Das gefühlt höchste christliche Fest

Werbung:
Man kanns auch anders sagen... die evangelische Kirche ist für Veränderungen offen und klebt nicht so dermaßen an einbetonierten Verkrustungen wie die katholische. ;)

Für mich ist der Karfreitag nach wie vor der höchste Feiertag im Jahr, wenngleich der Ostersonntag der positive Ausblick dazu ist. Ist sowieso in erster Linie persönliche Einstellung, und wie die allgemeine Einstellung zu den Kirchen ist, wissen wir eh.
 
Colombi schrieb:
Ich frage mich: Was ist wichtiger, Tod oder Auferstehung?

Die Betonung des Karfreitag liegt ja nicht auf dem Tod, sondern dass Jesus für unsere Sünden gestorben sein soll. Und anhand dieser Aussage kann man ganz leicht und locker Schuldgefühle entwickeln - was ich heute beiden Kirchen, der evang. und der kath., ankreide.
 
Die Betonung des Karfreitag liegt ja nicht auf dem Tod, sondern dass Jesus für unsere Sünden gestorben sein soll. Und anhand dieser Aussage kann man ganz leicht und locker Schuldgefühle entwickeln - was ich heute beiden Kirchen, der evang. und der kath., ankreide.

*mit-ankreide*

Da bin ich ganz deiner Meinung.

Dieses "Jesus ist für deine Sünden gestorben" hab ich nie verstanden und werde es nie verstehen.
Es ist eine ganz üble emotionale Erpressung. Und sinnlos obendrein.

Muss man diese Sache aber nicht der evangelischen Kirche noch etwas mehr ankreiden, wenn sie darauf besteht - oder bestand - diesen Tag nun unbedingt zum höchsten "Feiertag" erklären zu müssen?
 
Colombi schrieb:
Muss man diese Sache aber nicht der evangelischen Kirche noch etwas mehr ankreiden, wenn sie darauf besteht - oder bestand - diesen Tag nun unbedingt zum höchsten "Feiertag" erklären zu müssen?

Letztendlich entscheidet jeder selbst, in wie weit er damit konform geht. Darum ist wohl auch Veränderung eingetreten. Jede Kirche hat ihre Methoden, um ihre Schäfchen klein zu halten. Ich will ihnen gar nicht mal unterstellen, dass das bewusst bzw. mit voller Absicht geschieht. Die evang. Kirche löst sich wenigstens von überholten Ansichten.
 
Mal eine Kostprobe der Theologen-Sprache:

Gott ist auch vor Leiden und Tod nicht zurückgewichen, und auch nicht vor der breiten Ablehnung vieler Menschen. Damit – so hoffen und glauben wir – ist er uns in all unseren Erfahrungen und eben auch in den Erfahrungen von Leiden und Tod besonders nahe.

Und:

Dem „Nein“ der Menschen setzt Gott sein „Ja“ zum Leben entgegen. Wir bekennen: Jesus ist für uns gestorben, für unsere Sünde, wie das in der Bibel heißt. Damit wir ein für alle mal all das hinter uns lassen können, was uns von Gott trennt und das menschliche Miteinander gefährdet.

http://www.bonn-evangelisch.de/aktuell/archiv-2004-8ED3E817F001443FB1FB8748CF3E346A.php

Versteht jemand dieses Theologesisch?

Also jetzt mal ehrlich?
 
Werbung:
Lichtpriester - Colombi
Die evang. Kirche löst sich wenigstens von überholten Ansichten.
Muss man diese Sache aber nicht der evangelischen Kirche noch etwas mehr ankreiden, wenn sie darauf besteht - oder bestand - diesen Tag nun unbedingt zum höchsten "Feiertag" erklären zu müssen?
Vielleicht würde es der Auseinandersetzung mal gut tun, sich etwas von einem übergeordneten Standpunkt das anzuschauen?

Die Schuldfrage ist bei beiden Kirchen eine sehr wichtige. Luther wies immer wieder auf die Schuld der kath. Kirche hin, Busse (für eigene Schuld) war für viele Reformatoren wie Zwingli und Calvin eine ganz wichtige Sache. Sie waren sehr streng mit sich selber und auch mit den Gläubigen. Sie wollten damit die Unehrlichkeit der Katholiken kritisieren und zeigen dass sie es besser und aufrichtiger machen. Schon immer waren die großen inneren Kritiker der kath. Kirche welche die forderten, sich strenger an die Tugenden wie Bedürfnislosigkeit und Barmherzigkeit zu halten. Was aber immer wieder von denen, die im Luxus lebten und die Macht hatten, unterdrückt wurde. Lediglich die Ordensleute konnten sich einer besonderen Position erfreuen, deshalb kamen auch alle "erlaubten" Kritiker aus den Klöstern, sei es nun Hildegard von Bingen, Meister Eckhart oder andere.

Trotzdem war die Schuld auch in der kath Kirche immer schon ein wesentlicher Aspekt. Das "Mea culpa, mea maxima culpa" war immer Teil der Messe, wobei man sich mit der Faust auf die Brust schlug. Es erinnerte an die Flagellanten des Mittelalters.

Grundsätzlich halte ich es für gut, die Menschen aufzufordern, Selbstkritik zu üben und sich sich und sein Handlen in Bezug auf die Auswirkungen des eigenen Tuns zu hinterfragen. Allerdings war dies in dieser ritualisierten Form nur noch eine Prägung, welches auf der unbewussten Ebene zu Traumata führt. Zum Glück wurde dieses Ritual aus der Messe entfernt.

LGInti
 
Zurück
Oben