KassandrasRuf
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FIWA #336
Es geht um Psychologie, Psychologen:
Es ist u.a. eine Analyse und Beurteilung eines Menschen und nun nochmals, warum liebt genau das die Esoterik ????
Weil man etwa so schön beurteilen kann, nach seinem Gusto. Unterstellen und beurteilen und auch damit aburteilen kann ?????
Und nochmals, das hat so nichts erst mal mit Therapie zu tun.
FIWA #356
Du hast anscheinend noch nie etwas von psychologischen Gutachten gehört ?
Wie bereits angemerkt mischt Du leider m.E verschiedene Berufs- u. Tätigkeitsbereiche durcheinander.
Grundsätzlich befasst sich die moderne Psychologie mit empirischer, d.h. methodisch prüfbarer Erforschung des Erlebens und Verhaltens von Menschen.
Im erweiterten Bereich gehören auch kognitive Funktionen wie Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung uäm. dazu.
Dabei können (grob) folgende Tätigkeitsfelder unterschieden werden:
Beschreibung neutrales Beschreiben von Zuständen, Veränderungen, Normen (d.h. wie verhält sich z.B. Population x in Situation y, incl. aller Streubreiten; ist nicht zu verwechseln mit Normalität)
Erklärung - welche Bedingung können welchen Verhaltensweisen/ Veränderungen zu Grunde liegen; Erklärungen für empirisch ausfindig gemachte Zusammenhänge.
Prognose bei bekannten Ausgangsbedingungen die wahrscheinlichsten, damit verknüpften Verhaltensweisen prognostizieren bzw. auch umgekehrt aus gegebenen Verhaltensweisen auf dazugehörige Verhaltensbedingungen schließen)
Veränderung - durch z.B. Aufklärung, Beratung, Training;
Und, da hast Du Recht, das hat nichts mit Psycho-Therapie zu tun.
Die Wege nach einem abgeschlossenen Psych.Studium sind in Ö u. D recht unterschiedlich:
Um mit Patienten arbeiten zu dürfen, muss man klinische(r) PsychologIn sein. In D wählt man diesen Weg als Ausbildungsschwerpunkt schon während des Studiums (berechtigt allerdings nicht zur Psycho-Therapie), in Ö ist es eine umfangreiche postgraduale Ausbildung (172 Stunden Fachseminare, 1480 Stunden Praxis sowie 120 Stunden Supervision siehe Curriculum BÖP).
In D braucht es für therapeutische Arbeit eine anerkannte psychotherapeutische Ausbildung.
In Ö dürfen klinische PsychologInnen sogenannte klinisch-psychologischen Behandlungen (z.B. zur Krankheitsbewältigung) durchführen. Für psychotherapeutische Behandlungen braucht es ebenfalls eine anerkannte (langwieriege) psychotherapeutisch Ausbildung.
Ein weiterer Spezialisierungszweig ist, unter anderem, der Bereich der (klinischen) Neuropsychologie = Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Funktionsstörungen nach Hirnschädigungen. Hier greifen Psychologie, Kognitions- u. Neurowissenschaften eng ineinander.
Daneben gibt es noch zahlreiche Tätigkeitsfelder im Bereich der Beratung und Nicht-patientenbezogenen Arbeit (durchwegs mit einschlägigen Zusatzausbildungen)
Das reicht von Arbeitspsychologie über Verkehrspsychologie bis Medien- u. Werbepsychologie.
Was nun psychologische Gutachten angeht hier liegen in Ö und D sehr genaue Vorschriften für Gutachtertätigkeit vor.
Gerichtlich beeidete Sachverständige der Psychologie sind Klinische PsychologInnen mit zumindest 5jähriger eigenverantwortlicher Tätigkeit, die juristische Grundkenntnisse und Expertenwissen in ihrem Bereich in einer kommisionellen Prüfung beim zuständigen Landesgericht (Berufssitz) nachgewiesen haben und vom zuständigen Landesgerichtspräsidenten in die Sachverständigenliste aufgenommen wurden. Sie müssen sich laufend einschlägig fortbilden und nach 5 bzw. 10jähriger Tätigkeit einem Rezertifizierungsverfahren unterziehen.
Psychologische Gutachter / Sachverständige in D:
müssen zusätzlich zu Ihrem Studium als Psychologe die Berufsbezeichnung Diplom-Psychologe erreicht haben. Ferner benötigen Sie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung, damit Sie als Gutachter arbeiten dürfen.
Das Alles sagt natürlich per se noch nichts über die Qualität der Gutachter aus, aber es zeigt, dass man eben nicht so mir nix, dir nix ein Gutachten erstellen darf und für ein Gericht schon überhaupt nicht.
Zum Thema Analyse:
Das bedeutet nichts anderes als untersuchen und auswerten, es hat nichts mit bewerten und hineininterpretieren zu tun.
Bsp:
Der 19jährige Autolenker ist mit überhöhter Geschwindigkeit, ohne erkennbaren äußeren Einfluss gegen den Baum geprallt und ums Leben gekommen.
Der jugendliche Raser ist, möglicherweise in suizidaler Absicht, gegen den Baum gefahren und verstorben.
Ich nehme an, Du erkennst den Unterschied.