Das Ewige

FIST

Neues Mitglied
Registriert
16. Februar 2004
Beiträge
25.976
Das Ewige


Schüler

Nach so langer Suche
Fand auf dem Berg ich euch
Kletterte und zitterte
Bangte um mein Leben
Als ich aufstieg
Hin zu euch
So bitt ich euch
Mit Demut voll
Geklärt im Herzen
Mir zu künden
Zu verraten mir
Wonach mein Herz seit jeher suchte

Eremit

Wohlan ein junger Freund
Gefürchtet nicht den Aufstieg
Hast getrotzt dem Fels
Und manch Getier
Gingst wo ich einst ging
Fragst, was ich einst suchte
Begehrst von mir
Was jung ich selber auch begehrte
Und doch scheiden Zeiten uns
Wie will ich Wüster denn heut wissen
Was dein Herz seit je begehrt?

Schüler

Sprecht nicht so, dies bitt ich euch
Nicht suche ich was Zeiten suchen
Moden gar noch Weibsgesang
Nicht such ich Ding noch Weg
Wie ihn die Zeit mir schreibt
Klagt nicht Ewigkeit in mir?
Sucht dass mich nicht
Was sich nicht wandelt
Und ewig bleibt auf Zeiten.

Eremit

Schrecke nicht
Auch wenn ich lache
Und ein wenig traurig blicke
Von Ewigem sprichst du
Und hast die Ewigkeit geändert tausend mal
Mal ist’s dir dies, mal ist es das
Und ...

Schüler

Sprecht doch nicht
Ich weiss ja schon
Und wie habt ihr Recht
Und doch, erkannt auch dies habe ich
Darum ja erst sucht ich euch
Das ihr mir klärt
Erklärt mir und mir Kündet
Was den Ewig wirklich ist
Und was die Hast in mir befreit

Eremit

Wie jung du bist
Und willst Hast nicht?

Schüler

Wie hastete ich
Und hatte nie den Frieden
Wie strebte ich und lebte ich
Jagte dieses, jenes, jene Frau
Sucht im Gold mein Glück
In Wein und Bier und Wilden festen
Gelästert habe ich den Alten
Toren wie ich dachte
Trocken schon und bald im Grab
Ritt ich nicht die schnellsten Pferde?
Kämpfe ich nicht kühn in wilden Schlachten?
Dichtet ich nicht schönste Arien
Sang wüste Lieder

In Gräben wacht ich auf
Meist mit schwerem Kopfe
So hört und glaubt mir doch
Die Hast wurd mir genug
Und ich ihr überdrüssig.

Eremit

Bei mir also suchst du Frieden
Ist es dieses was dein Herzen begehrt?

Schüler

Mitnichten such ich Frieden
Kenne ich doch ihn den Feigen
Schleicht sich an mit sanften Pfoten
Legt sich schmiegsam um den Hals
Und kleidet einen schön und angenehm
Doch ist sein Glanz nur Putz
Und hinter seinem Samte
Lauern tiefe Krallen
Oh wie tief vergiftet lag ich da
Als ich träge wurd und weich und fett
Als die Tage mir wie Nächte schienen
Und Nächte nichts als öde Tage
Und nach der Kralle
Tief verwundet, ein nächstes mal der Samte
Ein Nichts dass aufsog mich
Und zuerst gütig mich umwebte
Lies es nur die Hülle dort
Und eine grosse Öde

Eremit

So kletterst du auf diesen Berg
Dass ich dir Fülle schenke
Dir die Öde fülle
Mit Leben dich umkleide


Schüler

Oh ihr vom Berg
Ihr kennt mich nicht
Scheint mich zu lästern
Zog nicht ich mich quälend aus der Öde
Fand ich nicht das Leben wieder
Nicht mehr Hast und nicht mehr Friede
Wieder zog ich in den Kampf
Doch als Held nicht mehr
Als Rückendeckung

Wieder trank ich Wein
Doch nur en Glas am Tag
Dafür Guten
Wieder dichtete mein Herz
Arien nicht mehr
Doch kleine Oden
Ich sang erneut
Doch sang vom Frieden
Und genoss ich nicht Schabbat
Freute mich der Feiertage
War des Freitags froh
Ausgleich wie es heisst
Zog in mich glorreich ein
Ich glaubte mich des Himmels
Heilig, auserkoren
Gut und Weise
Wie sog an mir der Hochmut dann

Eremit

Mein junger Freund
Es scheint an dir
Was dich so quält
Der Hohe mut zu sein

Schüler

Oh und als ich glaubte
Demut als das Ewige
Mich hingab, mich niederwarf
Anbetete tausend Altare
Die Götter flehte
Zum Herrn betete
Und die Religion ich tief verkostete
Als ich mich ins andere Schlug
Ich Schuldbewusst meine Lasten trug
Wie fühlte ich mich da frei
In Ketten lag ich
Und war Frei
Und doch, ohweh, auch dies trügt mich
Und nach kurzem Feuer blieb da nichts
Nur Trümmer Tausend falscher Glauben

Eremit

Wahren Glauben also mein Sohn
Begehrt den Herz im Stillen?

Schüler

Nicht also
Denn als ich wandeltet im Nichts
Da sprach zu mir am Felsentor
Oh wie will ich dies Beschreiben
War es nicht der Christus selbst
Des Gottes eingebohrnen Sohn?
War es nicht Gewand des Ewigen
Und Pfeil im Herz und neus Gewand
So wie es geschrieben steht
So wie es von Anfang war
O wie fand der Glaube mich
Und mich die Wahre Religion
Wie hob mich dies,
Und zog mich gleichsam nieder
War es dies nicht, dass mich zu dir führte?
War es dies nicht dass ich an dich dache?
Mich an dich erinnerte
Ich wurde dir erneut gewahr

Eremit

Es verwundert mich
Wie du mich kennen sollst

Schüler

Spricht man in der Stadt denn nicht
Das vor langer Zeit
Und vielem Jahr
Du einst stiegst
Vom Fuss bis hier zum Berg
Auf dass du sinnen kannst
Dem Leben und der Weisheit
Erzählen alte Weiber nicht
den armen Kleinen
Dass du Nachts aufschreibst
Was sie des Tages böses tust

Eremit

Das arme Kind oh weh
Man treibt es aus der Ewigkeit mit einer Lüge
Und die Schlange hat in diesem Fall
Nur halbe Freud
Denn muss der Balg das Ewige der Mutter nicht verlassen?
Muss er denn nicht
Wie du mein Junger Freund
Durch tausend Tode hasten
Ehe dieser kleine Knirps
Den steilen Berg zu mir erklimmt
Und täglich sucht er neu
Den Tag zurück, gleich du, gleich ich
Findet aber blosen Schein
und Trug der Ewigkeit
Frauen wird er suchen
Zuviel trinken
Singen, tanzen , dichten
Beruhigt sein Herz nicht

Ist mein Herz den ruhig
Fand ich alter Narr denn Ewigkeit
Auf dem Felsen saß ich Jahrelang
Und wurde nicht zum Stein
Nicht weiser als der Jüngling selbst
Nicht klüger bin ich
Such ich doch
Was er nicht fand
Oh junger Freund
Der mit mir leidend
Was du im Leben suchst
Wird keiner dir je geben
Der Tod wird tränken deinen Durst
Und stillen deinen Hunger

Schüler

Ich ahnte es
ich bin ein Tor
suche das Unmögliche

Eremit

Verzage nicht
Und gibt nicht auf
Denn dein Herz sucht dies
Und findet nicht
Und doch wird Reich sein deine Welt
Froh dein Lachen
Wenn du blos suchst
Nicht verkümmerst
Nicht jammerst
Wohl Ewiges findest du nicht
Dafür grosse Schätze
Auch wenn sie mit dir Sterben
Und keiner davon Kündet
Und keiner sich erinnert
Und niemand Heldenlieder singt
Und keiner um dich Weint
Und niemand um dich klagt

Vergängliches, mein Junger Freund
Steigt auf in deinem Herzen
Stück für Stück
Die Ganze Zeit
Der Jammer wird im Herz verbrannt
Das Fröhliche im Traum geopfert
Steigt es nicht zur Ewigkeit
Ist es nicht der Lohn der Legionen?
Ist dies nicht dein Schlüssel?

Du rennst und rennst und wirst nicht froh
Und wenn die Füsse einstmals lahm
Dein Herz dir tausendmal gebrochen
Du auf einem Berge sitzt
Singt dir der Wind nicht seine Lieder
So wie du ihm deine Sangst in deiner Jugend?
Zeigt der der Mond nicht seine Liebe
Ist der Himmel dann nicht Buch für dich
Ist die Sonne dir nicht Freude?
Oh mein jugendlicher Freund
Hüte dich vor jenen
Welche niemals Liebe kannten
Welche nie den Rauschtrank tranken
Welche nie als Helden kämpfen
Welche nie die derbsten Lieder sangen
Welche niemals träge waren
Sie morden ihre Ewigkeit
Und geben allen Teufeln preis
Was Gottes Lob doch ist
Und seine Freude.

mfg by FIST
 
Werbung:
Schalom Kalihan

danke für die Blumen... natürlich ist der Text selber Verfasst


mfg by FIST
 
Werbung:
Zurück
Oben