Ach, jetzt habe ich erst den alten Faden gefunden, von dem dieser ein Seitenableger ist !
Ja, was geht es eigentlich irgendeinen Nicht-Katholiken an, was diese Kirche, der Papst, irgendwelche Priester und andere Würdenträger oder einzelne Katholiken glauben oder wofür sie ihr Geld ausgeben? Wem der Prunk nicht gefällt, der braucht ja da nicht Mitglied sein, da gibt es seit Luther und Calvin ja Alternativen.
Glauben können die meinetwegen, was sie wollen. Angehen tun mich ihre politisch-weltlichen Aktionen allerdings in Deutschland allein deswegen, weil ein Teil der von mir gezahlten Steuergelder in deren Institutionen wandert, und des Weiteren im Speziellen, wenn ein Papst, wie das in der Vergangenheit auch schon geschehen ist, aktiv seinen Schäfchen vorschreibt, was sie als gute Katholiken in bestimmten Themenbereichen - Abtreibung, Homo-Ehe - im Parlament abzustimmen haben.
Dass das Parlament mich betrifft, ergibt sich im Falle des Deutschen aus meiner Staatsmitgliedschaft.
Und ja, wenn die Katholiken - und Christen überhaupt, sie beispielsweise "gesetzlich geschützte Feiertage" - nicht immer noch Sonderrechte in Deutschland hätten, würde es mir wohl leichter fallen, sie schlichtweg zu ignorieren.
Ich bin nun trotz meiner zu guten Teilen anti-christlichen Gesinnung nicht (mehr) auf diesem Anfängerniveau unterwegs, auf dem man sich mit den Vertretern dieses Glaubenssystems ständig fetzen müsste, oder etwas betreiben bräuchte, was sich mit "Bashing" beschreiben ließe - ist mir zu primitiv. Aber sagen wir mal: Sympathisch machen viele Aktionen dieser Leute (also der Institutionen) diese Vereine ja nunmal nicht.
In einer Demokratie gehen Leute nicht ganz unberechtigt nun meistens davon aus, dass Menschen, die sich bewusst für das Fortbestehen ihrer Mitgliedschaft in so einem Verein entscheiden, das deswegen tun, weil sie daran irgendetwas finden. Und insofern muss ein Christ oder Katholik, so er/sie sich nicht selbstständig von bestimmten Aspekten des Vereins distanziert, nunmal auch damit rechnen, damit in einen Topf geworfen zu werden.
Es ist nicht so, dass man sich das heutzutage nicht mehr aussuchen könnte. Und die durchschnittlichen 30,-€, die der Austritt kostet, kann man sich schnell von dem Geld leisten, das man an Kirchensteuer im Laufe der nächsten 1-2 Jahre sparen wird.
Auch wenn's immer noch irgendwie unverschämt ist, dass der steuerrechtliche Austritt überhaupt Geld kostet. Eigentlich sollte es viel eher Geld kosten, wenn man überhaupt steuerrechtlich der Kirche etwas vermachen möchte. Denn das ist es ja schließlich, was den ganzen Aufwand überhaupt verursacht.