Burnout !

Hallo Molex,

danke für Deine Ehrlichkeit, da ich selbst auch weiss wie es ist in oder mit einem Burnout zu leben, hat es mich interessiert wie es anderen dabei ergeht.

Ich selbst hatte schwere körperliche Erschöpfungszustände bis hin zu Herzstillstand und selbst da wollte ich den täglichen Wahnsinn des überarbeitens nicht beenden, bis mein Körper so laut aufgeschrien hat, das ich mich mit mir selbst auseinander setzen musste, ob ich nun wollte oder nicht.

Aus meiner heutigen Sicht bin ich sehr dankbar dafür, da ich sehr viel über mich selbst lernen durfte und was wirklich für mich wichtig ist im Leben ;-) und ich denke ich bin auf einem sehr guten Weg ;-)

Das mit den Dramen erschaffen kenne ich auch sehr gut, doch ich denke jedes einzelne hat dazu beigetragen mehr und mehr zu erkennen.

Ich wünsche Dir auf Deinem Weg alles erdenklich Gute, viel Kraft und den Mut es durchzustehen.

Lg
LaFetonina
 
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Hallo LaFetonina,

auch mir hat jedes einzelne Drama weiter geholfen auf meinem Weg der Erkenntnis. ;)

Ich wünsche dir ebenfalls alles, alles Gute auf deinem Weg!
 
Ergänzend kann man aber auch vllt das als weiteren Grund sehen, welcher zum Burn-out führen kann.

Nicht, weil man workaholic ist, sondern, weil man gezwungen ist, einer zu sein.

Bei den teilweise pervers niedrigen Löhnen in manchen Branchen, sind doch viele Menschen gezwungen, mehr als einen Job anzunehmen, um sich zu finanzieren.


Ich liebe meine Arbeit, aber ich bin nicht dauerhaft in der Lage, die zwei Jobs, die ich zurzeit ausübe, parallel weiterzumachen. Das brennt mich auf Dauer aus, Anfang dieses Jahres erst ging es mir so schlecht, dass ich in meinem Herzensberuf pausieren musste.

Tja, aber nach ein paar Wochen ging das so auf die Existenz, dass ich danach sofort alles an Aufträgen annahm, was ging und jetzt sehne ich mich auch schon wieder nach der Sommerpause, weil ich so müde bin und den ganzen Tag nur schlafen könnte.

Ich strukturiere jetzt step by step um und kämpfe für bessere Bezahlung.
Das ist aber nicht bei jedem machbar, und so arbeiten manche Menschen wie gesagt rund um die Uhr, um zu überleben und nicht weil sie es unbedingt so sehr lieben, oder sich damit identifizieren.

Schlechte Löhne und nicht wissen, wie man die nächste Rechnung bezahlt macht auch unendlich müde und kann zu einem burn out führen.
 
Ich danke Euch für Eure anregenden Gedanken, einiges dabei was ich noch nicht so gesehen oder bedacht habe.
Spannend wie andere das betrachten, was mich viel mehr beschäftigt ist wie die Gesellschaft auf Menschen reagiert die unter diesem sogenannten "Burnout" leiden.
Ich glaube, die Akzeptanz dazu ist in den letzten Monaten erheblich gestiegen. Da Burnout ja immer auch arbeitsbedingt ist, sind natürlich auch die Unternehmen gefragt, für bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu sorgen. So wie ich das mitbekomme werden hierfür auch immer mehr Fortbildungen angeboten und auch in Anspruch genommen. Dies ändert natürlich nichts an dem einzelnen Schicksal der Person, aber die Aufklärung zu diesem Thema hat schon erheblich zugenommen.
 
Ich glaube, die Akzeptanz dazu ist in den letzten Monaten erheblich gestiegen. Da Burnout ja immer auch arbeitsbedingt ist, sind natürlich auch die Unternehmen gefragt, für bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter zu sorgen. So wie ich das mitbekomme werden hierfür auch immer mehr Fortbildungen angeboten und auch in Anspruch genommen. Dies ändert natürlich nichts an dem einzelnen Schicksal der Person, aber die Aufklärung zu diesem Thema hat schon erheblich zugenommen.

Das stimmt.

Ich glaube, das ist auch eine logische Konsequenz. Die Augen davor kann man dauerhaft nicht verschließen.
Generell ist doch nicht zu verleugnen, dass ein beachtlicher Anstieg der psychischen Krankheiten zu verzeichnen ist und die Gesellschaft sich dem zwangsweise wird stellen- und reagieren müssen.
 
Hallo an alle da draussen,

ich wollte mal das Thema Burnout in den Raum stellen und freue mich über all Eure Beiträge, Gedanken und Gefühle dazu !

Es würde mich interessieren wie Ihr zu diesem Thema steht, ob Ihr selbst schon betroffen wart, wenn ja wie ist Euch Eure Umwelt Begegnet ???

Danke
LaFetonina

Hallo,

mein Mann hatte zwei Burnouts, ich habe ihm beigestanden und wir hatten eine echt harte Zeit. Das zweite Mal hat er sich ganz 11 Monate aus dem Arbeitsleben zurück gezogen (wir konnten es uns gottseidank leisten) und war in einer speziellen Klinik. Er war am Boden zerstört, hatte Weinkrämpfe und völlig niedergeschlagen und antriebslos (er hatte Depressionen). Es war eine schwere Zeit, das erste Mal hat er sich recht schnell erholt und hat dann wieder weitergemacht wie gehabt, vom zweiten Burnout hat er sich nie mehr richtig erholt, leider! Schreibe dir gerne mal per PN etwas mehr darüber. LG Rosi
 
Ich strukturiere jetzt step by step um und kämpfe für bessere Bezahlung.
Das ist aber nicht bei jedem machbar, und so arbeiten manche Menschen wie gesagt rund um die Uhr, um zu überleben und nicht weil sie es unbedingt so sehr lieben, oder sich damit identifizieren.
Ausschlaggebend für Burnout sind nicht unbedingt die reinen Arbeitszeiten (wobei auch hier genügend Ruhephasen vorhanden sein müssen), sondern vielmehr die Einstellung des Menschen zu seiner Arbeit. "Wer viel brennt, brennt auch aus", ist ja z. B. so ein Spruch. Insofern sind natürlich Menschen, die sich besonders engagieren, besonders gefährdet, an Burnout zu erkranken, das stimmt.

Schlechte Löhne und nicht wissen, wie man die nächste Rechnung bezahlt macht auch unendlich müde und kann zu einem burn out führen.
Der Lohn steht ja auch für die Wertschätzung für die Arbeit. Wertschätzung (im Team) ist der größte Schutzfaktor gegen Burnout. Streit und Auseinandersetzungen sind der größte Risikofaktor.
 
Ausschlaggebend für Burnout sind nicht unbedingt die reinen Arbeitszeiten (wobei auch hier genügend Ruhephasen vorhanden sein müssen), sondern vielmehr die Einstellung des Menschen zu seiner Arbeit. "Wer viel brennt, brennt auch aus", ist ja z. B. so ein Spruch. Insofern sind natürlich Menschen, die sich besonders engagieren, besonders gefährdet, an Burnout zu erkranken, das stimmt.

Das stimmt. Aber: es gibt eben Menschen die reißen über die Maßen Stunden, um klar zu kommen, nicht nur aus reinem Engagement. Da ist ja eben nix mit Erholung, und das zehrt.

Der Lohn steht ja auch für die Wertschätzung für die Arbeit. Wertschätzung (im Team) ist der größte Schutzfaktor gegen Burnout. Streit und Auseinandersetzungen sind der größte Risikofaktor.


Stimmt auch, aber werden alle denn entsprechend entlohnt?
Bedeutet: alle Friseurinnen müssen im Kollektiv streiken? Ich finde den Stundenlohn einer Friseurin nämlich erbärmlich. Davon kann doch keiner leben. Bei uns in der Gegend stehen sie teilweise für 640 netto den ganzen Tag im Laden. Stundenlöhne unter 7 Euro sind doch ne Frechheit.
 
Hallo Ihr Lieben Unbekannten,

aus meiner beruflichen Erfahrung möchte ich diesen vielen Aspekten des Hinein und langsam wieder hinaus aus dem Burnout noch den Aspekt der körperlichen Belastung hinzufügen. Nicht nur Vitalstoffmangel, sondern Belastungen, die den Körper hindern und 'runterbrennen', zB Schwermetallvergiftung, Bakterien-Viren-Pilze, halt auch alles, was unter dem Stichwort 'Depression/depressive Episode' zu finden ist. Da sitzen dann Patienten beim Psychiater und fragen sich, was sie da sollen, weil die Psyche, die dort behandelt wird, gar nicht die eigentliche Ursache ist.
Und manchmal will die Seele gar nicht hören, hat bereits einige Stolpersteine erhalten, umschifft oder ignoriert oder nicht zu Ende bearbeitet, so dass die Stolpersteine so riesig werden, dass zB ein Herzstillstand kommt. Und wenn die Seele weiter lernen soll und will, ist jmd zur Stelle, der den Stillstand überbrückt. Aber dann bitte auch hinschauen und auch bearbeiten, sonst ist Schluss mit diesem Leben. Das sind meine Erfahrungen mit unseren Erkrankungen.
L.G. LuCl
 
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Hallo,

mein Mann hatte zwei Burnouts, ich habe ihm beigestanden und wir hatten eine echt harte Zeit. Das zweite Mal hat er sich ganz 11 Monate aus dem Arbeitsleben zurück gezogen (wir konnten es uns gottseidank leisten) und war in einer speziellen Klinik. Er war am Boden zerstört, hatte Weinkrämpfe und völlig niedergeschlagen und antriebslos (er hatte Depressionen). Es war eine schwere Zeit, das erste Mal hat er sich recht schnell erholt und hat dann wieder weitergemacht wie gehabt, vom zweiten Burnout hat er sich nie mehr richtig erholt, leider! Schreibe dir gerne mal per PN etwas mehr darüber. LG Rosi

Liebe Rosi,

ich würde mich freuen wenn Du mir schreibst, denn mich interessieren auch andere Schicksale, denn ich habe selbst erfahren und gespürt wie hart dieser Weg sein kann und zum Teil jeden Tag noch ist, man darf sich nur selbst nie aufgeben ;-)

lg
LaFetonina
 
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