Charles Bukowski

Crystallina

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ich weiß nicht warum, aber ich bin charles bukowski verfallen. auch wenn er sehr sexistische bücher schreibt, ja sie handeln quasi nur von sex, saufen und pennern, trotzdem liebe ich ihn, weil die art, wie er schreibt, vollkommen einzigartig und groártig ist.

ich empfehle euch "das liebesleben der hyäne". als ich das buch gelesen hatte, konnte ich das nicht mehr aus der hand legen... es ist wirklich mal was andres als die gewöhnliche literatur.
 
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Crystallina schrieb:
ich weiß nicht warum, aber ich bin charles bukowski verfallen. auch wenn er sehr sexistische bücher schreibt, ja sie handeln quasi nur von sex, saufen und pennern, trotzdem liebe ich ihn, weil die art, wie er schreibt, vollkommen einzigartig und groártig ist.

ich empfehle euch "das liebesleben der hyäne". als ich das buch gelesen hatte, konnte ich das nicht mehr aus der hand legen... es ist wirklich mal was andres als die gewöhnliche literatur.

Hallo Bukowski Süchtige :)

also ich konnte ihn nur ertragen mit ner Menge Zigaretten und einem Glas Wein, und als ich Bukowski mal stundenlang auf einer Zugfahrt gelesen habe, habe ich mich dabei ertappt schon genauso zu denken wie er schreibt ...*erschreck* ;)

Mittlerweile habe ich die Bukowski Phase hinter mir ... dir weiterhin noch viel Spaß mit dem ollen Hurensohn :move1:

lotus-light
 
Hallo

Ich liebe die Bücher von Buk ebenfalls. Bis auf das letzte Buch habe ich die wohl alle gelesen, wenn's auch schon ein paar Jahre her ist.

Und zur Freude aller Bukowski-Fans hier einmal ein Gedicht von Bukowski:

Wo brenn'ts denn Gentlemen?

Der Service war schlecht
und der Hotelboy kam dauernd im falschen Moment
mit Handtüchern an.
Besoffen wie ich war,
hab ich ihm schliesslich
eins über Schädel gegeben.
Er war ein kleines Bürschchen und er fiel
wie ein Blatt im Oktober,
echt bedient;
und als die Polente raufkam
hatte ich das Sofa an der Tür
und die Kette davor,
liess den zweiten Satz aus der ersten Symphonie von Brahms laufen
und hatte meine Hand bis zur Hälfte im A**** von einem Weib
das alt genug war meine Grossmutter zu sein.
Und sie schlugen die Tür ein
schoben das Sofa weg,
das Flittchen kreischte, ich langte ihr eine,
drehte mich um und fragte:
Wo brents denn Gentlemen?
Und so eine junger Kerl, der sich noch nie rasiert hatte,
schlug mir einen Knüppel über den Kopf
und am nächsten Morgen lag ich im Krankenrevier vom Knast
an meinem Bett gekettet
und es war heiss,
der Schweiss sickerte durch das weisse
sinnlose Leintuch,
und sie stellten mir allerhand blöde Fragen,
und ich wusste, ich würde zu spät zur Arbeit kommen;
was mir irrsinniges Kopfzerbrechen bereitete.

aus: Gedichte, die einer schrieb, bevor er im 8. Stock aus dem Fenster sprang.

Die Geschichten von Bukowski sind aber noch weit besser als die Gedichte.

Alles Liebe. Gerrit
 
Der Knast von Moyamensing

In den Mittagspausen pokerten wir, mit Würfeln und so,
in einer Ecke des Gefängnishofes. Die anderen
spielten Basketball mit einem alten
zusammengeknüllten Hemd.
Ab und zu wurden wir unterbrochen von einem
bleichgesichtigem Bullen im Turm der seine
Knarre auf uns anlegte.
Aber irgendwie kriegten wirs fertig
jeden Tag ein paar Spiele zu machen
und mit etwas Glück und ner guten Hand
hatte ich bald den ganzen Block
den Kies abgenommen.
Und am Morgen und an den Tagen danach
passierte etwas Merkwürdiges;
die Schliesser, die Pisser, die Messerhelden, die
Safeknacker, die Schläger, die Irren, die Freaks,
die abgehalfterten Traumpräsidenten von Amerika,
der Koch, selbst meine Feinde, alle redeten mich mit
"Mr. Bukowski" an. Eine Art Unsterblichkeit,
nur eine Andeutung davon,
aber so real wie Schweinskopf mit Sülze oder tote Blumen;
und ich begann zu ahnen
was das hier bedeutete -
Mr. Bukowski, das Poker-As,
der Mann mit dem Zaster,
in einer Welt, wo praktisch keiner
was hatte...
Unsterblichkeit.
Und ich brauchte ihnen keinen Shelley zu rezitieren
- alles fiel mir wie von selbst zu:
Jungs mit schmalen Hüften, für die keine
Verwendung hatte
und Steaks und Ice Cream und Zigaretten, womit ich
durchaus was anfangen konnte, und
Rasiercreme, neue Rasierklingen, die letzte Ausgabe des
NEW YORKER
Unsterblichkeit. Ein Fetzen Himmel in der Hölle.
Und ich genoss es, bis sie mich wieder rausjagten
auf die Strasse,
zurück zu meiner Schreibmaschine -
unschuldig, faul, fickrig vor Angst
und sehr sterblich.

aus: Gedichte, die einer schrieb, bevor er im 8. Stock aus dem Fenster sprang.

Alles Liebe. Gerrit
 
hallo,

hab grad den beitrag gefunden... meine cousine is ja auch so auf bukowski, jemand schrieb "total verfallen" :weihna1 und hat mir was empfohlen und geborgt, na, was soll ich sagen, bin schon beim zweiten buch in rekordgeschwindigkeit...
einerseits etwas tief, andererseits fesselnd.... :clown:
 
also ich bin jetzt seit, naja so ca. 17 jahren in der "Bukowski Phase", das liebesleben der hyäne ist das beste seiner bücher, ich glaub, ich kanns schon auswendig:banane:!

sollte ich mal durch den tunnel wandern, dann hoffe ich auf meine oma und auf buk!:liebe1:

lg
 
hm

ich hasse Bukowski - seit ich Bukowski gelesen hab trink ich zuviel Whiskey :banane::stickout2:escape::clown:

Ne, dieser besoffene Briefträger ist schon n starkes Stück Literatur, einfach Live und direkt das Leben, ohne Netz und Doppelten Boden - ich werd den glaub ich gleich mal wieder lesen... jedenfalls gehört "Der Mann mit der Ledertasche" zu den drei Büchern, die man gelesen haben muss (die anderen beiden sind "Trainspotting" und "Macht und Rebel")

lG

FIST
 
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Nicht zu vergessen "Faktotum", die gnadenlose Abrechnung mit dem echten American Way of Life.

Oder "Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend".

usw usw usw....

Man könnte eine reine Liste seiner Werke hier reinstellen - es wäre ein Gedicht. :)

Auch die Verfilmung "Barfly" mit Mickey Rourke und Faye Dunaway fand ich sehr gelungen.
:banane:
 
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