Dann will ich jetzt mal solidarisch sein und etwas von mir erzählen. Da ich zu den Schreibern gehöre, die schon tausende von Beiträgen in dieses Forum gesetzt haben, werde ich nicht gerade mit Neuigkeiten aufwarten können. Aber ich fasse mal zusammen, wie das für mich in meinem Leben aussieht mit der Klärung:
Eigentlich hat mich schon als Kind der Horizont gestört. Ich wollte alles auf einmal betrachten können, was aber durch Begrenzungen verhindert wird. Das war mir damals schon klar.
Als Jugendliche hab ich mich in verschiedenste Situationen begeben, die sich außerhalb der Konventionen befanden... um das Spektrum des Erfahrbaren für mich zu erweitern. Auch hat mir das Lesen von Philosophen das "Recht" zur Relativierung der Norm bestätigt.
Dass ich nicht einfach mitschwimmen kann, im Gesellschaftsstrom war dann auch schon Fakt für mich und ich erkannte die "Kunst" als ein Medium, welches ermöglicht, stets in Kontakt mit dem Wesentlichen zu bleiben (Malen und Musik waren von Klein auf für mich DIE Kraftquelle, die es mir ermöglichte mich in mir vollständig zu spüren) Deshalb studierte ich also Musik.
Dann hab ich nach dem Studium einen Mann geheiratet, der nicht in meinem Kulturkreis aufgewachsen ist. Orientale. Und die zwanzig gemeinsamen Jahre haben mir die intensivste Reinigungsarbeit ermöglicht, die ich in meinem Leben betrieben habe. Denn jeder hat für sich ALLES hinterfragen müssen, was an Wertvorstellungen eingeprägt ist. Und wir haben versucht das Wesentliche für uns herauszufiltern. Das ist Arbeit für die Essenz...
Ziemlich spät im Leben bin ich zur bewussten spirituellen Arbeit übergegangen. Auslöser war ein Buch, in welchem ein persönlicher Weg mit Guru beschrieben war- bis zur letzten Konsequenz. Ich hab dann Jahre lang gelesen wie besessen, um das mystische Wissen der unterschiedlichsten Kulturen einzusehen. Und parallel hab ich begonnen zu meditieren und zwar zunächst unter Anleitung von Lehrern. Habe spirituelle Praktiken aus verschiedenen Kulturkreisen erlernt und daraus erwächst weiterhin immer mehr Transformation.
Einen entscheidenden Schritt ermöglichten mir Krise und Krankheit im letzten Jahr. Als ich über einige Wochen in Schwäche verbrachte, hatte ich die Gelegenheit vollends über Bord zu werfen, woran ich meinen Selbstwert im Außen klammerte. Seit dem fühle ich mich frei, muss nichts mehr leisten, um mich vollständig zu fühlen, sondern werde genährt aus der inneren Quelle.
K.S.