"Clearing"

Also der Begriff "clearing" erinnert mich erstmal ganz stark an Scientology und ich verbinde ihn daher spontan, hoffentlich fälschlicher Weise, mit einer seltsamen Form der Psychotherapie die sehr kostspielig ist.

Liebe Shinjukai,

das Wort "clearing" habe ich bewusst eingesetzt als Reizwort, um auch die Menschen hier in die Diskussion zu ziehen, die bei dem Wort Angst bekommen und Assoziationen mit folgenschweren Verhängnissen haben. Unter anderem deshalb möchte ich hier darüber reden, damit der Vorgang an sich mal beleuchtet wird und was er für jeden Einzelnen bedeutet.

Für mein eigenes Leben habe ich das Wort Clearing nie benutzt, aber ich sehe in diesem Begriff die Möglichkeit, sämtliche Reinigungstechniken unter einen Hut zu bringen, die Menschen so für sich verwenden.

Vielen Dank übrigens für die Darstellung deiner Perspektive!

:liebe1: K.S.
 
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Liebe Shinjukai,

das Wort "clearing" habe ich bewusst eingesetzt als Reizwort, um auch die Menschen hier in die Diskussion zu ziehen, die bei dem Wort Angst bekommen und Assoziationen mit folgenschweren Verhängnissen haben. Unter anderem deshalb möchte ich hier darüber reden, damit der Vorgang an sich mal beleuchtet wird und was er für jeden Einzelnen bedeutet.

Für mein eigenes Leben habe ich das Wort Clearing nie benutzt, aber ich sehe in diesem Begriff die Möglichkeit, sämtliche Reinigungstechniken unter einen Hut zu bringen, die Menschen so für sich verwenden.Vielen Dank übrigens für die Darstellung deiner Perspektive!

:liebe1: K.S.


ich persönlich halte wenig davon alle Hütten unter ein Dach zu setzen, das Wort Reinigung sagt genug aus, es führen viele Wege nach Rom, den einen über das, den anderen über dies, was für A gut ist hilft B nicht und anders herum, ....LG :)
 
Liebe Maili und liebe Pyare,

vielen Dank, dass ihr sehr persönlich und anschaulich von euren Erfahrungen erzählt habt! :liebe1: :liebe1:
Es zeigt sich darin, wo die Gemeinsamkeiten liegen, die wir alle mehr oder weniger teilen und wie unterschiedlich das für jeden erlebt werden kann.
Du, Maili bist ganz alleine durchgegangen durch die Verunsicherung, die mit dem Zusammenbruch alter Wertvorstellungen einhergeht und du Pyare hast dir die Unterstützung eines Gurus erlaubt. Mir zeigt sich hier, dass beides gangbar ist und beides zum selben Ziel führt, nämlich ganz ins Sein zu kommen, ins Selbstvertrauen, welches nicht von Äußerlichkeiten getragen wird, sondern von der inneren Quelle...

In beiden Fällen, bemerke ich gerade, hat aber die Resonanz im "Außen" eine entscheidende Rolle gespielt. Wilber hat bei Maili etwas in Bewegung gesetzt, was da latent als Erkenntnis schlummerte und Pyare hat beim Guru die Unterstützung gefunden, dem in sich selbst zu folgen, das immer schon da war...

K.S.
 
:weihna1
Warum als Reizwort eingesetzt ? Warum reizt es Dich ?

Das hat mit dem Guru-Meister-Thread zu tun, in dem eine Kluft sich auftat, zwischen denen, die mit ihrem "gesunden" Menschenverstand die eigene innere Reise begleiten und jenen, die sich dabei einer "Führung" hingeben.
Im Eröffnungspost oben siehst du das Zitat von Tommy. Und ich fand, dass darin sich ein Schlüssel befindet, um den Ängsten näherzukommen, die mit der ganzen Thematik verbunden sind.

Die innere Klärung führt ja, wie auch in den erzählenden Beiträgen ersichtlich, zumindest vorübergehend, in einen Zustand der Orientierungslosigkeit, jenseits von gut und böse sozusagen. Mich reizt dabei, genau diesen Vorgang mal zu betrachten und was da bei den Menschen tatsächlich geschieht und wohin das führt...

K.S.
 
ich persönlich halte wenig davon alle Hütten unter ein Dach zu setzen, das Wort Reinigung sagt genug aus, es führen viele Wege nach Rom, den einen über das, den anderen über dies, was für A gut ist hilft B nicht und anders herum, ....LG :)
Bingo! Aber ich finde es immer wieder interessant, die Schnittstellen ausfindig zu machen. Denn letztlich... wie du selbst sagst... alle Wege führen nach Rom...

:liebe1: K.S.
 
kannst Du kurz beschreiben, was diese

clearings und releases

sind?:confused: :confused:

Inwie fern meinst Du hier "Reinigung" und "Klärung"?

Als z. B. Fasten? Als Beten? Oder einfach überhaupt irgendein Verfahren, das zur Klarheit führt?

Übrigens Roksenia,

natürlich zähle ich fasten und beten auch zu den Reinigungstechniken.
Oder Schwitzhüttenzeremonien, Chakrameditationen, Reinigungsatmung (aus dem Pranayama) oder Rebirthing (Befreiung emotionaler Inhalte über die Technik ununterbrochenen tiefen Atmens). Manche Leute lassen sich die Aura von Heilern reinigen oder tun das selber... (sogar duschen hilft:clown: ) u.s.w.

:liebe1: K.S.
 
Hallo Saraswati,

also ob "Reinigungsprozesse" oder "Clearings" werden bei mir oft im Äußeren angestossen. Es beginnt meistens, indem ich über irgendetwas stolpere, manchmal im wahrsten Sinne des Wortes (Beinbruch o.ä.) um überhaupt aufmerksam zu werden, dass Klärungs- bzw. Reinigungsbedarf besteht.

Nur ein Beispiel - jemand sagte mir mal, ich sei ein sehr selbst-bezogener Mensch, was ich gleich als "Egoismus" gewertet habe. Nach großer Suche im Aussen und der immer wiederkehrenden Frage, wie ich noch mehr für Andere tun könnte (der völlig falsche Weg, klar, aber viele Wege führen zum Ziel) bin ich über den Gegenpol (nämlich mich sehr zu verausgaben) wieder zu mir gekommen und glaube nun, dass es so gemeint war, ich beziehe zuviele äußere Dinge "auf mich selbst" und fühle mich nicht "gut genug". Und auf Wegen, wie dem Genannten, lese ich sehr viel, bete sehr viel... und komme zu neuen Erkenntnissen. Für mich ein Weg von diesem ewigen "bravsein" und das "Richtige tun" und den Mustern im Aussen wegzukommen, bisher noch der gangbarste für mich. Veränderung oder Reinigung geht bei mir "schein-bar" meistens über ein "Erleben".

Wobei ich auf "Beinbrüche" und ähnliche Reinigungsmittel gut verzichten könnte - manchmal wünsche ich mir schon einen "Guru" oder möchte es lieber einen "Lehrer" nennen, der mich anleitet und um die Klippen des "körperlichen Lernens" herumführt.

Liebe Grüße Bineken :liebe1:
 
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Dann will ich jetzt mal solidarisch sein und etwas von mir erzählen. Da ich zu den Schreibern gehöre, die schon tausende von Beiträgen in dieses Forum gesetzt haben, werde ich nicht gerade mit Neuigkeiten aufwarten können. Aber ich fasse mal zusammen, wie das für mich in meinem Leben aussieht mit der Klärung:

Eigentlich hat mich schon als Kind der Horizont gestört. Ich wollte alles auf einmal betrachten können, was aber durch Begrenzungen verhindert wird. Das war mir damals schon klar.

Als Jugendliche hab ich mich in verschiedenste Situationen begeben, die sich außerhalb der Konventionen befanden... um das Spektrum des Erfahrbaren für mich zu erweitern. Auch hat mir das Lesen von Philosophen das "Recht" zur Relativierung der Norm bestätigt.

Dass ich nicht einfach mitschwimmen kann, im Gesellschaftsstrom war dann auch schon Fakt für mich und ich erkannte die "Kunst" als ein Medium, welches ermöglicht, stets in Kontakt mit dem Wesentlichen zu bleiben (Malen und Musik waren von Klein auf für mich DIE Kraftquelle, die es mir ermöglichte mich in mir vollständig zu spüren) Deshalb studierte ich also Musik.

Dann hab ich nach dem Studium einen Mann geheiratet, der nicht in meinem Kulturkreis aufgewachsen ist. Orientale. Und die zwanzig gemeinsamen Jahre haben mir die intensivste Reinigungsarbeit ermöglicht, die ich in meinem Leben betrieben habe. Denn jeder hat für sich ALLES hinterfragen müssen, was an Wertvorstellungen eingeprägt ist. Und wir haben versucht das Wesentliche für uns herauszufiltern. Das ist Arbeit für die Essenz...

Ziemlich spät im Leben bin ich zur bewussten spirituellen Arbeit übergegangen. Auslöser war ein Buch, in welchem ein persönlicher Weg mit Guru beschrieben war- bis zur letzten Konsequenz. Ich hab dann Jahre lang gelesen wie besessen, um das mystische Wissen der unterschiedlichsten Kulturen einzusehen. Und parallel hab ich begonnen zu meditieren und zwar zunächst unter Anleitung von Lehrern. Habe spirituelle Praktiken aus verschiedenen Kulturkreisen erlernt und daraus erwächst weiterhin immer mehr Transformation.

Einen entscheidenden Schritt ermöglichten mir Krise und Krankheit im letzten Jahr. Als ich über einige Wochen in Schwäche verbrachte, hatte ich die Gelegenheit vollends über Bord zu werfen, woran ich meinen Selbstwert im Außen klammerte. Seit dem fühle ich mich frei, muss nichts mehr leisten, um mich vollständig zu fühlen, sondern werde genährt aus der inneren Quelle.


:kuesse: K.S.
 
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