Hi venus-pluto
Hi!
Es ist immer schön zu lesen, wieviele Worte gemacht werden um eine eigentlich einfache Sache, die jedoch eine der schwersten überhaupt ist: das Loslassen.
Nichts anderes verbirgt sich hinter den vier Wahrheiten, dem 8fache Pfad etc.
Darum geht's, genau. Immer dieses Geschwafel.
venus-pluto schrieb:
Das Loslassen kann man lernen. Man kann die Begierden drosseln oder für einen Augenblick stillen. Nur befinden wir - solange wir dieses jene Leben leben - im Fluss des selbigen. Und so kann es schon mal vorkommen, dass das Begehren wieder auflebt. Ist ja ansich auch nicht so schlimm, wie ich finde. Denn auch das "Begehren", das "Wollen" treibt uns voran. Will ich nix mehr, kann ich mich auch zum sterben danieder legen. Ja, ich weiss - da gab es schon ein Veto. Aber mal wirklich nachgedacht, isses doch so. Alte Leute, die wissen, dass sie bald sterben werden oder keine Lust mehr am Leben haben, sagen häufig "Ich will nicht mehr!". Und oft klappt das auch. Sie verweigern sich dem Leben, hören auf zu Wollen und am Ende sterben sie. M.E. die schönste Form aus diesem Leben zu gehen.
Guter Einwand. Du bist Widder, Feuer ist dein stärkstes Element, meins übrigens auch, wie soll man denn da den Willen aufgeben? Das geht doch gar nicht, man wäre ja wie tot. Nicht den Willen aufgeben- den Willen angleichen an den göttlichen Willen, darum geht's.
Es ist doch so- man glaubt etwas Bestimmtes würde einen glücklich machen, das will man dann. Man kriegt es aber nicht- und leidet deshalb. Oder man kriegt es, es ist aber nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte- und leidet deshalb. Oder man hatte es und verliert es wieder- und leidet deshalb. Man will es immer wieder und wieder, damit kann man das ganze Leben verbringen. Der Wille ist ausgerichtet auf äussere Dinge. Die können niemals Erfüllung bringen, weil sie vergänglich sind.
venus-pluto schrieb:
Was erwarten wir uns eigentlich, wenn wir uns vornehmen, den 8fachen Pfad gehen zu WOLLEN? Was soll da am Ende stehen? Zufrieden und glücklich zu sterben, oder was? Kein Mensch erzählt mir, dass er irgendwass ohne Grund macht. Und einem Grund/einer Ursache irgendwas zu erreichen - und sei es NUR Erleuchtung
liegt m.E. ein Wollen zu Grunde.
Nee, zuerst kommt das Sterben, dann erst lebt man wirklich. Der Eigenwille stirbt, und beim Sterben kommt er in Kontakt mit dem göttlichen Willen, er wird eins. Und der kennt kein Ergebnis, das ist ja der Witz. Danach ersteht der eigene Wille wieder, allerdings durch den Kontakt so ausgerichtet auf Gott, dass er dann tun und lassen kann, was er will, eben weil er nicht mehr ans Ergebnis gebunden ist. Das Ergebnis wirkt Gott, nicht ich. Wenn ich das Ergebnis als positiv empfinde, ist es ein unbeschreibliches Glücksgefühl- ich bin gesegnet, es ist mir bestimmt, das zu tun- ich darf das. Wenn ich es als negativ empfinde, dann hab' ich was zu lernen- was meist schnell geht, man hat ja Übung im Loslassen. Auch das ist ein Segen, ich darf zuschauen, wie ich wachse, auch das ist mir bestimmt.
venus-pluto schrieb:
Ich hab da für mich eine einfache Regel gefunden. Ich seh mein Leben einfach als Fluss. Hab keine Lust irgendwas überzubewerten und bin in der Lage zu akzeptieren, was geschieht. Gefällt es mir - isses schön. Gefällts mir nicht so - werd ich's vielleicht auch überleben.
Das ist der Pluto-Transit im 8. Haus- die Depri.
Mir gefällt deine 'einfache Regel' nicht. Weil da keine Lösung drin liegt, das ist so ein 'dahin plätschern lassen'. Motto: Ich kann's eh nicht ändern, dann nehm' ich's mal, wie's kommt. Aber wenn du keine Lust hast, etwas richtig zu bewerten und es stattdessen überbewerten nennst....
lg