Das Ich...

LoneWolf

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16. Februar 2006
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Wien
löst sich auf im geduldigen Ertragen Gottes.

Und mit ihm Kummer und Schmerz.

Und auch die Freude geht dahin und Alles wird Eins.

"Das ist kein Leben!" werden viele rufen.

Und ein paar Wenige werden sagen: "Hier beginnt es erst, das Leben."

Beide haben recht.



Scheisse! Wieder den HNO-Arzt verpasst.
 
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naja, zwei verschiedene Erfahrungszustände. Weniger erfahren, mehr erfahren.

Das ich löst sich dort auf, wo sich der Erfahrende auflöst / als nie erfahrbar 'erkannt' wird. Das ich lebt dann trotzdem weiter - in einem weniger oder mehr 'lebens'erfahrenen Zustand (im Sinne von, viel Hausverstand, wenig Hausverstand). Du hast recht viel (finde 'ich' :))
 
Und so, wie mit dem Ertragen der göttlichen Willkür die Wichtigkeit des Ich auf ein Nichts zusammenschrumpft, genauso verschwindet auch das Denken an Selbstverwirklichung und die Motivation zur Handlung wird eine andere.

Das Alter und der Tod, keine attraktiven Angelegenheiten. Das kann man drehen wie man will.
Das Sterben, ein göttlicher Willkürakt, der dem wichtigen Ich oft große Schmerzen bereitet.
Und doch eine unumgängliche Realität.

Gestern sagte ein Freund zu mir:
http://cid-b41fc0842c63a99d.spaces.live.com/default.aspx
 
Nicht mangelnde Selbstverwirklichung oder die zu geringe oder übersteigerte Wichtigkeit des Ich schaffen Probleme, Spannungen und ein unangenehmes Gefühl von Leere.

Eher das Denken drum herum.

"Bin ich nun genug selbstverwirklicht oder fehlt mir noch ein Stück zum Glück?"

"Wenn ja, was fehlt? Wenn nein, warum bin ich dann nicht zufrieden und so unentspannt?"

"Bin ich mir wichtig genug oder sollte ich mir noch ein Stück wichtiger werden?"

"Und was, wenn ich zu wichtig werde? Werd ich das bemerken?"

Nicht das Ich ist das Problem. Das ewige Denken dran wirkt sich kontraproduktiv auf sein Sein aus.

So ungefähr kommts mir vor.
 
Meine Motivation zu leben ist nicht Selbstverwirklichung.
Und auch persönliche Erbauung steht für mich nicht im Vordergrund, wenn es um die Jobfrage geht.
Meine Motivation zu leben ist die Wahrnehmung und das Arrangement mit der Realität.
Meine Motivation zu leben ist das Leben selbst.

Gestern sagte ein Freund zu mir: "Warum willst du Heimhelfer werden? Denkst du, das ist so erbaulich, wenn dir Leute, zu denen du eine gewisse Beziehung aufgebaut hast, vor den Augen oder unter den Händen wegsterben?"

Ein Gedanke, auf den ich selbst nie kommen würde, aber kein Argument, das mich ins Wanken bringen kann. Ein anderer sagte heute wieder: "Da nehmen sie dich nicht in den Kurs, als männlicher Bewerber über 50 kommt man da nicht rein."

Zum Glück umzingeln mich nicht nur negativ denkende Schwarzmaler. Mit der Oberschwester im Pflegeheim hab ich auch über meinen Plan gesprochen und die rät mir zu. Und wenn ich das wirklich will, dann komm ich auch in den Kurs. Da mach ich mir jetzt gar keine Sorgen.

Es gibt vielleicht attraktivere Jobs, aber mir fällt im Moment keiner ein. Die einzige Alternative, die ich dazu sehe, jetzt, nach diesen siebeneinhalb Jahren mit Mutter, wäre, als chronischer Sozialfall dahin zu vegetieren. Auch nicht wirklich attraktiv. Am allerwenigsten interessieren mich die Job`s, die ich früher gemacht hab. Handlanger- und Transportarbeiten in Speditionen, Fabriken und auf Baustellen. Danke sehr, da bin ich gesättigt davon, bis über den Kragen. Null Bock. Ich möcht zumindest im letzten Abschnitt meines Berufslebens etwas machen, wo ich zumindest ein klein wenig Sinn drinnen erkennen kann.

Eine Pflegerausbildung ist was anderes. Da dauert die Ausbildung viel zu lang. Auch Physiotherapie wäre interessant, aber da bin ich überall viel zu alt für. Soweit bin ich Realist. Soviel Stoff zieh ich mir nicht mehr rein. Aber der Heimhilfekurs dauert in der Regel drei Monate. Das ist realisierbar. Und das werd ich auch machen.

Vielleicht werd ich erst Anfang des nächsten Jahres mit dem Kurs beginnen, weil zuerst muss mein Ohr auskuriert sein und die Geschichte mit dem Zahnersatz muss vorher abgeschlossen sein. Aber machen werd ich es,das ist fix.
 
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Aber machen werd ich es,das ist fix.


:thumbup:
 
Ja, das ist ein Wahnsinn... jetzt bin ich 50 jahre alt geworden und erst jetzt, wo es fast zu spät ist, weiß ich ungefähr, wo ich hinwill. Mein ganzes Leben hab ich gesagt: "weiß nicht recht...", wenn man mich gefragt hat, was ich machen will, womit ich mein Brot verdienen will. Vieles hat mich irgendwo interessiert, am Rande... von Aquaristik über Elektrotechnik und Ottomotor bis Zodiak, aber auf nichts hätte ich mich festlegen können.

Das fühlt sich ganz anders an jetzt... fast so, als wäre ich der Pubertät entwachsen :lachen:
 
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