Natürlich gibt es am Christentum vieles zu kritisieren.
Nenne mir einen Verein, der völlig ohne Fehl und Tadel ist.
Wenn du solche Ansprüche hast, darfst du gar keiner Vereinigung angehören, noch nicht mal einem Hasenzüchter- oder einem Gesangs-Verein.
Das Christentum und dabei speziell die katholische Kirche ständig als das schlimmste bestehende Übel der Welt zu bezeichnen - das ist sehr wohl eine Form von unsinnigem Bashing.
Q. E. D.
Es macht einen Unterschied, ob ein Verein wie die Kirche offen Dinge postuliert, die menschenfeindlich sind oder ob ein Typ aus dem Hasenzüchterverein ein anderes Vereinsmitglied sexuell belästigt. Denn was anderes an Verfehlungen ist von einem Hasenzüchterverein nicht zu erwarten und in dem Fall ist es eben ein Mitglied und nicht der Verein selbst. Oder sind dir Hasenzüchtervereine mit menschenfeindlicher Ideologie bekannt?
Religiöse Institutionen sind nunmal problematisch, das liegt in ihrem Wesen. Der Selbsterhaltungstrieb der Institutionen zwingt sie dazu an bestehenden Strukturen fest zu halten und als Institution spielen Macht und Geld und damit Gier und Machtmissbrauch eine große Rolle, wenn dann noch Religion hinzukommt und dazu noch eine recht alte Religion, dann kommen da einfach auch menschenfeindliche Ideologien hinzu.
Warum es dabei vor allem die Katholiken trifft ist auch klar. Den Hinduismus kritisieren macht hier in Deutschland weniger Sinn, dafür gibt es zu wenig Hindus und die sind meist auch kaum bis gar nicht institutionell gebunden. Gleiches gilt für andere Religionen UND vor allem gibt es da nur wenig Anhänger. Der Papst etc. als Repräsentanten ihrer Religion ist/sind dabei oft öffentlichkeitswirksam unterwegs, also viel mehr präsent als andere Institutionen.
Protestanten sind, zumindest meinem Empfinden nach, viel weniger zentral und hierarchisch organisiert ... zumindest ist das das Bild, was sie in der Öffentlichkeit haben. Hier hat es mehr den Anschein einer Religionsgemeinschaft und weniger den einer Institution. Das ist der Grund, warum es eher die katholische Kirche und damit Katholiken betrifft.
Und noch ein wesentlicher Grund, warum du das als "Bashing" empfinden dürftest: In vielen Fällen sind die Antworten der Betroffenen Katholiken eher Ausreden und Gründe, warum sie doch dem Verein angehören und dass es ja nicht sie selbst sind und dass es doch auch Gutes gibt, andere ja auch böse etc. Es wirkt also auf einen Außenstehenden nicht wie die Übernahme von Verantwortung, sondern genau wie das Gegenteil und das drängt viele Menschen dazu immer wieder und wieder diese Thematik anzusprechen.
Damit haben die Katholiken zumindest teilweise das Pech hier als Repräsentant für nicht-übernommene Verantwortung gesehen zu werden. Denn dieses nicht-übernehmen von Verantwortung stört die Kritiker generell, aber hier haben sie ein Gruppe, bei der es sehr deutlich ist und vor allem konkreter als "Die Bevölkerung".
Jetzt hast du einige Gründe, ich glaube nicht, dass sie dir berechtigt vorkommen, aber vielleicht kannst du es nachvollziehen.