das geheimnis um uranus in skorpion

Uranus im Skorpion haben ja ziemlich viele Menschen - also müßten doch die anderen Aspekte usw. auch berücksichtig werden.
Eben. Uranus im Skorpion ist ein Generationenaspekt, der individuell signifikant erst durch Aspekte mit "persönlichen" Horoskopfaktoren wird. Und auch als Generationenaspekt ist das eine äußerst vielschichtige Angelegenheit ... es kann durchaus auch (!) um die Befreiung von fixierten Leitbildern gehen, um das Aufbrechen von Scheuklappen, um die "Verdrahtung" von Kanälen zum eigenen oder zum kollektiven Unbewussten und dergl. mehr.

Alles Liebe,
Jake
 
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Ich denke schon, dass Simi mit ihrem knapp-provokanten "Liebe ist Selbstmitleid" den Kern trifft, und sie hat dann ja auch ergänzt, dass Selbstmitleid durchaus sein darf. Was eh eine müssige Feststellung ist, weil Selbstmitleid einfach ist, immer wieder. Wenn man's beobachtet/wahrnimmt (an sich selbst halt oft sehr viel schwerer als an anderen), erleichtert es den Umgang damit schon erheblich. In der "Trauerarbeit" (schlimmes Wort, finde ich, klingt so, als wäre die Trauer durch Leistung zu überwinden) mag das Erkennen von Selbstmitleid dazu beitragen, die Liebe von ihren Anhaftungs- und Bindungsaspekten zu befreien und zu transformieren und dadurch eine Liebe zu finden, die jenseits von Trauer und Projektion bleiben kann. Ich meine, dorthin komme ich nicht durch heroische Forderungen und monoton zitierte Stehsätze "esoterischer" Glaubensformeln, aus denen ich vor allem eine sehr ängstliche Dissoziation vom Leben und tiefe Verletzungen herauslese, sondern mitten durch den Schmerz und die Trauer und das Leiden.

Alles Liebe,
Jake

Na ja, das ist schon klar. Aber es braucht Zeit, soweit zu kommen. Man kommt auch nicht zu dieser tiefen Liebe, indem man sich selbst sagt, ach , es ist ja nur Selbstmitleid, keine Trauer, zuerst ist da der Verlust. Und oft sagt man ja - derjenige hat es endlich hinter sich und gönnt ihm das Sterben - besonders bei Menschen, die sehr krank waren.

Liebe Grüsse, Alana
 
Ich denke schon, dass Simi mit ihrem knapp-provokanten "Liebe ist Selbstmitleid" den Kern trifft
Hallo jake,

nö, absolut nicht. Denn wenn ein geliebter Mensch stirbt oder man mal eine zeitlang von so jemandem getrennt ist, spürt man sehr deutlich das Fehlen des anderen, ohne dass nun Selbstmitleid u. dgl. da sind.
 
Na ja, das ist schon klar. Aber es braucht Zeit, soweit zu kommen.

Liebe Grüsse, Alana


Du sagst es Alana, die Aussage das Trauern Selbstmitleid ist, ist eine rein intellektuelle Feststellung und hat mit dem seelischen Empfinden rein garnichts zu tun.
Und ehrlich gesagt, so gefühllos möchte ich nie werden, dass der Tod eines geliebten Menschen nichts mehr in mir auslöst und wenn es nur Mitleid mit mir selbst ist.

Zitat Annie:

Es heisst doch immer so schön, wahre Liebe lässt frei und haftet nicht an. Auch nicht an Verstorbenen. Und Trauer ist nichts anderes als Anhaften.

Etwas kälters hab ich schon lange nicht mehr gelesen. Dann pass mal schön auf Annie, dass du doch nicht aus Versehen irgendwo anhaftest, falls es irgendwo einen Menschen gibt, den du sehr lieb hast.

lg
Gabi
 
Hallo Gabi und alle, :)

Etwas kälters hab ich schon lange nicht mehr gelesen. Dann pass mal schön auf Annie, dass du doch nicht aus Versehen irgendwo anhaftest, falls es irgendwo einen Menschen gibt, den du sehr lieb hast.

Ja, das hat mich gestern auch frieren lassen und ich frage mich langsam ernsthaft, ob ich den Jugendbonus noch gelten lassen soll. :rolleyes: Im Grunde ist es aber nebensächlich. Wenn wahre Schicksalsschläge kommen, dann muss jeder selber damit klar kommen, da nützen kluge Sprüche nix mehr, da ist jeder froh, wenn er liebevolle Zuhörer hat oder solche Menschen, die einen in den Arm nehmen. Also, nicht ärgern, Gabi. :umarmen:

Ansonsten meine ich, dass es Selbsttrauer gibt. Wenn ein lieber Mensch stirbt, dann trauere ich auch um mich selbst. Weil ein Teil von mir mitstirbt. Gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen sterben. Der Verlust beinhaltet den Verlust des Menschen in Person und den Verlust des gemeinsam Erlebten. Ich weine um den anderen, weil er nicht mehr da ist und nicht mehr tun kann, was ihm Spass macht - hier auf der Erde und ich weine um mich selbst, weil ich mit diesem Menschen in Person in diesem Leben nichts mehr unternehmen, ihn nicht mehr umarmen .... kann ... weil einfach etwas fehlt, was nur durch die Trauer irgendwann akzeptiert werden kann.

Liebe Grüße
Martina

Aber sie sind ja nicht fort, diese Menschen, sie bleiben in unseren Herzen
 
Als ich das gestern las, kamen mir richtig die Tränen. Das ist hier noch nie passiert...ich muss oft herzlich lachen, dann mal hin und wieder den Kopf schütteln, aber dass mir die Tränen kommen, das ist noch nie passiert. Ich musste u.a. an meinen verstorbenen Vater denken.
 
Als ich das gestern las, kamen mir richtig die Tränen. Das ist hier noch nie passiert...ich muss oft herzlich lachen, dann mal hin und wieder den Kopf schütteln, aber dass mir die Tränen kommen, das ist noch nie passiert. Ich musste u.a. an meinen verstorbenen Vater denken.

So ging es mir auch. Ich frage mich, welch falsch verstandener plutonischer Perfektionismus-Anspruch hinter manchen gestrigen Aussagen steht.

Und ehrlich gesagt, so gefühllos möchte ich nie werden, dass der Tod eines geliebten Menschen nichts mehr in mir auslöst und wenn es nur Mitleid mit mir selbst ist.


Ich auch nicht.

Etwas kälters hab ich schon lange nicht mehr gelesen. Dann pass mal schön auf Annie, dass du doch nicht aus Versehen irgendwo anhaftest, falls es irgendwo einen Menschen gibt, den du sehr lieb hast.

Vielleicht ist diese Haltung ja nur eine Schutzfunktion, um eben nirgendwo anzuhaften. Wenn man nirgendwo anhaftet muss man auch nichts loslassen.
Aber ich meine, das Anhaften gehört ebenso zum Leben dazu, wie das loslassen.

L.G. Fiona
 
Hallo Fiona :)

Vielleicht ist diese Haltung ja nur eine Schutzfunktion, um eben nirgendwo anzuhaften. Wenn man nirgendwo anhaftet muss man auch nichts loslassen. Aber ich meine, das Anhaften gehört ebenso zum Leben dazu, wie das loslassen.

Schön, dass du das noch einmal aufgreifst und zusammenfasst. Vielleicht wird "Anhaftung" bisserl falsch verstanden, ich habe ewig gebraucht, ehe ich kapierte, worum es bei der Anhaftung (wird meist im buddhistischen Kontext genannt) geht. Anhaften meint nicht, dass man nicht liebt, nicht fühlt, nicht trauert. Es geht vielmehr darum, dass man nicht an diesen Emotionen klebt. Es bedeutet nicht, sie wegzumachen oder ähnliches, sondern darum, weder das eine noch das andere zu "kultivieren".

Was das Reizwort "Selbstmitleid" als Synonym für Trauer betrifft, so ist es nicht völlig abwegig. Das stimmt schon bis zu einem gewissen Grade, zumindest für mich. Trauer ist durchaus nicht nur "liebevoll". Ich war damals sehr erschrocken und verwirrt, als ich merkte, dass ich eine Stinkwut auf den Verstorbenen habe. Wütend war ich, weil der sich aus dem Staub gemacht hatte und ich da saß und völlig durcheinander und untröstlich war. Dann wieder weinte ich, weil ich wusste, ich kann ihn nie wieder streicheln, im Arm halten, ihn nie wieder lächeln sehen. Im Grunde genommen - so blöde das klingt - ich bedauerte mich. Ihn weniger, weil ich davon ausging, dass es ihm gut geht, da, wo er ist. Sozusagen vor Schreck über meine eigenen Emotionen habe ich die Trauer dann niemandem mehr gezeigt; ich traute mich kaum, jemanden zu erzählen, dass ich wütend bin und getröstet werden wollte ich auch nicht.

Erst viele Jahre später merkte ich, dass es auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, mit mir und dem Verlustschmerz umzugehen, nämlich nicht mitleidig, sondern mitfühlend und liebevoll. Den Verlust würdigend und nicht abwertend gegenüber meinen Emotionen. Sie bleiben sowieso nicht die immer gleichen, wozu also drüberfahren oder sie "eliminieren"?

Alles Erkennen nützt dir gar nichts, wenn etwas geschieht, dass dir erst mal die Sprache verschlägt, den Unterkiefer nach unten fallen lässt. Das ist der "Lackmustest" dessen, was auf der mentalen Ebene verstanden wurde. Erst das tatsächliche Erleben, das begleitende Empfinden zeigt, wie es um das Verstehen im Sinne von Erkenntnis bestellt ist.

Komisch, mit um die dreißig war ich viel schlauer. :rolleyes: :D

Liebe Grüße
Rita
 
Hallo Fiona :)



Schön, dass du das noch einmal aufgreifst und zusammenfasst. Vielleicht wird "Anhaftung" bisserl falsch verstanden, ich habe ewig gebraucht, ehe ich kapierte, worum es bei der Anhaftung (wird meist im buddhistischen Kontext genannt) geht. Anhaften meint nicht, dass man nicht liebt, nicht fühlt, nicht trauert. Es geht vielmehr darum, dass man nicht an diesen Emotionen klebt. Es bedeutet nicht, sie wegzumachen oder ähnliches, sondern darum, weder das eine noch das andere zu "kultivieren".

Was das Reizwort "Selbstmitleid" als Synonym für Trauer betrifft, so ist es nicht völlig abwegig. Das stimmt schon bis zu einem gewissen Grade, zumindest für mich. Trauer ist durchaus nicht nur "liebevoll". Ich war damals sehr erschrocken und verwirrt, als ich merkte, dass ich eine Stinkwut auf den Verstorbenen habe. Wütend war ich, weil der sich aus dem Staub gemacht hatte und ich da saß und völlig durcheinander und untröstlich war. Dann wieder weinte ich, weil ich wusste, ich kann ihn nie wieder streicheln, im Arm halten, ihn nie wieder lächeln sehen. Im Grunde genommen - so blöde das klingt - ich bedauerte mich. Ihn weniger, weil ich davon ausging, dass es ihm gut geht, da, wo er ist. Sozusagen vor Schreck über meine eigenen Emotionen habe ich die Trauer dann niemandem mehr gezeigt; ich traute mich kaum, jemanden zu erzählen, dass ich wütend bin und getröstet werden wollte ich auch nicht.

Erst viele Jahre später merkte ich, dass es auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, mit mir und dem Verlustschmerz umzugehen, nämlich nicht mitleidig, sondern mitfühlend und liebevoll. Den Verlust würdigend und nicht abwertend gegenüber meinen Emotionen. Sie bleiben sowieso nicht die immer gleichen, wozu also drüberfahren oder sie "eliminieren"?

Alles Erkennen nützt dir gar nichts, wenn etwas geschieht, dass dir erst mal die Sprache verschlägt, den Unterkiefer nach unten fallen lässt. Das ist der "Lackmustest" dessen, was auf der mentalen Ebene verstanden wurde. Erst das tatsächliche Erleben, das begleitende Empfinden zeigt, wie es um das Verstehen im Sinne von Erkenntnis bestellt ist.

Komisch, mit um die dreißig war ich viel schlauer. :rolleyes: :D

Liebe Grüße
Rita

Und die liebe Rita bringt alles wieder ins Lot :zauberer1 :umarmen:
:danke: (war jetzt nicht ironisch gemeint, falls das so rüberkommt)
 
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Liebe Rita!
Was das Reizwort "Selbstmitleid" als Synonym für Trauer betrifft, so ist es nicht völlig abwegig. Das stimmt schon bis zu einem gewissen Grade, zumindest für mich. Trauer ist durchaus nicht nur "liebevoll".
Ich würde gar nicht so weit gehen und Selbstmitleid als Synonym für Trauer verwenden ... Selbstmitleid gibt es ja auch in vielen anderen Kontexten, in all den beliebten Opferrollen etwa, und umgekehrt ist Trauer ja (hoff' ich) doch auch ein Prozess jenseits von Selbstmitleid, ein Transformationsprozess einer Beziehung vor allem. Parallel dazu kann freilich Vieles laufen ... Schmerz, Wut, Angst, was auch immer. Ich sehe da auch das Selbstmitleid nicht so negativ wie offenbar die meisten hier - ich denk mal, das darf schon sein, dass ich mir auch leid tue, wenn ich einen herben Verlust erlitten habe. Wenn ich - und das braucht wohl die Zeit, die es braucht - dann achtsamer beobachte, dann sehe ich vielleicht, dass der Verlust, den ich betrauere, mein Verlust ist und dass jene Aspekte von Liebe, die objektbezogen sind (sprich: oft schlichtes "Habenwollen" oder Ego-Projektionen), von mir ein Loslassen verlangen, das schmerzt, solange die Transformation der Liebe noch "in Arbeit ist". Da kann ich mich dann auch schon mal selbst in den Arm nehmen und den Schmerz fühlen und leiden... mir mein "Selbstmitleid" durchaus gestatten ... es kann einfach guttun, sich fallen zu lassen, und es tut in der Regel nicht gut, dort liegenzubleiben.

Alles Liebe,
Jake
 
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