Das Leid der Unwissenheit über unsere wahre Natur entspringt dem fragen danach, wer wir sind, welchen Sinn unser Dasein hat, woher wir kommen, wohin wir gehen. Es ist eine Qual im Denken selber. Wenn wir das Fragen aufgeben könnten, wie ein Tier oder eine Pflanze oder der Himmel, die Steine, die Landschaft, die auch nicht fragen sondern einfach sind, wenn wir einfach wie sie sein könnten, gäbe es diese Form des Leidens an der eigenen Existenz gar nicht erst. Doch wir sind Menschen, und das macht das Menschsein aus, dass wir denken können und mit unserem Denken Problemstellungen erschaffen, die ausserdhalb davon überhaupt keinen Bestand haben. Das zu erkennen, dass dieses durch Denken erzeugte Leid, nämlich die durch Denken erzeugte Problematik von Wissen und Unwissenheit, erfordert eigentlich nicht viel mehr, als das Denken Denken sein zu lassen, den Blick darauf ruhen lassen zu können, wie wir unsere Betrachtungen auf andere Phänomene ruhen lassen können, ohne sie zu problematisieren, vielleicht in eine Form der Entspannung zu gehen, in der wir dem Denken erlauben das zu sein, was es ist, eine Erscheinung unter vielen, wie unser Atem oder Herzschlag. Wir müssen das Denken auf dieselbe Ebene stellen, wie die anderen Sinne, wie das Wahrnehmen von Häussern, Farben, Sachen, dann ist es nicht mehr als eine Erscheinung wie alle anderen Erscheinungen in dieser unfassbaren, göttlichen Weite, die wir Sein nennen.