folgend ausstaffiert heim:
Ich trug ein knielanges, ärmelloses lila Baumwollkleid, welches ich irgendwo in Avignon gekauft hatte, dazu besaß ich eine Handtasche mit einem Handtuch, Haarbürste, Zahnbürste, Zahnpasta, Zigaretten und Pfefferminzbonbons; ein Portemonnaie mit Ausweis, dem Bahnticket und etwas Geld darin.
Schuhe hatte ich nicht mehr, ich lief schon seit längerem barfuß. Unter dem Baumwollkleid trug ich nichts, denn ich hatte auch keine Unterhose mehr.
Ich war aber braungebrannt, innerlich stark und glücklich.
Es war eine wirklich gute Zeit!

Das lässt sich aber nicht auf Dauer leben. Im kalten Deutschland und England braucht man Unterhosen, Schuhe und Mäntel - vielleicht im Gegensatz zu Brasilien?
Und wenn man Kinder bekommt, und in Deutschland keinen Strom hat - das wäre nämlich die radikale Konsequenz aus Konsumverzicht - kann man sie in Deutschland oder England jedenfalls nicht adäquat versorgen.
Wenn man in einer bestimmten Kultur lebt, muss und will man schon noch ein Stückweit deren Werte ( und Notwendigkeiten) mitleben, sonst gerät man bald zum verachteten Außenseiter. Das tut der Seele nicht gut.

Die Spülmaschine muss wirklich nicht sein, da gebe ich Dir recht, sie ist aber seit 25 Jahren in meinem Leben etabliert - also sollte die auch funzen.;)
Und nur der Verzicht auf die "Spüli" wäre ja auch nix - nur weil sie ausfällt - wenn, dann konsequent!
Aber das geht nicht recht zu leben in D und A und GB. Du hast ja auch einen Computer und Internet, sonst könntest Du gar nicht mit uns schreiben.
Also, die wirkliche Konsequenz des Konsumverzichts kann - meiner Meinung nach - nicht mehr durchkommen, zu sehr ist die globale Wirklichkeit zum Beispiel von einem Stromanschluss in den Wohnungen abhängig geworden.

Freunde von mir sind zur Zeit meiner Reisen auf die Insel La Palma ( Canaren) gezogen. Die haben da Kinder bekommen und konnten die wunderbar ohne Strom großziehen, in völliger Selbstversorgung. Hatten einen Brunnen für Wasser, Ziegen für Milch und Käse, Hühner, der fruchtbare Garten gab alles her was sie brauchten, ein Weinhang sorgte für weiteres Getränk. - Heute leben sie vom Tourismus. Zwar einem sanften, aber doch.... Sie haben alte Häuser erstanden, die umgebaut; sie haben neue, komplett verrückte Häuschen aus Bruchsteinen und Holz gebaut, die so urig sind, wie wenn jemand Teppiche knüpft und das nicht kann. Und aus künstlerischen Gründen beim Teppich halt ein Bananenblatt miteinwebt und dann eine kleine Kalebasse dranhängt. -- Aber toll!
Natürlich haben sie inzwischen Strom und Internet. Sonst könnten sie ihre Häuslein nicht vermieten.

Übertrag Deine Verhältnisse nicht komplett auf uns.
Ich fürchte, wir entkommen der Globalisierung nicht mehr.
Das Einzige, was wir tun können, ist - trotz Konsumgütern- für menschlichere Verhältnisse zu werben!!!

Fühl Dich gedrückt,
Geli :flower2:
 
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