Mir ist da jetzt beim Durchlesen grad was aufgefallen. Wenn ich nur ein kleines Bißchen mit den Worten spiele, passiert was ganz Interessantes.
"Liebe deinen Nächsten anstatt dich selbst" - wurde vorgeschlagen.
anstatt = an deiner Stelle
"Liebe deinen Nächsten an deiner Stelle" kommt dabei heraus.
Was passiert, wenn ich jemanden an MEINER STELLE liebe? Ich muß es schaffen, meine und seine Position auszutauschen. Ich muß also erfassen, daß er und ich austauschbar sind, vollkommen, nicht nur als Begriffe, sondern auch als Personen. Und dann.....
Unddannunddann sind plötzlich ALLE Unterschiede weg, zwischen allem, dann erfasse ich plötzlich, daß ALLES austauschbar ist und alles was ist, die gleiche göttliche Substanz ist ... und sagt mal kommt euch das nicht auch von irgendwoher bekannt vor????? Kann es denn tatsächlich sein, daß man nur ein bißchen an alten Bibeltexten schüttelt und es kommt die gleiche Essenz zum Vorschein, die wir in alten östlichen Weisheiten finden?
Und noch etwas. Wenn es tatsächlich heißt "DU WIRST" und nicht du sollst, dann klingt das ja gleich ganz anders.
Dann heißt es: Du wirst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Das bedeutet, du wirst es eines Tages tun, unausweichlich, du wirst an den Punkt kommen, wo du es TUST, weil du ERKENNST, daß es so ist, nicht weil irgendjemand es dir vorschreibt (im wahrsten Sinn des Wortes). Die Wortwahl "DU WIRST" würde dann dasselbe aussagen wie Buddhas Anweisung, ihm nicht blind zu glauben, sondern den Wahrheitsgehalt seiner Worte durch Ausprobieren zu überprüfen. (Und weg ist der erhobene Zeigfinger der alten Kirchenväter...)
Und wenn ich jetzt noch
wie = anstatt = an Stelle
gleichsetze, dann kommt heraus:
Du wirst deinen Nächsten an deiner Stelle lieben.
Und zwar nachdem du nachgedacht und etwas herausgefunden hast.
... gefällt euch der Vorschlag? ...