Bringt mich Alkohol näher zu Gott?...

aristainc

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Das ist keine Scherzfrage ;), und ich will damit auch sehr vorsichtig umgehen, daher mal kurz meine Geschichte:

Also erstmal bin ich jemand der NIE trinkt, ich mag Alkohol nicht und mochte es auch nie. Nur an einem Abend dachte ich mir "ach komm etwas schaffst du schon", nur dann hat es mich weggehauen, und ich war recht "besoffen".

Als ich besoffen war, war ich viel offener für Liebe, Friedlicher, und ich hab plötzliche große Gefühle für Gott gehabt. Also ich hatte das Bedürfniss Gott zu meine Liebe zu "zeigen". Und angeblich konnte ich mir meine Fragen beantworten, aber ob diese wahr waren?

Daher meine Idee: Kann es sein, das wenn man besoffen ist, das Ego sich ausschaltet? Oder ist das alles Blödsinn?

Generell empfehle ich niemanden sich betrunken zu trinken, denn das ist ja ein Zustand der nicht richtig ist....
 
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Generell empfehle ich niemanden sich betrunken zu trinken, denn das ist ja ein Zustand der nicht richtig ist....

das beantwortet doch schon eigentlich deine eigene Frage... in diesem Zustand hast du dich losgelöst gefühlt, nur wäre es empfehlenswert, wenn du diese Anteile von dir,
auch ausleben könntest, ohne besoffen zu sein.
auf die Dauer schädigt Alkohol eher, als er nutzt.
 
Ja, im Prinzip gebe ich Alice schon recht - sich besaufen schadet auf Dauer - ohne Frage!

Doch Du hast natürlich auch recht, wenn Du sagst, daß das Ego ausgeschaltet ist.

Doch das schafft man schon mit weniger Alkohol, man muß sich nicht besinnunglos saufen.

Dann sollte man nicht unbedingt literweise Bier in sich hineinkippen und auch harte Getränke sind nicht das Richtige.

Eine Sorte Alkohol hat tatsächlich auch sehr gute Qualitäten - und das ist ein trockener, guter Rotwein.
Es gibt da ganze Wissenschaftliche Abhandlungen drüber.
Dann ist eine zweite Sache seeeeeeeehr wichtig!
Niemals!!! im Ärger, Stress, Zorn ect. Rotwein, also Alkohol ganz allgemein trinken! Der Körper nimmt das alles mit auf.
Wenn man also sein Glas Rotwein trinkt, sollte man das sehr bewußt tun - vielleicht auch in Form eines kleinen Trinkspruches (vielleicht auf das Leben trinken oder so :))

Naja, - da gibt es dann noch Brot und Käse, was hervorragend dazu passt und im Körper ware Wunder vollbringt.

Aber wie gesagt:
es ist etwas wahres dran, daß das Ego gelöst ist - doch Alice hat ebenso recht, wenn sie sagt, es wäre wünschenswert, auch im nüchternen Zustand hervorrufen zu können.

LG bluebody
 
In großen Mengen sicher... xD

Zu viel trinken würd ich halt an deiner Stelle dann doch nicht, wenn du des Fristens des irdischen Daseins noch nicht überdrüssig bist... Alkohol und sonstige Rauschmittel machen meines Wissens aber nach etwas offener für Spiritualität - je mehr desto weiter kann man glaub über die Grenze schauen - naja, drüberstolpern sollte man halt nicht, sonst hat man mit Bier den eigenen Jordan erzeugt über den man schwimmt...

Grundsätzlich halte ich aber nicht viel von Drogenkonsum, um spirituelle Erfahrungen zu machen - auch wenn ich den Spruch "Don't drink and drive - smoke and fly" toll finde, aber "Space Invaders against ..." hab ich auch für mich entdeckt... Also mit welchen Methoden du auch immer das Jenseits erforschen willst, versuch dabei etwas mehr im Diesseits zu bleiben. ;)
 
Hallo!

Was Du beschreibst trifft schon irgendwie die Wahrheit, auch wenn es so sicher keine Sinnvolle Variante ist. Dennoch zeigt es im Grunde auf erschreckende Weise, wie sehr man sich selbst unter Kontrolle hält und nicht mehr frei mit dem ist, wie man sich gibt. Womit wir dann wieder beim Verarbeiten von dem wären, was sich so alles in unserem Rucksack befindet...

Es ist eine lohnende Aufgabe, dies für das Leben zu realisieren, ohne auf Hilfsmittel zurückgreifen zu müssen, denn, ohne jetzt mal die Angst vor Drogenkonsum zu schüren, kann es ja nicht sein, dass alle ab morgen mit 2 Promille durch die Gegend wanken, nur um ehrlicher und wahrhaftiger zu sein. Denn wie sagt man auch so schön: Ein Betrunkener ist ehrlich mit seinen Gefühlen. Selbst wenn er/sie aggressiv wird ist das ehrlich und sonst ist nur der Deckel drauf...

Ich kann Deine Beobachtung sehr gut nachvollziehen und wünsche Dir, dass Dich dieses Erlebnis so geprägt hat das Du Neugierig genug wirst, diesen Zustand auch nüchtern zu erreichen...

Gruß
Lightning
 
Hallo aristainc,

eine interessante Frage :) Zieht man bei dieser Frage die Bibel heran, so ist Lukas 1, 15ff sehr aufschlussreich. Es geht an dieser Stelle um den Propheten Elija, der sich durch eine besondere Nähe zu Gott ausgezeichnet hat. Hier steht nun:

Lukas 1 schrieb:
Denn er wird groß sein vor dem HERRN; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird noch im Mutterleibe erfüllt werden mit dem heiligen Geist.

Ich meine, dass der Autor dieser Passage sich dessen völlig bewusst war, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Gottesbewusstsein und Abstinenz. Ich würde meinen, dass Johannes diese Nähe zu Gott sehr wertvoll war und der Konsum von Alkohol dieses Verhältnis beeinträchtigt hätte.

Ich selber habe auch meine Erfahrungen mit Alkohol gemacht, wie das halt so in unserer Kultur üblich ist. Teilweise waren das sehr interessante Erfahrungen, mich selbst zu erleben ... und ich hab damals sogar zu einer Freundin gesagt, die dem Ganzen sehr sehr kritisch gegenüberstand (weil sie einen Alkoholiker in der Verwandtschaft hatte): "Alkohol ist Meditation!" :) Ich glaube, er hat seine Berechtigung ... und sofern ich Rudolf Steiner verstehe liefert(e) Alkohol einen wichtigen Beitrag zur Ausprägung der Individualisierung. Alkohol stumpft die Sinne und Wahrnehmung ab. Er macht uns vergessen und wir nehmen die höhere geistige Welt nicht mehr wahr. Die Sensibilität & Verbundenheit allen Lebens wird überdeckt von Trennung und Individualität. Und aus dieser Individualität heraus ergeben sich für die Menschheit völlig neue Qualitäten. Vielleicht ist es so, dass durch dieses "Vergessen" der verstärkte Wunsch aufkommt sich wieder "zu erinnern".

Ja, jetzt hab ich meine Erfahrungen ein bißchen vermischt mit dem was Steiner sagt. Für ihn war also Alkohol eine evolutionäre und notwendige Erscheinung, ein Hilfsmittel. Zugleich wies er aber auch darauf hin, dass Alkohol u.a. auf den feinstofflichen Ätherkörper des Menschen einwirkt und dadurch das Erinnerungsvermögen (z.B. an frühere Leben) beeinträchtigt ... indem man sich eben überhaupt nicht mehr daran erinnern kann. Er wird also zu einem Hilfsmittel der Realitätsverleugnung.

Meine Erfahrungen mit Alkohol waren vor allem jene, dass dadurch Teile meiner Persönlichkeit (Ego) unterdrückt wurden. Das Faszinierendste war für mich, dass dabei Ängste abgelegt werden und ich mich so in einer größeren Freiheit erfahren konnte. Mein Wesen, dass ansonsten eher nach innen gekehrt ist, wendete sich mit überraschender Selbstsicherheit und Stärke nach außen ... ich war um nichts verlegen und war von einem Ideenreichtum und einer Inspiration umgeben, die mich selbst überraschte ... ja hier scheinen unsere Erfahrungen ähnlich zu sein. Ich glaube, dass Alkohol es ermöglicht die vielen vielen Umweltreize, die auf uns einwirken ... und die uns oft beeinflussen auszuschalten ... die eigene Sensibilität wird abgestumpft ... Ängste beeinträchtigen uns nicht so stärk und deswegen können Persönlichkeitsanteile, die ansonsten weniger Beachtung finden stärker zum Ausdruck kommen. So habe ich mich oft von einer Seite erlebt, die ich sehr geschätzt habe. Ja und deswegen meine ich auch, dass du dich genauso von einer Seite erleben kannst, die ansonsten nicht so stark zum Ausdruck kommt.

Letztlich wäre es aber das Ziel einen gewünschten Zustand OHNE Alkohol zu erreichen. Alkohol ist nur ein künstliches Hilfsmittel und wenn er einem etwas gezeigt hat, dann kann es immer nur darum gehen dieses Ziel aus eigener Anstrengung zu erreichen. Und ich meine, dass das möglich ist. Die Lernmöglichkeiten aus Alkohol sind sehr begrenzt und irgendwann kommt die Stufe, wo man einfach weitergehen möchte ... und das Alte zurücklässt. Es hat seine Funktion erfüllt und man bedarf dessen nicht mehr.

Bei mir hat sich dann ein neuer Weg ergeben ... das Leben schickt mich laufend in Situationen und Jobs, wo ich nach außen gehen muss, wo ich im Lichte anderer Menschen auftreten muss usw. und ich denke, dass das ein stabiles Wachsen ist ... ein Wachsen aus Erfahrung ... aus Selbsterfahrung. Da bedarf es keines Alkohols mehr. Wenn dir etwas an der Nähe zu Gott liegt, wirst du auch Erfahrungen sammeln, wo du dir dieser Nähe bewusster werden wirst.

Das ist halt das was ich dazu sagen kann. Aufgehört Alkohol zu trinken habe ich dann zu einer Zeit, wo ich so manches Chakra gespürt habe ... wo die Energien so wohltuend geflossen sind ... und wo ich gemerkt habe, dass schon ein einziges Bierchen zu einer völligen Abstumpfung geführt hat. Ich konnte mich selber nicht mehr spüren und das hat sich extrem grausam angefühlt. Da war eine Gewalt die gegen mich gearbeitet hat und seitdem verspüre ich nicht das geringste Verlangen nach dem Zeugs. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass das so einfach geht.

lg
Topper
 
Das ist keine Scherzfrage ;), und ich will damit auch sehr vorsichtig umgehen, daher mal kurz meine Geschichte:

Also erstmal bin ich jemand der NIE trinkt, ich mag Alkohol nicht und mochte es auch nie. Nur an einem Abend dachte ich mir "ach komm etwas schaffst du schon", nur dann hat es mich weggehauen, und ich war recht "besoffen".

Als ich besoffen war, war ich viel offener für Liebe, Friedlicher, und ich hab plötzliche große Gefühle für Gott gehabt. Also ich hatte das Bedürfniss Gott zu meine Liebe zu "zeigen". Und angeblich konnte ich mir meine Fragen beantworten, aber ob diese wahr waren?

Daher meine Idee: Kann es sein, das wenn man besoffen ist, das Ego sich ausschaltet? Oder ist das alles Blödsinn?

Generell empfehle ich niemanden sich betrunken zu trinken, denn das ist ja ein Zustand der nicht richtig ist....

Wieso soll sich denn das Ego ausschalten, wenn Du als Ego doch das bist, was sich viel zu sich selber denkt???

Was sich ausschaltet oder lockerer wird, ist Deine innere Zensur oder aufgebaute Hemmungen und Verklemmungen.

Und es ist wahr, dass Du auch ohne Alkohol alle Antworten zu Deinen Fragen in Dir selber findest, lauschst Du ganz locker nach innen und bleibst wachsam. Weil manchmal kommen die Antworten auf Deine Fragen auch von daher, wo Du es nicht vermutest hättest. Du kannst sie aus Gesprächsfetzen zwischen anderen Leuten, von Plakatwänden, aus der Zeitung oder von was auch immer erhalten, worauf Du aufmerksam wirst...

Alkohol bringt Dich genauso wenig Gott näher, wie Du auch nicht die ABSOLUTE oder Höchste Wahrheit im Wein findest, wenn Du nur in Dein Glas starrst.

Es geht um SPIRIT und nicht um SPIRIT-uosen!
Und Weingeist lässt Dich darin untergehen.

Wenn Du jedoch über die Wahrheit des Weines und Deine eigene tiefer sinnierst, anstatt tiefer im Alkohol zu versinken, geht Dir vielleicht Dein geistiges Auge wieder groß auf.

Was macht den Rebstock so wie Dich leiblich groß und stark und was lässt ihn über sich selbst hinauswachsen???

Was entscheidet IM Rebstock, wo es für diesen lang geht und was macht es IN Deinem Organismus und was ist DU???

Du kennst doch sicher das Gleichnis vom Rebstock und den Weintrauben - oder???

Verstehe es als geistige Parallele in Bezug zu Dir selbst:
Du bist das, was alles von sich so wie ein Rebstock bereits im Wesenskeim enthält und auf Entfaltung wartet...

Ein Rebstock fühlt sich von sich selbst berauscht und eine Frucht wird dann reif, wenn sie ausgegoren ist...:flower2:
Was genau hat das mit Dir zu tun???
 
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Als ich besoffen war, war ich viel offener für Liebe, Friedlicher, und ich hab plötzliche große Gefühle für Gott gehabt. Also ich hatte das Bedürfniss Gott zu meine Liebe zu "zeigen". Und angeblich konnte ich mir meine Fragen beantworten, aber ob diese wahr waren?....
Vielleicht hast du das Bedürfnis auch so, nur du läßt es nicht raus.
Daher wäre besser zu fragen: Warum kann ich nicht einfach so nahe bei Gott sein? Was/Wer hindert mich daran?
Im Prinzip bräuchte man kein Hilfsmittel (Alkohol) dazu. Es ist nur ein Alibi so zu sein, wie man ist (möchte?). Schade eigentlich.
Eberesche
 
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