Es gibt gewisse Dinge, die muß man als Jazzmusiker auswendig wissen, um Jazz spielen zu können, allg. als Jazz Standards bekannt.
Ohne Wissen über ein Musikinstrument und ohne jeglicher Kenntnis von Musiktheorie lassen sich dennoch relativ schnell Töne erzeugen, auf so ziemlich jedem Instrument, von Blechblasinstrumenten, Didge, oder einem Dudelsack abgesehen.
Die asiatischen Künste verhalten sich da recht ähnlich. Ohne Unterweisungsrituale und Kenntnis der Register sieht es da relativ mau aus.
Die taoistischen WU-Magier waren lange Zeit durch sämtliche Dynastien Berater am Kaiserhof, für die Erziehung der Kinder und die Ordnung im Hofstaat verantwortlich, von ähnlicher Stellung einem Druiden im westlichen System, wenn auch ein noch so hoher WU niemals das Wort vor dem Kaiser ergreifen durfte.
Inhaltlich, was hier bislang so abgebildet wurde, ist größtenteils taoist. Ursprungs.
Traditionell muß ein taoist. Anwärter zum Initiant lange Zeit ein spezielles Fasten über sich ergehen lassen und tagein- tagaus meditieren.
Im Endstadium dieser mehrmonatigen Initiationsphase darf der Initiant den Boden nicht mehr mit den Füssen berühren und wird von einem Meister auf dessen Rücken selbst zum verrichten der Notdurft etc. die ganze Zeit herumgetragen.
Bei der Initiation selbst erklimmt der Anwärter eine Leiter aus Schwertern, diese sind nicht rasiermesserscharf kampftauglich, aber dennoch schmerzhaft.
Diese Leiter erklommen, wird dem Anwärter Einblick in sein erstes Register gewährt.
Die Register entsprechen den Grimoires/Libers/etc. der westl. Kultur, nur mit dem einzigen Unterschied, daß sie (inhaltlich) ein paar tausend Jahre älter sind.
Im Taoismus, der sich bis in die Jetztzeit gehalten hat, gibt es 3 Tempel, die allesamt nicht ganz einig miteinander sind.
Jeder dieser Tempel hält seine eigenen Register bereit. Jene Bücher sind im an den Tempel angrenzenden Höhlensystem verborgen.
Die taoist. Häuser waren aber auch in der Vergangenheit nie ganz eins und nur wenige Meister kannten die Register aller Häuser.
Dies war auch für die Kommunisten kein großes Geheimnis, vieles der taoist. Kultur wurde zerstört, aber nicht alles.
Die Häuser stehen wieder und auch taoist. Tempel werden wieder aufgebaut.
Die taoistischen Himmelsmeister werden von der jetzigen chin. Regierung als Sekte von primitiver, schamanischer Herkunft behandelt. (Schamanismus gilt in China als rückständig, während Religion mittlerweile, nachdem die Systeme modifiziert wurden, toleriert werden, wird von Taoismus staatlich offiziell abgeraten. Taoisten werden toleriert, aber mit sämtlichen Sekten in einen Topf geworfen.
Details hierzu bei näherem Interesse, recht gut recherchiert:
https://dao-verein.de/daoismus/
Es hat irgendwie seltsame Ausmaße angenommen. Die asiatische Kunst, im Westen praktiziert, ist von größerer Qualität als die Ausübung der Kunst im Mutterland selbst. Dort wird diese nicht richtig wertgeschätzt, modifiziert, beschnitten, angepasst, nicht mehr ursprünglich. der Text im Link erläutert das etwas mehr im Detail. Wer dem roten Lotus angehört, gilt als kriminell, 7 Jahre Haft Minimum, Zwangsenteignung, Konzentrsationslager...Verfolgung in der Öffentlichkeit, Erfassung durch Gesichtserkennung und massive Sanktionen.
So ist im Mutterland selbst alle Kunst, die einmal Kunst war, nicht mehr ursprünglich das, was sie einmal war. Der gelbe Kaiser wurde zur TCM, der Shaolintempel, der Buddhismus und Taoismus sowie sämtliche andere Kulturen lange Zeit vereinte ist heute aussschliesslich buddhistisch und selbst die Mönche sind sich sicher daß zb. ihr Ritualtrommeln morgens und abends zur Stärkung des sangha rein buddhistisch ist. Das fand ich recht erheiternd, dies aus dem Mund eines Meisters selbst zu hören, aber so ist es nun mal...
Neben der hochgestellten Sexualmagie, die heute unter schwerster Sanktion verpönt wird, gab es da noch die Suche nach der Unsterblichkeit.
Hierzu muß der Aufbau der Seele in asiatischem Sinne verstanden werden.
Diese setzt sich aus mehreren Seelen zusammen, ist nicht eins...ein paar Anteile sind ohnehin stets unsterblich, aber die Suche nach Unsterblichkeit umfasst das Konservieren von Teilen der vergänglichen Körperseelen. Das gewährt im wesentlichen Zugriff auf früheres Wissen und bietet die Möglichkeit, an seine Studien im nächsten Leben relativ nahtlos anzuschliessen; ein Prozess der jedoch genauso förderlich wie einschränkend angesehen werden kann. Dazu braucht es dannnochmal ganz spezielle Mondmeditationen und Mondmagie, die heruntergebrochen tiefe Einblicke in das eigene, ganz alte Selbst gewähren. Das beliebte Kinderspiel "Bloody Mary" basiert darauf. Wenn man sehr lange die eigenen Augen in einem Spiegel blickt, tritt etwas sehr altes hervor, das angsteinflössend ist, weil es so schnell mit dem Verstand nicht erfasst werden kann und vor allem vom Geiste her ein Eigenleben hat; nicht integrierte Kräfte des Selbst...die etwas größer sind als das Selbst, das einem bekannt ist (sein will).
Als allerhöchstes taoistisches Ritual wird nachwievor das Ritual zur Rückverbindung mit dem Himmel (entspricht dem ursprünglichen Kosmos, dem Ursprung aller Dinge) praktiziert.
Danach erfolgt eine Einsicht in den Lauf der Dinge und die Erkenntnis, jene Kraft zu Nutzen, die dem Lauf der Dinge entspricht entgegengesetzt dem niederen Versuch den Lauf der Dinge nach eigenem Gutdünken und Wunsch/Gier zu beeinflussen.
Taoismus wird in den ländlichen Regionen nach wie vor stark praktiziert, es werden auch viele alte Tempel wiederaufgebaut oder neu erbaut.
Die taoistische Magie, abseits des Weges des Dao (Daoismus - Lernen durch Begehen des Weges) ist eine reine Zettelwirtschaft. Der taoist. Priester hat seinen festen Platz am Hof des Jadekaisers und kann in seiner Position gewisse Geister um Hilfe bitten. Darauf basierend werden Amulette erstellt und an die Bevölkerung zu gewissen Festen verteilt...hoch begehrt...
Dies entspricht aber in etwa der als etwas geringer bedeutsamen Volksmagie im westlichen Sinne.
Kulturell ist sehr viel vom Taoismus in den Buddhismus eingeflossen, so auch Chan, so wie im Shaolin einst praktiziert (chin.) nach Japan transportiert zu Zen wurde.
In Japan hat sich die Kunst nochmals in eine ganz eigene RIchtung entwicklelt...der Geist des Chan hat sich mit dem entsprechend älteren Geist des Landes (Shinto) verbunden...
Die Einflüsse ziehen sich bis auf gewisse Eigenheiten auch bis nach Taiwan, Korea, etc. durch.
Während es aber immer sowas wie eine staatliche Kunst (am Kaiserhof dominierend) gab, gab es nebenbei stets noch hunderte andere Systeme, die zuteils nicht weniger alt oder wirksam sind oder waren.
In den Schulen der alten Familiensysteme wurde die Kunst stets von Generation zu Generation weitergegeben, wobei in der Eignung zumeist ein Sprung von 2 Generationen vorliegt.
Mancherorts wurden gewisse Kulturen älteren Ursprunges verfolgt und systematisch ermordet, so zb. das alte Waldvolk in Thailand.
An vielen Bäumen sieht man Bänder um die Bäume gewickelt. Diese Bänder sollen böse Geister an einem Ort im Zaum halten.
Daß es sich bei den bösen Geistern um die Kultur eines einst prächtigen Volkes handelt, verschweigen die Mönche.
Die Geister dieser Kultur werden bis in die heutigen Tage gebannt und sind nicht befriedet.
Dieses Waldvolk war der arkanen Kunst mächtig, ihre Geister werden bis heute gefürchtet, gelten jedoch als rachsüchtig und eine Begegnung mit ihnen ist tödlich.
Da spricht dann wohl das schlechte Gewissen aus dem Unbewussten xD
Es ist in Asien aber nicht viel anders als überall sonst wo in der Welt...
Die Ursprünge gehen auf Regionen zurück, in denen man mit der Natur ein sein mußte, um überhaupt eine Chance zu haben, zu überleben.
Der Mensch richtet sich die Dinge recht gemütlich ein, vergißt die natürlichen Abläufe, vergisst seine Herkunft, die Quelle des Seins;
all dies hat im bequem gewordenen Alltag keinen Platz mehr.
Und dann geschieht ein Ereignis, welches dem Menschen all diese Dinge wie ein Schlag ins Gesicht rufen wird.
Dann würde er sich gerne erinnern, kann es aber nicht.
Nur wenige Menschen überleben den Lauf der Dinge dieser Tage und jene müssen sehr flexibel sein.
Ein solcher Wandel steht auch dem Mensch in Europa sehr bald wieder bevor, sehr bald kann es sein, daß Europa nur noch recht dünn besiedelt sein wird.
Der Lauf der Dinge ist nicht aufhaltbar und kontrollierbar schon garnicht...
Und das Wandern ist des Müller Lust und ein solcher wußte auch im Westen immer schon Dinge, jenseits des Alltags.
Wer Zugang zu den asiatischen Künsten finden will, kommt an den Geistern nicht vorbei.
Allgemein wird in Asien sehr gerne der große Tiger angerufen und um Wissen gebeten...schamagischen Ursprungs her, bis ins Neolithikum zurück...mindestens^^
Dann gäbe es da noch die unsterblichen Acht...den einen oder anderen Drachen, der für Menschen ein offenes Ohr hat...
Wer bereit ist sich selbst zu wandeln, wird in diesem Sinne stets Wandlung erfahren und wer nicht bereit ist, sich vom Wesen her grundlegend zu verändern,
wird so bleiben, wie er ist. Viel mehr gibt es da auch schon nicht mehr zu wissen über Asien.
Amituofo, Tiger