ich halte die "Chaosmagie" bloß für eine moderne Zeiterscheinung mit eben genau den "Vorzügen" und Kaprizen, wie sie für unsere moderne Welt so typisch sind: Alles soll schnell gehen und möglichst wenig kosten, zum eigenen schnellen Nutzen, versteht sich.
Das Grundlagenwerk "Liber Null & Psychonaut" gleicht mehr einem Plagiat als einem Kompilat. Verfasser ist Pete Carroll, ein eher unterdurchschnittlicher Schreiber, bar jeder Genialität. Alles, was Größe und Klasse hat, wird hier für den modernen Zeitgenossen zurechtgestutzt. Wen kümmert es, wenn substantiell nichts mehr übrig bleibt?!
Eklatant ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Der Chaosmagier glaubt zwischen unterschiedlichen Paradigmen nach Lust und Laune hin- und herspringen zu können, sich der Entitäten bedienen zu können, die er gerade für brauchbar hält. Mindfuck!
Möglich, daß sich damit einige Effekte erzielen lassen, aber mit Substanz und kontinuierlichem Aufbau, mit dem Großen Werk, hat das reichlich wenig zu tun.
Der Chaos-Stern ist ein genaues Symbol für die fehlende Zentriertheit, für das Verpuffen der Energie nach allen Seiten hin. (Keine festen Regeln: man macht, was man will.)
In der Magie führt kein Weg an harter Knochenarbeit à la Bardon'sche Schule vorbei. (Es muß nicht Bardon sein, aber Knochenarbeit bleibt es allemal.)
Was ist Chaosmagie?
Wie schon gesagt, mit Magie hat all dies reichlich wenig zu tun. Der Begriff "Chaosmagie" trägt das Wort "Magie" zwar im Namen, aber was besagt das schon?