Du scheinst Dich auszukennen, vielleicht bist Du so gütig, mir etwas zu erklären? Es heißt ja, dass das Leben auf der Erde in der sog. "Ursuppe" entstand, als noch eine Uratmosphäre die Welt bedeckte. Um die zerstörerischen Oxidationsprozesse zu umgehen, wurde die Entstehung des Lebens in die Nähe von sog. Schwarzen Rauchern verlagert, in deren Umgebung extrem sauerstoffarmes Wasser sei. Ich frage mich nun: Ist die GESAMTE Artenvielfalt des heutigen Lebens auf DIE GLEICHEN Prokaryoten oder Einzeller zurückzuführen? Haben PFLANZEN und TIERE eine separate Evolution durchlaufen oder sind Tiere aus Pflanzen evolviert wie Menschen von Tieren abstammen sollen? Die Stammesgeschichte ist mir schon länger etwas unklar. Hab Dank!
Letztens war eine Doku aus Spitzbergen, da forscht einer, der meint, das Leben sei im Eis entstanden, weil da komplexe Strukturen viel länger halten als in der Wärme. Aber nix genaues weiß man nicht.
Das gesamte Leben ist auf ein einziges Urwesen zurückzuführen, so die Auffassung der Biologie, Indizien sind die gleichen 20 Aminosäuren in allen Organismen, und eine Reihe von anderen Dingen, etwa die gleichen Ribosomen, sehr ähnliche grundlegende Proteine etc.
Es sind sich übrigens auch Wirbeltiere und andere Tierstämme näher als man allgemein glaubt, man kann etwa ein Gen nehmen, das bei uns die Fußentwicklung einschaltet, und wenn man das einem Insekt einpflanzt, wird dieses Gen dort verstanden, und das Insekt entwickelt einen Fuß.
Das mit der Entstehung des Lebens ist rätselhafter, als man allgemein denkt. Folgendes wird gebraucht (extreme Basisanforderung):
1. RNA mit Code
2. Ribosom, das den Code in Proteine übersetzt.
3. 20 verschiedene tRNA, für jede Aminosäure eine.
4. 20 verschiedene tRNA-Syntheasen, das sind jene Proteine, die die jeweilige Aminosäure an die jeweilige tRNA anhängen.
Das Komplizierte daran ist, dass der genetische Code ZWEIMAL codiert sein muss, einmal auf der RNA (was die einfachere Variante ist, wenn man DNA nimmt, braucht man noch ein Enzym, das die DNA in mRNA übersetzt), und einmal (bzw. 20 mal) auf den Syntheasen.
Denn das Ribosom erkennt nicht die Aminosäure, sondern die tRNA, und wenn eine Synthease die falsche Aminosäure an die falsche tRNA hängen würde, würde ein kaputtes Protein herauskommen, also muss der Code auf der DNA übereinstimmen mit den 20 Syntheasen, und die sind logischerweise nicht von vornherein auf der DNA codiert.
Also extrem unwahrscheinlich, dass etwas derart Komplexes einfach nur durch Zufall entsteht.
Allerdings muss man auch nicht unbedingt annehmen, dass der Schöpfer da händisch mitgewirkt hat (obwohl er mir derartiges anscheinend zu verstehen gab), denn es könnte ja sein, dass das Universum derart gut konstruiert ist, dass das Leben hier von selbst entsteht.
Und zwar folgendermaßen: In der Chaostheorie gibt es den Begriff des Attraktors, und das ist ein Systemzustand, der das System gewissermaßen "anzieht", so dass es in diesen Zustand gerät, und es könnte sein, dass im Universum generell ein Attraktor zu höchstmöglicher Komplexität vorhanden ist, der hätte dann das Leben aus dem Ursumpf genauso herausgezogen wie den Menschen aus dem Affen, und unsere zukünftige Hochzivilisation aus unseren bescheidenen Anfängen. (Ich meine da geistige Zivilisation, nicht nur technische.)
Ob es das Geistige schon ewig gibt, weiß ich nicht, meines Erachtens entwickelt es sich weiter, es ist ein Unterschied, ob eine Idee potenziell vorhanden ist, oder ob sie gedacht, oder ob sie ausprobiert, oder ob sie erprobt wurde. Unserem Schöpfer geht es hier meinen Beobachtungen zufolge genauso, bloß dass er sehr viel älter und sehr viel weiter ist als wir Menschlein.
P.S. Noch eine Frage von dir, Tiere sind nicht aus Pflanzen evolviert, sondern beide aus je unterschiedlichen Prokaryoten, daraus entstanden Volvox bzw. die Amöbe. Und diese beiden stammen wieder von einem einzigen ab.