Buddhistische Meditation!

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Nach einem ganzen Wochenende mit einem tibetischen Lehrer kann ich ein paar ganz frische Erfahrungen zu diesem Thema weitergeben, solang die Erinnerung noch ganz deutlich ist.

Geshe Tashis erste Anweisung zu Beginn der Meditation ist immer, mach dir deine Motivation klar. Für Leute, die mit dem Buddhismus vertraut sind, wäre das die Zuflucht zu den drei Juwelen. Für alle, die nicht mit dem Buddhismus vertraut sind, wäre das der klare Wunsch, im Hier und Jetzt vollkommen wach und aufmerksam zu sein. In der Meditation sollte uns auch klar werden, daß "mind and body" einander helfen, gegenseitig untersützen und zusammenwirken.

Seine nächste Anweisung betrifft immer die Haltung. Setzt euch so, daß ihr es angenehm habt, daß nichts drückt, verkrampft ist oder von vornherein Schmerzen verursacht. Ihr solltet euch gut fühlen können, damit ihr einige Zeit sitzen könnt, ohne von Schmerzen gestört zu werden. Man kann auf einem Sessel sitzen oder eben am Boden in irgendeiner Variation des Lotussitzes (im westeuropäischen Normalfall wird das irgendwie einem Schneidersitz ähneln ;)).

Wenn diese Sitzhaltung gefunden ist, dann weist er drauf hin, langsam und sanft - vom Becken aus beginnend, den Rücken ganz bewußt gerade auszurichten (übrigens, das alles ist nicht etwa lästige Vorbereitung, das ist bereits Teil der Meditationssitzung und hilft, wirklich ganz hier und jetzt im Körper anzukommen...), bis hinauf zu den Schultern, und dann drauf zu achten, daß der Nacken trotzdem entspannt und locker ist. Auch der restliche Körper sollte nun jede Anspannung loslassen. Achtet auf eure Gesichtsmuskeln, auch sie sollen sich sanft entspannen und einen ganz natürlichen Gesichtsausdruck annehmen. Nun gehen wir mit unserer Aufmerksamkeit sehr langsam und sanft durch den ganzen Körper und achten drauf, ob noch irgendwo etwas ist, das stört... dann ist es jetzt Zeit, das ganz behutsam zu ändern. Nun folgen drei tiefe Atemzüge, während derer wir ganz im Hier und Jetzt im Körper ankommen. Unser Körper ist ja immer da, sagt Geshe Tashi immer - holen wir nun auch unser Bewußtsein dazu.

Wenn wir können, sollen wir die Augen leicht geöffnet halten und auf einen Punkt etwa eineinhalb Meter vor uns schauen... nur wenn das nicht geht, können wir die Augen auch schließen, aber es wäre unserer Meditation hilfreich, wenn wir die Augen geöffnet halten könnten.

Und nun ist die Zeit gekommen, sich ein Objekt der Konzentration zu wählen. Das kann der eigene Atem sein, dem wir nun entweder folgen mit unserer Aufmerksamkeit oder den Punkt fokussieren, wo der Atem eintritt oder auf die Bewegungen unseres Zwerchfells achten oder wir beobachten den Atem in seiner Gesamtheit. Wir können aber auch ein Bild oder einen Gegenstand als Konzentrationsobjekt wählen. Und wir halten unsere gesamte Aufmerksamkeit auf dieses gewählte Objekt gerichtet, solang es uns möglich ist. Wenn unsere Gedanken abschweifen, so holen wir sie ganz sanft und behutsam zu dem Konzentrationsobjekt zurück. (Der Atem empfiehlt sich, weil er gut mit dem ganzen Körper zu empfinden ist und weil er etwas ist, das sich von Moment zu Moment bewegt, also ein Fließen... das hat seine Vorteile). Während der Meditation sollten wir immer wieder darauf achten, uns nur rein beobachtend zu verhalten, Gedanken wie "jetzt ist es gut" oder "oh, das ist nicht so gut" sind ebenfalls nur Gedanken, die wir vorüberziehen lassen sollten und die Aufmerksamkeit wieder dem Objekt zuwenden.

Ja, das macht man, solang mans schafft... und dann kehrt man behutsam zurück ins Wachbewußtsein, streckt sich ein bißchen... und schon hat man buddhistisch meditiert.

Viel Vergnügen wünscht euch
Kinny
 
:liebe1: Danke Kinni

Schon jetzt beim Lesen hab ich bemerkt, das diese Medition mich mal wirklich weiterbringt. Es funktioniert schon fast vorm PC.
Die werde ich heute abend mal in Ruhe probieren.
Danke
 
:liebe1: Danke Kinni

Schon jetzt beim Lesen hab ich bemerkt, das diese Medition mich mal wirklich weiterbringt. Es funktioniert schon fast vorm PC.
Die werde ich heute abend mal in Ruhe probieren.
Danke
Ich hab praktisch wortwörtlich übertragen, was Geshe Tashi zu sagen pflegt. :) Er hat eine ganz besondere Art, einen zu leiten, ohne sich bemerkbar zu machen... aber daß es vorm Bildschirm auch klappt, wußte ich nicht. Schön!
 
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Hallo Kinnarih!

So wie du es erklärst meditiere ich auch, nur meine Handhaltung ist etwas anders wie bei den Buddisten!
Aber trotzdem gut erklärt.

Der Stille
 
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