buddhas in der jetztzeit?

Nachtrag: Und natürlich gilt das nicht nur für Erleuchtung, sondern auch für einen Cheeseburger bei McDonald's. Auch wenn 1000 Menschen daran glauben, dass dort kein Käse drin ist, oder andere glauben, dass da Radieschen drin seien, dann ändert das nichts an der Wahrheit - wie auch immer die Wahrheit beschaffen sein mag.
 
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Um aber über ein Thema wie Erleuchtung zu reden sollte man sie haben
Angenommen ich "habe" sie (was auch immer du damit meinst). Dann bin ich kompetent darüber zu reden. Unabhängig davon, was du glaubst. Angenommen ich habe sie nicht. Dann bin ich inkompetent darüber zu reden. Unabhängig davon, was du glaubst. Es gilt somit für jeden Fall, egal ob ich nun "Erleuchtung habe oder nicht": Es ist völlig egal, was du glaubst.

Na? Hab ich das genügend klar ausgedrückt?
oder wenigstens sich genügend darüber Informiert haben, was einen aber nur einen einblick geben dürfte, wenn überhaupt.
Auch hier gilt die Antwort, die ich bereits an den Narren gegeben habe. Angenommen, es wäre notwendig, höhere Mathematik zu studieren und auch einen entsprechenden Test bestanden zu haben, wärst du bereit, das zu tun, nur um zu überprüfen, ob ich leeres Zeugs rede oder ob ich wirklich etwas weiss? Ja oder nein, alles andere sind Ausflüchte und interessiert mich nicht.
Der glaube zum Papst beruht auf mein Besuchen bei Mönchen, das ich mich da täuschen kann, dem kann ich nicht wieder sprechen, daher glaube ich auch nur.
Ich wiederhole es gerne noch einmal: Du darfst glauben, was auch immer du willst. An den Weihnachtsmann, daran, dass die Grossmutter vom Dalai Lama zaubern kann, oder dass Elvis noch lebt. Es ändert nichts an der Wahrheit.

Ich, um ein Beispiel zu nehmen, glaube übrigens, dass du grasgrüne Ohren hast.
 
fckw schrieb:
Darüberhinaus gilt: Einen "Buddha-Zustand" kann man nicht "haben". Genauso wenig, wie du "Materie haben" kannst, weil sie einfach da ist. Niemand kann sie besitzen oder erlangen. Das Spiel mit den Worten "Buddha-Zustand" oder "Buddha-Natur" ist Nonsens, der Unterschied liegt bloss in den Worten. Es kann keinen "Buddha-Zustand" gemäss deiner Vorstellung geben, denn was erlangt werden kann, kann verloren gehen. Insofern wäre ein "Buddha-Zustand", den man erlangen kann, nichts wert, weil er verloren werden könnte.

Da stoßen wir doch bald an die Grenze des mit Worten Ausdruck- und Erklärbaren. Unsere Kommunikation ist ja ein Gebilde Raum-Zeitlichen-Denkens und so muss auch mein Verstand sich dieser Faktoren bedienen, um hier überhaupt etwas zu diesem Thema schreiben zu können. Etwas "haben" gibt räumliche Kontrolle über etwas (Objekt/Zustand) zum gegenwärtigen Zeitpunkt an. Will man etwas "erlangen" dann kennzeichnet dies eine räumliche Veränderung (vom Nichthaben zum Haben), bei einem bestimmten Ablauf der Zeit.

Was du @fckw ausdrücken möchtest ... ich versuche es einmal, wenn du erlaubst :) ... ist, dass es etwas JENSEITS von Zeit und Raum gibt ... und das kann erfahren werden ... wobei der Ausdruck "erfahren" an sich höchst unglücklich ist, weil er ja wiederum ein einen zeitlichen Ablauf impliziert. Das verdeutlicht wiederum nur die Unmöglichkeit, Unendliches in endliche Worte zu fassen. Eckhart sagt z.B., dass das menschliche Denken über Bilder funktioniert und Seele ist dort, wo niemals ein Bildnis hinkommt. Man kann sich also kaum vorstellen, was Erleuchtung überhaupt bedeutet ... und das Witzige ist, dass nicht einmal ein Buddha in Worten erklären kann, was Erleuchtung ist. Alles was er sagt sind nur Halbwahrheiten, denn alles IST und IST zugleich NICHT. Wahrheiten drücken sich letztlich immer in Paradoxons aus und man steht an mit dem Verstand :)

Die Meister sagen, wenn sie von neugierigen Schülern über diese "Bewusstseinszustände" befragt werden: "Probiert es selber aus!" ... weil dann wird alles klar ... und ich gebe dir Recht @fckw ... letztlich geht es darum, was man selber dafür tut, was man aufwendet, um die Wahrheit am eigenen Leibe zu erfahren. "Folgt meinen praktischen Anweisungen, dann werdet ihr selber sehen." Für mich ist das das männliche Prinzip der Aktivität ... und genauso könnte es lauten: "Tue nichts ... und lass ES einfach zu." Das ist für mich das weibliche Prinzip und es hat genauso sein Berechtigung. :)

Mir gefällt was Eckhart in diesem Zusammenhang sagt: "Seele wächst durch Wegnehmen, nicht durch Hinzufügen." Er unterstreicht eigentlich dieses NICHT HABEN, NICHT ERLANGEN ... und deutet damit eine Reduktion und Mäßigung an ... wobei, wenn man dieses "nicht haben" haben will, ist es auch wieder ein haben :) und das ist ein notwendiger Schritt über das Ego, denn man gehen muss ... Die Seele befreit sich über das Werkzeug des Gemüts (des Egos) und man kommt über die niederen Verlangen in die höheren bis man in den Willen und die Glückseligkeit des EINEN Willen eingebettet ist. Dabei gibt es sehr sehr viele Zwischenschritte ... und die Meister sagen, dass viele Menschen dadurch in die 'Irre gehen', dass sie das Erfahrene bereits für die höchste Wahrheit/höchste Erleuchtung halten.

lg
Topper
 
fckw: Auch hier gilt die Antwort, die ich bereits an den Narren gegeben habe. Angenommen, es wäre notwendig, höhere Mathematik zu studieren und auch einen entsprechenden Test bestanden zu haben, wärst du bereit, das zu tun, nur um zu überprüfen, ob ich leeres Zeugs rede oder ob ich wirklich etwas weiss? Ja oder nein, alles andere sind Ausflüchte und interessiert mich nicht.

Antwort: "nein" :confused: wozu?

@TopperHarley: der gute Eckhart: "wachsen durch wegnehmen", das ist für mich eher eine Art Kon-zen-trat-ion

Gruss
Yggrdrasil
 
@TopperHarley: der gute Eckhart: "wachsen durch wegnehmen", das ist für mich eher eine Art Kon-zen-trat-ion

Gruss
Yggrdrasil

Ja sicher, wobei ich deine Unterteilung Kon-zen-trat-ion nicht ganz verstehe :)

Dieser Reduktionismus auf das Wahre bzw. das 'Wachsen durch Wegnehmen' ist ganz einfach zu verstehen wenn man indische Modelle heranzieht. Dort ist die Seele das wahre SEIN. Sie ist rein spirituell und bildet den Gegensatz zu allem Materiellen. Wenn die Seele herabsteigt, von der obersten "Ebene" bis zur untersten, erhält sie verschiedene Ummantelungen, und jede dieser Schichten ermöglicht es einerseits der Seele mit Materie zu interagieren, andererseits wirkt diese Ummantelung wie ein trüber Schleier, wodurch die Seele in der Regel an Bewusstsein einbüßt.

Die Schichten sind wie folgt aufgebaut und die höhere Schicht durchdringt jeweils alle darunterliegenden. Kosh(a) ist Sanskrit und bedeutet soviel wie Schicht/Hülle:

1. ATMAN, SEELE

2. ANAND-MAI-KOSH
- subtilste Ummantelung
- beinaher ein integraler Teil der Seele
- man erfährt sie ein wenig in der Ruhe und Glückseligkeit eines tiefen, traumlosen Schlummers
- verbunden mit Ajna Chakra

3. VIGYAN-MAI-KOSH
- Intellekt, Wahrnehmung
- äußere Erkenntnis/spirituelle Wahrnehmung
- wird genährt durch die Reflektion des Lichts der Seele
- verbunden mit Halschakra

4. MANOMAI-KOSH (~Kausalkörper)
- bewirkt ein Reflektieren über alles von Vigyan-Mai-Kosh wahrgenommene
- bindet die Seele an das Denken (und legt ihr schwere Fesseln an)
- die Seele strebt nun dem Denken (= Gemüt/Ego) zu
- verbunden mit Herzchakra

5. PRANMAI-KOSH
- die Schicht der Pranas (Lebensenergien)
- die verhaftete Seele wird noch tiefer gebunden
- die Seele beginnt durch die Pranas zu vibrieren und wird über sie angeführt.
- verbunden mit dem Solarplexuschakra

6. ANMAI-KOSH
- die 'unterste (äußerste)' Bedeckung der Seele
- benötigt Nährstoffe um erhalten zu werden
- der physische Körper ist nur die äußere Erscheinung von Anmai-Kosh
- nach dem physischen Tod bleibt Anmai-Kosh erhalten
- viele Geister sind in Anmai-Kosh unterwegs, um weltlichen Vergnügen nachzujagen
- verbunden mit dem Sexualchakra

"Wachsen durch Wegnehmen" ist die Entfernung all dieser Schichten, damit das wahre SEIN, die Seele ihre Freiheit wiedererlangt. Seele ist Bewusstsein und Aufmerksamkeit ist eine ihrer Eigenschaften. Man könnte sagen, Bewusstsein ist Energie, und diese fließt von ganz oben über eine bestimmte Anzahl an 'Körperöffnungen' (v.a. die 5 Sinne) in die Aussenwelt. Und so laufen wir Menschen seit Äonen den äußeren Vergnügen der 5 Sinne nach und stecken quasi dort das gesamte Licht unserer eigenen Seele hinein.

Die äußeren Ebenen (bis zur Kausalebene) stehen unter der herrschenden Kraft 'Kals'. Sie ist für die Erhaltung der unteren Ebenen zuständig und schafft Illusionen und Unwahrheiten, damit die Seele in ihrem (Kals) Herrschaftsbereich verbleibt. Ihr karmisches Gesetz (Aug um Aug, Zahn um Zah) tut das seine. Mittlerweile können wir uns gar nicht mehr an unsere früheren Existenzen erinnern und das 'Lustigste' ist ... wir halten uns schon lange nicht mehr für SEELE sondern, jetzt kommts, für die äußere Manifestation von Anmai-Kosh. Wir glauben wir sind der Körper!!!

Mensch erkenne dich selbst ... darum geht es. Und deswegen heisst es auch, dass es die Selbsterkenntnis ist, die der Gotterkenntnis vorausgeht. Es geht darum die Aufmerksamkeit der Seele nach innen zu wenden, um zu lernen das Körperbewusstsein noch während des Lebens zu übersteigen. Es geht darum auf das Göttliche zuzugehen, die Heimreise anzutreten und offen zu sein für SEINE Hilfe und Liebe. Die Heiligen sagen, dass das Göttliche uns in jedem Moment bedingungslos liebt ... aber wir sind so betäubt vom Rausch der Welt, dass wir es nicht wahrnehmen (wollen?).

lg
Topper
 
Schalom Sitanka

denn egal ob der dalai lama, oder irgendein häuptling, keiner ist mehr oder weniger erleulchtet als der andere, nur sind es die menschen eben in unterschiedlicher art und weise.

:liebe1:

ist nur ein Mensch nicht erläuchtet, dann ist kein Mensch erläuchtet

Liebe Grüsse

FIST
 
denn egal ob der dalai lama, oder irgendein häuptling, keiner ist mehr oder weniger erleulchtet als der andere, nur sind es die menschen eben in unterschiedlicher art und weise.
Drum ist es ja auch so lustig, von diesen Schulen zu lesen, die Erleuchtung ganz ordentlich in 7 Stufen einteilen. :)
Ich bin mit alten steirischen Bauersfrauen zusammengesessen, die waren mit Sicherheit dem Kern der Sache wesentlich näher als so mancher unheimlich praktizierende Mediationssitzer. Und umgekehrt bin ich im vergangenen Sommer in Thailand dem buddhistischen Abt Pra Acharn Phusit begegnet, von dem ich mal kühn zu behaupten wage, das IST ein Buddha. Auch wenn ers nie so ausdrücken würde.

Wann wo wer und wie Buddhaschaft erlangt, das läßt sich erfreulicherweise nicht katalogisieren.
 
Drum ist es ja auch so lustig, von diesen Schulen zu lesen, die Erleuchtung ganz ordentlich in 7 Stufen einteilen. :)
Ich bin mit alten steirischen Bauersfrauen zusammengesessen, die waren mit Sicherheit dem Kern der Sache wesentlich näher als so mancher unheimlich praktizierende Mediationssitzer. Und umgekehrt bin ich im vergangenen Sommer in Thailand dem buddhistischen Abt Pra Acharn Phusit begegnet, von dem ich mal kühn zu behaupten wage, das IST ein Buddha. Auch wenn ers nie so ausdrücken würde.

Wann wo wer und wie Buddhaschaft erlangt, das läßt sich erfreulicherweise nicht katalogisieren.
Ach so. Und warum praktizierst du dann überhaupt bei einem Lehrer - wenn da doch in keiner Weise überhaupt irgendein Unterschied zwischen dir und ihm besteht? Warum fragst du nicht die besagte Frau um Rat, wenn es um Meditation geht? Denn, da ist ja kein Unterschied zwischen ihr und dir und dem besagten Meditationslehrer. Oder ist da vielleicht doch ein Unterschied? Es ist eine etwas gespaltene Haltung, gleichzeitig einen Lehrer zu haben und sich beeilen zu sagen, da bestünde aber kein Unterschied.
Was ist denn schlecht daran zuzugeben, dass der Lehrer gewisse Dinge weiss, die du einfach nicht weisst, und dass du ihn eben darum wertschätzt und erstmal seinen Ratschlägen und seiner Lehre folgst? Das heisst ja in keiner Weise, dass du deine Vernunft an ihn abgegeben hast, und es heisst in keiner Weise, dass du nun ein schlechterer Mensch bist als er.

Wozu dieses Bemühen, alle Arten von Hierarchien einzuebnen?

Es ist ein echtes Übel, das seit ca. den 60er/70erjahren um sich greift, das alles einebnen will, was irgendwie nach Hierarchie oder Stufen oder Entwicklung aussieht. Und zwar ist es darum übel, weil dadurch der Anschein erweckt wird, als sei alles gleich gültig, gleich wichtig und gleich gut. Egal, ob es sich um den Dalai Lama oder Saddam Hussein handelt - schliesslich sind sie ja beide gleich erleuchtet, oder nicht?

Ken Wilber nennt das "Boomeritis-Buddhismus". Diese Interpretation des Buddhismus ist eine ernsthafte Gefahr für das Dharma im Westen, da es die Lehre auf illegitime Weise verdreht. Genauso, wie die Lehren Jesu Christi von den konservativen Christen verdreht werden, wird das Dharma von den Boomeritis-Buddhisten verdreht. Glücklicherweise gibt es nicht wenige sehr kompetente buddhistische Lehrer, die sich dieser Tendenz sehr bewusst sind.

Es gibt Stufen der meditativen Versenkungszustände, und auf dieselbe Weise gibt es Stufen der Erleuchtung - auch dann, wenn alles grundsätzlich Buddha-Geist oder Buddha-Natur hat. Auch wenn alles in der Welt aus Materie zusammengesetzt ist, so ist dennoch nicht alles einfach Kohlestoff. Nein, da gibt es auch noch Wasserstoff, Helium, Eisen, Natrium und so weiter. Manche Elemente sind nun mal schwerer als andere - aber Materie sind sie allesamt.

Ich bitte um eine etwas fundiertere Betrachtungsweise des Themas.

Übrigens: Wenn es gerade 7 Stufen sind, dann hat das seine Gründe. Das waren keineswegs Dilettanten, die diese Stufenmodelle erfunden haben, sondern da steckt sehr, sehr viel Einsicht und Wissen dahinter. Andere Schulen kennen 11 Stufen oder 9 oder 3 oder 5 - und das hat alles immer seine Gründe.
 
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Ach so. Und warum praktizierst du dann überhaupt bei einem Lehrer - wenn da doch in keiner Weise überhaupt irgendein Unterschied zwischen dir und ihm besteht?
Umpf. Ich glaub, du hast da was in die falsche Kehle gekriegt. Täte mir Leid, weil war nicht ganz so gemeint, wie aufgefaßt. Kann aber natürlich im Schriftverkehr passieren.

Also neuerlicher Versuch. Der Phra Acharn ist leider nicht mein Lehrer, ich hab ihn nur kennengelernt und vermute aufgrund dessen, was ich gesehen und erlebt habe, da ist Buddhabewußtsein dahinter beziehungsweise nicht dahinter sondern total präsent. Und dieses kommt natürlich nicht von heute auf morgen, sondern von einem ganzen Leben in Meditation. Dieser Abt lebt - das ist das Besondere an ihm - der Natur und den Tieren total nahe und verbunden mit all seinen Mönchen. Die ganze Klosteranlage wirkt wie ein Reines Land, wenn du verstehst, was ich meine, ein Ort, wo sich alle Wesen mit Respekt und Achtung und Liebe begegnen. Wo die verschiedensten Arten von Tieren friedlich nebeneinander herleben. Inklusive Tiger. Der Abt sagt von sich selbst, daß er wohl einen besonderen Bezug zu allen Tieren und zur Natur hat. Hängt wohl damit zusammen, daß er durch jahrelanges Meditieren in der Natur seine Leukämie aus sich hinausbefördert hat, anstatt an ihr zu sterben.

Und da war ich wohl zu unpräzise, da hast du recht. Was ich meinte, war, daß so manche alte Bauersfrau genau diesen tiefen Bezug zur Natur und zu Tieren und zu allen Vorgängen in der Natur in sich trägt, weil sie ein Leben lang in stiller Beobachtung mit der Natur gelebt hat. Da findest du dann auch diese Ruhe, die aus dem Innersten kommt, auch wenn sie dir das jetzt nicht so lehren kann wie der Abt... aber sie hat diese Ruhe in sich, trotzdem. Vielleicht weil sie ein zufriedenes Leben gelebt hat, im Einklang mit allem, was sie umgeben hat.

Hab ich mich jetzt klarer ausgedrückt? :liebe1:
 
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