Das Ich-Gefühl

Bibo

Sehr aktives Mitglied
Registriert
20. April 2007
Beiträge
3.624
Ort
sehr im Süden Deutschlands
Guten, schönen Abend!

Das Thema lässt mich heut den ganzen Tag und auch schon viel länger irgendwie nicht los. Liegt daran, daß ich grad wieder Mal ein Buch lese, von einem, der wie so viele andere in dieser Branche, behauptet, es gäbe kein Ich und das zu erkennen bedeutet Freiheit.

Nun sagt er - und da finde ich ihn durchaus anders als andere, als z.B. spirituelle Schulen: es hat alles Suchen und Bemühen und Techniken anwenden, um dieses fehlende Ich zu finden überhaupt keinen Sinn bzw. bringt nichts bzw. bringt auch nicht mehr, als z.B. shoppen gehn. Denn sobald Du danach suchst, ist da sofort ein Ich - eine "PErson" sagt er - eine Person die die Ich-Losigkeit sucht und das geht halt nicht ohne Person. Weil eine Person, die ihr eigenes Fehlen sucht, immer Person bleibt. Aber das soll auf keinen Fall eine Anleitung sein, sagt er, man soll also jetzt nicht meinen, man brauche gar nichts mehr tun oder versuchen das Suchen aufzugeben und meinen, das sei dann die richtige Methode.

Also gibt es da gar nichts weiter zu tun oder man tut einfach weiter das, was man halt tut und für Tun hält - und wenn es sich dann eines Tages von selbst ergibt, verschwindet einfach so das Gefühl des Person-Seins einfach, oder eben auch nicht. Und wenn es verschwindet "wird Freiheit gesehen" und wenn nicht, dann halt nicht. Aber in der Kurzbeschreibung über den Autor lese ich, daß er 30 Jahre Meditationslehrer war, also eine ganze, ganze Menge getan hat, um da hin zu kommen. Komisch, oder? Und wenn man mal die anderen Autoren und spirituellen Lehrer so anschaut findet sich keiner, der nicht doch sein ganzes Leben lang spirituell suchend unterwegs war, bis halt zum Zeitpunkt des "Erwachens"- UNd dann behaupten sie plötzlich alle: da gibt es gar nichts zu tun, alle spirituelle Praxis ist so nützlich oder unnützlich wie irgendwas anderes.

Ich bin ja schon lang auf der Suche nach der Lösung aller Probleme, und seit einiger Zeit hänge ich also in dieser Sache fest: was hat es denn nun mit diesem nicht-existenten Ich auf sich, daß ich ja bin oder zu sein meine und von dem dann aber von diesen großen Weisen gesagt wird, es sei gar nicht vorhanden.

Ich komme mir nämlich immer merh wie ein Idiot vor, all das Zeugs zu lesen, drüber nachzudenken und eigentlich keinen Schimmer zu haben, worüber da überhaupt geredet wird.

Also was hats nun mit diesem Ich auf sich? Was ist eigentlich mein persönlihces Ich-Gefühl genau? Hier ist es doch, hier bin ich doch! Also was?

Der Autor dieses Buches sagt: gar nichts hat es damit auf sich, denn diese Person existiert schlicht und ergreifend nicht. Es ist einfach ein Gefühl, wie alle anderen Gefühle auch, nur eben ein Gefühl mit dem Inhalt da sei eine Person, ein Zentrum, auf das alles einwirkt, eine Person, die einen freien Willen habe, sich die Zähne putzt und ab und zu einen hinter die Binde kippt. Aber das sei nur eine Fatamorgana. Ergebnis der dualen Weltsicht. In Wahrheit ist es einfach ein Gefühl unter anderen und nicht bedeutender als irgendein anderes Phänomen.

Tja, und das sagen sie alle, die diese Art von Büchern schreiben. Nur sagen manche, man könne da was tun, um dem täuschenden Gefühl, eine Person zu sein auf die Schliche zu kommen und dieser scheinbaren Person zum Ableben zu verhelfen und dieser Autor sagt, da gäbe es rein gar nichts zu tun, nichts zu erreichen. Vielleicht ähnelt es am meisten dem Zen. Aber auch im Zen tun sie doch eine ganze Menge, um diese Nichts-Tun zu "erreichen".

So geht das Buch über 100te von Seiten und nimmt man alle Bücher darüber sind die Seiten nicht mehr zu zählen, was darüber so alles gesagt werden kann, wie man nichts tut um da hin zu kommen, nirgendwo hinzukommen.

huch, das war jetzt viel mehr als ich eigentlich schreiben wollte - hoffentlich nicht zu abschreckend lang...

Also, wie denkt denn Ihr so darüber?

Lieben Gruß,
Bibo
 
Werbung:
...oh ja es gibt das ich schon nur dieses ich sind wir net wirklich weil es ist anerzogen aus früherster kindheit ja schon im mutterleib wir können und das net vorstellen genauso wenig wie die unendlichkeit des universums ...kommt daher das wir für alles einen namen haben ....

:)
 
Ich hab gelernt, dass es nicht so gut ist, sich auf ein Thema einzuschießen, sondern dass man sein Leben genießen sollte. Ich denke aber, dass es hilfreih ist gemeinsam über diese Themen zu sprechen, da sich dann viele Problemlösungen ergeben, ect.
 
Ich bin ich.... also bin ich. Quasi ICH !!! :D


Ist schon ein ellenlanger Text, man kann´s aber grad noch so lesen. :rolleyes:


Ei logo gibts ein ich. Und das treibt uns voran und lässt uns wachsen.
Ohne ICH (wahrscheinlich) keine Entwicklung.

Und ohne ICH ist man blos Wasser im Ozean - und weiß es nicht mal!!! Wo bliebe da Erkenntniss???

Hier in unserem ach so "komischen" Furz-Dualen Universum gibt es sehr wohl ein ICH - und "irgendwo anders" wohl auch.

Und ICH glaube, daß so mancher "Schreiberling dieser Bücher" von tuten und blasen keine Ahnung hat!!! :tomate:
 
Vielleicht ist meine Frage auch warum überhaupt es Gurus gibt, die einem die Geschichte von der Ich-Losigkeit erzählen und das die so befreiend ist. Eine These wäre, daß es sie nur gibt, weil es uns Nicht-Gurus gibt, die irgendwelche Probleme mit sich selber haben - und dann wird es vielleicht so eine Kreation aus einer Beziehungssache heraus: wir, die´s nicht wissen fragen und problematisieren und dann tauchen automatisch als Spiegelung welche auf, die die Lösung kennen - und so machen wir diese Kommunikation bzw. diese Rollenverteilung Guru - Suchende aus einem einfachen Frage-Antwort-Kontext heraus. Aber der Gegenstand dieser Kommunikation ist ein Buch mit sieben Siegeln, egal was gefragt oder gelehrt wird. Oder wie funktioniert das sonst?

Der Guru sagt ja: ich habe nichts, was ich Dir geben kann, denn Du hast schon alles. Und dafür exponiert er sich als Guru, zeigt mir Methoden, segnet mich, hält Retreats ab, gründet eine spirituelle Schule, baut eine Religion und die passenden Gebäude daumherum. Das wirkt doch so unheimlihc bedeutend. Nur um mir zu sagen, daß es da gar nichts gibt, was er mir geben kann. Geht doch irgendwie nicht richtig zusammen, finde ich, ausser man siehts durch die ganz profane menschliche Brille der Eitelkeiten und Profilier-und Geltungssucht.

Aber es stimmt natürlich: das eigene Leben sehen und geniesen und nicht so viel an anderer Leute Gedankengebäude festhängen. Aber wir haben halt so viele Haken zum festhängen und da draussen sind ebensoviele Schlaufen für diese Haken.
 
Werbung:
Wad denn nu???

Guru-Gelabere oder Ich-Thread?

:D

Ach komm, nicht so streng - es geth doch um nichts!

Also vergessen wir mal die Gurus und bleiben beim Ich-Gefühl.

Ich sag mal, wie ich da so ran gehe:

Da bin ich also. Ein Zentrum da drinnen irgendwie. Ja, da wirds schon schwer. Wo ist das Ich denn überhaupt lokalisiert? Im Hirn? Im Herz? Also ich find schon, es hängt irgendwie mit dem Wahrnehmungsvermögen zusammen und alles was da so an INput reinkommt trifft da innen auf diese Zentrale, wo ich an den Hebeln sitze. Da bin ich und meine Organe drumherum erlauben mir eine Verbindung zur Welt. Gehörn diese Organe auch zum Ich, oder bin ich da drinnen und die ORgane sind nur meine Werkzeuge, ich selbst hocke aber irgendwie da drinnen und lese bzw. entziffere das, was von den Organen so rein kommt?
Bin ich der Körper oder der, der im Körper irgendwie drinnenhockt, wie ein Pilot und der Körper ist nur eine Maschine, die der Pilot steuert? Fühlt sich so an für mich, als wäre ich der Chef, und jetzt steuere ich irgendwie diese Maschine. Und das was von draussen reinkommt, das entziffere ich, gebe ihm Bedeutung. Ja, so fühlt sich das für mich an.

Und jetzt der Guru -.... oder, achne...
 
Zurück
Oben