Casanova Gen

[Frl.Zizipe]

ich würde versuchen die ursache für das aufkommen des schlechten "gewissenes" herausfinden. schlechtes gewissen ist das negative bewerten einer aktion. schuldgefühle.wieso bewertet man irgendwas negativ?

weil man es so lernte?
weil man im gesellschaftsmind nicht zu weit aussen leben will?
traut man sich nicht seine eigene meinung zu vertreten?
schuldgefühle wem gegenüber?

jetzt gar nicht auf diese aktion gesehen, aber generell dieses: " ich will XY machen, fühle mich danach oder dabei aber schlecht" verhalten zeigt doch eh genau an was man arbeiten muss

Ja, da hast du wohl recht.

Die Frage ist nun, an was arbeite ich. Arbeite ich dran, dass ich XY nicht mehr tu oder arbeite ich dran, dass ich dabei kein schlechtes Gewissen mehr haben muss ...


Irgendwie erinnert mich das an dies hier:

"Ich hab soviel gelesen über die schädlichen Auswirkungen von Alkohol und Nikotin, dass ich mich dazu entschlossen hab mit dem Lesen aufzuhören"




Frl.Zizipe

 

[oobe123]

primär würde ich am schlechten gewissen arbeiten - so meinte ich es als ich es schrieb.

aber auch das andere wäre ok und ist ja natürlich. sprich wenn ich XY ein paar mal erlebte, dann ist das warum ich es machte vllt aufgelöst und ich möchte es nicht mehr machen.

am "schlechten" gewissen und an schuldgefühlen zu arbeiten macht generell deswegen auch sinn, denn egal was an stelle von XY kommt....ich dann nie mehr ein schlechtes gewissen haben muss. es ist eher so der ansatz: ich bereue nichts, sondern ich lerne daraus. dann ist das schlechte gewissen völlig fürn hugo

 

[Luna7]

Hallo meine Lieben,

Vielen Dank für die Auseindersetzung mit meinem Thema. Das hilft mir sehr zurzeit.

Ja ich will nicht, dass das Leben farblos an mir vorbei zieht. Der Sinn des Lebens ist doch auch die Lebensfreude. Oder?

herzlich
Luna7

 

[WildSau]

verliebtheit ist nicht dasselbe wie liebe. verliebtheit, so schön das für manche sein mag, vergeht und lässt sich nicht konservieren. liebe dagegen kommt manchmal unspektakulär daher. kein sensation seeking, sondern einfach sein.

wenn du dich nicht wenigstens eine zeit lang auf die liebe einlassen kannst, sondern immer wieder der flüchtigen emotion hinterherrennst, ist das ein zeichen davon, dass du die liebe nicht kennst bzw. nicht erfahren hast und sie ggf. auch dir selbst nicht entgegenbringst und deiner persönlichkeit etwas an reife fehlen könnte.

das zu ändern ist schwierig, man muss einen partner finden, dem das nichts ausmacht, bzw. der selbst so tickt und das ist schwierig, weil ggf. das, was man dem anderen antut, wenn man betrügt, für einen selbst ganz schwierig zu ertragen wäre.

am besten ist, man sucht sich erst garkeinen festen partner.

seh ich auch so.

mal ganz abgesehen vom sex - dass die bindung an einen menschen in erster linie sexuelle ausschließlichkeit bedeuten soll, glaube ich nämlich nicht ! - sehe ich es ebenfalls als zeichen von unreife, wenn man jederzeit bereit ist eine dauerhafte, gewachsenen, tragende verbindung, die von nähe und vertrauen geprägt ist, für eine "bessere" (weil neuere) einzutauschen.

dass sich in einer langjährigen beziehung die emotionen irgendwann abkühlen, finde ich aber auch normal. und das sich fremdverlieben nicht ungewöhnlich ist. je nachdem, welche regeln man zuvor für die partnerschaft festgelegt hat, sollte man in einem solchen fall entweder still diese frühlingsgefühle geniessen oder sie eben ausleben. das ganze ist aber völlig unabhängig von der bestehenden partnerschaft zu betrachten. wenn man permanent die bestehende partnerschaft in frage stellt, weil einem einer schöne gefühle bereitet, dann hat man keinen sicheren bindungsstil - die grundlage für eine befriedigende, dauerhafte partnerschaft. und ja, das alles hat damit zu tun, was man einem in der kindheit widerfahren ist, ist aber nicht in stein gemeisselt.

was ich einfach mies finde ist sexuelle treue zu vereinbaren, diese abmachung zu brechen und sich dann auch noch beim partner auszuheulen. wenn man sich nicht an regeln halten kann, sollte man zumindest so viel sein, ein geheimnis für sich zu behalten und den partner nicht damit zu belasten.

 

[WildSau]

Die Geilheit des Sex ergibt sich aus der Öffnung zur Bindung.
Ohne diese Öffnung kann der Sex nicht Geil sein.

Das Bindungsversprechen macht aber nur mit Liebe Sinn.
Wenn man die Bindung verspricht ohne zu Lieben tut man sich weh..
Sex ohne die Aussicht auf das Versprechen ist nicht Geil..
also muss man für geilen Sex ohne Liebe Lügen (ein Versprechen abgeben, das man nicht einhalten wollen wird, weil man es nicht ohne Qual halten kann) und sich irgendwann den Schmerz und die Reue reinziehen..

interessanter gedankengang!
man müsste sich halt anschauen,was bindung alles bedeuten kann. ich denk nämlich nicht, dass jeder mensch, dem man potenziell dieses versprechen geben könnte/wollen würde dem happy-ever-after mit reihenhaus, kinderleins und hund gesamtpaket entspricht. und wenn ich schon ein leben hab, in dem es mir gefällt, dann kann dieses versprechen doch einfach sein, einen winkel darin für immer für diesen menschen reserviert zu halten. und ich denke, auf diese weise haben in einem leben viele menschen platz. und kann viel geilen sex haben.

 

[WildSau]

Die Pornographie der Frau ist: Romantik. Die Pornographie des Mannes: *******. (Kürzlich hat eine Bekannte von mir über 100 Liebesromane weggeworfen. Das nenne ich eine stattliche Porno-Sammlung einer Frau!)

kannst du das erklären, bitte ?
was verstehst du unter pornografie ?
ich verstehe darunter die bildliche darstellung von situationen, in denen ein mensch einen anderen erniedrigt. dabei muss es in meinen augen gar nicht um sex gehen, es kommt aber im sexuellen kontext am häufigsten vor. was romantik damit zu tun haben kann, leuchtet mir nicht gerade ein.

Männer kaufen Sex von Frauen, indem sie ihnen Geld geben.
Frauen kaufen Status und Luxus von Männern, indem sie ihnen Sex geben.

meinst du nicht eher prostitution ?

 

[fckw]

kannst du das erklären, bitte ?
was verstehst du unter pornografie ?

Unter Pornographie verstehe ich das absichtliche Kultivieren von Fantasien zum Zweck der Befriedigung eines Bedürfnisses, welches sich durch das Kultivieren von Fantasien letztlich nicht befriedigen lässt. Zentral ist, dass es eine grosse Lücke zwischen gelebter Realität und gehegter Fantasie gibt.
Bei Männern sind diese Fantasien eher sexuell.
Bei Frauen sind diese Fantasien eher romantisch.
Natürlich heisst das nicht, dass Frauen keine sexuellen Fantasien hätten oder haben könnten. Und genauso wenig entsprechend mit der Romantik bei Männern. Und natürlich habe ich weder ein Problem mit sexuellen Fantasien noch mit Romantik. Der zentrale Punkt, ich wiederhole mich, ist die Beziehung von gelebter Realität und gehegter Fantasie. Entwickeln diese Fantasien ein Eigenleben, welches dann durch den Konsum entsprechender Bücher, Schriften, Filme usw. genährt wird, dann ist es für mich Pornographie. (Somit hat praktisch alles das Potential, zur Pornographie zu werden.)

Um das Argument besser zu verstehen empfehle ich die Lektüre von Madame Bovary.

ich verstehe darunter die bildliche darstellung von situationen, in denen ein mensch einen anderen erniedrigt. dabei muss es in meinen augen gar nicht um sex gehen, es kommt aber im sexuellen kontext am häufigsten vor.

Jo, das definiere ich eben anders.

meinst du nicht eher prostitution ?

Sicher nicht.

 

[WildSau]

das absichtliche Kultivieren von Fantasien zum Zweck der Befriedigung eines Bedürfnisses, welches sich durch das Kultivieren von Fantasien letztlich nicht befriedigen lässt. Zentral ist, dass es eine grosse Lücke zwischen gelebter Realität und gehegter Fantasie gibt.

das würd ich simpel als "sich illussionen machen" bezeichnen. der gedankliche bogen vom ursprünglichen begriff der pornografie hier her ist mir in keinster weise nachvollziehbar und erscheint mir sehr willkürlich.

Entwickeln diese Fantasien ein Eigenleben, welches dann durch den Konsum entsprechender Bücher, Schriften, Filme usw. genährt wird, dann ist es für mich Pornographie. (Somit hat praktisch alles das Potential, zur Pornographie zu werden.)

wirklich sehr eigenwillig, die definition. kein wunder, dass dich keiner versteht.