"Esoterik kritisch"
Zu dem Thema gibt es für mich vorallem ein Dorn im Auge: "Channelings"
Auch wenn Channelings grundsätzlich sicher möglich sind, (beim sogenannten „channeln“ stellt ein „Channeling Medium“ seinen Körper einer Wesenheit zur Verfügung, welches dann durch das Medium spricht), so ist ein Großteil glatter Betrug.
Selbst wenn kein Betrug ("Bauernfängerei") vorliegen sollte, das eigentliche Problem beim Beschwören von Geistern ist nicht die Handlung an und für sich, sondern das derjenige, der die Geister ruft, gemäß dem Resonanzgesetz in der Regel jene Geister anziehen wird, die seiner ganz persönlichen Schwingung entsprechen. (Und wer auf Erden kann schon von sich behaupten, ein freiwillig abgestiegener Meister zu sein? Ich möchte mal behaupten, die aller aller wenigsten!)
Die Astralwesen, die sich nun melden, werden alle schön klingende Namen nennen, wie Jesus, Erzengel Metatron, Seth, Graf von Saint Germain, oder auch die eigene Oma aus dem 7. Himmel, aber das Channeling Medium sollte davon ausgehen, dass das gerufene Wesen einfach den Namen nennt, den man erwartet oder erhofft zu hören.
Hier noch ein Bericht aus einem ""Channeling"" bei dem ich persönlich zugegen war:
Zuerst stellte sich das "Medium (es war eine blonde Frau um die 40) vor, indem sie behauptete, sie lebe seit Jahren ausschließlich von „Lichtnahrung“ (also ohne jegliche „stoffliche“ Nahrung), trank nebenbei aber ein großes Glas Kakao; nur weil es ihr schmeckt, sagte sie!
Dann wurden Zettel verteilt, auf denen ein Fragekatalog vorgedruckt war, den der Interviewer mit dem Medium bei der Sitzung durchgehen wollte. Fragen während der Sitzung waren nicht erlaubt (!), aber man könne eine Frage auf dem Zettel notieren, der vor der Sitzung eingesammelt wurde. Daraufhin zog sich das „Medium“ mit diesem Stapel Papier nochmal für weitere 10 Minuten zurück (!). Die Fragen durften sich übrigens auch nur auf das betreffende Thema beziehen („Schutz vor Energievampirismus“.
Alles schon reichlich auffällig, wie ich finde!
Dann begann die eigentliche „Sitzung“.
Gerufen wurde „Pharao Amenhotep der III“, der mittlerweile laut dem „Medium“ zu einem „aufgestiegenen Meister“ geworden war.
Ich war nun schon mehr als amüsiert!
Ohne das sich nun Mimik oder Modulation verändert hätte (was bei echten Channelings der Fall ist) und ohne das sich die Aura irgendwie verändert hätte (ich bin mittlerweile recht geübt darin, die Auren meiner Mitmenschen zu sehen) begannen die beiden sogleich Frage für Frage durch-zu-spielen.
Daraufhin folgten alle gängigen und bekannten Esoterik Klischees; zum Teil Richtiges, zum Teil Halbwahrheiten aber auch jede Menge Binsenweisheiten gepaart mit komplettem Schwachsinn:
Unter anderem erzählte das „Medium“, das man Friedhöfe meiden solle, weil dort so viele verirrte Seelen beheimatet wären.
Das ist so dermaßen falsch, das es schon „weh“ tut!
Geister halten sich, zumindest solange sie, und aus welchen Gründen auch immer „erdgebunden“ sind, gerade an den Orten auf, wo viel „los“ ist! In Kneipen, in Kinos, in Schulen, bei der eigene Familie, bei ihrem alten Arbeitsplatz usw., aber so gut wie niemals auf einsamen Friedhöfen!
Man stelle sich doch einfach mal vor, man wäre ein astrales Wesen und könnte wirklich überall dort hin wo man möchte, würde man wirklich ständig auf Friedhöfen herum „lungern“!?
Wohl kaum!
Aber es wurde noch kurioser:
„Unser“ „Medium“ konnte nämlich zu jedem Thema einen anderen „Experten“ channeln!
Ein anwesender Gast erzählte mir von der letzten Sitzung: Es ging um das Thema „2012“, wo die gerufene Entität, es war der Erzengel Metatron, den Anwesende empfahl, sie mögen umgehend in Gold und Grundstücke investieren, (ein Engel, der nicht nur Anlagetipps gibt...) und sollten sich schon mal von allen Freunden verabschieden, denn die meisten würden die nächste Jahre nicht überleben (… sondern auch Angst schürt, nicht schlecht!).
Da knapp 50 Personen anwesend waren, und von jedem 15 € Eintritt verlangt wurden, war das etwaiges Motiv unseres „Channling-Mediums“ auch ziemlich klar: Nimmt man den Verkauf der angebotenen CD's dazu, kamen an so einem Abend locker 1000 € zusammen. Kein schlechter Verdienst für eine Märchen-Stunde!
Wobei es nicht mal eine Stunde dauerte, nach 53 Minuten war Schluss – was gleich noch als ausgesprochen langes Channeling angepriesen wurde!
Ich hab im Laufe dieser Sitzung dann auch mehr als einmal, wenn ich etwas für vollkommen falsch hielt, widersprechen müssen, zwar nur zu meinem Bekannten „flüsternd“, aber durchaus in einer für das „Medium“ hörbaren Lautstärke.
Daraufhin hab ich dann mehr als einmal einen bösen Blick von ihr, ich meine natürlich von "Pharao Amenhotep" kassiert, aber glaubt mir, das war es mir wert!