Hallo!
Sicherlich haben die meisten hier schon von dem imposanten Experiment gehört, das der US-amerikanische Biochemiker Craig Venter gemeinsam mit seinem Forscherteam an dem nach ihm benannten Institut durchführte. Ihm gelang es laut medialer Berichte erstmals, die natürliche DNS eines Lebewesens gegen eine synthetisch hergestellte auszutauschen. Dabei hat er selbstverständlich nicht direkt Leben erzeugt, denn das Bakterium selbst lebte ja bereits. Doch er demonstrierte mit diesem Versuch exemplarisch, dass bereits die (künstliche) Herstellung eines komplizierten DNS-Moleküls eine erhebliche Intellektualität, ein enormes Fachwissen und eine hochkomplexe Technik erfordert. Er zeigte also, dass es außerordentlich unwahrscheinlich ist, dass Leben jemals auf zufällige Weise unter willkürlichen ökologischen Bedingungen entstehen konnte! Die Herstellung der DNS bedurfte einer jahrelangen geistigen Kreativität = mentale Inputs, die im Grunde sogar nur eine imitierte Kreativität ist, denn die DNS-Codierung existierte ja bereits in den speziellen Bakterien - sie wurde von den Wissenschaftlern lediglich sequenziert und synthetisch rekonstruiert. Wenn jemand ein gefülltes Notenblatt auf ein leeres Blatt Papier umschreibt, ist er ja deshalb auch nicht gleich der Komponist des musischen Werks.
Ohne präzises, systematisches Vorgehen seitens der Wissenschaftler wäre diese hervorragende mikrobiologische Leistung der erfolgreichen Übertragung einer synthetischen DNS vermutlich niemals geglückt. Eine planvoll und methodisch agierende geistige Urheberschaft des Lebens ist durch dieses Experiment also mehr als nahegelegt.
Hallo,
Ich hab den Versuch von Venter nur überflogen. Ich hab trotzdem den Eindruck, dass der zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit für die Entstehung des Lebens wenig aussgekräftig ist, denn:
1) Wenn ich es richtig verstanden habe ging des Venter garnicht darum natürliche Verhältnisse zu simuieren. Er wollte DNA nur irgendwie herstellen. Vermutlich auch in kurzer Zeit. Es ist wohl anzunehmen, dass der natürliche Entstehungsprozess anders verlief.
2) Das Bakterium, das Venter als Vorbild für seinen Versuch verwendet hat ist schon sehr komplex. Das war wohl nicht der erste Einzeller auf Erden. Deshalb man kann davon ausgehen, dass diese DNA nicht mal eben so zufällig aus lebloser Materie entstanden ist, sondern schon Ergebnis der Evolution ist. Es ist anzunehmen, dass DNA nicht der erste Informationträger war.
Was mich mir an der ganzen Sache eher zu Denken gibt sind folgende:
Man brucht
1) Information
2) einen Mechnismus, der die Information liest und eine Wirkung erzielt.
beides sind sehr komplexe Mechnismen. Mein Problem: Wozu braucht man Information, wenn man sie nicht lesen kann? Wozu baucht man einen Mechnismus zum Lesen, wenn es keine Information gibt? Das ist so ein "Huhn, Ei, wer war zuerst da?" Problem.
Deshalb glaube ich auch, dass es die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung des Lebens sehr gering ist. Darin aber einen Hinweis für geistige Urheberschaft des Lebens zu sehen ... soweit würde ich nicht gehen. Da muss man auch aufpassen, dass man Wissenschaft nicht zur Religion macht.
Tomilo