Hallo Prana
Danke für deine Nachricht. Deine Fragen beantworte ich in diesem Thread, damit auch andere was davon haben und sich bei Bedarf äussern können.
Du fragst: Nun interessiert mich wie weit du bist! Wie sieht deine Meinung aus? Hast du mehr herausgefunden?
Wie es damals war, was in und mit mir geschehen ist habe ich kürzlich biografisch notiert und zwar wie folgend:
Ich habe mich von allem losgesagt was ich einmal als 'richtig' oder 'falsch' interpretiert hatte. (= Nur zwei Seiten der gleichen Münze). Ich habe alle 'Übungen' fallen gelassen und bin des abends im Wald herum geklettert. Mein sehnlichster Wunsch, einmal den Himmel schauen zu dürfen, schien in unerträgliche Ferne entrückt. Stattdessen war die Hölle in Begriff ihre Schleusen zu öffnen. Es wurde finster. Die blosse Bewegung des Körpers half panische, kaum zu beschreibende Ängste zu 'verdauen'. In einem Moment totaler Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geschah eine Art Innehalten. Es gab kein entrinnen mehr. Wie ein gehetztes Tier, das plötzlich stehen bleibt, bereit sich dem herannahenden Tod zu ergeben. Der innere Fokus, der zuvor nur auf blosses Überleben programmiert, musste dem Weitwinkelmodus der Unendlichkeit weichen. Die Totenstarre war längst eingetreten und ergriff sich auch die innersten Ebenen meines Seins. Nur die Bereitschaft, diese absolute Dunkelheit; diese intensive Verzweiflung, den tiefsten Schmerz, den vernichtendsten Zorn, den vollkommenen Schrecken n i c h t mehr zu v e r m e i d e n, sondern einfach a n z u n e h m e n, ihn endlich wirklich und ganz zu erleben, stellte sich als heilend heraus. Kein Kampf; kein Wollen; kein Sollen, kein Irgendwohinundetwastunmüssen. Nur noch sitzen und lauschen. Einfach so sein und sehen. Ein Licht reflektierender See von Frieden und Dankbarkeit liess meine irdischen Augen erblinden und meine himmlischen Augen auferstehen. Ich verkneife mir an dieser Stelle die tausendundeine Freude-Pirouetten über Gottes Wunderwelten, an denen ich mich noch liebend gerne, glühend, lustvoll und verzückt ergötzt haben könnte. Ganz unspektakulär dahin gesagt sei nun also diese Einlage pur: Es gibt eine Kraft in uns, die alles regelt. Ob wir darüber nachdenken oder nicht spielt eigentlich gar keine Rolle, denn sie hat nie damit aufgehört.
Die Sinne tun nach wie vor ihre Arbeit. Äusserlich hat sich scheinbar gar nichts verändert, oder doch? Noch immer falle ich zurück in alte Verhaltensweisen. Dann schaue ich ihnen einfach zu. Im Wissen um ihre Bedeutungslosigkeit, nehme ich sie in dem einen Augenblick an, um sie im andern wieder gehen zu lassen. Indem ich nicht begehre und festhalte, empfange ich. Als ich nichts mehr zu geben hatte, habe ich mich hingegeben. Wie ein Wassertropfen der sich im Ozean verliert.
Ich habe mittlerweile Literatur zum Thema Erwachen bekommen. Teils erlebe und empfinde ich was dort geschrieben steht, teils nicht. Einer zum Beispiel beschreibt, dass es für ihn seit seinem Erwachen keinen Gott mehr gibt. Vielleicht ist es aber auch nur ein Sprachproblem, denn er verwendet trotzdem noch Begriffe wie der grosse Manitu, oder Es oder, die Kraft usw. Für mich ist seit jeher klar, dass es Gott gibt. (Oder ich könnte auch sagen: Nenn es wie Du willst Es ist immer Gott...)
Ich habe den Eintritt in den Körper im siebten Schwangerschaftsmonat vollkommen bewusst wahrgenommen und nie mehr vergessen (bisweilen aber sehr verdrängt). Ich weiss noch um meinen Himmel. Himmel ist passend insofern ich ja ein Wort wählen muss, um einen Ort oder einen Zustand zu beschreiben, der eigentlich weder-noch ist: Eigentlich war nichts da. Aber es war auch nicht leer, eher eine Fülle, aber ohne dass es etwas zu sehen gab. Keine Formen, keine Dinge oder Körper, einfach gar nichts. Aber es war wunderschön, ein Paradies! Und ich erinnere mich an wundersame, völlig unbeschreibliche Klänge. es ist irgendwie seltsam weshalb immer von Leere gesprochen wird, denn es ist doch eher eine Fülle in der aber nichts mehr ist, was von dieser Welt ist (und doch ist es alles). Kurz vor dem Eintritt in den Körper bekam ich eine Art Schock wegen der harten und starren Energie. Ich zögerte, und dann war da tatsächlich etwas bei mir was mir (ohne Worte) zuredete. Es sagte in etwa: es wird alles gut, wir sind immer bei dir...und dann gings los...in den Baby- und Kleinkindjahren war der Himmel und das Wissen darum noch in mir. Ich identifizierte mich nicht mit dem Film der da lief. Wann genau der Faden riss und der Himmel nur noch in der Erinnerung existierte weiss ich nicht mehr. Die Erinnerung wieder unmittelbar und im Jetzt erleben Das war und ist der Schlüssel für mich. Es ist eine ganz klarer Entschluss, der tief drinnen entschieden werden muss. Und das muss und kann nur jeder für sich selbst tun.
Wenn ich aber denke, dass ich einen Guru brauche, dann kommt er auch. Und wenn dann Master Choa kommt ist das völlig in Ordnung. Master Choa reicht vollkommen aus. In der Seelenmeditation sagt er ja: You are not the body; you are not the thoughts; you ar not the emotions... you are the soul. Wobei the soul schon wieder irreführend sein könnte. Aber es geht nicht darum IHN zu kopieren, oder ihm nach dem Mund zu reden. Wenn jemand viele Wünsche hat und diese Wünsche nicht loslassen kann, ohne dass sie erfüllt werden, für den mag sogar Kryashakti wirksam sein. Das geht auch mal vorbei...*lächel*! Im Grunde braucht es nach dem felsenfesten Entschluss zu Erwachen, oder Gott zu schauen oder...wer auch immer wie d a s nennen möchte nur noch Vertrauen.
Tagore Rabindranath meint dazu:
O Tor, du willst dich selbst auf deinen eigenen Schultern tragen!
O Bettler du! Gehst betteln vor der eigenen Tür!
Leg alle Bürden doch in Seine Hand, die alles trägt!
Wirf nie mehr trauernd deinen Blick darauf zurück!
Es löscht ja dein Begehren sogleich das Licht der Lampe aus,
Wenn es sein Hauch berührt.
Begierde ist nicht heilig - nimm deine Gaben nicht aus ihren
Händen, die so unrein sind.
Annehmen sollst du nur, was dir die Liebe bietet,
Die geheiligt ist.
Ganz in diesem Sinne,
Alles Liebe
Nicole