Das große alte Haus

Kitsune

Mitglied
Registriert
18. Dezember 2009
Beiträge
45
Ort
Aachen
Guten Morgen liebe Forumuser :),

ich hatte letzte Nacht einen sehr seltsamen Traum - weiß aber, dass ich den als Kind fast durchgehend geträumt habe (Nur das damals nicht mein Opa die Figur war sondern mein Meerschweinchen..).
Ich verzweifle wirklich mit meiner Deutung. Wenn ich Glück habe trifft es auf die erste Begebenheit zu und wenns dann zur nächsten geht kann es schon wieder nicht stimmen.
Fall es hilft: Das Haus was in meinem Traum ist, ist das Haus in dem meine Eltern mit mir und meinem kleinen Bruder vorher gelebt haben. Vor zwei Jahren haben sie sich scheiden lassen und das Haus wurde verkauft.

Der Traum:

Ich fliege durch die Ortseinfahrt in den Ort. Dort ist alles abgestorben und dunkel - nicht mehr so hell und bunt wie damals. Als ich an unserem alten Haus vorbeikomme kann ich nicht wiederstehen und will einen Blick reinwerfen.
Als ich den Entschluss gefasst habe komme ich ziemlich hart am Boden auf (im realen leben hatte ich an der stelle heute morgen einen blauen fleck..!). Ich rappel mich auf und geh die Treppe hoch. Erkunde das Haus. Als ich in mein altes Kinderzimmer gehe steht da mein Opa (er ist schon lange tot aber ich habe sehr an ihm gehangen - was ich immer noch tue) er grinst und verschwindet. Kurz darauf ist überall grüner schleim der mich einfangen will und ich habe das gefühl zu ersticken, mein Opa steht da nur rum und lacht ganz komisch. Dann falle ich eine Zeit lang und liege in der Wüste. Ich irre umher und plötzlich ist da ein kleines Haus - als ich reingehe finde ich dort ein kleines Mädchen mit unzählig vielen Teddybären (es trägt ein weißes kleid und hat lange goldene Haare). Das Mädchen sieht aus wie ich - nur die Haarfarbe ist anders. (Als Kind hat mein Opa mir immer sehr viele Teddybären geschenkt, auch heute liebe ich Kuscheltiere über alles) Als ich das Mädchen berührte wurde sie plötzlich ganz anders, ihre haare wurden schwarz und das weiße kleid war zerissen - ihre augen leuchteten rot. Ich bekam Angst und versuchte wegzulaufen. Ich merkte, dass das nicht klappt und blieb stehen. Dann kam wieder der grüne erstickende schleim und ich landete in einem unterirdischem see. Ich kam aus dem Wasser nicht raus und sank immer tiefer. Dann bin ich aufgewacht.

Kann mir jemand helfen?
 
Werbung:
Hi! Diesen Taraum kannst du sicher selber am besten deuten. Es scheint auf einen Konflickt in deiner Kindheid hinzuweisen. Ich weiß nicht vielleicht wars du nicht da als dein Opa starb und hast schlechtes Gewissen und das quellt dich jetzt. Etwas änliches muss es sein. Das kannst aber nur du allein raus finden. ;)
 
Der Traum:

Ich fliege durch die Ortseinfahrt in den Ort. Dort ist alles abgestorben und dunkel - nicht mehr so hell und bunt wie damals. Als ich an unserem alten Haus vorbeikomme kann ich nicht wiederstehen und will einen Blick reinwerfen.
Als ich den Entschluss gefasst habe komme ich ziemlich hart am Boden auf (im realen leben hatte ich an der stelle heute morgen einen blauen fleck..!). Ich rappel mich auf und geh die Treppe hoch. Erkunde das Haus. Als ich in mein altes Kinderzimmer gehe steht da mein Opa (er ist schon lange tot aber ich habe sehr an ihm gehangen - was ich immer noch tue) er grinst und verschwindet. Kurz darauf ist überall grüner schleim der mich einfangen will und ich habe das gefühl zu ersticken, mein Opa steht da nur rum und lacht ganz komisch. Dann falle ich eine Zeit lang und liege in der Wüste. Ich irre umher und plötzlich ist da ein kleines Haus - als ich reingehe finde ich dort ein kleines Mädchen mit unzählig vielen Teddybären (es trägt ein weißes kleid und hat lange goldene Haare). Das Mädchen sieht aus wie ich - nur die Haarfarbe ist anders. (Als Kind hat mein Opa mir immer sehr viele Teddybären geschenkt, auch heute liebe ich Kuscheltiere über alles) Als ich das Mädchen berührte wurde sie plötzlich ganz anders, ihre haare wurden schwarz und das weiße kleid war zerissen - ihre augen leuchteten rot. Ich bekam Angst und versuchte wegzulaufen. Ich merkte, dass das nicht klappt und blieb stehen. Dann kam wieder der grüne erstickende schleim und ich landete in einem unterirdischem see. Ich kam aus dem Wasser nicht raus und sank immer tiefer. Dann bin ich aufgewacht.
Haus bedeuet "Ich", also du selbst, deine Persönlichkeit.
Ein altes, verfallenes Haus ist die Persönlichkeit der Vergangenheit, welche heute nicht mehr ist.
Ein Haus mit einem kleinen Mädchen drin ist dein Ich zum heutigen Zeitpunkt, in welchem jedoch nach wie vor das kleine Mädchen lebendig ist, welches du einst warst ("inneres Kind").

Du begibst dich also (fliegend) an den "Ort" deiner Vergangenheit. Als du dich entschliesst, dich mit deinem Ich der Vergangenheit zu beschäftigen, verschwindet das Gefühl der Freiheit und Unbegrenztheit (das Fliegen), und du landest sehr unsanft auf dem Boden der Tatsachen. (Das hat nichts damit zu tun, ob du im realen Leben einen Fleck hast oder nicht. Solche Zusammenhänge lassen sich nur sehr selten in Träumen sinnvoll konstruieren.)

Im Zentrum deiner vergangenen Persönlichkeit (Kinderzimmer) gibt es grünen Schleim, der dich einfangen will. Grün steht in diesem Zusammenhang wohl für "giftig, gefährlich, bedrohlich". Der Schleim ist in erster Linie zäh und erstickend - offenbar sind dies deine (unbewussten) Empfindungen, wenn du an dein Kindheits-Ich zurückdenkst: Erstickend, bedrohlich, vergiftet.

Beim Grossvater bin ich nicht ganz sicher. Der Vater allgemein steht oft für das tendentiell männliche, autoritäre Prinzip, das Prinzip der Ordnung und der einzuhaltenden Regeln. Der Grossvater könnte allenfalls eine Steigerung sein, also das "Urprinzip", aus welchem sämtliche Ordnung kommt. Aber ich bin nicht sicher, ob das hier passt. Der Grossvater könnte nämlich auch für Qualitäten wie Güte, Nachsicht stehen, weil ja Grosseltern oft eine besonders nachsichtige Beziehung zu Kindern haben. Aber auch diese Deutung finde ich mässig passend. Als dritte Möglichkeit kann man natürlich auch immer Personen erstmal eins zu eins übernehmen, also deinen Traum-Grossvater mit deinem realen Grossvater gleichsetzen.

Wichtig ist jedoch, dass dein Grossvater dir nicht hilft, als du die Situation besonders bedrohlich findest. Schlimmer noch: Er lacht einfach nur. Er hilft dir nicht, als du seine Kraft und Autorität bräuchtest! Du fühlst dich hilflos.

Die Wüste ist der Ort der Verlassenheit und Einsamkeit. Sie ist im besten Wortsinne "wüst". Du fällst also aus dem Ort deiner Kindheit an einen neuen Ort, einen Ort der Verlassenheit. Offenbar handelt es sich um ein typisches Trauma des Kindes, welches merkt, dass es langsam und unaufhaltsam in die Pubertät kommt.
Auch am Ort der Verlassenheit gibt es ein Ich, nämlich das kleine Haus. Du brauchst jedoch einige Zeit, bis du dein Ich dort findest, das heisst, zuerst irrst du einige Zeit lang verlassen herum. Dieses neue Haus ist klein, das deutet auf die "Kleinheit des Selbstgefühls", also darauf, dass du dich in diesem neuen Ich vermutlich unsicher oder schwach fühlst.

Im neuen Ich der späteren Kindheit oder Pubertät ist jedoch das Kind aus der Vergangenheit, also das frühere Kind, noch immer lebendig da. Nur die Haare sind anders. Haare sind sinnlich, sie sind das, was man von dir sieht, sie sind halb organisch und halb anorganisch. Sie sind Schutz- und Verführungsmittel zugleich. Das also ist inzwischen anders geworden, was ja kein Wunder ist, da du ja älter geworden bist.

Als du mit deinem Kindheits-Ich Kontakt aufnehmen willst (Berührung), wird dein Kindheits-Ich plötzlich bedrohlich (schwarzes Haar, rote Augen) für dich. Es bedroht vermutlich deine neu gewonnene Identität. Und natürlich kannst du vor dem inneren Kind nicht davonlaufen, es ist Teil deiner eigenen Vergangenheit. Erneut taucht das Gefühl der alles erstickenden Bedrohung auf.

Dann landest du in einem See, das ist quasi das Unbewusste (Meer/See/Wasser steht mit verschiedenen Bedeutungsnuancen für das Urelement, aus welchem unsere Seele kommt, also vereinfacht gesagt das Unbewusste). Du sinkst in das Unbewusste ein.
 
Hallo fckw,

ich danke dir für die Deutung. Jetzt hat das alles so ziemlich seinen Sinn.
Aber eine kleine Frage hab ich noch

Ich hab das Traumsymbol See gegoogelt und hab vieles erfahren - auch das was du geschrieben hast. Nur bei einer Seite stand:

"Badet man in reinem Wasser steht eine Zeit des Glückes bevor, versinkt man jedoch darin verliert man sich".

Aber sich verlieren ist ja jetzt nicht gerade gut, oder? :(

Aber auf alle Fälle noch einmal ein riesiges dankeschön für deine Deutung :)
 
Ich hab das Traumsymbol See gegoogelt und hab vieles erfahren - auch das was du geschrieben hast. Nur bei einer Seite stand:

"Badet man in reinem Wasser steht eine Zeit des Glückes bevor, versinkt man jedoch darin verliert man sich".

Aber sich verlieren ist ja jetzt nicht gerade gut, oder? :(
Also, diese Aussage ist bisschen schwarz-weiss gemalt. Ganz so präzise sind Traumsymbole nie, das heisst, es kommt immer stark auf die Umstände drauf an, in welchen die Traumsymbole auftauchen.

Ein fiktives Beispiel:
1. Du badest im Traum in reinem, klarem Wasser. Das findest du angenehm, weil das Wasser so sauber ist.
2. Du badest im Traum in reinem, klarem Wasser. Das findest du unangenehm, weil das Wasser viel zu "perfekt" ist, weil darin keine Lebewesen, Fische, Algen, Wasserblumen vorhanden sind. Das Wasser ist in seiner Klarheit irgendwie tot.

Du siehst selbst, dass dasselbe Symbol eine ganz andere Qualität haben kann, je nach den Umständen. Ob es also positiv oder negativ zu bewerten ist, hängt immer stark von den entsprechenden Emotionen ab, die damit einhergehen. Selbst "negative Emotionen" sind eigentlich positiv, weil sie uns auf etwas hinweisen wollen, das in uns nicht bereinigt ist.

Wenn du schreibst: "Ich kam aus dem Wasser nicht raus und sank immer tiefer." Dann würde ich das so deuten, dass du dich nicht von deinem Unbewussten trennen kannst. Jeder Mensch hat Zugang zum Unbewussten, wil jeder Mensch ein Bewusstsein hat. Offenbar ist dir das aber nicht ganz angenehm, weil du gerne dort rauskommen möchtest. Das Unbewusste (der See) muss in diesem Zusammenhang mit den vorangehenden Traumsymbolen gesehen werden, also beispielsweise der Wüste, dem Schleim, dem Haus und dem Mädchen. Diese Dinge sind lauter Dinge, die in deinem Unbewussten sind (und in Träumen ins Halbbewusstsein gelangen). Darin zu versinken kann auch eine Chance bedeuten, mit all diesen Dingen gründlich aufzuräumen und reinen Tisch mit deiner Vergangenheit zu machen.
 
Werbung:
Klingt einleuchtend, wenn ich wüsste was ich bereinigen muss.
Ich hatte auch während der Pubertät keine außergewöhnlichen Probleme mit mir.
Und wenn ich dauernd aufwache wenn ich in diesen See falle ist das ja nicht gerade förderlich für die Bereinigung.

Hast du also eine Idee wie ich den Traum "hinauszögern" kann um reinen Tisch zu machen (was ja anscheinend sein muss)?

Oder heißt das, das ich noch nicht so weit bin und an der Stelle den Traum fortsetze wenn es an der Zeit ist?

Ich mein, mich würde jetzt schon interessieren wo mein Problem mit dem Unterbewussten ich ist. Wenn es mich bedroht wenn ich es berühren will muss ich ja irgendwas getan haben, was "ihm" nicht gepasst hat :confused:
 
Zurück
Oben