Cogito ergo sum

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LynnCarme

Guest
Cogito ergo sum (lat. „Ich denke, also bin ich.“) nach Descartes wäre eines der bekanntesten "Axiome" der Selbsterkenntnis, Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsfokussierung. Genau das wäre hier allgemein Thema. Was ist Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erkenntnis?
 
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Die Frage nach Erkenntnis und nach dem Sein hat schon die Denker der griechischen Antike umgetrieben. Es ist das Infragestellen des augenscheinlich Erkennbaren, und ist auch die Frage nach dem Wesen des Seins, das sich hinter dem vordergründig Erkennbaren verbirgt. Davon abgesetzt ist die Frage nach dem Sinn des Seins und dem Sinnvollen den Tuns. Alles Denken und Tun sollte sinnvoll sein. Sinnloses zu denken und zu tun ist nicht Gegenstand der Philosophie.

In Kenntnis der wesentlichen Aussagen und Überlieferungen der Philosophen und der eigenen Selbsterkenntnis ist es sinnvoll, sich einen Kernsatz der Philosophie zu eigen zu machen. Ein solcher Satz ist z.B. 'Ich denke, also bin ich'

Wer einen solchen Satz zum Richtwert im Leben erhebt, der setzt sich einer Kritik aus, der dieser Satz standhalten sollte.

'Ich denke, also bin ich' setzt sich einer bestimmten Frage aus. Es ist die Frage, wenn ich nicht denke, bin ich dann nicht? Es ist also die Frage nach dem Sein. Ist das Sein nur dann da, wenn es oder der Mensch oder wer auch immer denkt? Hat also das Sein nur dann eine Berechtigung, wenn es denkt oder denken kann? Wenn das so wäre, wäre das Sein ausgelöscht, wenn der Mench z.B. meditiert und dabei sein Denken abschaltet.

Man kann aber auch der Auffassung sein, das Sein sei nicht existent, wenn es nicht mit dem Denken verbunden ist.
Alles Liebe
Hans Joachim
 
Als Taoist (als den ich mich in meine persönliche "Denkschublade" stecke) vermute ich, dass es für das Sein unerheblich ist, ob ich Sinnvolles denke (Es ist schwer hier zu antworten aus meinem persönlichen Weltbild heraus, denn wer sich mit Taoismus beschäftigt hat sich früher oder später auch mit dem Zen beschäftigt, und dort wird versucht auf Worte zu verzichten und einfach nur zu erfahren, was ist und wie es sich dem Menschen darstellt. )

Ich eiere hier herum, und das merke ich selbst, denn es wird oft (auch gerade in speziellen Foren zu dem Thema) behauptet: Zen ist so oder so. Fakt ist aber, dass "Zen" ein Wort ist und "Sein" ist auch ein Wort, ein Symbol für etwas, dass unser Verstand benötigt, um sich in der eigenen Existenz zurecht zu finden. Ob ich nur bin, weil ich denke ... Vielleicht fällt es mir nur auf, dass ich bin, wenn ich denke. Vielleicht darf man den Satz auch nur in seinem Kontext betrachten zu der Zeit, als er entstand.

Vielleicht gibt es gar keinen Sinn hinter allem sein, vielleicht ist einfach alles nur so, wie es ist. Welcher Mensch kann es beantworten?
 
Ob ich nur bin, weil ich denke ... Vielleicht fällt es mir nur auf, dass ich bin, wenn ich denke

Naja, wenn man sich so seine Gedanken "ansieht"...... die da den lieben langen Tag herumschwirren, lässt doch den Schluss zu, dass man nicht denkt, sondern eher, dass man gedacht wird... oder hat hier Irgendjemand die volle Kontrolle über seine Gedanken? Sie kommen und gehen, mal mehr, mal weniger, aber sie sind andauernd in Bewegung und lassen einen oft nicht wirklich zur Ruhe kommen....

..... Gegenmittel: In die Natur gehen und "lauschen"..... dann werden auch die Gedanken still bzw. stiller......
 
Ja, was man so als Gedanken bezeichnet, was da so schlierenartig im Kopf herumzuschwirren scheint. Nun, wir nennen es Gedanken. Aber wann wird ein Gedanke wirklich zum Gedanken ? Oder besser gesagt: Wann beginnt dieses diffuse Wolkengebilde in unserem Bewußtsein wirklich damit ein zielgerichtetes Denken zu ermöglichen ? Und wenn man sich allzusehr mit diesen spekulativen Dingen beschäftigt, dann ist es Zeit einen Schnitt zu vollführen ... Und ja: Auf in die Natur oder besser gesagt: Nach draussen, denn Natur ist ja alles, drinnen wie draußen :banane:
 
Ich denke, das Hauptproblem liegt darin, dass wir uns entweder Gedanken um die Vergangenheit machen oder über die Zukunft.... und das Jetzt vergessen... Ich versuch regelmäßig meine Gedanken zu beobachten, aber das ist gar nicht so leicht... ich ertapp mich da immer, wie sich die Gedanken dann doch wieder selbständig machen und mich denken...
 
Ja, Nica, ich mache das schon seit einigen Jahren so, es ist ein gewisses Training nötig, aber es klappt immer besser. Es gibt da leider keine schnelle Lösung. Evolution ist ja auch eine Sache von Jahrmillionen, die Natur ist gemächlich. Und eigentlich sollten wir selbst auch gemächlich sein, spekuliere ich mal :D
 
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