KassandrasRuf
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Ich freue mich.
Das ist wirklich genial!
Ich hab das so verstanden dass Canada die Verhandlungen mit der EU abgebrochen hat oder irre ich mich?
Wenn ja sollte man Freudenfeuer anzünden!
LG
Da kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln.
Es ist eine Sache, in wichtigen Details Nachbesserungen zu fordern (was ja durch das "Ja, aber..." deutlich wurde) - z.B. was ein internationales Handelsgericht für Investitionssicherheit betrifft, oder die Klärung, wie nationale arbeitsrechtliche Veränderungen von internationalen Investoren umgesetzt werden (müssen).
Aber was hier geschieht ist eine Art "biedermeiern", die wir uns (weder die EU als Gesamtes, noch Staaten im Einzelnen und kleine Staaten wie Österreich oder auch Belgien schon gar nicht) auf Dauer nicht leisten können. Freihandel war und ist ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Wohlstand. Ob dieser Wohlstand beim Einzelnen ankommt ist eher eine Frage der nationalen Verteilung (wovor sich die Einzelstaaten ja urgern drücken) - z.B. im Rahmen einer Wertschöpfungsabgabe, strengeren Steuervorschriften für internationale Konzerne etc...
Das (hoffentlich nur vorläufige) Scheitern von CETA ist also ganz und gar kein Grund zum Feiern.
Hier wird lokale, engstirnige und angstbesetzte Interessenpolitik über das Gemeinwohl des Staates (das sind übrigens wir alle) und einer ganzen Staatengemeinschaft (auch das umfasst uns alle) gestellt.
Statt sich zu Fragen, mit welchen zukunftsträchtigen Konzepten z.B. die Landwirtschaft auf überlebensfähige finanzielle Beine gestellt werden kann (und da gibt es viele sehr gute Ideen!), blockieren ihre Vertreter lieber einen Vertrag, der für viele Millionen Menschen Beschäftigung sichern kann - wer glaubt, dass das nur hohle Phrasen sind, der soll sich mal z.B. für Österreich das Verhältnis von Inlandsabsatz und Export anschauen (und wie viele Arbeitsplätze davon betroffen sind!) und informieren, welche Auswirkungen z.B. die Maßnahmen bezüglich Russland auf unsere Wirtschaft hat.
Wenn wir schon vor Kanada solche Angst haben und Partikularinteressen über Gemeinwohl stellen (auch das ist Lobbyismus, den gibt´s nicht nur bei Pharmaunternehmen...) , dann sind wir für internationalen Handel offenbar nicht fähig.
Die Auswirkungen des belgischen/wallonischen Nein müssen wir alle tragen....