Das innere Kind

Lucille

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29. Januar 2006
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734
Hallo ihr Lieben!

Die Heilung von Verletzungen aus der Kindheit scheinen zu gelingen, wenn
man sich des "inneren Kindes" annimmt und dieses heilen kann - durch
Verständnis der Bedürfnisse, durch Liebe und Zuwendung.

"bärchen" hat mich in einem anderen Thread auf den Gedanken gebracht,
dieses Thema hier einzustellen.

Habt ihr Erfahrung damit?

Zahlreiche Beiträge und Erfahrungsberichte wären schön!

Liebe Grüße
von Daisy:daisy:
 
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Ja :)

Mein Kind saß mal im Brunnen
(konnte oder durfte nicht schreien)
und sah ganz ruhig vier Jahreszeiten
auf dem Himmel-Hintergrund an... :D

Aber das innere Kind -
kann auch aktuelle Fragen beantworten ! :)
 
eugenique schrieb:
Ja :)
Aber das innere Kind -
kann auch aktuelle Fragen beantworten ! :)

Da gebe ich dir Recht, es kann dich auch heilen (oder dir helfen dich zu heilen), in dem du das innere Kind herausholst und ihm die Macht dazu gibst.

Aber das innere Kind braucht auch des Öfteren eine starke:umarmen:
Deshalb nimm dich öfters in den Arm und drücke dich ganz fest.
 
Danke Opelia ! :)

Zuerst sollte ich gleich schnell werden ! :D :)

Vielleicht probiere ich mal,
Danke :)

(bin aber sehr überrascht:
höre das von mehreren Leuten,
aber Meins - läuft nur und lacht... :) )
 
Hallo,

es ist bei mir zwar schon längere Zeit her (ca. 8-9 Jahre), dass ich mit dem inneren Kind gearbeitet habe, aber noch nicht "zu" lange.

Zunächst zur Literatur:

Das Buch von John Bradshaw (Das Kind in uns - 380 S.) fand ich zum "Lesen" ganz interessant. Und auch die Tests für die 6 Phasen der Kindheit, um zu testen, wie tief das Kind verletzt ist, fand ich erhellend. Aber die "Praxis-Schritte" in diesem Buch empfand ich als zu schematisch und kurz. Die Praxis wirkte auf mich ein wenig "amerikanisch" und auch traditionel-christlich: ein paar Regeln, Stichpunkte, kurze Texte und einen christlichen Epilog etc..

Das Buch "Hand in Hand mit dem inneren Kind" (180 S.) von G. Bunz-Schlösser ist sehr verschieden. Hier geht es vor allem um Praxis und zwar um das Erlernen einer Dialog-Praxis. Mir hat hier nicht gefallen, dass lediglich "eine" Methode vorgestellt wird. Aber wem diese Methode liegt, der wird sicherlich Gewinn aus diesem Buch ziehen.
Die Methode:
Zunächst Entspannung, dann Imagination von positiven Kindheitserfahrungen und schließlich Einübung des Rollentausches zwischen dem Erwachsenen und dem Kind in diesen Imaginationen. Übungszeit: täglich 10-30 Minuten.

Am besten hat mir damals das Buch sowie das Arbeitsbuch von Chopich und Paul gefallen. Das Arbeitsbuch baut auf dem Buch auf und beinhaltet sowohl eigenständige Übungen als auch allmählichen Aufbau einer tiefen "Inner-Bonding"-Methode. Das Buch stellt mit vielen Schautafeln und Hilfekapiteln die Arbeit und Theorie mit dem inneren Kind vor.
Problematisch kann im Arbeitsbuch sein, dass die Autorinnen immer wieder neben dem "Höheren Selbst" auch auf eine "Höhere Macht" referieren. Für Atheisten kann dies wohl zunächst ein Problem darstellen - man muss dann zumindest eine Entsprechung finden oder die Übung auslassen.

Zu meinen Erfahrungen und meiner Sichtweise der Praxis:

Meine Erfahrungen mit der Praxis sind vielfältig. Als positiv habe ich die "Erfahrungen" und den "Kontakt" mit dem inneren Kind empfunden.
Schade fand ich, dass die Bücher vor allem auf das "Kind" eingehen. da meiner Meinung nach das Problem nicht alleine die Kindeserfahrung ausmacht, sondern das "gegenwärtige Verhältnis" zwischen Kind und Erwachsenem.
Die Autoren berichten natürlich alle über das "Problem" des Beginns, aber letztlich wird vor allem eine Methode dargestellt, die man anwendet, nachdem man sie erlernt hat. Es wird also "methodisch" nicht auf das Anfangsproblem eingegangen.
Mir persönlich ist dieses Anfangsproblem nicht zum Verhängnis geworden, aber ich kenne doch einige Personen, die hier scheiterten. Sie haben sich das Buch durchgelesen, haben 1-2 Tage viel geweint, wahren gerührt, bekundeten, wie tief sie dies berührt hat und anschließend haben sie das Buch zur Seite gelegt und haben weiter gelebt wie zuvor. Manche haben sich zumindest unter anderem aufgrund dieser Erfahrung in psychotherapeutische Behandlung begeben; insofern hat ihnen das Buch zumindest diese Erkenntnis und diesen Schritt nahe gelegt, wenn es auch nicht zur langfristigen Anwengund kam.
Das Buch hat für diese Personen kurzzeitig den "Erwachsenen" ersetzt/kompensiert, indem es (das Buch) mit dem Kind Kontakt aufgenommen hatte. Anschließend war der "wirkliche Erwachsene" jedoch nicht fähig und bereit dazu, diese "therapeutische" Aufgabe selbst zu übernehmen.
Das Phänomen ist in etwa folgendes: zumeist taucht innerlich eine Stimme auf, die einerseits aus der Kindheit verletzt ist und weint. Andererseits auch auf den Erwachsenen wütend ist, weil er sich nicht um dieses gekümmert hat und das nun an den Erwachsenen seine unterdrückten Bedürfnisse heranträgt.
Was macht ein Mensch, der mit der Alltagsbewältigung viele Probleme hat, der sich und andere Menschen nicht regulieren kann und von anderen bemutternden Menschen abhängig ist ? Für ihn ist diese Aufgabe meist viel zu groß. Der Erwachsene hat das Kind so sehr verdrängt und alleine gelassen, hat nur noch an das Arbeiten und die Erwachsenenwelt gedacht und seine Einsamkeit, Schmerzen aus der Kindheit und inneren Probleme etc. durch Süchte (Fernsehen, Rauchen, Sex, etc. ) verdrängt.
Es ist also nicht nur das Kind, das hier therapiert wird, sondern es ist ebenso der Erwachsene, der lernen muss, sich selbst (das Kind als ein eigener Persönlichkeitsanteil) gegenüber liebevoll (4. Chakra) zu handeln, liebevoll zu sprechen und auch zu manchen Bedürfnissen des Kindes "Nein" zu sagen und dieses "Nein" begründen zu können (5. Chakra) und auch viele kindliche Bedürfnisse, die ihm zunächst "unnütz" erscheinen, zuzulassen, damit das Kind sich entwickelt und diese Bedürfnisse irgendwann von selbst loslässt.

Was mich persönlich zu Beginn an der Methode gestört hat, das war, dass ich mich selbst in - je nach Methode - 2,3,4,5,6 Personen aufspaltete (im Extremfall: inneres Kind, erwachsenes Kind, liebevoller Erwachsener, liebloser Erwachsener, höheres Selbst, höhere Macht).
Einerseits ist dies spannend, weil es die Perspektivenübernahmefähigkeit schult, andererseits ist es auch nicht immer leicht, da es doch eine Dissoziation darstellt. Letztlich, so jedenfalls meine These, sind dies alles (mehr oder weniger verdrängte) Ich-Anteile, die durch den Dialog wieder integriert werden (sollten). Die Frage ist dann, ob man dies zunächst positiv als "Integration" erlebt oder störend als "Dissoziation" und wohin es schließlich führt.

Meditation auf den Atem (inneres Kind) sowie Chakra-Arbeit (untere 1-3 Chakren für das Kind, obere Chakren 4-7) können diese Praxis auf eine wertvolle Art und Weise stützen - vor allem das Arbeitsbuch von Chopich und Paul bezieht die Chakren mit in die Arbeit ein.

Aus meiner Sicht ist dies ein fruchtbarer, aber anspruchsvoller auto-psychotherapeutischer Weg und zugleich eine wundervolle und wertvolle Vorbereitung für einen spirituellen Weg, den man dann, wenn man diese Kindheits-Probleme gelöst hat, weitaus unproblematischer und konzentrierter verfolgen kann.

Liebe Grüße :liebe1: :liebe1:
Energeia
 
Hallo Eugenique,

machst du das auch öfter springen und lachen? Wenn nicht, dann solltest du es.:jump5:

@ Energeia

Ich habe viel mit mir Kinesiologisch gearbeitet. Kindheitsdramen entwirrt. Mache ich hin und wieder auch noch.
Doch mir ist es lieber, das positive aus der Kindheit heraus zu holen und dieses zu stärken.
Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn Kreuzschmerzen weggehen, weil sich meine Muskeln wieder an früher erinnern. Und auf das kann ich heute aufbauen.

Das innere Kind :umarmen: ist so schön, das steigt so viel Geborgenheit auf (ich fühle dies zw. 4 und 5 Chakra) und der Tag ist gerettet.

In diesem Sinne
 
Es ist auch etwas das man in dem Sinne nicht als abschließbare Arbeit wie irgendeine Behandlungsmethode betrachten sollte. Der Kontakt soll erhalten bleiben, der Dialog zur Selbstverständlichkeit werden.
Es gibt viele Bücher und Übungen dazu, jedoch eines sollte man miteinbringen. Geduld.
Viel Geduld, mit sich selbst und mit seinem Kleinen im inneren.
Denn oft lange Jahre vernachlässigt muß erst einmal das gegenseitige Vertrauen wachsen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das ich nun seit 2 Jahren in Verbindung mit ihm bin aber es trotzdem noch ein langer Weg ist bis ich mit ihm zusammen "Alltag" habe. Die Gefahr in zu vergessen wenn es mir gut geht und nur dann an ihn zu denken wenn es mal wieder nach unten geht ist schon da. Wenn es ihm zu bunt wird dann lässt er schon auch mal trotzig Beziehungen gegen die Wand fahren, oder lässt mich krank werden.
Der Dialog mit ihm ist für mich sehr wichtig geworden, und ich habe gelernt seine Klugheit sein Gespür anzuerkennen, was hätte ich mir schon ersparen können wenn ich seinem Gefühl vertraut hätte. Aber er wünscht sich auch einen starken Erwachsenen der in der Lage ist Entscheidungen zu treffen und der ihm Sicherheit gibt.

Ich kann es jedem nur ans Herz legen sich dem Kind in sich zuzuwenden, und im Grunde genügt es einfach nur nach innen gewandt mit ihm zu sprechen. Aber wie gesagt es kann durchaus eine Weile dauern bis er/sie auch vertraut und Euch antwortet. Tut es bitte nicht nur aus einer Laune heraus um es einfach mal zu versuchen wie eine neue Trainingsmethode. Seid Euch eurer Verantwortung ihm/ihr gegenüber bewusst. Denn m.E. ohne ein glückliches freudiges Kind in Euch kann auch der Erwachsene nicht wahrhaftig bis in die Tiefe Glück verspüren.

Erweist Euch selbst diesen großen Liebesdienst. Alles Gute und viel Geduld wünscht Euch
Voice
 
Opelia schrieb:
Hallo Eugenique,

machst du das auch öfter springen und lachen? Wenn nicht, dann solltest du es.:jump5:

In diesem Sinne

Servus Opelia :)

Ja, das Kind hat mir gezeigt,
wie man in der Freizeit leben kann :)
(es war sogar mehr als nur das Springen und Lachen... :D )

Aber Es hat nie eine Umarmung gebraucht (!!) :)

Reden zu lernen - wäre es interessant... :)
 
Hallo an alle, die bisher geschrieben haben!

Alle Beiträge habe ich konzentriert und mit großem Interesse gelesen,
dankeschön dafür.

Gemessen an euren Erfahrungen und an der Art und Weise, mit welcher
Selbstverständlichkeit ihr vom "inneren Kind" spricht - bin ich ziemlich
sprachlos!

Wie stellt man ihn denn her, den Kontakt?
Bedarf es einer esoterischen Veranlagung?
Setzt es Wissen voraus?
Spielt sich all das rein auf der Gefühlsebene ab?
Woran erkenne ich die Resonanz?

Viele Fragen von einer fast eingeschüchterten
Daisy
 
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Du brauchst nichts wissen und nichts können Daisy. Wie schon gesagt sprich einfach mit ihm. Und glaub mir Du wirst es dann schon spüren, fühlen wenn es sich rührt und Kontakt mit Dir aufnimmt. Probiers doch einfach aus, jeden Tag ein paar Minuten. Vielleicht beim aufstehen eine schönen Tag wünschen, wie es ihm geht, was es gerne tun würde. Ganz banale Sachen, nicht hoch spirituelles. Nur bitte habe Geduld, und erwarte nicht gleich irgendwelche Stimmen die anfangen zu erzählen. Es kommt so wie es richtig ist.

Stell nichts in Frage was da aus Dir kommt. Zweifel nicht nach dem Motto uhhh habe ich mir das eingebildet oder nicht. Also sprich einfach mit ihr. Tue Dinge ganz spieziell für Sie. Z.B. sieh mal das gönnen wir uns heute, nur wir zwei. Und Du musst nicht laut sprechen :D das tue ich auch nur wenn ich alleine bin :)
 
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