Das eigene Leben opfern

A

ApercuCure

Guest
Wer von euch würde für einen anderen Menschen oder die eigene
Ideologie sterben und unter welchen Voraussetzungen?

Ich finde, dass diese Frage nicht so leicht zu beantworten ist. Das sich das vllt. viele vorstellen können, aber wenn es so weit wäre,
kann man jetzt nicht mit Sicherheit sagen, ob man es dann wirklich tun würde: sein Leben opfern.

Ich für meinen Teil kann momentan nur sagen, dass ich mich für meine Kinder oder den besten Freund vor den Zug schmeißen, erschießen oder sogar eine Folter auf mich nehmen würde (wenn ich wüßte, dass damit dessen Leben und den Umständen entsprechende Unversehrtheit garantiert wäre. Doch wie weiß man das? Wie kann man sich darüber sicher sein, z.B. wenn man Jemanden bösartigen in die Hände gerät?). Aber bei einer Ideologie oder für meine ethischen Grundsätze, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich dafür Foltern lassen würde. Erschießen lassen unter bestimmten Umständen schon.

Nun gibt es Menschen, die für nix oder wenig einstehen und dann gibt es solche, bei denen man ständig den Eindruck hat, sie würden sich für alles Mögliche „vor den Zug schmeißen“.

Auch finde ich gehört da das Verteidigen und die Vehemenz, des sich für Jemanden oder eine Sache/Ideologie Einsetzens, dazu. Das kann verschiedene Situationen betreffen: wie einen Freund im Kampf unterstützen/verteidigen oder auch, wenn man auf der Straße sieht, dass Jemand angegriffen wird und Demjenigen zu Hilfe eilen…..man kann im Grunde ja nicht wissen, wie sich so eine Situation entwickelt und ev. sogar mit dem eigenen Tod endet.

Wer von euch ist sich dessen in solchen Situationen bewußt darüber, nimmt so eine potentiell gefährliche Situation bewußt war und handelt auch dementsprechend überlegen (bleibt cool oder berechnend, aber nicht gefühllos)? Und wer von euch agiert eher aus dem Affekt/Instinktiv ohne die Folgen zu überlegen? Oder Beides?

Wie denkt ihr darüber? Auch eigene Erlebnisse dürfen ruhig beschrieben werden.
Kritisiert kann, verurteilt soll hier nix werden.
 
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Ich ergänze noch:

Im Kopf gehen mir auch die vielen Menschen herum, die für ihre Freiheit kämpfen und demonstrieren und dabei sehr oft ihr Leben aufs Spiel setzten. Guckta in den Nahen Osten. Aber ich hätte das schon eher gerne unpolitisch (soweit möglich) unpropagandistisch...eher auf das bezogen wofür Mensch sich zu kämpfen lohnt, für bessere Bedingungen für Freiheit und Gerechtigkeit. Wobei diese unter den Grundsätzen der Gemeinschaft zu verstehen sind und nicht für Egofraktionen Einzelner.
 
Schwierige Frage, hm, mit der ich mich aber schon auseinander gesetzt habe. Ein paar Gedanken dazu teile ich gern mit. Für den einen oder anderen scheinen sie vllt. widersprüchlich zu sein. Mal schauen.
Für mein Kind würde ich jederzeit mein Leben geben.
Bei allem anderen, wie z.B. Ideologie oder Glaube, würde ich sagen, lohnt sich dieses Opfer nicht- denn tot kann ich nichts mehr bewirken.
Andererseits bin ich mir darüber bewusst, dass Verrat das Schlimmste ist, was einem Menschen passieren kann. Deshalb bringe ich niemanden wissentlich in eine Lage, wo er mich verraten könnte. Damit erspare ich ihm im Zweifelsfall diese Entscheidung.
Schon sehr früh habe ich erfahren, dass Zwei ein Geheimnis bewahren können, wenn einer davon tot ist. Daran halte ich mich.
Wenn keiner weiss, dass ich ein Geheimnis schütze (nicht mal derjenige selbst), kann es auch keiner verraten.
Ich selbst platziere meine Geheimnisse dort, wo sie niemand erwartet: in der Öffentlichkeit. Dort sind sie sicher, da niemand dahinter ein Geheimnis vermuten kann.
 
Wer von euch ist sich dessen in solchen Situationen bewußt darüber, nimmt so eine potentiell gefährliche Situation bewußt war und handelt auch dementsprechend überlegen (bleibt cool oder berechnend, aber nicht gefühllos)? Und wer von euch agiert eher aus dem Affekt/Instinktiv ohne die Folgen zu überlegen? Oder Beides?

Ich denk mal bei mir ist ganz klar letzteres der Fall, aus dem Affekt/Gefühl heraus, und nachher wird dann überlegt. Ich muss grad etwas lachen darüber, aber eigentlich kann das auch mal ziemlich schwierig enden sowas.

Ich hab's aber auch schon bereut, wenn ich erst überlegt habe oder nicht nach meinem Gefühl gegangen bin.

Ich würde vermuten, dass Menschen, die erst überlegen, aus einer Angst heraus überlegen, handeln - dass der Verstand da mit der Angst verbunden ist, (oder ist der Verstand sogar die Angst?). Warum sonst überlegt man erst und handelt nicht nach dem Gefühl? Weil dem Gefühl nicht unbedingt zu vertrauen ist und da Dummes bei rauskommen kann? Eigentlich ja eher andersrum, würd ich sagen.
 

Wer von euch würde für einen anderen Menschen oder die eigene
Ideologie sterben und unter welchen Voraussetzungen?





Kann ich mit Bestimmtheit nicht beantworten; kann rückblickend was berichten.

Ich habe schon mehr als 1x etwas gemacht, um 'meinen eigenen Arsch zu retten' - und ich habe schon mehr als 1x etwas für ein anderes Lebewesen getan, wodurch mein Leben oder zumindest mein physisches Wohlergehen gefährdet war.

Bin z.B. schonmal auf die Straße gerannt, um den Hund (Yorshire) einer Freundin vorm Überfahren zu bewahren.
....
Es hupte und das Auto ging in die Vollbremsung - ob/ was ich in dem Moment, als ich losrannte, gedacht habe, weiß ich net.
Oh - erinnere daran, dass sich mein Herz bei diesem Anblick unangenehm zusammenzog, spürte Angst...
 
Was ich noch erwähnen möchte...

Das 'Drecksvieh' ;)hat doch tatsächlich, kaum war es auf meinem Arm, 'unter sich gehen lassen'...

Pfff - sowas von undankbar ;) :D
 
Darüber mach ich mir eher wenig Gedanken. Wozu auch....ich geh davon aus, dass ich intuitiv schon das Richtige machen würde, wenn's die Situation von mir verlangt. Ausschliessen kann ich aber, mein Leben geben zu wollen für eine Ideologie.
 
Was ich noch erwähnen möchte...

Das 'Drecksvieh' ;)hat doch tatsächlich, kaum war es auf meinem Arm, 'unter sich gehen lassen'...

Pfff - sowas von undankbar ;) :D

:D der hatte wahrscheinlich schiß vor dir als du so ungestüm auf ihn zusaustest, ihn packtest und an dich drücktest.

Aber ja, das wäre dann die eher unberechnende/affektive Variante und du hättest es mit deinem Leben bezahlen können.

Bist du dann eher der unüberlegte/affektive Rettertyp? Das wirft die Frage auf, was in so einem Fall den Menschen dazu antreibt aus dem Impuls heraus zu retten. Isse ja nicht allen zueigen. Das ist ja das interessante.
 
Darüber mach ich mir eher wenig Gedanken. Wozu auch....ich geh davon aus, dass ich intuitiv schon das Richtige machen würde, wenn's die Situation von mir verlangt. Ausschliessen kann ich aber, mein Leben geben zu wollen für eine Ideologie.



Ist das nicht auch eine Art Ideologie?

Dass Du davon ausgehst, dass Du in dem Moment, intuitiv schon das 'Richtige' machen würdest,...


Sterben würdest Du dafür nicht - ok,...
 
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Darüber mach ich mir eher wenig Gedanken. Wozu auch....ich geh davon aus, dass ich intuitiv schon das Richtige machen würde, wenn's die Situation von mir verlangt. Ausschliessen kann ich aber, mein Leben geben zu wollen für eine Ideologie.

Das stimmt, wenn es soweit ist, wird's sich sowieso zeigen, ob jemand direkt handelt oder eher wegläuft. Je nachdem. Vorher reden und behaupten kann man auch viel. Und bei mir würde es wahrscheinlich auch auf die Situation ankommen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es gerade bei Müttern so ist, dass die auch ihr Leben für ihr Kind hergeben würden.
 
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