Klar geht es um ein einzelnes Quant, nämlich um einen zerfallenden Atomkern, aber die Sache ist ja die, dass dieser Atomkern die gesamte Katze beeinflusst, und die Katze gewissermaßen als Messinstrument für dieses einzelne Quant dient. Und manche Physiker meinten, das einzelne Quant sei in einem Zwischenzustand zwischen zerfallen und nicht zerfallen, solange es nicht gemessen wurde, und der Herr Schrödinger hat sich dann die Veranschaulichung mit dieser Katze ausgedacht, die theoretisch auch in so einem Zwischenzustand sein müsste, solange sie nicht beobachtet wurde, sprich, solange das Messinstrument nicht abgelesen und interpretiert wird.
Wikipedia schrieb:
Gemäß der Quantenmechanik befindet sich der Atomkern nach Ablauf der Zeitspanne im Zustand der Überlagerung (noch nicht zerfallen und zerfallen). Demnach sollte sich, wenn die Quantenphysik auch auf makroskopische Systeme anwendbar wäre, auch die Katze im Zustand der Überlagerung, also lebendig und tot, befinden.
Wir wissen alle
dass die Quantenphysik nicht auf makroskopische Systeme anwendbar ist. Damit stellt sich die Frage ja gar nicht. Ich habe bisher Schrödinger's Katze so verstanden dass eben das damit deutlich gemacht wird.
Wenn man es nicht dabei bewenden lässt:
Ich interpretiere es so dass der Geigerzähler das Messgerät ist - klingt logisch, oder?
Weiter in meiner Interpretation: Das Photon ist durch das Aussenden mit dem Atomkern verschränkt. Durch Interaktion mit dem Messgerät (oder dem Behälter falls es den Geigerzähler nicht getroffen hat) wird festgelegt ob das Photon existiert und damit ob der Atomkern zerfallen ist oder nicht. Da kann es ohne Weiteres eine Superposition geben.
Du würdest wahrscheinlich sagen der Geigerzähler wirkt so auf das Photon zurück und dieses wieder auf das Atom (weil das Photon als Messgerät für das Atom gesehen werden kann) dass dieses zerfällt oder nicht (wobei allerdings die Wirkung vor der Ursache käme).
Die Katze ist so oder so nicht im Überlagerungszustand, was ja der makroskopischen Beobachtung entspricht.
Also, wenn es dir zuwiderläuft, dass ich so eine Deutung als Blödsinn bezeichne, dann bezeichne ich sie eben als Unsinn.
Bis her hast du nur zwei Argumente gehabt, jetzt sind es schon drei. Eines ist doof, eines ist Blödsinn und eines ist Unsinn. Du machst Fortschritte.
Die Heisenberg'sche Unschärfe kommt daher, dass man den Zustand eines Quants nur dadurch messen kann, dass man es mit einem anderen Quant interagieren lässt, und dieses andere Quant hat auch einen Eigenzustand, und der wirkt auf das Messergebnis mit hinein.
Habe ich in der Schule auch gelernt. Das ist ein bequemer Umweg um die Quantenmechanik herum. Entspricht der makroskopischen Rückwirkung von Messungen. (Innenwiderstand eines Voltmeters usw.)
Beim Messen werden fehlende Informationen doch nicht festgelegt, sondern Information werden von einer Lokalität auf eine andere übertragen und dort (im Falle eines komplizierten Gerätes) analysiert.
Ohne Kenntnis der Quantenphysik wäre das eine schöne Erklärung. Dann wäre Quantenphysik aus der makroskopischen Welt durch verkleinern zu extrapolieren. Was sie ja bekanntlich nicht ist.
Je mehr Interaktionen, desto mehr Unbestimmtheit, würde ich sagen, weil die Informationen in den einzelnen Quanten dann noch nicht so kohärent sind. Aber das ist ein anderes Thema, und hab ich noch nicht so ganz durchgedacht.
Dann müssten die quantenmechanischen Phänomene an Katzen beobachtbar sein, aber nicht an Photonen.
Nach Zeilinger: Ein Elektron (Photon,...) kann nicht genug Information halten um seinen Zustand zu beschreiben. Daher die Unbestimmtheit.
Meine davon abgeleitete Überlegung: Doppelt so viele Quanten halten nicht doppelt so viel Information sondern mehr. Ähnlich wie in der Informationsverarbeitung: Mit einem Bit kannst du zwei Zustände unterscheiden, mit zwei Bits nicht zwei sondern vier. Das Messgerät (die Behälterwand, etc.) enthält viele Quanten die zusammen mit dem neu angekommenen Elektron (Photon,...) genug Information enthalten um dieses zu beschreiben. Da die Information vor der Interaktion nicht da war kann sie nachher auch nicht rekonstruiert werden, daher das (wirklich) zufällige Ergebnis.
Eine Roulettkugel ist eindeutig bestimmt, sie hat ja genug Quanten die miteinander interagieren. Wir kennen bloß die Anfangsbedingungen nicht, und das nennen wir umgangssprachlich Zufall. Eine andere Qualität von Zufall.
Die Unbestimmtheit ist bei einer Katze nicht auf Grund der vielen Quanten weg, sondern weil es diese Unbestimmtheit gar nicht gibt, siehe verborgene Variable, die alles determiniert.
Der nächste bequeme Umweg. Damit ist ein Photon nicht anders unbestimmt als eine Roulette-Kugel. Jetzt fehlt noch die Erklärung warum zwei Photonen miteinander verschränkt sein können, aber nicht zwei Roulette-Kugeln.
Falls du eine Erklärung suchst warum es Verschränkung gibt, bei Zeilinger bekommst du eine. Und die ist einfach.
Deine Ignorierliste in Ehren, ich selber hab keine,
Ich hab auch noch keine aber es könnte leicht sein dass jemand dessen Argumente doof, Unsinn oder Blödsinn sind, der erste wird der darauf steht.
aber der Unterschied zwischen Mensch und Katze wäre der, dass die Kopenhagener Deutung allgemein davon ausgeht, dass der Beobachter erst die Welt erschafft, wobei als Beobachter nur ein Mensch gilt, nicht aber eine Katze.
Endlich. Doch nicht Ignorierliste.
Hast du bei Schrödinger gelesen dass als Beobachter nur ein Mensch gilt oder ist das deine Interpretation?
Wir wissen ja dass Bohm und Kopenhagener Deutung die selben experimentellen Vorhersagen machen. Daher kann man von keiner Deutung sagen sie sei Blödsinn.
Die Bohm'sche Mechanik entspricht eher unserer Gewohnheit aus der makroskopischen Welt. Aber die ist in der Quantenphysik fehl am Platz.
Ich hab lieber die Vielweltentheorie. Die ist skurriler. Und ebenso nicht widerlegbar.
Ciao, Martin