"Clearing"

Eine gewisse Konditionierung ermöglicht ja, sich in einer Gesellschaft zu bewegen.
da würde ich anders formulieren: Das Gewissen ermöglicht, ungezwungen und ohne Konditionirung in einer Gesellschaft zu leben. Kondition ist ja wieder abhängig, das ermöglicht überhaupt nix.

:liebe1:
 
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da würde ich anders formulieren: Das Gewissen ermöglicht, ungezwungen und ohne Konditionirung in einer Gesellschaft zu leben. Kondition ist ja wieder abhängig, das ermöglicht überhaupt nix.

:liebe1:

Unter Konditionierung verstehe ich, was wir erlernt haben. Und einiges davon ist gut zu gebrauchen.
Es geht wohl eher darum die Konditionierungen nach und nach aus dem Tiefschlaf des Unbewussten zu holen und wirklich mitzubekommen, was man wie tut und denkt... Auf diese Weise entsteht dann erst eine "gewisse" Freiheit im Tun...

K.S. :liebe1:
 
Amanda schrieb:
gibt es denn jemanden, der/die wirklich gelöschte Programme sein Eigen nennen kann ? Welche nicht durch einen Ersatz am anderen Ende des Tellerrandes ausgetauscht wurden ?
Gute Frage - und wie erkennt man sowas bei sich selbst. :party02:
Nachgucken:
Auf welche Weise treffe ich meine Entscheidungen
Welchen Informationsquellen traue ich
Wen oder was finde ich sympatisch und an was erinnert mich das
Wie ist mein Kleidungsstil
Was macht mir Freude
Was geht mir auf den Senkel
und so eben...


Nun, was der/die tun wird ist eigentlich sekundär, was dann mit dem/der getan wird ist wohl das primär entscheidene. :)

Oder was lässt der/die mit sich machen...


:liebe1:
 
Hi Pyare,

ich habe jetzt mal nur den letzten Absatz rausgegriffen, weil das gerade das aktuelle Thema bei mir ist *grins*. :)

Dieses nach Innen katapultieren, das kenne ich. Das Vertrauen stärken, daß alles seinen Sinn hat und - ich sags immer wieder - klar zu sein, zu wissen, was du selbst wert bist.
Nicht das Wertsein und die Anerkennung im Außen erwarten, da falle ich auch immer wieder mal rein, daß ich gerne eine Bestätigung hätte und so weiter, aber wenn man den Weg mal eingeschlagen hat, dann gibts halt kein Zurück, oder wenn zurück, heißt es eben Stagnation - des Gesellschaftsbewußtseins wegen, der sozialen Angepasstheit wegen, der Anerkennung und Bestätigung anderer wegen.

Das ist normales menschliches Verhalten, nicht zu verurteilen, jedoch geht der Meister oder Meisternde darüber hinweg, er erhebt sich darüber.

Ich denke, ich schreibe zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr dazu, werde jetzt erstmal meine neu gewonnene Freiheit geniessen .....

Ciao, Ihr

:zauberer1

Also ich merke, ich möchte gerne hierauf nochmal eingehen. Du hast da was wichtiges gesagt, finde ich. Dieses klar zu sein, zu wissen, was Du wert bist.
Und das ist ja etwas, das kannst du nur in dir selbst erspüren. Das hat was mit Selbstliebe, Selbstrespekt und Selbstachtung zu tun. Ich habe da gestern einiges von Dir gelesen :)), das fand ich sehr authentisch, mutig und direkt.

Was mir noch dazu einfällt, ist, daß wir ja im Außen nach Anerkennung solange suchen müssen, solange sie noch nicht für uns selbst in uns spürbar ist. Von daher scheint mir das ein logischer Schritt. Und ich finde, wenn Du Dich zum Beispiel ins Kreuzfeuer begibst, Deine Wahrheit vertrittst und eventuell damit rechnen mußt, heftige Gegenwehr im Außen dadurch zu erhalten, muß Du ja in Dir selbst einen Anker haben, der Dir Halt gibt. Also im Klartext, Du mußt das Echo *aushalten* können.

Was innerlich nicht gewachsen und stabil ist, fällt um. Und man weiß immer, wo man umfällt, und da traut man sich dann eben nicht.

Ja, das wollte ich Dir noch antworten.

Liebe Grüße
Pyare
 
Nachgucken:
Auf welche Weise treffe ich meine Entscheidungen
Welchen Informationsquellen traue ich
Wen oder was finde ich sympatisch und an was erinnert mich das
Wie ist mein Kleidungsstil
Was macht mir Freude
Was geht mir auf den Senkel
und so eben...
Wie Nachgucken - Das ist ja nur der Anfang in einer Reflektion.

Richtig los geht es ja erst - wenn du deine Aufzählung mit einem Warum anfängst zu hinterfragen.
Oder was lässt der/die mit sich machen...
Nicht oder.... das geht da nicht mehr - weil derjenige der die antworten auf die Warums gefunden hat dem nicht mehr zwanghaft ausgesetzt ist.
Eben nichts mehr, es sei denn der/die läßt sich dann gezielt drauf ein um damit für sich selbst wieder etwas zu bezwecken. Er/Sie kann das ja aus diesem Horizont selbst lenken ohne das die anderes es merken.
Daher meinte ich ja primär und sekundär.
 
Liebe Saraswati,

Nun : das sind Bestandteile EINES spirituellen Weges - nicht Bestandteil DES spirituellen Weges. Es gibt ja viele Wege ...

Reinigung und Klärung sind ZWEI nicht notwendigermaßen zusammengehörende Vorgänge. "Reingung" setzt voraus, dass man etwas an sich als "schmutzig" erlebt. Diese Trennung von "rein" und "schmutzig" kann wiederum zu einer neuen Begrenzung und Einengung führen. Klarheit (die Beendigung der Selbsttäuschung etc.) hilft mir, mich für ein Ziel zu entscheiden und zu erkennen - was mich dem Ziel näher bringt und wodurch ich mich davon entferne. Auch umfassende ud ungeschönte (und doch liebevolle !) Selbsterkenntnis befreit aus begrenzenden Vorstellungen und verhilft zu einer direkten Wahrnehmung.

Mein Bild des Frei-Werdens ist nicht das der Reinigung (der Trennung von Reinem und Unreinem) - sondern möglichst alles an mir annehmen und erkennen. (Und so nicht mehr von dem bestimmt zu werden, was ich bei mir ablehne, verdränge und nicht sehen will.)

Weniger das Bild der reinigenden Waschmaschine als mehr das landwirtschaftliche Bild des Misthaufens : auf dem aus Abfällen wertvoller Humus wird. Integration statt Clearing. Nicht Amputation unerwünschter und hinderlicher Teile an mir - sondern Annahme und Heilung.

LG, Reinhard


Ich habe mich ja im Nachhinein auch gefragt, warum ich Klärung und Reinigung geschrieben hatte...
Was ist unter Reinigung nun zu verstehen? Also klares Wasser ist ja auch rein...

Unter Reinigung verstehe ich eigentlich nicht, das "Böse" loszuwerden, sondern den Schutt vor dem Wesentlichen abzutragen. Dabei erfolgte eigentlich mit der Zeit von allein, dass ich längst nicht mehr rauche und keine Lust auf Alkohol habe und seit Neuestem auch gerne gesund esse und mich gerne an der frischen Luft und in der Natur bewege... das ist in der Tat auch Reinigung für den Körper, aber nicht durch Zwang, dass ich das tun muss, -sondern weil es mir gut tut, mag ich das so. Das wäre mal die körperliche Ebene.

Und als Verbindung von Körper und Seele erlebe ich Yoga und Pranayama zB als wirkungsvolle Reinigungsmethoden, indem das "verbackene" sich lösen kann. Da geht es dann auch um das berühmt-berüchtigte Loslassen. Wenn ich das intensiv betrieben habe, fühle ich mich leicht, frei und unbeschwert und gehe mit alltäglichen Angelegenheiten wesentlich gelassener um. Da ist dann auf einmal kein Problem mehr, wo vorher eins war. Oder ich kann mir das Problem, den Widerstand, in Ruhe ansehen, ohne mich als Person damit zu identifizieren. Das führt zu ganz andren Lösungen, als die übliche Selbstverteidigung...

Ansonsten gehe ich durchaus konform, mit dem was du beschreibst. Die Annahme dessen was ist, Integration der eigenen Schwächen, anstatt deren Bekämpfung. Pyare hat das in ihrem Post auch ausführlich beschrieben...
Und Ziele... hmm... also Ziele habe ich im Moment gar keine. Stattdessen folge ich zur Zeit dem, was mich interessiert und lasse mich überraschen wohin die Reise geht...

Soweit erst mal... vielleicht später mehr dazu...

:liebe1: K.S.
 
Unter Konditionierung verstehe ich, was wir erlernt haben. Und einiges davon ist gut zu gebrauchen.
Es geht wohl eher darum die Konditionierungen nach und nach aus dem Tiefschlaf des Unbewussten zu holen und wirklich mitzubekommen, was man wie tut und denkt... Auf diese Weise entsteht dann erst eine "gewisse" Freiheit im Tun...

K.S. :liebe1:

Ja, sehe ich auch so. Den eigenen Unsicherheiten auf die Schliche kommen, den eigenen Feigheiten sogar, und DAS dann anzunehmen und liebzuhaben, ist ja keine einfache Sache. Wenn man sich bewußt wird, wie man tickt, kann es einem schonmal echt gruselig werden. ;-)
Und hier dann hinzuschauen, kostet Mut und die Bereitschaft, die *guten* Bilder von sich selbst zu verabschieden.
Im Gegenzug gibt es ja auch die *schlechten* Bilder, die der Wahrheit nicht immer entsprechen. Die dann auch zu verabschieden.

Ja, und was bleibt dann? Erst mal nicht mehr viel. Und woran hält man sich dann? Vorher hatte man ja doch innere Regeln, Benimmregeln sozusagen, daran konnte man sich klammern und entlanghangeln. Ob die gut oder schlecht waren, hatte man vielleicht nicht mal wirklich überprüft.

Und jetzt kommt da dieser luftleere Raum, in dem man sich dann wirklich erst mal kennenlernt. Wo man wie ein Kind neue Schritte tut, oder überhaupt Gehen erst lernt! Und hier beginnt dann das Probieren und Studieren, hier lernt man auch den UNTERSCHIED kennen. Mit diesem Unterschied hat man schon wieder eine Wahlfreiheit gewonnen. Alternativen eröffnen sich.

Ich hab das oft so erlebt, daß Alternativen plötzlich sichtbar waren. Und ich hatte das Gefühl, sie waren immer schon da, aber ich konnte sie nicht sehen, weil ich eingeschränkt geguckt hatte. Gefangen war in irgendwelchen Ideen von mir selbst und dem Leben.
Da paßt das Ding mit den Scheuklappen ganz gut. :)

Oi, da gibt es wahnsinnig viel zu zu sagen.

LG
Pyare
 
Wie Nachgucken - Das ist ja nur der Anfang in einer Reflektion.

Richtig los geht es ja erst - wenn du deine Aufzählung mit einem Warum anfängst zu hinterfragen.
Also:
Warum treffe ich meine Entscheidungen so
Warum traue ich jenen Informationsquellen
Warum finde ich den/die/das sympatisch und an warum erinnert mich das an was
Warum kleide ich mich so
Warum freue ich mich
Warum ärgere ich mich

Naja, fühlt sich aber ganz ähnlich an.
Es geht drum, die Welle zu erkennen, auf der man schwimmt...

Nicht oder.... das geht da nicht mehr - weil derjenige der die antworten auf die Warums gefunden hat dem nicht mehr zwanghaft ausgesetzt ist.
Eben nichts mehr, es sei denn der/die läßt sich dann gezielt drauf ein um damit für sich selbst wieder etwas zu bezwecken. Er/Sie kann das ja aus diesem Horizont selbst lenken ohne das die anderes es merken.
Daher meinte ich ja primär und sekundär.
Kann ich nachvollziehen... Nur, warum Versteck spielen?
 
Kann ich nachvollziehen... Nur, warum Versteck spielen?

Liebe Saraswati,

die Aussage von Sat Naam habe ich nicht als Versteckspiel verstanden. Eher so, daß er bestimmte Verhaltensformen bewußt annimmt, ohne an ihnen zu haften. Die anderen *können* das nicht sehen, weil sie von sich ausgehen. Sie können nicht erkennen, daß er es nur *spielt*.
Er hat da Alternativen, die er für sich frei nutzen kann, während die anderen (also die, die es nicht sehen) da drin hängen und keine Alternative haben. Also folglich werden sie seine Freiheit nicht erkennen können.

Ja, so habe ich das verstanden. ;-))

LG
Pyare
 
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Liebe Saraswati,

die Aussage von Sat Naam habe ich nicht als Versteckspiel verstanden. Eher so, daß er bestimmte Verhaltensformen bewußt annimmt, ohne an ihnen zu haften. Die anderen *können* das nicht sehen, weil sie von sich ausgehen. Sie können nicht erkennen, daß er es nur *spielt*.
Er hat da Alternativen, die er für sich frei nutzen kann, während die anderen (also die, die es nicht sehen) da drin hängen und keine Alternative haben. Also folglich werden sie seine Freiheit nicht erkennen können.

Ja, so habe ich das verstanden. ;-))

LG
Pyare
Ja, so kann ich das nachvollziehen. Es geht um die Fähigkeit unidentifiziert erleben zu können. Das lernt man ja zum Beispiel in der Meditation, indem man seine Gedanken und Gefühle als etwas erlebt, was man beobachten kann und selber nicht IST. Also kann man auch lernen bewusst damit umzugehen, klar.

Jetzt wird es spannend, weil wir kommen da ja an den Punkt, wo es im Forum Differenzen gab... Wenn ich unidentifiziert handle, wie steht es dann mit der Verantwortung? Wo ist der innere Maßstab zu finden? Gibt es den dann noch? Saati??

:liebe1:
 
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