Das Bewerten des Bewertens

Tide

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Der Edgar Hofer bringt das Thema sehr schön auf den Punkt.

Wenn ich eine Bewertung verurteile, bewerte ich sie.

Ich finde dieses Konzept auch sehr lebensfeindlich, es ist nicht natürlich. In der archaischen Natur muss man bewerten ob einer Freund oder Feind ist, sonst ist es vorbei mit dem Nichtbewerten. Man muss bewerten, ob eine Frucht essbar ist oder nicht, sonst war es die letzte gute Tat, wenn ich die Giftpflanze net bewerte!

Auch in der alltäglichen Wirklichkeit ist das Nichtbewerten meist eher ein frommer Wunsch, denn real. Wenn eine Frau einen dicken, stinkenden Kerl und George Clooney vor sich hat, weiß sie sehr wohl, wen sie attraktiv findet, genauso umgekehrt, wenn ein Kerl eine schöne und eine (für ihn) nicht so schöne Frau vor sich hat. Auch bei einem Biß in ein Orangenstückchen weiß ich ganz genau, das es keine Zitrone ist ... und bewerte!

In diesem Sinne, man kann, es geht, nicht zu bewerten, wenn man sehr diszipliniert ist, als Arzt etwa, doch es ist imho nicht alltagstauglich. Es ist meistens ein frommer Wunsch.

 
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Da wir unsere Erfahrungen machen und früh lernen durch Erziehung was richtig und falsch ist im Auge von den wer erzieht bewerten wir unser gegen über glaube ich instinktiv
Und Instinkte abtrainieren hm glaub geht nicht
Kann leider den Film nicht abspielen daher Blindantwort:)
 
:D Brauch ja nicht extra nochmal schreiben, kommt jedoch konform. Drum zitier ich mich selbst.

Vom Werten und Nichtwerten

Da sind eine Frau und ein Mann in der abendlichen Öffentlichkeit im Streit. Ich sehe und höre wie die Frau auf das Derbste beschimpft, beleidigt und grobschlagend angefasst wird. Diese Szene ist schon ein paar Jahre her. Und dennoch, wenn es um bestimmte Themen geht, dann dringt diese Erinnerung stets wieder in den Vordergrund meines Bewusstseins. Wie ich damals noch drauf war, ging ich hin und tat, was Konstantin Wecker in seinem Lied, dass ich noch nicht kannte, wertvoll zum Besten gab: "Misch dich ein, sage nein"

Doch weit gefehlt. Letztlich waren es zwei eheliche Schauspieler, denn als ich den Versuch machte, der Frau beizustehen, kehrte sich dieser Streit in doppelter Ausführung plötzlich gegen mich. Ich wurde angefahren, was ich mich denn einzumischen hätte, dass mich das gar nichts anginge, und wenn ich nicht verschwände, würden sie die Polizei rufen. Sie drohten sogar beide, mich zu prügeln.

Tja, da war ich erst mal am Ende mit meinem Latein. Noch lange machte ich mir Vorwürfe, dass ich mir von zwei Schauspielern hatte eine Lehre erteilen lassen, denn bei einer nächsten Begegnung eines ähnlichen Falles mit zwei anderen Menschen, ging ich, die Erinnerung im Herzen, ignorierend meiner Wege, was ich später bereute. Denn, wenn ich eingeschritten wäre, hätte ich die Frau wohl vor dem Krankenhaus bewahren können.

In den letzten vier Jahren bin ich immer wieder der Thematik begegnet, man solle nicht werten, denn erst, wenn die Menschen nicht mehr werten würden, dann könne sich nach und nach Frieden unter den Menschen ausbreiten. Als ich den Text von der "Wertfreien Liebe" schrieb, wusste ich noch nicht, wie wichtig und "wert"voll dieser Text einmal für mich werden sollte. Denn gerade durch diesen wertfreien Liebe Text wurde mir nach öfterem Lesen klar, wie wichtig es ist, zu werten. Denn wertfreie Liebe bedeutet nicht, dass Liebe nicht gewertet wird sondern dass der Inhalt der Liebe nicht gewertet wird. Eine schwierige und doch letztlich glückliche Erkenntnis.

Denn, um wirklich nicht mehr zu werten, müssten wir auf all unsere Sinne verzichten, Geschmack (Erdbeer ja/Apfel nein), Geruch (Thailand Orchidee ja/Stinkende Unterhose nein), Tast (Fein ja/Rauh nein), Gehör (Mozart ja/Rap nein), Seh (Violett ja/Orange nein).

Weil, wenn wir nur in einem Teilbereich, wie Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit nicht mehr werten würden, dann wären wir Scheinheilige, die es den Pfaffen nachtun. Entweder, wir werten ganz oder gar nicht, wenn es heißt: Nicht mehr werten.

Allerdings meine ich, dass wir im Gegenteil schon viel zu lange nicht mehr VOLL gewertet haben. Das meiste geht uns am Arsch vor bei, wir machen Kompromisse, die nicht sein müssten, belügen uns selbst, bei Speis und Trank, bei Kleidung, bei Freizeitbeschäftigungen, und lügen uns vor, dass wir es ganz ok fänden, obwohl wir insgeheim gerne was anderes, getan, gegessen, getrunken, angezogen hätten. Alles für das ach so liebe "Nicht Mehr Werten Wollen"

Wo uns das hingeführt hat, ist mehr und mehr deutlich geworden, denn: Wir sind die Lämmer, die ungewertet zur Schlachtbank vorbereitet werden, wenn wir einmal nur noch gehorsame, fügsame Roboter geworden sind, die das Werten jenen überlassen, die uns sagen, wir sollen nicht werten, jedoch im Geheimen FÜR UNS mit werten.


Drum lasst uns endlich wieder beginnen, selbst zu werten.
 
Da wir unsere Erfahrungen machen und früh lernen durch Erziehung was richtig und falsch ist im Auge von den wer erzieht bewerten wir unser gegen über glaube ich instinktiv

Genau, es ist NATUR.

Wie sollten wir nicht bewerten, wenn jemand mit einer Waffe vor uns steht zB.


Und Instinkte abtrainieren hm glaub geht nicht

Vlt sind sie aber zum Bösen geworden?

Dh, wer die Nichtwertung als Konzept vertritt, hat eine innere Abspaltung seines Instinkt-Ichs.

Kann leider den Film nicht abspielen daher Blindantwort:)

Wenn du auf das kleine youtube unten rechts klickst, kannst du es dort sehen.
 
Wenn ich meine Meinung Sage bin ich natürlich böse im Auge deren die anders Denken
Herdentiere die den Ruf der Masse Folgen
Meinung gleich Bewertung
 
Ich finde, da fängt Charakter an, sich selber und seinen Instinkten treu zu bleiben.
 
Wohl war wer nur folgt weil es die Allgemeinheit so macht ist kein individuell denken und handelnder Mensch
Produkt einer Gemeinschaft die das Recht auf eigene Bedürfnisse abmahnt
 
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