Das bessere Gespräch

Trixi Maus

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Manchmal fehlt mir das: das bessere Gespräch. Es fehlt mir auf der Arbeit, im Freundeskreis auch gelegentlich, je nach Thema. Das "bessere Gespräch" fehlt mir auch hier im Forum gelegentlich.

Nun habe ich gerade überlegt: wie kann ich es schaffen, "bessere Gespräche" zu bekommen? Ich halte es für ein natürliches Bedürfnis, bessere Gespräche zu bekommen.

Daher 1. die Frage: kennt Ihr Taktiken, um bessere Gespräche im Leben zu haben?

Und 2. soll in diesem Thread die Möglichkeit gegeben sein, bessere Gespräche zu führen.

lg,
Trixi Maus :banane:
 
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Vielleicht mal als Auftakt so beginnen:

...wußtest du dass..XXX..

...kannst du dir vorstellen dass....XX

Also jeweils so, dass du dein Gesprächspartner direkt forderst! Das kann sehr interessant und vor allem auch fesselnd werden.

Ich starte mal einen Versuch:

Wußtest du, dass es Inseln gibt, auf welchen die Männer den ganzen Tag mit Häkeln von Mützen zubringen, da dies ihr Broterwerb ist? (Leider gibt es den Fernseh-Bericht derzeit nicht, lief mal auf NDR)

LG
Kris
 
Hmm, man sollte den anderen vielleicht nicht gleich mit einem langen und schwierigen Text überfordern (hier im Forum). Es muss aber auch wieder so interessant sein, dass es nicht (nur) Smalltalk generiert.
 
Manchmal fehlt mir das: das bessere Gespräch. Es fehlt mir auf der Arbeit, im Freundeskreis auch gelegentlich, je nach Thema. Das "bessere Gespräch" fehlt mir auch hier im Forum gelegentlich.

Nun habe ich gerade überlegt: wie kann ich es schaffen, "bessere Gespräche" zu bekommen? Ich halte es für ein natürliches Bedürfnis, bessere Gespräche zu bekommen.

Daher 1. die Frage: kennt Ihr Taktiken, um bessere Gespräche im Leben zu haben?

Und 2. soll in diesem Thread die Möglichkeit gegeben sein, bessere Gespräche zu führen.

lg,
Trixi Maus :banane:

Hi,

meinscht Du so ein Gespräch wo man sich tief in der Seele verstanden und verbunden fühlt? Wo das gar kein Gespräch mehr ist sondern ein zusammen sprechen/sein?

Bei mir wars und ists zum Tieil immer noch so, daß ich oft nicht weiß, was ich sagen soll und dann sehr schweigsam werde. Früher hat mich das sehr bedrückt, hab ich gedacht, ich habe einen Schaden, bin nicht gesellschaftsfähig. Aber das stimmt nicht - ich habe einfach meinen Rhythmus und meine Intressen. Ausserdem gibt es viele Arten von besseren Gesprächen, nicht nur die eine besondere Sorte, die ich irgendwann mal gelernt habe als angenehm zu empfinden - die Gespräche nach "meiner Art"- ich lerne es immer mehr, auch an dem auf den ersten Blick nicht so Angenehmen was das bessere ist zu sehen und gut (genug) zu finden. Und ich weiß immer mehr, da hab ich was zu sagen und da hab ich nichts zu sagen, also sag ich auch nix. Und was dann dabei für ein Gespräch rauskommt ist ok. Seit ich das akzeptiert habe, das ich so bin, sage ich einfach nix, wenn ich n ichts zu sagen habe - und genau dadurch glaube ich, sind die schlechten Gespräche immer mehr verschwunden und die guten automatisch übriggeblieben. Die sind auch nicht mehr so lang wie früher, manchmal nur ein Hallowiegehts und manchmal auch gar nicht mit Worten. Mein Bedürfnis nach dem guten Gespräch hat sich eigenltich immer mehr an das vefügbare Angebot angepasst.

Ich habe da z.B. so einen Freund, mit dem kann ich eigentlich nur in so ner Art Morse-Sprache sprechen., nur so Sprachfetzen austauschen, das läuft über Gespräche gar nicht - und dann gehen wir halt auseinander. Aber wenn wir zusammen an den Gitarren sitzen dann ist das eine einzige Sache, nicht wie zwei die was zusammen machen sondern wie ein einziges Lied. Dann hocken wir da bis in den frühen Morgen und es fließt einfach....

Und was ganz wichtig ist: ein Ende finden ;)
 
Es ist sehr wichtig authentisch zu sein ,dann ist was besonderes ,eigenes da ,was gerade Dich oder die andere Person auszeichnet .

Sobald man in Stereotype verfällt ist das eigentliche Gespräch vorbei .

Und dann ist es wirklich wichtig immer neugierig zu sein und offen ,für alles ,was den anderen bewegt .

Es ist wichtiger Fragen zu stellen ,anstelle zu bewerten und alle Antworten doch schon vorher meinen zu kennen .

Es ist wichtig ,nach dem guten ,schönen ,besonderem im Gegenüber zu suchen .

Und es ist sehr ,sehr wichtig dankbar zu sein ,dafür ,dass der andere Mensch seine innersten Gedanken und Gefühle mit uns teilt ,für die Bemühungen und die Risiken ,die man eingeht ,gerade dann wenn man nicht nur die Zuckerseite von sich zeigt .

Schönes Wochenende und Danke für dieses Thema
 
Hallöle, danke für Eure Antworten! :banane:
Vielleicht mal als Auftakt so beginnen:

...wußtest du dass..XXX..

...kannst du dir vorstellen dass....XX

Also jeweils so, dass du dein Gesprächspartner direkt forderst! Das kann sehr interessant und vor allem auch fesselnd werden.

Ich starte mal einen Versuch:

Wußtest du, dass es Inseln gibt, auf welchen die Männer den ganzen Tag mit Häkeln von Mützen zubringen, da dies ihr Broterwerb ist? (Leider gibt es den Fernseh-Bericht derzeit nicht, lief mal auf NDR)

LG
Kris
Hallo Kris, danke für den Tip! "Wussten Sie, daß (...)" klingt mir auf den ersten Blick unsympathisch, denn: "Ich weiß" und "Du" vielleicht ja noch nicht. Aber auf der anderen Seite ermöglicht es dem Gegenüber zu erzählen, was er/sie weiss. Das ist besser, als sich von Beginn an zu streiten.
...ich werde es ausprobieren und sehen, was es bewirkt. Merci.

Übrigens zu den Strickenden Männern: Nein, das wusste ich nicht. Es stellt sich mir sofort im Anschluss die Frage: erinnerst Du denn auch, was die Frauen auf der Insel tun? Das fände ich jetzt interessant zu wissen.

lg

@psisnake: Jou, das stimmt. Ich mache jedoch oft die Erfahrung, daß wer eine gewisse Anforderung nicht erfüllt, auch oft kein guter Gesprächspartner ist.
Aber vielleicht habe ich da einen falschen Eindruck.

lg


Hi,

meinscht Du so ein Gespräch wo man sich tief in der Seele verstanden und verbunden fühlt? Wo das gar kein Gespräch mehr ist sondern ein zusammen sprechen/sein?
Ich dachte eher an Inhaltliches, aber auch an Formales. Für mich ist es zum Beispiel im Gespräch manchmal interessant, tiefer in eine Materie einzudringen. Mein Gegenüber will aber möglicherweise an der Oberfläche bleiben, bzw. will er/sie sich nicht auf einen Kommunikationsprozess einlassen, der dann in die Tiefe führen kann. Ich weiß ja selber vorher auch nie, wo ein Gespräch hinführt - und viele Menschen haben Angst davor, die Zukunft eines Gesprächs offen zu empfinden, denn die Beziehung könnte sich dadurch verändern. (Diese Angst habe ich eher weniger, bin da unabhängiger.)

Bibo schrieb:
Bei mir wars und ists zum Tieil immer noch so, daß ich oft nicht weiß, was ich sagen soll und dann sehr schweigsam werde. Früher hat mich das sehr bedrückt, hab ich gedacht, ich habe einen Schaden, bin nicht gesellschaftsfähig. Aber das stimmt nicht - ich habe einfach meinen Rhythmus und meine Intressen. Ausserdem gibt es viele Arten von besseren Gesprächen, nicht nur die eine besondere Sorte, die ich irgendwann mal gelernt habe als angenehm zu empfinden - die Gespräche nach "meiner Art"- ich lerne es immer mehr, auch an dem auf den ersten Blick nicht so Angenehmen was das bessere ist zu sehen und gut (genug) zu finden. Und ich weiß immer mehr, da hab ich was zu sagen und da hab ich nichts zu sagen, also sag ich auch nix. Und was dann dabei für ein Gespräch rauskommt ist ok. Seit ich das akzeptiert habe, das ich so bin, sage ich einfach nix, wenn ich n ichts zu sagen habe - und genau dadurch glaube ich, sind die schlechten Gespräche immer mehr verschwunden und die guten automatisch übriggeblieben. Die sind auch nicht mehr so lang wie früher, manchmal nur ein Hallowiegehts und manchmal auch gar nicht mit Worten. Mein Bedürfnis nach dem guten Gespräch hat sich eigenltich immer mehr an das vefügbare Angebot angepasst.
Das ist ein sehr guter Tip.
Mich erinnert das an "Small-Talk". Konnte ich früher gar nicht - heute versuche ich es. Ich bemerke aber: das tut nicht jeder.

Hm. Und viele Leute stecken eh in ihren Emotionen fest, nicht wahr. Da ist es dann eh schwierig, denn die möglichen Themen sind dann begrenzt.

Bibo schrieb:
Ich habe da z.B. so einen Freund, mit dem kann ich eigentlich nur in so ner Art Morse-Sprache sprechen., nur so Sprachfetzen austauschen, das läuft über Gespräche gar nicht - und dann gehen wir halt auseinander. Aber wenn wir zusammen an den Gitarren sitzen dann ist das eine einzige Sache, nicht wie zwei die was zusammen machen sondern wie ein einziges Lied. Dann hocken wir da bis in den frühen Morgen und es fließt einfach....

Und was ganz wichtig ist: ein Ende finden ;)
Dazu fällt mir ein: auch Schweigen ist eine Art Gespräch. Musizieren ja eh. Aber beim Schweigen fällt mir auf: mit manchen Menschen lässt sich gut schweigen, mit anderen schlecht. Da ist wohl, wie Du bereits schriebst, das "Ende" ein wichtiger Faktor: Menschen, mit denen sich schlecht schweigen lässt, reden innerlich weiter und bleiben im Dialog mit Dir, sind nicht ganz bei sich im Schweigen.

lg
 
Es ist sehr wichtig authentisch zu sein ,dann ist was besonderes ,eigenes da ,was gerade Dich oder die andere Person auszeichnet .

Sobald man in Stereotype verfällt ist das eigentliche Gespräch vorbei .

Und dann ist es wirklich wichtig immer neugierig zu sein und offen ,für alles ,was den anderen bewegt .

Es ist wichtiger Fragen zu stellen ,anstelle zu bewerten und alle Antworten doch schon vorher meinen zu kennen .

Es ist wichtig ,nach dem guten ,schönen ,besonderem im Gegenüber zu suchen .

Und es ist sehr ,sehr wichtig dankbar zu sein ,dafür ,dass der andere Mensch seine innersten Gedanken und Gefühle mit uns teilt ,für die Bemühungen und die Risiken ,die man eingeht ,gerade dann wenn man nicht nur die Zuckerseite von sich zeigt .

Schönes Wochenende und Danke für dieses Thema
Darüber werde ich noch ein wenig nachsinnen. Danke Dir, arcenciel.

:umarmen:
 
Hallo Trixi Maus,

nein, ich erinnere mich nicht, da wurde auch nur über die strickenden/häkelnden Männer berichtet, die sich in einem Gemeinschaftskreis jeweils dazu trafen.

Ich kann hier nur vermuten, was dessen Frauen tun/taten: sie hüten das Haus und kümmern sich um Haushalt und Familie. Ob sie sich auch mit anderen Frauen treffen und gemeinschaftlich handarbeiten könnte sein - aber wie gesagt, das wurde nicht berichtet.

Ich fand diesen Bericht total knuffig! Warum auch nicht Stricken und Häkeln für Männer ^^

LG
Kris
 
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Servus ihr,

ach, ich vermisse das auch so sehr, "das gute Gespräch" so im Alltag.

Mir fällt immer wieder auf, das "wir" (also meine Familie, meine Geschwister und besten Freunde) sehr tiefgreifende Gespräche führen.

Aber in "weiteren Kreisen", also Arbeitskollegen, Abendveranstaltungen, Seminaren udgl. also mit eher "fremden" Menschen, die Gesprächsthemen seeeeeehr beschränkt sind. Keiner will sich in die Karten schauen lassen, niemand erzählt von momentanen Gefühlen, oder Problemen, ja nicht mal von außergewöhnlich tollen Erlebnissen. Das bleibt in den Familien.

Anderswo spricht über das Wetter, aktuelles Weltgeschehen, macht oberflächliche Witze, erzählt vielleicht noch über Hobbys oder sonstigen unwichtigen Kram.

Ich fand es einmal sehr erfrischend, als eine Abendkursteilnehmerin ein wenig zu spät kam, und noch immer emotional aufgeladen kurzerhand ihren Ehestreit, kurz vor dem wegfahren erzählte. Das war so herzerfrischend. Selbst in der Pause, hat man sie noch getröstet, ihr versichert das "in allen Ehen mal knatsch" ist, und es entstand in der Pause ein wirklich "gutes Gespräch"...einfach weil jemand "mit sich selbst rausplatzte" und somit auch andere mit ihren Ehekrachs aufwarteten ggg, es hat alles völlig aufgelockert.

Plötzlich wußte jeder, niemand hier ist perfekt und ich muss es auch nicht sein. :banane:

Lg.
 
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