Chancengleichheit?

Es sei denn, die Eltern haben nicht das nötige Startkapital, damit ihr Kind überhaupt eine Chance bekommt, studieren zu können.
Es ist eben keine Chancen-GLEICH-Heit, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, welche Ausbildung ein Kind überhaupt machen kann.


Nun, die Studentenzahlen steigen immer noch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Student#Anzahl

Also muss es wohl möglich sein, ein Studium zu finanzieren. Sei es mit Bafög, Stipendien etc.

Scheint mir nicht das Problem zu sein.

Schlimmer sind doch die jungen Menschen, die noch nicht mal den Hauptschulabschluss schaffen. Und das ist meiner Meinung nicht keine Geldfrage. Es sollte eigentlich jedem Erwachsenen möglich sein, seine Kinder in diesem Bereich zu unterstützen. Dazu kommen die kostenfreien Möglichkeiten wie Stadtbibliothek und die musischen Möglichkeiten in den Vereinen.

Ist also wohl keine Geldfrage. Sondern eine Frage des Wollens.

Und mit einem Realschulabschluss sieht es nicht anders aus.

:)

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Steht dort auch, wie sich die Studentenzahlen zusammensetzen? Welche jungen Erwachsenen die Unis besuchen. Wieviele von ihnen kommen denn aus einem nicht-reichen Elternhaus?

Schlimmer sind doch die jungen Menschen, die noch nicht mal den Hauptschulabschluss schaffen. Und das ist meiner Meinung nicht keine Geldfrage. Es sollte eigentlich jedem Erwachsenen möglich sein, seine Kinder in diesem Bereich zu unterstützen. Dazu kommen die kostenfreien Möglichkeiten wie Stadtbibliothek und die musischen Möglichkeiten in den Vereinen.

Ist also wohl keine Geldfrage. Sondern eine Frage des Wollens.
Wie kommst Du zu diesem Schluss? Ich denke, Eltern, die beide arbeiten müssen, um wenigstens eingermaßen über die Runden zu kommen, können sich gar nicht so sehr um die Entwicklung ihrer Kinder kümmern, wie Du es als ein Leichtes darstellst.
Deinen Schlussfolgerungen kann ich nicht folgen - es ist nicht nur eine Frage des Wollens. Denn die Kinder, deren Eltern nicht wollen oder können, haben sehr viel schwerere Startbedingungen als die Kinder, deren Eltern ihnen einen besseren Start ermöglichen können. Nun frage ich Dich: ist das die Schuld der Kinder?

Und mit einem Realschulabschluss sieht es nicht anders aus.

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Steht dort auch, wie sich die Studentenzahlen zusammensetzen? Welche jungen Erwachsenen die Unis besuchen. Wieviele von ihnen kommen denn aus einem nicht-reichen Elternhaus?


Wie kommst Du zu diesem Schluss? Ich denke, Eltern, die beide arbeiten müssen, um wenigstens eingermaßen über die Runden zu kommen, können sich gar nicht so sehr um die Entwicklung ihrer Kinder kümmern, wie Du es als ein Leichtes darstellst.
Deinen Schlussfolgerungen kann ich nicht folgen - es ist nicht nur eine Frage des Wollens. Denn die Kinder, deren Eltern nicht wollen oder können, haben sehr viel schwerere Startbedingungen als die Kinder, deren Eltern ihnen einen besseren Start ermöglichen können. Nun frage ich Dich: ist das die Schuld der Kinder?


Nun, in Deutschland haben wir ja die beklagte Entwicklung, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr aufgeht. Und die Mittelschicht erodiert.
Und trotzdem gibt es steigende Studentenzahlen.
Was ein Anzeichen dafür ist, dass die finanzielle Herkunft wohl nicht die bestimmende Rolle spielt.
Meiner Ansicht nach ist es hauptsächlich eine Frage davon, wieweit Bildung im Elternhaus wichtig ist. Legen die Eltern wert auf Bildung, dann finden sich auch Mittel und Wege für die Kinder.

Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, in der beide Elternteile arbeiten mussten. Und ich war eines dieser Schlüsselkinder.
Trotzdem wurde mir von meiner Mutter das Interesse an Büchern vorgelebt.
Und das war keine Frage des Geldes. Ich wurde einfach in Stadtbücherei mitgenommen. Und durfte mir dann auch meine zwei Bücher in der Woche mitnehmen. Und so wurden das Lesen einfach Bestandteil meines Aufwachsens.

Meinen eigenen Kindern habe ich dieses Interesse weiter gegeben. Nicht dadurch, dass sie Lesen mussten. Sondern dadurch, dass bei uns Bücher und die Gespräche darüber zum Alltag gehörten. Und wenn eines meiner Kinder etwas genau wissen wollte, haben meine Frau oder ich ihm ein Buch empfohlen.
Und so lernt ein Kind von Kleinauf, welche Freude Wissenserwerb machen kann. Nicht durch Zwang, sondern einfach durch eigene Erfahrung.

Nun gibt es heute genug Familien, in denen das Telefonbuch das einzige Buch ist.

Wo soll da ein Kind noch diese Erfahrung machen können?

:)

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Nun, in Deutschland haben wir ja die beklagte Entwicklung, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr aufgeht. Und die Mittelschicht erodiert.
Und trotzdem gibt es steigende Studentenzahlen.
Was ein Anzeichen dafür ist, dass die finanzielle Herkunft wohl nicht die bestimmende Rolle spielt.
Meiner Ansicht nach ist es hauptsächlich eine Frage davon, wieweit Bildung im Elternhaus wichtig ist. Legen die Eltern wert auf Bildung, dann finden sich auch Mittel und Wege für die Kinder.

Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, in der beide Elternteile arbeiten mussten. Und ich war eines dieser Schlüsselkinder.
Trotzdem wurde mir von meiner Mutter das Interesse an Büchern vorgelebt.
Und das war keine Frage des Geldes. Ich wurde einfach in Stadtbücherei mitgenommen. Und durfte mir dann auch meine zwei Bücher in der Woche mitnehmen. Und so wurden das Lesen einfach Bestandteil meines Aufwachsens.

Meinen eigenen Kindern habe ich dieses Interesse weiter gegeben. Nicht dadurch, dass sie Lesen mussten. Sondern dadurch, dass bei uns Bücher und die Gespräche darüber zum Alltag gehörten. Und wenn eines meiner Kinder etwas genau wissen wollte, haben meine Frau oder ich ihm ein Buch empfohlen.
Und so lernt ein Kind von Kleinauf, welche Freude Wissenserwerb machen kann. Nicht durch Zwang, sondern einfach durch eigene Erfahrung.

Nun gibt es heute genug Familien, in denen das Telefonbuch das einzige Buch ist.

Wo soll da ein Kind noch diese Erfahrung machen können?

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Das sehe ich genau so.

Es kommt auf den intellektuellen Hintergrund der Eltern an, ob Du gefördert wirst oder nicht, weniger darauf, ob genug Geld da ist.
Übrigens hatte meine Mutter mich auch mit 7 Jahren - konnte eben lesen - in der Bücherei angemeldet. Und somit eröffnete sich mir bereits als kleines Kind eine große Welt, wenn nicht überhaupt "die Welt".:)


LG
Juppi
 

Nun, in Deutschland haben wir ja die beklagte Entwicklung, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr aufgeht. Und die Mittelschicht erodiert.
Und trotzdem gibt es steigende Studentenzahlen.
Was ein Anzeichen dafür ist, dass die finanzielle Herkunft wohl nicht die bestimmende Rolle spielt.
Meiner Ansicht nach ist es hauptsächlich eine Frage davon, wieweit Bildung im Elternhaus wichtig ist. Legen die Eltern wert auf Bildung, dann finden sich auch Mittel und Wege für die Kinder.

Und die Kinder, deren Eltern das nicht wichtig ist oder die keine Zeit dafür haben, haben eben keine Chancen-Gleichheit. Wenn sie das möchten, haben diese sehr viel mehr Hürden zu überwinden als Kinder mit besseren Startbedingungen.

Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, in der beide Elternteile arbeiten mussten. Und ich war eines dieser Schlüsselkinder.
Trotzdem wurde mir von meiner Mutter das Interesse an Büchern vorgelebt.
Und das war keine Frage des Geldes. Ich wurde einfach in Stadtbücherei mitgenommen. Und durfte mir dann auch meine zwei Bücher in der Woche mitnehmen. Und so wurden das Lesen einfach Bestandteil meines Aufwachsens.
Jetzt steht hier in diesem Absatz aber nicht, ob Du studiert hast und welchen beruflichen Werdegang Du in jungen Jahren hattest.
Lesen alleine macht noch kein Diplom. Ich glaub, Du bist auch schon ein wenig älter. Selbst, wenn Du studiert hast, damals gab es noch keine Studiengebühren und der Zugang zu den Unis war auch für Menschen ohne Geld noch etwas leichter als heute.
 
Jetzt steht hier in diesem Absatz aber nicht, ob Du studiert hast und welchen beruflichen Werdegang Du in jungen Jahren hattest.
Lesen alleine macht noch kein Diplom. Ich glaub, Du bist auch schon ein wenig älter. Selbst, wenn Du studiert hast, damals gab es noch keine Studiengebühren und der Zugang zu den Unis war auch für Menschen ohne Geld noch etwas leichter als heute.


Ich bin 1957 in die Schule gekommen.
Dann 8 Jahre Volksschule. Danach Lehre. Wie es bei Kindern aus Arbeiterfamilien üblich war.
Nach einem halben Jahr Lehre habe ich begriffen, dass mir das nicht reicht.
Also ging ich freiwillig Samstags in die Schule. Um die mittlere Reife nach zu holen.
Danach auf die Ingenieurschule. Meine Eltern konnten mich nicht unterstützen. Bafög und sowas gab es noch nicht. Ich durfte aber in meinem Kinderzimmer weiterwohnen. War ja eh da.
Und den Rest habe ich mir am Wochenende durch das Zeichnen von Schaltplänen selbst verdient.

Der Zugang zur Weiterbildung war damals einfach von den Leistungen abhängig. Studiengebühren gabs nicht. Dafür aber auch keine Form von Förderung.
Als ich Geräte für meine Ingenieursarbeit brauchte, ging ich bei den örtlichen Unternehmen Klinken putzen. Und wurde auch da unterstützt.

:)

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Das sehe ich genau so.

Es kommt auf den intellektuellen Hintergrund der Eltern an, ob Du gefördert wirst oder nicht, weniger darauf, ob genug Geld da ist.
Übrigens hatte meine Mutter mich auch mit 7 Jahren - konnte eben lesen - in der Bücherei angemeldet. Und somit eröffnete sich mir bereits als kleines Kind eine große Welt, wenn nicht überhaupt "die Welt".:)


LG
Juppi


Ich erlebe da gerade ein tolles Beispiel in meiner Umgebung.
Ist eine Immigrantenfamilie. Die Mutter hat beschlossen, dass die Bildung der Tochter wichtig ist.
Inzwischen ist die Tochter auf dem Gymnasium. Und man ihr zuhause nicht mehr helfen.
Also hat die Mutter einen zusätzlichen 400 Euro-Job angenommen. Um die Kosten der Nachhilfe zu bezahlen.

Wirkt übrigens. Die Tochter verbessert sich zusehends. Und wird in zwei Jahren wohl ihr Abi schaffen.

Mutter wird dann den Job behalten. Um das Studium zu finanzieren.

:)

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