Hi Christian,
hatte dir ja noch etwas halbwegs Gescheites zu Chiron versprochen. Zwar mag mich die Schreibmuse heute nicht küssen, aber ich versuche trotzdem mal, meine Gedanken in Worte zu fassen.
Astronomisch gesehen ist Chiron ein Grenzgänger, nicht Komet, nicht Asteroid. Seine Umlaufbahn ist sehr ungewöhnlich, verläuft sie doch zwischen Saturn und Uranus. Im Bild gesehen, schlägt er eine Brücke zwischen Saturn, dem Hüter der Schwelle (Saturn war ja früher auch die Grenze des mit bloßem Auge sichtbaren Planetensystems) und dem "Umstürzler" Uranus, der Grenzen sprengt.
Es tut weh, wenn ein Individuum jeglichen Grenzen (und damit auch Sicherheiten etc.) beraubt wird, denn Uranus ist es erst mal egal, wie sich der "Revolutionierte" fühlt. Er läßt ihn sozusagen im freien Fall zurück, eilt weiter, um die nächste Struktur aufzubrechen, blitzartig einzuschlagen. Chiron scheint eine Art Bindeglied darzustellen, den Brückenschläger zwischen dem Schmerz, endlich zu sein und dem Schmerz, der entsteht, wenn es keine Endlichkeit mehr gibt. Chiron hat etwas Tröstliches, was aber erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennbar wird. Durch seine Bahn, die er zwischen Uranus und Saturn zieht, verbindet er diese Prinzipien miteinander - und im Individuum wächst nach und nach die Einsicht, daß beides zum Leben gehört: Die Sicherheit, die Begrenzung, aber auch die Zerstörung dessen, was dauerhaft zu sein schien.
Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Dann möchte ich zu Neptun noch ein paar Gedanken loswerden: Mein eigener ist ja nun sehr markant durch seine Position auf dem IC und meine Sicht auf ihn mit Sicherheit auch davon sehr geprägt / vernebelt. Die Menschen mit Neptun in 7, die ich kenne, zum Teil aus dem Zusammenleben, scheinen den Menschen neben sich oft gar nicht zu "sehen". Sie sind verbunden - und sind es doch nicht. Sie sehen etwas, was der andere vielleicht gar nicht ist oder gar nicht sein möchte oder erst sein wird. Bei Neptun weiß man es nie so genau. Die Intuition dieser Menschen ist ungemein entwicklungsfähig, wenn es um PartnerInnen geht - und genauso oft täuscht sie. Menschen mit markantem Neptun setzen bei anderen eine Art "Hellsichtigkeit" voraus (nämlich die eigene) und sind baß erstaunt, wenn sie die Rückmeldung bekommen, daß der andere nicht so dachte, wie sie dachten, daß er denkt...
Es kommt zum neptunischen Wirrwarr, dem Stochern im Nebel, und es kostet viel Energie, solche Geschichten zu klären.
Die rosarote Dauerbrille wird nicht sehr gern abgenommen, vermutlich ist das auch kaum möglich, wenn es um einen nahestehenden Menschen geht.Ist ja auch schwer, wer verzichtet schon gern auf seine "Higher Love", wenn er sie doch immer bei sich haben kann mittels innerer Bilder vom 7. Himmel...
Schöne Träume
Rita (bekennender Leila-Fan)