Das Frollein

Terrageist

Sehr aktives Mitglied
Registriert
22. Juli 2019
Beiträge
5.600
Vor längerer Zeit in einem anderen Forum aufgeschrieben.
Die Geschichte vom kleinen Frollein. :D

Jemand betitelte mich als "Frollein", und ich fand´s lustig.
Ein Reim begann in mir zu entstehen.
Dann ging die Geschichte immer weiter, ohne Reime,
aber aufgeschrieben.
Es sind fünf Teile, alles auf einmal ein bisschen viel.
Hier erstmal der Anfang.



Das Frollein ging baden,
weit hinter den Arkaden.

Das war ja eine Freude so schön.

Sie schwamm im Wasser
so kalt so frisch so gut.


Und die Wellen kneteten sanft ihre Haut,
ihr Gemüt ..


Sie drehte sich hin,
sie drehte sich her.

Ach, das war gar nicht schwer.
Am Bauch kitzelten sie
die Algen so schön

Und kleine Fischlein begannen
zu beißen.


Wie mag es sein auf dem Grunde,
dachte sie.
Aber nein, dort wollte sie nicht hin,
ahnte das was sie greifen wollte.

Nein, sie war klug,
schwamm zum anderen Ufer hin,
an die verbotene Zone.

Das war spannend ja,

und es wisperte und spielte
im Wind.
Sei vorsichtig, pass auf.

Hier wartet es.

Durch Dickicht im Grün,
die Füße so warm
das Gras.

Und ab und zu mal ein Insekt.
Ein Summen in der Luft,
ein Brummen.


Hier bin ich nun,
was wird geschehn´?


…………​
 
Werbung:



Und aus dem Grün die Ahnung nur,

ein Flimmern, ein Weiten, ein Schillern.

Filigran und fein,

Ein Flügel, so weit,

schimmernd durchsichtig

sich vorsichtig zeigt.



Was willst du hier von mir,

denkt sie sich nun.

Was ist das für ein Schleier,

aus Moos und Nebel gemacht?

Warum geb ich nicht auf mich acht?



Es umspinnt sie, kommt auf sie zu.

Umlegt sie mit schimmerndem Atem,

fliegend frei Gedanken sie fühlt,

kann Worte vernehmen

im Herz, Verstand und von ganz woanders.



Es spricht im sanften Ton zu ihr,

Umnetzt sie bald völlig ganz

Durchdringt sie und ihre innere Gier,

Es ist genau dort wo sie es ersann.



Höre mir zu, spricht es sanft.

Und sie, im inneren Kampf,

kann nicht entfliehn.

Und will es auch nicht.

hört Worte nun,

eindringlich im Gericht.



Nein, sagt sie sich,

das erleb ich nicht,

es ist nur ein Traum.

Nein, sie war durch das Wasser geschwommen.

Und es spricht zu ihr,

berührt sie dort wo nie ihr Herz berührt.



Nach dem Bade im See so wunderbar,

sie nun offen ist,

Und hört was das Wesen spricht.


.​
 
.


Nimm die Worte nun die ich dir gebe,


lass sie klingen in Herz und Seele.

Setz dich hier nieder auf weichem Moos,

dieser Stein dort unter dem Baum,

der so verknorpelt und alt wirkt.

Denn er ist ein Bild deiner Seele,

dein Gefüge jetzt im Weltenlauf.



Still und geheimnisvoll hat er immer hier gestanden.

Und ich pflegte ihn, war ihm nahe.

So konntest du auch in deinem Leben

immer meine Nähe spüren.

Jedoch nie direkt, und wenn ich deinen

Baum gegossen habe,

Und wenn ich ihm Nahrung gab,

dann hast du es gespürt,

und ein Lächeln kam in dein Wesen.



Dann waren wir uns nahe so sehr.

Jedoch dir nicht immer angenehm.

So war ich auch für dich

Immer alle Schmach

Alle Pein.

Und das Ende immer wieder.



Du hast dich an mich geklammert,

und hättest mich doch am liebsten verstoßen.

Hast mich liebkost,

Und hättest mich immer gerne verletzt.

So bin ich dir die Rose

Die es nicht sein kann.

Ein Dorn daher nur,

fest in deinem Herzen verankert.



Und immer hast du mich festgehalten,

um den Schmerz für dich zu fühlen.

Immer hast du mich erhalten

In Verzweiflung, mich nicht zu verlieren.

So nahm ich dich wie du bist und warst.

Neckend manchmal, liebend manchmal

Und manchmal verfluchend.



Zutiefst kann ich dir sagen,

dass es nichts und niemanden gibt,

kein Sein kein Ding kein Wesen,

das dir je näher gestanden hätte

als ich.



Bin ich der Teufel nun,

dir Hölle und das Böse,

oder bin ich Engel, Lichtwesen,

höchstes Glück.

Musst du wissen was ich bin?

Alles was ich je gewesen und war

Bist auch du gewesen.

Erlaubte dir, in Freiheit weiter zu existieren.

Du schobst mich hier an diesen kleinen Ort.

Und wusstest nicht mehr von mir

Dadurch warst du befreit.



Und im meist unrechten Moment

Bin ich dann doch wieder erschienen

Denn bedenke, ohne mich kannst du nicht sein.

Und dein Herz rief mich,

ohne dass du es wusstest.

So sind wir eine Einheit, ein Sein.



Jetzt kehre um und schwimme zurück

Durch die Flüsse und das Leben.

Betrachte den kleinen See,

der dir so ein Wohlgefühl brachte.

Wenn er weiter, also größer wird,

so kannst du auch tiefer gehen.



Wenn du aber im Untergrund seiner Tiefe

Mich finden wirst,

so sind wir tatsächlich eins.



Jetzt willst du es noch nicht

Obwohl du glaubst, dass du es willst.

Ja, du willst die Nähe ..

Aber niemals dich wirklich aufgeben.



…………​
 
.

Da schwamm sie dann zurück,

das kleine Frollein.
Über den See der ihr so lieb geworden
und der nun in der Nacht
schwarz war.


Und der Mond schimmerte weiß über sie.


Und sie wusste doch,

der Mond hat sein Licht von der Sonne,

jedoch sein magnetisches Wesen,

ist sein Eigen und Geheimnis.



Das Wasser war nicht wirklich schwarz.

Und sie wusste aber,

dass es Tiefen gab in den Meeren,

an dessen Orte das Licht

niemals hinkommen wird.



Sie war ruhig in sich

und überlegte was ihr begegnet.


Ein Flügel war´s , ein Einzelner ..

Und sie ahnte es nun,

dass ein einzelner Flügel

nicht fliegen kann.



Wo aber war der zweite Flügel,

und im stillen Sinnieren

wusste sie,

dass die Arkaden zu denen sie jetzt wieder schwamm,


nur aufgebaute Konstrukte waren.
 
Hier nun der letzte Teil :) :



Danke für´s Lesen,

wenn es einer tat. :)



So kam das Frollein nun

zu inneren Ehren.

Konnte sich gar nicht wehren.

Ein Spaß sollte es erst sein,

sie wollte nur baden,



und fand dann einen viel längeren Faden.

Als ein Konstrukt meldete er sich

wie ein zusammengeballtes Gefühl,

das zu lösen sich begann.

Und die Worte begannen zu fließen.



Für sich kalt und leer,

wie das frische Wasser des Sees ..

Auf dem Wege durch die Galaxie

auf der Suche nach dem fruchtbaren Boden.

Der magisch sie zu sich rufen wird.



So dass Worte werden, kalt und leer,

zu einem neuen / alten Gefühl.


©

-​
 
Werbung:
Zurück
Oben