Hallo zusammen!
Chiron zeigt im jeweiligen Haus unsere Verletzbarkeit, unsere Wunde an, und es gab/gibt einen Weg für Chiron, letztlich selbst heil zu werden, und ich möchte nun das Stangenberg-Schema fortführen (frei zitiert):
In der unerlösten Form verdrängen wir den verletzbaren Teil (dort, wo wir Ablehnung erhalten, wo man uns sagt, was wir nicht sein sollen, tun sollen oder zeigen sollen) durch eine "Flucht ins Gegenhaus". Wer etwa Chiron in 4 hat, erlebt Ablehnung, wenn er Empfindungen zeigt, Nähe haben will. Dort, wo Chiron steht, sind wir besonders aufgeladen (mit Uranus), dort haben wir besonders viel - zeigen uns mit Chiron in 4 als Kind besonders emotional und erhalten als Feedback "Sei vernünftig, ordne deine Gedanken und benimm dich normal!". Die Folge ist eine Verdrängung dieser Haus 4-Thematik, weil wir beim Thema Empfindungen verletzlich sind und dort Ablehnung erfahren, eignen uns eine betont rationales, distanziertes, kühles Verhalten an (wir flüchten ins 10. Haus).
Doch die Energie ist ja besonders stark im 4. Haus, und so wollen wir doch nicht ständig auf Distanz leben. "Ja, ich möchte auch eine liebe Familie haben..." - "Nein, das nehme ich dir nicht ab, deine Karriere ist doch das Wichtigste!" (Ablehnung) Was solls, wir flüchten wieder in Haus 10... Es ist dieser Siehste-Effekt, der sich einstellt: Siehste, ich habs dir ja gleich gesagt, du und deine Gefühle, das bringt nix, bleib auf Linie, könnte die Mutter etwa sagen, und das sitzt dann - wir sind wieder verletzt.
Da kann man aber auch rational nach Ursachen suchen ohne Ende (Warum klappt die Familiengründung bei anderen, aber nicht bei mir?), man dreht sich dabei im Kreis, reißt die Wunde nur weiter auf.
Einzig das Bewußtsein, in diesem Bereich anders zu sein, "nicht normal", daß DAS die wirklich saturnische Realität ist, daß wir unsere Grenzen nicht überschreiten können, führt zur Demut, zur Aufgabe der Ursachensuche. Dieser erste Schritt in Richtung Chiron-Erlösung ist mithin der Schwerste. Was bedeutet Aufgeben in unserer Gesellschaft, wie fühlt sich das an? Man kann doch nicht einfach aufgeben! Das fühlt sich ja nach Ohnmacht an - Resignation ist in unserer Gesellschaft absolut nicht anerkannt, so haben wir es auch jahrelang gelernt und verstanden! (-> "Chiron leidet weiter in seiner Höhle", siehe Mythos). Doch ohne Demut keine Wandlung, keine Heilung.
Hier nun die 3 Schritte zur Lösung des Chiron:
- Nicht die Flucht, nicht Ursachen- und Sinnsuche, sondern die Annahme der eignen Situation: Demutig zu erkennen, daß die Grenze erreicht ist (NEPTUN), daß es ist, wie es ist.
- Die konkreten Erfahrungen, die wir gemacht haben, werden verarbeitet - der Schmutz, der in die offene Wunde kam, wird herausgeholt, das Schema der Ablehnung wird bewußt gemacht und ein "Pflaster" wird auf die Wunde gelegt (SATURN).
- Ich erkenne mich als besonderes Geschenk der anderen, ich stelle genau diese Erfahrungen den Menschen zur Verfügung, helfe damit (URANUS)
Das Ergebnis: aus der Wunde wird eine "sensible" Stelle, wo wir besonders spirituelle Erkenntnismöglichkeiten für andere haben. Diese Fähigkeit ist unser "Geschenk" an die Gesellschaft (11. Haus). Damit verbinden wir Körper (Realität) und Geist (göttliche Idee), Saturn und Uranus zu einer Einheit, Neptun. Das, was vorher ein Makel war, wird nun zum Talent! Plötzlich bin ich durch das, wofür ich mich zuvor geschämt habe, in einer ausgezeichneten Position!
Der, der dieses Talent braucht und wertschätzt, der soll es bekommen, nehme das Pflaster von der Wunde hoch. Nicht die anderen, sonst werde ich wieder verletzt! Für die anderen lasse ich schön das Pflaster drauf...
Alles Liebe
Gerry