Ach sag mal. Du verstehst es also, den Buddhismus korrekt auszulegen?
Dir ist vermutlich entgangen, dass manche der Mahasiddhas - die Begründer des tantrischen (und somit auch tibetischen) Buddhismus - manchmal von den Schülern richtig viel Geld verlangten, damit sie ihnen die Lehren weitergaben? Und richtig viel heisst wirklich richtig viel. Manche Schüler sparten 10 Jahre lang, damit sie sich einen solchen Lehrer leisten konnten.
Wieviel wäre das heute in Euro ausgedrückt? 100'000 Euro vielleicht?
(Übrigens: Auch bei den Sufis ist es gar nicht so unüblich, den Lehrer für seinen Unterricht zu bezahlen.)
Die Weigerung des Schülers, für so etwas Profanes (?) wie Spiritualität zu bezahlen, ist in den meisten Fällen ein akutes Zeichen persönlicher Unreife.
Übrigens gibt es viele aussergewöhnliche Lehrer, gerade im Buddhismus, welche, würde man das auf ein Universitätsstudium aufrechnen, ungefähr so qualifiziert wären wie Spitzenärzte. Also ungefähr gleich viel oder noch mehr Zeit aufgewendet haben für ihre buddhistischen Studien. Es ist mir schleierhaft, warum diese Leute nichts für ihr tiefgründiges Wissen und ihre langjährige Erfahrung verlangen dürfen sollten, während Spitzenärzte dick absahnen. (Und die Ärzte leisten immerhin meistens etwas. Von Spitzenpolitikern wollen wir lieber nicht sprechen.)