Ceta - die Entscheidung Bundesverfassungsgericht

Heute habe ich einen Beitrag im Deutschlandfunk gehört.

Danach kann CETA dazu führen, dass irgendeine doofe kanadische Firma die Wasserversorgung deutscher Städte übernehmen darf.

Oder deutsche Städte auf Milliarden verklagen kann, wenn die nicht brav tun, was solch eine Firma will.

CETA stärkt nur die Rechte jener Heuschrecken - auch "internationale Topmanager" genannt - und schwächt die Rechte von Otto Normalverbraucher.

Auf den Sondermüll mit diesem gesamten CETA-Mist!
Und schmeißt diese noch üblere TTIP hinterher!
 
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Ceta: Kanada sagt Teilnahme am Ceta-Gipfel ab

Bis zur letzten Minute hat die belgische Regierung mit den Regionen über eine Einigung zum Handelspakt gerungen. Für die EU ist die Absage des Gipfels blamabel.

Der für den heutigen Donnerstag angesetzte EU-Kanada-Gipfel ist in letzter Minute abgesagt worden. Die kanadische Regierungsdelegation stornierte ihre Reise nach Brüssel wegen des anhaltenden Streits über den Ceta-Wirtschaftsvertrag. Ursprünglich war die feierliche Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der Europäischen Union geplant. Zuvor hatte sich Belgiens Regierung bei den Verhandlungen mit den Regionen nicht auf eine Lösung im Streit darüber einigen können.

Die kanadische Regierung hielt aber an dem Abkommen fest. "Kanada ist weiterhin bereit, dieses wichtige Abkommen zu unterzeichnen, sobald Europa bereit ist", sagte Alex Lawrence, Sprecher der kanadischen Handelsministerin Chrystia Freeland.

http://www.zeit.de/politik/2016-10/ceta-freihandelsabkommen-eu-blockade-belgien


Ja, dann warten wir mal ab. Aber für heute, den 27.10.2016, ist zunächst mal Feierabend mit Ceta!
 
http://orf.at/stories/2364005/2364008/
Es gibt nun doch eine Einigung. Was mich persönlich nicht wundert, es lief die Einigung in der EU recht vergleichbar ab, wie vorher diverse Verhandungen zu Griechenland-Rettungen, da gab es auch immer Abbrüche, Absagen und eigentlich schon wenn alle wieder den Gipfel verlassen wollten, dann noch eine Einigung nach der letzten Minute.
 
Na ja, jetzt müssen die belgischen Parlamente noch zustimmen, dann ist es endgültig durch.
Ein Trost: es wird wohl einige wichtige Änderungen in Bezug auf die Schiedsgerichte und den Verbraucherschutz geben.
Schade das die Wirtschaftsintessen der Großkonzerne mal wieder vor die Interessen der Menschen gestellt wurde.
 
Trotz belgischer Einigung Ceta ist noch nicht gerettet

Die Belgier haben sich doch noch geeinigt. Trotzdem kann Ceta weiter scheitern. Auch weil über die EU-Handelspolitik nicht dort entschieden wird, wo es richtig wäre.

27.10.2016, von Hendrik Kafsack

Ende gut, alles gut: Selten war diese Formel so falsch, wie nach dem Ende des Dramas um die Unterzeichnung des EU-Kanada-Freihandelsabkommens Ceta. Das Gipfeltreffen zwischen den Europäern und Kanadiern am Donnerstag war schon abgesagt, da einigten sich die Belgier doch noch. Wenn die diversen belgischen Regionalparlamente an diesem Freitag tatsächlich zustimmen, könnte der Gipfel neu angesetzt und das Abkommen unterzeichnet werden.

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Autor: Hendrik Kafsack, Wirtschaftskorrespondent in Brüssel. Folgen:

Das ist freilich kein Grund aufzuatmen, denn nach der nun möglichen Ratifizierung von Ceta durch den Ministerrat und das Europaparlament, muss Ceta auch noch von rund 40 regionalen und nationalen Parlamenten gebilligt werden. Auch das wallonische Parlament muss noch einmal zustimmen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...a-koennte-nur-aufgeschoben-sein-14500546.html

Dann wollen wir mal hoffen, dass es doch noch Veto´s bei der Einzelratifizierung gibt. Und wenn alles nichts hilft, bleibt ja immer noch die Hauptverhandlung des Bundesverfassungsgerichts, initiiert von:

"Neben der Linken hatte auch ein Bündnis der Initiativen Mehr Demokratie, Foodwatch und Campact sowie ein Ehepaar aus Lüdenscheid geklagt. Sie sehen demokratische Grundrechte verletzt. Durch Ceta-Ausschüsse zum Auslegen des Vertrags und Klagemöglichkeiten für Unternehmen vor einem Investitionsgericht wären die Rechte des Bundestages zur Politikgestaltung beschnitten. Das prüfen die Richter nun im Hauptsacheverfahren. Eine Entscheidung darüber wird im kommenden Jahr erwartet."

http://www.wiwo.de/politik/deutschl...-ceta-zustimmung-unter-auflagen/14682024.html
 
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Freihandelsabkommen: Ceta-Abkommen unterzeichnet

In Brüssel haben die EU und Kanada nach langen Verhandlungen das Handelsabkommen unterzeichnet. Die belgische Region Wallonie hatte zuletzt eingewilligt.

Mit dem Freihandelsabkommen Ceta stellen die EU und Kanada ihre Wirtschaftsbeziehungen auf eine neue Basis. Durch den Wegfall von Zöllen und anderen Handelshemmnissen soll es auf beiden Seiten des Atlantiks mehr Wachstum geben. So ist unter anderem vorgesehen, Zugangsbeschränkungen bei öffentlichen Aufträgen zu beseitigen und Dienstleistungsmärkte zu öffnen.

Zu Kritik von Ceta-Gegnern betont die EU, dass die europäischen Standards in Bereichen wie Lebensmittelsicherheit und Arbeitnehmerrechten uneingeschränkt gewahrt werden. Das Abkommen stellt aus ihrer Sicht auch sicher, dass die wirtschaftlichen Vorteile nicht auf Kosten der Demokratie gehen.

http://www.zeit.de/politik/ausland/...kommen-ceta-eu-kanada-unterzeichnung-bruessel

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Mal einige Worte von

Herr Professor Flessner, was sind oder waren Ihre hauptsächlichen Forschungsgebiete?

Flessner: Ich bin heute Professor im Ruhestand und kann mir meine Forschungsfelder frei wählen. Zu meiner Amtszeit war ich Professor für deutsches, europäisches und internationales Privatrecht in Berlin an der Humboldt-Universität. Auch seitdem arbeite ich vorrangig auf diesen Gebieten. Ich beschäftige mich aber auch, gelegentlich notgedrungen, mit verfassungsrechtlichen Fragen. Was mich hier unter anderem interessiert, ist die verfassungsrechtliche Ordnung der Demokratie, namentlich im Hinblick auf direkte Demokratie. [...]


Wenn man Ihnen bisher folgt, wird es ja immer erstaunlicher, dass praktisch alle Staaten in bilateralen Verträgen ihre Souveränität in dieser Weise zu beschädigen bereit sind. Wie lässt sich denn das erklären?

Flessner: Meines Erachtens geht es hier um Außenpolitik, also um Machtverhältnisse. Entstanden sind diese Investitionsschutzabkommen aus der Beziehung zwischen den entwickelten Staaten Europas und den Entwicklungsländern, die vielleicht erst kurz zuvor sich von ihren Kolonialherren gelöst und ihre Selbstständigkeit errungen hatten. Denken Sie nur an das weltweit erste Investitionsschutzabkommen überhaupt, das die Bundesrepublik mit Pakistan geschlossen hat: Das war 1959. Dass in solchen Staaten ein starker Bedarf an Kapitalimport bestand und die politischen Verhältnisse – vor allem rechtlich – noch nicht so gefestigt waren, auch keine lange Tradition in der Verteidigung des eigenen Rechtsstaats (es gab ihn auch noch nicht in allen diesen Staaten) und der eigenen Souveränität bestand, macht es verständlich, dass diese Staaten aus außenpolitischen Rücksichten und um den Kapitalimport in die Wege zu leiten, hier (wenn man so sagen kann) ein Auge zudrückten oder überhaupt nicht auf die Idee kamen, dass bei einem rechtlich gefestigten, seiner selbst sicheren Staatswesen durch solche Abkommen eine ganz unmögliche Situation herbeigeführt würde.

https://blog.campact.de/2014/09/rechtsprofessor-zustimmung-zu-ceta-waere-verfassungswidrig/


Guten Morgen!
 
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