Bürgergeld

Schöne Vorstellung. Allerdings ein Utopia. Und den Verlust kultureller, sprachlicher Schätze usw. fänd ich auch nicht so den Bringer.

ciao, :blume: Delphinium

Kultur ist ein fließender Prozess; der Stolz auf eine regionenbezogene Kultur (in jeder Form als Nationalismus zu bezeichnen) ist zu vernachlässigen, da er auf keinem vernünftigen Prinzip beruht. Stolz, darf man auf sich selbst sein und auf das was der Mensch vollbracht hat. Theoretisch bräuchte man nur eine neue Generation um sämtliches kulturelles Gut zu ersetzen, das damalige Wissen um das Wertschätzen dürfte aber auf keinen Fall vernichtet werden, nicht falsch verstehen, es dürfte nur keine Relevanz mehr haben.

Und die unzähligen Sprachen mit denen wir uns heute verständigen müssen, sehe ich eigentlich als Barriere, schließlich ist die Sprache eines der wichtigsten wenn nicht DAS wichtigste Instrument zur Selbstidentifizierung. Einen Franzosen erkennt man ja nur daran, dass er französisch spricht, sonst wäre er kein Franzose. Eine einheitlich Sprache wäre wohl die wichtigste Veränderung um alle Menschen letzendlich gleichwertig zu machen, nämlich von sich aus.
 
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naja, ich denke, es ist müßig, hier zu erwähnen, aus welcher zeit und mit welchem hintergrund die gesinnung "wer nicht arbeitet muß nicht essen(kein geld bekommen)" stammt.
dazu denk ich mir nur noch meinen teil.
 
und die ganze unbezahlte Arbeit? Kindererziehung, Ehrenamt? Gerade für Alleinerziehende und engagierte Bürger wäre ein Bürgergeld doch optimal. Sie müssten sich nicht ständig ein schlechtes Gewissen einreden lassen und hätten auch genügend Freiraum, allem gerecht zu werden, was ihnen wichtig ist.

Das ist genau die höhere Bedeutung von der ich vorhin geschrieben habe. Kindererziehung hat einen Wert für die Gesellschaft, genauso wie ehrenamtliche Tätigkeiten.
 
Zur Sprache: weil die Inuit heute Englisch reden und keine 40 verschiedenen Wörter mehr für Schnee haben, fällt es den jungen Inuit immer schwerer in ihrer Umwelt zu überleben, weil sie die verschiedenen Schneearten nicht mehr unterscheiden können.

eine individuelle Sprache ist für manche Völker überlebenswichtig. Und dass Mehrsprachigkeit sogar innerhalb eines kleinen Landes funktionieren kann, beweist die Schweiz. Ich sehe keinen Nachteil in den unterschiedlichen Kulturen...
 
Anhang anzeigen 11418 und das meinst du ganz im ernst so?

jeder definiert "Wert für die Gesellschaft" anders. Für mich hat ein Leistungsspotler z.B. gar keinen gesellschaftlichen Nutzen. Ich verstehe diesen Hype nicht, den Sportereignisse erzeugen. Passiv Sport ist für mich völlig unverständlich - andere jedoch scheinen den Sinn durchaus zu begreifen und erachten diese Leistung als für die Gesellschaft wertvoll.
Ein Künstler erbringt für mich mehr gesellschaftlichen Wert: er macht die Welt bunter und schöner, dennoch verdient er in der Regel sehr viel weniger als ein Leistungssportler.

Der Lebenskünstler ist in meinen Augen auch sehr wichtig für die Gesellschaft: er zeigt ihr, dass es auch noch etwas anderes als Gewinnstreben und Erfolgsbesessenheit gibt. Aber ich glaube, das sehen nicht viele Menschen so wie ich.

Ich denke, niemand kann wirklich beurteilen, welche Leistung oder Nicht-Leistung der Gesellschaft wie viel Nutzen bringt. Für mich sind alle Menschen gleich wertvoll - und das, was sie tun, hat gewiss auch seinen Sinn für die Gesellschaft...nur die heutige Bezahlung richtet sich seltenst nach dem Nutzen für die Gesellschaft, sondern eher nach anderen Dingen (wie z.B. Gewinnstreben auf Kosten anderer etc.).
 
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Jeder Mensch, der Mehrwert produziert zählt zu den Arbeitenden.
OK, wer beurteilt den Mehrwert, der Markt?
Allerdings stellt sich die Frage ob er diesen Mehrwert der "Gesellschaft" zu Verfügung stellt.
Wenn das BG hoch genug ist, muss er es nicht, hoffentlich
Das kann er einmal in dem er diesen Mehrwert eintauscht, bei einer Firmen für einen Lohn oder als Selbstständiger direkt bei Kunden. Andererseits kann er Mehrwert nur für den privaten Bereich einbrigen, eine Hausfrau zum Beispiel oder der Papa, der Fußballtore für den Garten schreinert. Dafür bekommt er (zumindest keinen monetären Ausgleich). Man kann aber auch der Gesellschaft seinen Mehrwert zu Verfügung stellen ohne etwas dafür zu bekommen, z.B. im Ehrenamt.
Wie wird die Infrastruktur der Gesellschaft aufrechterhalten?

Alle Formen der Arbeit kommt ein hoher Wert zu, da gibt es und da darf es keinen Zweifel geben.
Wirtschaftlich ist allerdings lediglich der Teil der Arbeit interessant, der versteuerbar ist. Sollte jemand "verhungern" nur weil er grade keine Gelegenheit hat seine Arbeit einzutauschen?
NEIN.
Nun sind wir beim Eingemachten: Welche Arbeit kann eingetauscht werden und wer gibt die Parameter vor? Das muss die Öffentlichkeit demokratisch entscheiden!
Aber: Der große Anspruch an den Menschen ist und bleibt seine Freiheit und damit seine Selbstverantwortung. Er darf seine Freiheit nicht dem Staat schenken, sondern der Staat muss die Situation versuchen so zu gestalten, dass Freiheit IMMER Sinn für den Bürger macht.
Das heißt, dass für ein Arbeitslosen, der zunächst Abhängig vom Staat ist, jeder Schritt in die Selbstverantwortung ermöglicht wird.
Der Staat wird nicht freiwillig seine KOntrolle abgeben, denn er wird von Eliten regiert, die die wirtschaftliche und politische Macht nicht abgeben, ausser sie werden dazu gezwungen.

Das Bürgergeld ist da find ich eine gute Idee.
Die Idee ist schon älter, aber sie muss den heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Sie kommt der Wirtschaft und Politik zu sehr entgegen.
Besser finde ich die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Die ist schon ausgereifter.


Zentrale Punkte finde ich wichtig:

a) Die Selbstverantwortung wird unterstütz. Es steht den Menschen frei sich eine Arbeit zu suchen, ohne dafür am Ende weniger Geld im Portmainet zu haben. Man wird für die Schritte in die Selbstverantwortung nicht entmutigt, sondern angeregt.

b) Das endlose Wirrwarr für die Bürger endet.
Ich finde das jetzige Hartzsystem sehr kompliziert und viele finden es Menschen unwürdig, tausende Anträge zu erfüllen und immer in der "Beweispflicht" zu sein.
Das würde sich beim Bürgergeld ändern. Das Finanzamt weiß automatisch wieviel Geld jeder Bürger zum Leben hat. Es muß niemand einen Antrag stellen, sich nicht vorkommen wie ein Hausierer und nicht zig Stellen abklappern um am Ende einen Mix aus zig Sozialleistungen zu beziehen.
Man würde es beinahe automatisiert überwiesen bekommen.

c) Die Arbeitsagentur hat mir den Finanzen der Kunden nicht mehr direkt zu tun. Sie sollen sich in erster Linie um ihre zentrale Aufgabe kümmern, nämlich Arbeit und die nötige Qualifizierung dazu zu bekommen.
Es darf, meiner Meinung, auch nicht einfach Bezüge gekürzt werden, sondern dies sollte beim Finanzamt beantragt werden.
Das wäre eine Gewaltenteilung und im Sinne des landes, denke ich.
Wozu braucht es eine Arbeitsagentur? Wollen wir immer noch die Marktwirtschaft und die Qualitätskriterien der jetzigen Eliten erfüllen oder neue Standards für Nachhaltigkeit, Gesundheit und Kreativität entwickeln?

Fakt ist aber:
Es muss sich für Menschen immer Lohnen, einen Teil ihrer Arbeit der Gesellschaft zu Verfügung zu stellen.
EIGENTUM VERPFLICHTET, dazu zähle ich auch Ideen und Arbeit.

Schöne Grüsse von Rockefeller & Co.

Und Diese infantile Diskussion über die Weltbevölkerung ist in diesem Themenstrang mehr als deplaziert

Da hast du meine ungeteilte Zustimmung...

hallo physikus,

es ist gut, über neue gesellschaftsmodelle zu diskutieren, zumal die ungleichheit im sozialen bereich immer mehr zunimmt. wir dürfen aber von den wirtschaftskapitänen und politikzombies nicht allzu viel erwarten. sie sind in alten strukturen gefangen und können sich kaum bewegen. vielleicht brauchen wir eine parallelgesellschaft, die ihre eigenen ideale lebt.

lg winnetou:D
 
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