Chalet heißt das neue Zauberwort der Gierigen. Ein Artikel von einem Ex-Piloten.

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Nach 15 Jahren hängt Privatjet-Pilot Michael Marchetti im Corona-Jahr seinen Traumjob an den Nagel:
https://www.derstandard.at/story/2000123134443/das-jahr-in-dem-ich-aufhoerte-pilot-zu-sein

Hallo Walter,
Interessanter Link, Danke dafür.
So geht es vielen in dieser Zeit.
In dem Fall ein sympathischer Pilot. Und auch unsympathischen geht es so, aber es ging auch vielen 2008, oder 2001, oder (Asienkrise war glaub ich 1996) doch ähnlich. Und trotzdem dreht sich die Welt weiter. Was ich in dieser Zeit entdeckte, war die zunehmende Realitätsentfremdung der Menschen. Es war astrologisch gesehen sehr passend für den Evolutionsverbesserer Uranus im Stier.
Schönen Sonntag. :)
Alle Flieger am Boden. Das find ich erstmal gut. Es ist aber so sensationell das es nicht ohne Schatten im Weltkollektiv verbleiben kann.
 
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Der Artikel des Piloten zeigt deutlich, dass in ihm noch mehr steckt, als "nur Pilot zu sein". Zweifel an der ihn erschöpfenden Arbeit kam ihm schon im Sommer.
Max Frisch schrieb einmal, dass eine Krise ein produktiver Zustand sein kann, man müsse nur den Beigeschmack der Katastrophe wegnehmen.
Um den Katastrophenbeigeschmack zu mildern, hilft es, die lähmende Seite der Angst mit Disziplin beiseitezuschieben und zu schauen: Was gibt es denn noch für Talente, welche Möglichkeiten gibt es oder welche Möglichkeiten könnten sich auftun? Wie verändert sich die Welt - welche Tätigkeiten und Talente werden jetzt gebraucht? Worin empfinde ich noch Sinn - und Freude?

Vor zwei Jahren war ich in einem Industriemuseum; man sah dort Maschinen und Geräte und Werkzeuge aus dem 19. Jahrhundert. Dreisprachig wurde über Berufe informiert, die es im Lauf des 20. Jahrhunderts dann nicht mehr gab - oder nur noch vereinzelt.

Im 21. Jahrhundert entstanden und entstehen Berufe, die man sich im 20. Jahrhundert noch nicht einmal hatte vorstellen können.

Diese Entwicklung ist, so sehe ich es, durch die Krise des Jahres 2020 massiv beschleunigt worden. So müssen die Umstellungen in der Beschäftigung und Wirtschaft und Industrie, wurden diese früher noch im Verlauf von zwei oder drei Generationen allmählich vorgenommen, plötzlich innerhalb der Erwerbsbiografie eines Menschenlebens vorgenommen werden.

Das ist sicherlich enorm herausfordernd, anstrengend und ja, für manche Regionen der Erde heißt es, sich um das nackte Überleben kümmern zu müssen; für Europäer heißt es, sich um eine neue "Existenz" und neue Ziele kümmern zu müssen, da das nackte Überleben nicht für alle, aber noch für einen Teil die größte Herausforderung ist.

Es ist nicht leicht, aber voller Möglichkeiten, und glücklicherweise heißt diese Krise nicht Krieg oder unmittelbare Bedrohung eines solchen. Es heißt nur "Weltwirtschaftskrise", was auf uns zurollt, aber so schnell diese Art der Krise der kommt, so schnell - und das ist jetzt nur eine Meinung und Vermutung von mir - wird sie auch wieder überwunden werden können - wenn Menschen angstfrei und mit viel Verstand und Disziplin und vor allem Menschlichkeit an die Lebensweise und Produktionsmöglichkeiten und Wirkungsmöglichkeiten der Gegenwart herangehen.

Es ist so, dass wir bereits in etwas leben, was wir innerhalb unserer eigenen Erinnerungsbiografie noch als ferne Zukunft empfinden.

Es geht einfach - alles zu schnell für das menschliche Gemüt.
Ist meine Wahrnehmung.

Im weitren Bekanntenkreis bei mir haben sich bislang fünf Menschen für einen völlig neuen Beruf entschieden. So kann man die Entwicklung "hautnah" mitbekommen.

Für jeden, der just in dieser Situation ist, in der er oder sie umsatteln muss:
Nur die Ruhe, gute Nerven und alles Gute dafür.
Es kann klappen!

Liebe Grüße
Eva
 
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