Das Ego-Dogma

FIST schrieb:
"Ein Erläuchteter Dehnt sein Ego so weit aus, dass es die ganze Welt umfasst"

Ja, es stimmt: Es gibt zwei Wege. Entweder wird das Ego SOOO klein, dass es
zum NICHTS wird, oder SOOO groß, dass es zum ALLEM wird.

Ich tendiere auch zu dem "Aufblähen" (des Egos). :D

Alles Gute :)
P.
 
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lazpel schrieb:
Hallo,

Es gibt ein äußerst hartnäckiges Esoterik-Dogma, welches besagt, daß das Ego schlecht sei, man es überwinden müsse, und das alles, was aus dem Ego kommt, und durch das Ego bestimmt wird, schlecht und böse sei.

Teilweise wird das Ego sogar als das Böse in Persona personifiziert, offensichtlich als Ausgleich zum Glauben an einen Hades für Nicht-Theisten.

Das ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar, da es, mal wieder typisch für die fast-food-esoterischen Dogmen, einseitig polarisiert.

Esoterik ist die Suche des Glaubens im eigenen Inneren, somit auch im eigenen Ich bzw. Ego.

Was nach meiner Meinung wichtig und richtig ist, ist die Tatsache, daß man das Ego auf keinen Fall vernachlässigen darf, es aber auch andererseits nicht überpriorisieren sollte. Egoismus ist genauso falsch wie die Verteufelung des eigenen Ichs, welches nunmal Quellort der Glaubenssuche des Esoterikers darstellt.

Dieser Thread soll zur Diskussion darüber anregen. Mich würden insbesondere die Gründe interessieren, warum das Ego an sich verteufelt wird.

Gruß,
lazpel

Auch das EGO ist in seiner wahren Natur göttlich (Unerschaffen). Als Erschaffen taucht es scheinbar nur in der Welt von Zeit und Raum auf. Wie wir mittlerweile wissen, ist alles Erschaffene dual (zwiegespalten) geprägt. Indem man das EGO als neutral betrachtet, geben wir ihm die Möglichkeit sich in der Mitte zu kompensieren (gegenseitig auszulöschen). S0gesehen ist das EGO sowohl gut als auch schlecht, aber auch göttlich in der Einheit betrachtet. :move1:
 
Schönen Sonntag

Sei's wie's sei.
Wo nur eins ist, ist nur eins.
Wo nichts ist, ist nichts (auch in Bezug auf Auslöschen)
Alles oder nichts.

@ Niemand
Apropos Gott/göttlich,
Mit dieser Art der Auslegung kann ich schon weit mehr anfangen.
Wobei es dann aber keine Rolle mehr spielt ob Gott/göttlich oder nicht.

Nochmal schönen Sonntag
 
Hallo intrabilis,

worauf ich hinauswollte war, was ich an diesem Beispiel verdeutlichen will:

Wenn jemand sagt, bzw. das Urteil fällt, "Ich bin glücklich", bekräftigt er damit den infolge dieses Urteils bekannten Zustand "Ich bin nicht-glücklich". Man kann es ebenso andersrum betrachten, indem er sagt "Ich bin nicht-glücklich". Wer von grausamen Hunger gequält ist, für den mag ein trockenes Stück Brot ein Festschmaus sein. Wer wohlgenährt und satt ist, der denkt da schon anders..

Nun, aber wie kommt es dann daß jemand zum Beispiel nicht immer glücklich ist, wo er doch allein schon durch sein Wissen um sein Glücklichsein um die Erfahrung des Nicht-Glücklichseins wissen müsste? Da scheint der Schlüssel im Vergessen zu liegen. Je länger jemand im Zustand "Glücklich" ist, umso gewöhnlicher wird für ihn dieser Zustand und umso unrealer und unwirklicher eben jener Zustand des Nicht-Glücklichseins. Die Folge davon ist, daß er einfach vergißt was es heißt nicht-glücklich zu sein und somit auch was es heißt glücklich zu sein. Wenn er nun wieder glücklich sein will, muß er dem nicht-glücklichsein wieder kraft und wirklichkeit schenken oder er muß noch "glücklicher" werden, als er vermeindlich schon ist, um einen relativen Bezugspunkt zu haben (wo dann auch schon der Suchtkreislauf zu finden ist - zum Beispiel bei Esssüchtigen), denn beide können nur zugleich sein, da sie sich gegenseitig bedingen.

Meine obigen Aussagen erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Absolutheit ;)

lG
 
FIST schrieb:
Ich will aber Mensch sein (oder Mensch werden), das ist mir sehr, sehr Wichtig... darum liebe ich mein Ego

übrigens steht im Tibetanischen Totenbuch jenen Satz, der mich sehr beeindruckt hat
"Ein Erläuchteter Dehnt sein Ego so weit aus, dass es die ganze Welt umfasst"
Dankeschön für diese Worte :)
 
@ Blau

Hallo Blau,

Ich denke, ich habe dich schon richtig verstanden.
Ich meinte es so:
Durch die von Dir beschriebene Aufhebung bleibt nichts (weder das eine, noch sein Gegensatz) mehr übrig, und wird damit zum alles (was noch übrig ist)

Alle Angaben ohne Gewähr.

alles liebe
 
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lazpel schrieb:
Hallo,

Es gibt ein äußerst hartnäckiges Esoterik-Dogma, welches besagt, daß das Ego schlecht sei, man es überwinden müsse, und das alles, was aus dem Ego kommt, und durch das Ego bestimmt wird, schlecht und böse sei.

Teilweise wird das Ego sogar als das Böse in Persona personifiziert, offensichtlich als Ausgleich zum Glauben an einen Hades für Nicht-Theisten.

Das ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar, da es, mal wieder typisch für die fast-food-esoterischen Dogmen, einseitig polarisiert.

Was nach meiner Meinung wichtig und richtig ist, ist die Tatsache, daß man das Ego auf keinen Fall vernachlässigen darf, es aber auch andererseits nicht überpriorisieren sollte. Egoismus ist genauso falsch wie die Verteufelung des eigenen Ichs, welches nunmal Quellort der Glaubenssuche des Esoterikers darstellt.


lazpel

wie ach so vieles in der - für mich vor allem früheren - esoterischen szene verteufelt wurde: sex, emotionen wie wut, ärger, hass, fleisch essen, etc..

ich hatte doch den eindruck, dass sich auch diese szene schön langsam zu einem weniger engstirnigen weltbild entwickelt.

für mich ist das ego der teil von uns, der überhaupt eine existenz als schaffendes wesen, dass sich selbst von anderen/gott/welt getrennt wahrnimmt, möglich macht. den körper zu verteufeln (was ja auch üblich war) ist genau so dumm wie das ego zu verteufeln.

in dieser welt von schwarz und weiß, ist es nicht leicht, ALLES als gleichwertig zu akzeptieren, nichts desto weniger wichtig denke ich. v.a. wo doch ziemlich klar erkennbar ist, dass die dinge die wir ablehnen - riesengroß und immer präsent für uns sind.

diejenigen die immer wieder einen sündenbock wie ego, körper, organisationen suchen, denken vielleicht, wenn sie alles "schlechte" ausmerzen, dann käme die seligkeit!
mir hilft der gedanke, dass alles von gott ist - wirklich ALLES, d.h. ist für mich nichts wirklich schlecht.

was nicht heißen soll, dass ich nicht kummer oder schmerz empfinden kann - aber es hat seine berechtigung...
 
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