da unter uns, warum werden Psychologen hier so geliebt

FIWA #336

Es geht um Psychologie, Psychologen:
Es ist u.a. eine Analyse und Beurteilung eines Menschen und nun nochmals, warum liebt genau das die Esoterik ????

Weil man etwa so schön beurteilen kann, nach seinem Gusto. Unterstellen und beurteilen und auch damit aburteilen kann ?????

Und nochmals, das hat so nichts erst mal mit Therapie zu tun.

FIWA #356
Du hast anscheinend noch nie etwas von psychologischen Gutachten gehört ?

Wie bereits angemerkt mischt Du leider m.E verschiedene Berufs- u. Tätigkeitsbereiche durcheinander.

Grundsätzlich befasst sich die moderne Psychologie mit empirischer, d.h. methodisch prüfbarer Erforschung des Erlebens und Verhaltens von Menschen.
Im erweiterten Bereich gehören auch kognitive Funktionen wie Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung uäm. dazu.
Dabei können (grob) folgende Tätigkeitsfelder unterschieden werden:
Beschreibung – neutrales Beschreiben von Zuständen, Veränderungen, Normen (d.h. wie verhält sich z.B. Population x in Situation y, incl. aller Streubreiten; ist nicht zu verwechseln mit „Normalität“)
Erklärung - welche Bedingung können welchen Verhaltensweisen/ Veränderungen zu Grunde liegen; Erklärungen für empirisch ausfindig gemachte Zusammenhänge.
Prognose – bei bekannten Ausgangsbedingungen die wahrscheinlichsten, damit verknüpften Verhaltensweisen prognostizieren bzw. auch umgekehrt aus gegebenen Verhaltensweisen auf dazugehörige Verhaltensbedingungen schließen)
Veränderung - durch z.B. Aufklärung, Beratung, Training;

Und, da hast Du Recht, das hat nichts mit Psycho-Therapie zu tun.

Die Wege nach einem abgeschlossenen Psych.Studium sind in Ö u. D recht unterschiedlich:
Um mit Patienten arbeiten zu dürfen, muss man klinische(r) PsychologIn sein. In D wählt man diesen Weg als Ausbildungsschwerpunkt schon während des Studiums (berechtigt allerdings nicht zur Psycho-Therapie), in Ö ist es eine umfangreiche postgraduale Ausbildung (172 Stunden Fachseminare, 1480 Stunden Praxis sowie 120 Stunden Supervision – siehe Curriculum BÖP).
In D braucht es für therapeutische Arbeit eine anerkannte psychotherapeutische Ausbildung.
In Ö dürfen klinische PsychologInnen sogenannte klinisch-psychologischen Behandlungen (z.B. zur Krankheitsbewältigung) durchführen. Für psychotherapeutische Behandlungen braucht es ebenfalls eine anerkannte (langwieriege) psychotherapeutisch Ausbildung.

Ein weiterer Spezialisierungszweig ist, unter anderem, der Bereich der (klinischen) Neuropsychologie = Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Funktionsstörungen nach Hirnschädigungen. Hier greifen Psychologie, Kognitions- u. Neurowissenschaften eng ineinander.

Daneben gibt es noch zahlreiche Tätigkeitsfelder im Bereich der Beratung und Nicht-patientenbezogenen Arbeit (durchwegs mit einschlägigen Zusatzausbildungen)
Das reicht von Arbeitspsychologie über Verkehrspsychologie bis Medien- u. Werbepsychologie.

Was nun psychologische Gutachten angeht – hier liegen in Ö und D sehr genaue Vorschriften für Gutachtertätigkeit vor.
Gerichtlich beeidete Sachverständige der Psychologie sind Klinische PsychologInnen mit zumindest 5jähriger eigenverantwortlicher Tätigkeit, die juristische Grundkenntnisse und Expertenwissen in ihrem Bereich in einer kommisionellen Prüfung beim zuständigen Landesgericht (Berufssitz) nachgewiesen haben und vom zuständigen Landesgerichtspräsidenten in die Sachverständigenliste aufgenommen wurden. Sie müssen sich laufend einschlägig fortbilden und nach 5 bzw. 10jähriger Tätigkeit einem Rezertifizierungsverfahren unterziehen.
Psychologische Gutachter / Sachverständige in D:
müssen zusätzlich zu Ihrem Studium als Psychologe die Berufsbezeichnung Diplom-Psychologe erreicht haben. Ferner benötigen Sie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung, damit Sie als Gutachter arbeiten dürfen.

Das Alles sagt natürlich per se noch nichts über die Qualität der Gutachter aus, aber es zeigt, dass man eben nicht so mir nix, dir nix ein Gutachten erstellen darf – und für ein Gericht schon überhaupt nicht.

Zum Thema Analyse:
Das bedeutet nichts anderes als untersuchen und auswerten, es hat nichts mit bewerten und hineininterpretieren zu tun.
Bsp:
Der 19jährige Autolenker ist mit überhöhter Geschwindigkeit, ohne erkennbaren äußeren Einfluss gegen den Baum geprallt und ums Leben gekommen.

Der jugendliche Raser ist, möglicherweise in suizidaler Absicht, gegen den Baum gefahren und verstorben.


Ich nehme an, Du erkennst den Unterschied. :rolleyes:
 
Werbung:
Wie bereits angemerkt mischt Du leider m.E verschiedene Berufs- u. Tätigkeitsbereiche durcheinander.

Ich, mische da gar nichts. Das wird hier von anderen gemacht.

Und, da hast Du Recht, das hat nichts mit Psycho-Therapie zu tun.

Hat der Psychologe so auch erst mal nichts mit zu tun.

Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologe

Und hier nehme ich doch mal gerne ein paar Tätigkeitsfelder raus:

  • Unternehmensberatung, Personalmanagement, Personalentwicklung, strategisches Consulting = man kann es kurz machen, Analyse und Auswertung zur Optimierung, auch der Arbeitnehmer
  • Marktforschung = auch für besseren Absatz, kann auch manipulierend sein
  • Meinungsforschung = :lachen: die beste Manipulation, Mainstreambildung
  • Psychologen im Strafvollzug = sind in diesem Bereiche auf für Diagnostik zuständig
  • Erziehungs-, Jugendberatungs- und Familienberatungsstellen, Schulpsychologische Beratungsstellen, Jugendämter, Sozialämter = analysierend und auch wertend tätig, bis hin zu Gutachtertätigkeiten, auch für Gerichte.
  • Arbeitsmarktberatung = da kommen wir auch in Richtung JC / Arbeitsamt und hier haben wir auch wieder, Analyse und Auswertung auch zur Testung und Beratung von Arbeitslosen. Bis hin zu Gutachten über die Probanten.

So, durch die Reihe weg haben wir Analyse und Wertung / Auswertung, also wo Problem, wie kann man das Ausmerzen und auch dazu, wie kann man Änderung / Ausmerzen von Problemen usw. schmackhaft machen, wenn es um Menschen geht. Geht bei vielen Sachen rein um Optimierung. Hier sind tatsächlich Psychologen hilfreich.

Dazu haben wir aber das Thema – vom Staate aus – staatliche Einrichtung und Ämter. Auch hier haben wir ähnlich das vorgenannte, Hauptziel, alles optimieren. Ganz platt gesagt. Aber, nach staatlichen Vorgaben. Diese Psychologen dort sind nicht unabhängig, sie haben einen Arbeitgeber und der gibt vor. ööööörgggs

Und ja, dieser Personenkreis kann für das Amte gutachterlich tätig werden. Ohne Zusatzausbildung !!!!!

Das Alles sagt natürlich per se noch nichts über die Qualität der Gutachter aus, aber es zeigt, dass man eben nicht so mir nix, dir nix ein Gutachten erstellen darf – und für ein Gericht schon überhaupt nicht.

Selbst als Gerichtssachverständiger bedarf es keiner Zusatzausbildung !!!!! Das Thema hatten wir erst, bei Mollath und unsere Frau Leutheusser-Schnarrenberger, die noch die Einweisungspraktiken umkrempeln wollte. Ob es noch kommt, weiß man nun nicht mehr. Und hier genau geht es um die Rechtspsychologie, die wohl ziemlich löchrig ist. Sieht man auch immer wieder bei denen als geheilt entlassenen, die dann wieder rückfällig werden.


Und das gleiche Problem herrscht im kleineren bei den Ämtern, wo Menschen dann im Ruckzuckgespräch auch abgeurteilt werden können, obwohl es nicht zutrifft, was analysiert wird.
Aber auch das hatten wir hier schon im Thread, einmal draufschauen, 15 Min. Gespräch, kann nun mal nicht reichen um einen Menschen zu beurteilen und erstrecht nicht, darauf ein Gutachten von Amtswegen zu verfassen. Nur nach Aktenlage übrigens in sich absolut absurd, aber auch das geschieht. Und Menschen, die dann etwas bei Ämtern wollen, haben es dann absolut schwer.


Keine Frage, es gibt auch per se gute Bereiche im Tätigkeitsfeld der Psychologie, z.B. die Unfallforschung. Aber es ist nur ein Teilgebiet.


Was hier aber im Thread bemerkenswert ist, die Vermischung Psychotherapie / Psychologie. Da wird dann zu Recht drauf verwiesen, alleinig hinter die Probleme des Patienten zu kommen, kann lange dauern. Richtig, selbst Psychotherapeuten können vor Patienten stehen und annehmen, da ist doch nichts und erst nach Jahren kommt etwas an die Oberfläche. Und m.E. haben Psychotherapeuten wohl ein wenig mehr drauf als Psychologen.

Nur, der Psychologe kann innerhalb von 5 Minuten ein Leben des Gegenübers von Amtswegen versauen, wenn er nur eine falsche Analyse trifft. Er braucht sich noch nicht mal zu einer Auswertung hinreißen lassen. Es reicht die Auswertung von Amtswegen.

Und noch dazu, wenn ich was psychisch bei mir merke, suche ich mir meinen Therapeuten, der dann auch der Schweigepflicht unterliegt. Werde ich aber nur Hartz4-Bezieher, darf ich mir gar nichts aussuchen und kann noch ein Stempel abbekommen, der mich verfolgen kann, obwohl gar nichts ist.

Ich finde, das hat schon was Erschreckendes.

Aber ich merke grad, ich schreibe es noch einmal mit der Wertung anders, denn ein Psychologe SOLL ja nicht werten, besser SOLLTE nicht werten. Aber der Auftraggeber, ob nun Amt, staatliche Einrichtung, Unternehmen usw., die werten die Analyse aus und ob sich dessen ein Psychologe so bewusst ist, wie seine Analyse ausgelegt werden kann ? Tja, ist er doch wohl irgendwie an der Wertung beteiligt, sich dessen mit Sicherheit bewusst.

Passt jetzt irgendwie noch besser zur Esoterik :D
 
Auf dem Weg zur Selbsterkenntnis ist dies unerlaesslich, doch ich verstehe, dass sich manche ihren inneren Schweinehund nicht ansehen wollen.

Tja, bei manchen ist es nur der Schweinehund. Bei mir ist es der Teufel :D und wir haben uns schon kennengelernt und verstehen uns prächtig.

Der mag übrigens genauso wenig wie Ich die Schweinehunde und erstrecht niemanden, der anderen einen Schweinehund andichten wollen. ;)

Der Teufel hat schon was ;)
 
Hallo Ireland,

den systemischen Ansatz habe ich eben als sehr hilfreich erlebt. Ich möchte nur - weil ich das so erlebt habe - etwas zu diesem Satz hinzufügen, weil es mir so erscheint:

Wenn ich mich zu verändern beginne, dann wird sich zwangsläufig meine System mitverändern. Es kann nun sein, daß sich Eltern, Partner, Freunde, Kinder ihrerseits anders zu verhalten beginnen - oder es kann sein, daß ich sie aus meinem Umfeld entferne ;) - aber auf jeden Fall hat sich mein System im Laufe meiner Veränderung ganz gewaltig anders gestaltet als es ursprünglich war.

Wie siehst du das?

Liebe Grüße
Kinnaree

Du hast ja schon mal etwas im Forum über diese Veränderungen angedeutet (ich habe es gelesen) und ich hatte dabei ein gutes Gefühl.

Als Du das vorhin schriebst, ging mir jedoch auch durch den Kopf, wie oft es Mißverständnisse auf allen Ebenen und in allen Bereichen gibt (gar nicht mal das seriöse Therapiesetting selbst betreffend) ... .

Ich hole etwas aus:

Zum einen wurden so viele Teile aus dieser systemischen Therapieform "abgekupfert"/ falsch interpretiert/ in einen falschen Kontext gepackt - z.B. das leidige "positive Denken", das oft komplett mißverstandene NLP, die (angeblich) systemische Aufstellung nach Hellinger, das Reframing und vieles mehr.
Sowohl Esoterikanbieter als auch "Halblaien" versuchten und versuchen sich darin, irgendeinen Teilbereich des Gesamtkonzepts als "heilendes" oder "ewigseligmachendes" Konzept in einem anderen Kontext anzupreisen und das geht natürlich in der Regel schief. Dieses Schiefgehen wird dann mitunter der systemischen Therapie angeheftet und generalisiert, Fazit: kenne ich, taugt nicht.

So etwas gab es ebenfalls bei der Gesprächstherapie nach Rogers - es war sehr modern, alles und jeden zu "spiegeln" und da nur wenige Rogers Gesamtkonzept genau kannten, mutierte es in allen Varianten bis heute.

Ein ganz trendy "Dauerbrenner" war und ist es, den jeweils anderen zu "analysieren" und ihm auf den Kopf zuzusagen, was an ihm nicht stimmt, weil nur man selbst die (angebliche) "Wahrheit" kenne und der andere sie aufgrund seiner blinden Flecken/ seiner Verdrängung/ Verleugnung usw. (abgeleitet aus der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie) nicht sehen könnte.

So etwas macht mich (immer wieder) wütend - es entstehen die wildesten Vorstellungen und viel Angst bei Menschen, die sich therapeutisch helfen lassen wollen, aber nicht trauen, weil so etwas wie oben angeschnitten flächendeckend grassiert.


Nun konkret zu Deinem Thema:

Wenn ein Mensch sich in einer systemischen Therapie verändert müssen sich "die anderen" (je nachdem) zwangsläufig mit verändern, sonst "kracht" es irgendwie o.ä..
Diese Modell kann man sich anschaulich wie ein kompliziertes und fragiles Mobile vorstellen - wenn ein Teil schwerer/ leichter wird/ die Position verändert, muß das gesamte Mobile "mitziehen", sonst ist es kein System/ kein Moble mehr.

Mir ist es deshalb total wichtig, so viele Angehörige/ enge Freunde (stets die "hauptsächlich Betroffenen") wie möglich dazuzubekommen und wenn das überhaupt nicht klappt, sie zumindest zu informieren, was die Basis dieser Therapie ist (also: Transparenz auf allen Ebenen).
Ganz wichtig ist mir, daß verstanden wird, daß es in diesem Zusammenhang keine Wahrheit gibt - niemand ist nur böse/ nur gut und es gibt auch nie jemanden, der "immer nur anfängt ...", es gibt keinen "Grund" (viele Menschen verschwenden viel Zeit darauf, irgendwelche isolierten Gründe und Ursachen herauszufinden - außer bei speziellen Krankheiten/ Beeinträchtigungen, wie z.B. Traumen/ gravierendenden Lebensereignissen wird man lange erfolglos suchen, d.h. es kann sein, daß man immer wieder etwas "findet" ... ).
Viel wichtiger ist es, die Abläufe zu betrachten und für sich klar zu haben, was man nicht in Ordnung findet, was sich ändern soll - ohne Rechtfertigungsdruck gegenüber irgendjemandem!

Und trotzdem kommen mitunter die Schuldzuweisungen an den Therapeuten, der "schuld" ist, daß der Klient in seinem privaten Umfeld einfach nicht mehr so "funzt" wie gewohnt.

Manchmal sind es (für mich "gefühlt") Kleinigkeiten, die reichen, daß sich Systeme komplett verändern, manchmal darf sich partout nichts verändern und es wird sehr langwierig und belastend für den Klienten, manchmal läuft es ähnlich wie bei Dir.
Wenn jemand plötzlich und "radikal" ALLES umschmeißt, bin ich stets auf der Hut - es kann klappen, es kann auch derbe nach hinten losgehen (den Eindruck habe ich bei Dir NICHT! :) ) - jeder kennt den Ausspruch "ab jetzt wird alles anders" bei sich selbst ... nun ja, - Vorsicht! .
Es ist nicht die "für alle sichtbare" "Wandlung", die ausschlaggebend ist, es ist allein das Befinden des Klienten, das eine Rolle spielt.

So kann es bei einer belastenden Beziehung sein, daß es zu einer Trennung kommt, es kann aber auch sein, daß die Beziehung anders bewertet wird, der Partner unter anderen Prämissen gesehen wird und vieles mehr.
Wenn man sich selbst verändert, wird sich der Partner verändern und eine Veränderung kann auch heißen, daß er entsetzt davon läuft ... (oder der Klient).

Oft kommt die Frage "darf ich das", "geht das denn", "was würden Sie tun". An dieser Stelle DARF der Therapeut NICGT raten und auch nicht subtil manipulieren (minimalste Körpersprache kann schon ausschlagebend sein - und das ist gar nicht so einfach).
Eine (irgendwie) fossierte/ manipulierte Entscheidung wird nach hinten losgehen!

Ich glaube, Deine Entscheidungen hast Du selbst getroffen und ich habe den Eindruck, sie haben sich im Nachhinein als richtig für Dich herausgestellt.
So soll es im Idealfall laufen! :)
 
Wie bereits angemerkt mischt Du leider m.E verschiedene Berufs- u. Tätigkeitsbereiche durcheinander.

Grundsätzlich befasst sich die moderne Psychologie mit empirischer, d.h. methodisch prüfbarer Erforschung des Erlebens und Verhaltens von Menschen.
Im erweiterten Bereich gehören auch kognitive Funktionen wie Lernen, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung uäm. dazu.
Dabei können (grob) folgende Tätigkeitsfelder unterschieden werden:
Beschreibung – neutrales Beschreiben von Zuständen, Veränderungen, Normen (d.h. wie verhält sich z.B. Population x in Situation y, incl. aller Streubreiten; ist nicht zu verwechseln mit „Normalität“)
Erklärung - welche Bedingung können welchen Verhaltensweisen/ Veränderungen zu Grunde liegen; Erklärungen für empirisch ausfindig gemachte Zusammenhänge.
Prognose – bei bekannten Ausgangsbedingungen die wahrscheinlichsten, damit verknüpften Verhaltensweisen prognostizieren bzw. auch umgekehrt aus gegebenen Verhaltensweisen auf dazugehörige Verhaltensbedingungen schließen)
Veränderung - durch z.B. Aufklärung, Beratung, Training;

Und, da hast Du Recht, das hat nichts mit Psycho-Therapie zu tun.

Die Wege nach einem abgeschlossenen Psych.Studium sind in Ö u. D recht unterschiedlich:
Um mit Patienten arbeiten zu dürfen, muss man klinische(r) PsychologIn sein. In D wählt man diesen Weg als Ausbildungsschwerpunkt schon während des Studiums (berechtigt allerdings nicht zur Psycho-Therapie), in Ö ist es eine umfangreiche postgraduale Ausbildung (172 Stunden Fachseminare, 1480 Stunden Praxis sowie 120 Stunden Supervision – siehe Curriculum BÖP).
In D braucht es für therapeutische Arbeit eine anerkannte psychotherapeutische Ausbildung.
In Ö dürfen klinische PsychologInnen sogenannte klinisch-psychologischen Behandlungen (z.B. zur Krankheitsbewältigung) durchführen. Für psychotherapeutische Behandlungen braucht es ebenfalls eine anerkannte (langwieriege) psychotherapeutisch Ausbildung.

Ein weiterer Spezialisierungszweig ist, unter anderem, der Bereich der (klinischen) Neuropsychologie = Diagnostik und Therapie kognitiver und affektiver Funktionsstörungen nach Hirnschädigungen. Hier greifen Psychologie, Kognitions- u. Neurowissenschaften eng ineinander.

Daneben gibt es noch zahlreiche Tätigkeitsfelder im Bereich der Beratung und Nicht-patientenbezogenen Arbeit (durchwegs mit einschlägigen Zusatzausbildungen)
Das reicht von Arbeitspsychologie über Verkehrspsychologie bis Medien- u. Werbepsychologie.

Was nun psychologische Gutachten angeht – hier liegen in Ö und D sehr genaue Vorschriften für Gutachtertätigkeit vor.
Gerichtlich beeidete Sachverständige der Psychologie sind Klinische PsychologInnen mit zumindest 5jähriger eigenverantwortlicher Tätigkeit, die juristische Grundkenntnisse und Expertenwissen in ihrem Bereich in einer kommisionellen Prüfung beim zuständigen Landesgericht (Berufssitz) nachgewiesen haben und vom zuständigen Landesgerichtspräsidenten in die Sachverständigenliste aufgenommen wurden. Sie müssen sich laufend einschlägig fortbilden und nach 5 bzw. 10jähriger Tätigkeit einem Rezertifizierungsverfahren unterziehen.
Psychologische Gutachter / Sachverständige in D:
müssen zusätzlich zu Ihrem Studium als Psychologe die Berufsbezeichnung Diplom-Psychologe erreicht haben. Ferner benötigen Sie eine mindestens zweijährige Berufserfahrung, damit Sie als Gutachter arbeiten dürfen.

Das Alles sagt natürlich per se noch nichts über die Qualität der Gutachter aus, aber es zeigt, dass man eben nicht so mir nix, dir nix ein Gutachten erstellen darf – und für ein Gericht schon überhaupt nicht.

Zum Thema Analyse:
Das bedeutet nichts anderes als untersuchen und auswerten, es hat nichts mit bewerten und hineininterpretieren zu tun.
Bsp:
Der 19jährige Autolenker ist mit überhöhter Geschwindigkeit, ohne erkennbaren äußeren Einfluss gegen den Baum geprallt und ums Leben gekommen.

Der jugendliche Raser ist, möglicherweise in suizidaler Absicht, gegen den Baum gefahren und verstorben.


Ich nehme an, Du erkennst den Unterschied. :rolleyes:

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Du hast ja schon mal etwas im Forum über diese Veränderungen angedeutet (ich habe es gelesen) und ich hatte dabei ein gutes Gefühl.

Als Du das vorhin schriebst, ging mir jedoch auch durch den Kopf, wie oft es Mißverständnisse auf allen Ebenen und in allen Bereichen gibt (gar nicht mal das seriöse Therapiesetting selbst betreffend) ... .

Ich hole etwas aus:

Zum einen wurden so viele Teile aus dieser systemischen Therapieform "abgekupfert"/ falsch interpretiert/ in einen falschen Kontext gepackt - z.B. das leidige "positive Denken", das oft komplett mißverstandene NLP, die (angeblich) systemische Aufstellung nach Hellinger, das Reframing und vieles mehr.
Sowohl Esoterikanbieter als auch "Halblaien" versuchten und versuchen sich darin, irgendeinen Teilbereich des Gesamtkonzepts als "heilendes" oder "ewigseligmachendes" Konzept in einem anderen Kontext anzupreisen und das geht natürlich in der Regel schief. Dieses Schiefgehen wird dann mitunter der systemischen Therapie angeheftet und generalisiert, Fazit: kenne ich, taugt nicht.

So etwas gab es ebenfalls bei der Gesprächstherapie nach Rogers - es war sehr modern, alles und jeden zu "spiegeln" und da nur wenige Rogers Gesamtkonzept genau kannten, mutierte es in allen Varianten bis heute.

Ein ganz trendy "Dauerbrenner" war und ist es, den jeweils anderen zu "analysieren" und ihm auf den Kopf zuzusagen, was an ihm nicht stimmt, weil nur man selbst die (angebliche) "Wahrheit" kenne und der andere sie aufgrund seiner blinden Flecken/ seiner Verdrängung/ Verleugnung usw. (abgeleitet aus der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie) nicht sehen könnte.

So etwas macht mich (immer wieder) wütend - es entstehen die wildesten Vorstellungen und viel Angst bei Menschen, die sich therapeutisch helfen lassen wollen, aber nicht trauen, weil so etwas wie oben angeschnitten flächendeckend grassiert.


Nun konkret zu Deinem Thema:

Wenn ein Mensch sich in einer systemischen Therapie verändert müssen sich "die anderen" (je nachdem) zwangsläufig mit verändern, sonst "kracht" es irgendwie o.ä..
Diese Modell kann man sich anschaulich wie ein kompliziertes und fragiles Mobile vorstellen - wenn ein Teil schwerer/ leichter wird/ die Position verändert, muß das gesamte Mobile "mitziehen", sonst ist es kein System/ kein Moble mehr.

Mir ist es deshalb total wichtig, so viele Angehörige/ enge Freunde (stets die "hauptsächlich Betroffenen") wie möglich dazuzubekommen und wenn das überhaupt nicht klappt, sie zumindest zu informieren, was die Basis dieser Therapie ist (also: Transparenz auf allen Ebenen).
Ganz wichtig ist mir, daß verstanden wird, daß es in diesem Zusammenhang keine Wahrheit gibt - niemand ist nur böse/ nur gut und es gibt auch nie jemanden, der "immer nur anfängt ...", es gibt keinen "Grund" (viele Menschen verschwenden viel Zeit darauf, irgendwelche isolierten Gründe und Ursachen herauszufinden - außer bei speziellen Krankheiten/ Beeinträchtigungen, wie z.B. Traumen/ gravierendenden Lebensereignissen wird man lange erfolglos suchen, d.h. es kann sein, daß man immer wieder etwas "findet" ... ).
Viel wichtiger ist es, die Abläufe zu betrachten und für sich klar zu haben, was man nicht in Ordnung findet, was sich ändern soll - ohne Rechtfertigungsdruck gegenüber irgendjemandem!

Und trotzdem kommen mitunter die Schuldzuweisungen an den Therapeuten, der "schuld" ist, daß der Klient in seinem privaten Umfeld einfach nicht mehr so "funzt" wie gewohnt.

Manchmal sind es (für mich "gefühlt") Kleinigkeiten, die reichen, daß sich Systeme komplett verändern, manchmal darf sich partout nichts verändern und es wird sehr langwierig und belastend für den Klienten, manchmal läuft es ähnlich wie bei Dir.
Wenn jemand plötzlich und "radikal" ALLES umschmeißt, bin ich stets auf der Hut - es kann klappen, es kann auch derbe nach hinten losgehen (den Eindruck habe ich bei Dir NICHT! :) ) - jeder kennt den Ausspruch "ab jetzt wird alles anders" bei sich selbst ... nun ja, - Vorsicht! .
Es ist nicht die "für alle sichtbare" "Wandlung", die ausschlaggebend ist, es ist allein das Befinden des Klienten, das eine Rolle spielt.

So kann es bei einer belastenden Beziehung sein, daß es zu einer Trennung kommt, es kann aber auch sein, daß die Beziehung anders bewertet wird, der Partner unter anderen Prämissen gesehen wird und vieles mehr.
Wenn man sich selbst verändert, wird sich der Partner verändern und eine Veränderung kann auch heißen, daß er entsetzt davon läuft ... (oder der Klient).

Oft kommt die Frage "darf ich das", "geht das denn", "was würden Sie tun". An dieser Stelle DARF der Therapeut NICGT raten und auch nicht subtil manipulieren (minimalste Körpersprache kann schon ausschlagebend sein - und das ist gar nicht so einfach).
Eine (irgendwie) fossierte/ manipulierte Entscheidung wird nach hinten losgehen!

Ich glaube, Deine Entscheidungen hast Du selbst getroffen und ich habe den Eindruck, sie haben sich im Nachhinein als richtig für Dich herausgestellt.
So soll es im Idealfall laufen! :)

Das gefällt mir total gut - ich kann bei allen Absätzen nur nicken :) - und gleichzeitig sehe ich, das sprengt den Rahmen dieses Themas hier um einige Kubikmeter ;) - deshalb werde ich diesen deinen Beitrag nehmen und an den Anfang (m)eines neuen Themas stellen. Denn ich halte das gemeinsame Nachdenken über solche mobile :) Zusammenhänge für sehr wichtig...

Liebe Grüße
Kinnaree
 
Das gefällt mir total gut - ich kann bei allen Absätzen nur nicken :) - und gleichzeitig sehe ich, das sprengt den Rahmen dieses Themas hier um einige Kubikmeter ;) - deshalb werde ich diesen deinen Beitrag nehmen und an den Anfang (m)eines neuen Themas stellen. Denn ich halte das gemeinsame Nachdenken über solche mobile :) Zusammenhänge für sehr wichtig...

Liebe Grüße
Kinnaree

:thumbup::thumbup:
 
Das ist schon Philosophie. Doch damit du zu traeumen beginnst, gebe ich dir was zum "Gruebeln". Wenn ein Psychologe und Therapeut einem Maedchen sagt: "Ich glaube dir nicht". Und ihm eimnzureden versucht, es haette sich alles nur eingebildet, was haeltst du dann von solchen Psychos? (Als ich die intensive Beschreibung einer satanisch rituellen Foetus Opferung zu hoeren bekam, war mir 96 schon bewusst, dass da nur eine "private" Therapie helfen kann, denn Psychoheinis sind mit solchen Haertefaellen ueberfordert)

Und bei alldem ganzen hat "klug" nichts zu suchen. Denn "klug" entstammt Angelesenem aus Buechern.

du redest zuviel von anderen.
 
Werbung:
Es gibt menschliche AUgenhöhen, und jene die mit dieser Gediegenheit nichts am Hut haben wollen, suchen psychologische Augenhöhe, wo Kritik eher möglich ist.

Es gibt Menschen die so schwer und umfangraich am Kreuz tragen,
die keine psychologische AUgenhöhe mehr eingehen, weil sie keine
eigenen EMpfindungen mehr haben, auch wenn sie somatisch dennoch glückseelig oder gar heilig sind.

Psychologisch ist das Unsinn.
 
Zurück
Oben