Liebe und nicht bloss einer vertraglichen Partnerschaft...
Und es scheint, es ergibt einen Sinn, daß Du noch bleibst...
Was hättet Ihr vorgehabt, was Du jetzt vollenden kannst?
Was kannst Du weitergeben?
Vertragliche Partnerschaft was das ohnehin nie eine. In keiner Hinsicht.
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Worauf begründet sich das was Dir so scheint? Wäre ja ein interessantes Thema, die Unterschiede zwischen Schein und Sein zu erörtern. Zwischen scheinbarer, subjektiver, gefilterter Wahrnehmung und der Wirklichkeit, dem was ist. Führt hier aber vielleicht doch zu weit. Mich würde es nur interessieren, was Dich das so und nicht anders vermuten lässt, also worauf Deine Annahme, Vemutung, denn mehr kann das ja nicht sein, tatsächlich gründet.
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Vollenden ist ein sehr großes Wort, dessen ich mich ungern bediene, zumal es auch zumeist einen noch viel, viel größeren Schatten hat, und somit auch in vielerlei Hinsicht ziemliche Schäden verursachen kann. Zumeist allerdings für andere Menschen als den/die "Vollender" selbst.
So gesehen, vollenden möchte ich, glaube ich, lieber nichts.
Nehmen wir beispielsweise einmal an, dass es Dinge geben könnte, die so etwas wie Vollendung bereits in sich selbst tragen. Was gäbe es an denen dann zu vollenden? Das Einzige, das man machen könnte wäre, zu versuchen, diese Vollendung vor Schaden zu bewahren, darauf zu achten, dass sie nicht beschädigt oder gar zerstört wird.
Und dann nehmen wir auch einmal an, dass es Dinge geben könnte, bei denen es besser wäre, wenn sie erst gar nicht vollendet werden würden, oder überhaupt erst gar nicht in Angriff genommen worden wären, einfach, weil ihre "Vollendung", die durchaus bestimmten Zwecken dienen mag, in Relation zu einem möglichen Nutzen weitaus mehr an Schäden verursacht (hat), somit die Vollendung auf einer Seite auf der anderen Seite weitaus mehr negative Resultate erschaffen hat.
Wir leben in einer Welt, in der wir auf Erfolg, Fortschritt, Zielerreichung gedrillt worden sind, gedrillt werden, mitunter um jeden Preis, und der Preis, den ein Einzelner ebenso wie das menschliche Kollektiv dafür in Summe zahlt, ist inzwischen bereits alles andere als gering.
Vielleicht wäre es also mitunter ratsamer, einiges eben nicht zu tun, zumindest nicht als Selbstzweck, oder um ein bestimmtes Programm zu erfüllen, auf dessen Erfüllung man konditioniert wurde.
Man könnte ja so etwas wie Vollendung eventuell auch einfach irgendwie, irgendwo entdecken, falls sie der menschliche Vollendungsdrang sie dort noch nicht vollständig zerstört hat.
Rein philosophisch oder auch psychologisch betrachtet wäre natürlich das Thema erst recht interessant, man könnte sich ja beispielsweise die Frage stellen, in wie weit der Wunsch, etwas vollenden zu wollen, oder der Glaube, etwas vollenden zu müssen nicht eventuell bereits selbst so etwas wie zwanghafte oder auch pathologische Züge in sich tragen könnte.
Womit der Versuch alleine, der Weg selbst, ganz unabhängig davon, wie er nun tatsächlich beschaffen sein mag, eigentlich dem Prinzip von Vollendung an sich widersprechen würde, was zugleich bedeuten könnte, dass man auf einem derartigen Weg möglicher Weise tun könnte, was man will, man würde dem eigentlichen Ziel in keiner Weise näherkommen können. Man würde das natürlich irgendwann merken, und die Anstrengungen womöglich erst recht erhöhen, was die Unmöglichkeit zugleich weiter vergößern würde. Man würde also wie ein Hamster im Rad laufen und laufen, und käme doch nicht von der Stelle.
Womit sich möglicher Weise einige Wege zur Vollendung durchaus eher als Art sinnbefreite Beschäftigungstherapie entpuppen könnten. Was ja auch vielleicht gar nicht so schlecht ist, man hat immerhin was zu tun, ein (unerreichbares) Ziel vor Augen, oder wähnt dieses zumindest irgendwo hinter einem angenommenen Horizont, der sich naturgemäß ja auch mit jedem Schritt näher zu ihm hin ebenso weit von jemandem entfernt, und kommt nicht auf diverse andere dumme Gedanken.
Was ich damit andeuten möchte ist, vielleicht kann man selbst Vollendung, etwas Vollendetes gar nicht finden, oder selbst tatsächlich etwas vollenden, weil in dem Fall womöglich immer etwas dafür Nötige fehlt. "Es" finden einen, oder tut es nicht, und dann mag es vielleicht davon abhängen, ob man "es" erkennen kann, oder übersieht. Vielleicht wäre es ja mitunter so einfach, vielleicht auch nicht.
Mir gefällt diese Idee eigentlich viel besser als die Alternativen, einfach, weil sie eine Art schlichte, einfache Eleganz und Schönheit in sich trägt, sozusagen bereits ein kleines Stück Vollendung, wenn man so will. Das da ist und nur darauf wartet, gesehen, wahrgenommen, erkannt zu werden.
Warum also kompliziert, wenn's einfach auch geht...
Nur mal so als ein paar Denkansätze in den Raum gestellt, ist ja eigentlich nicht das Thema hier.
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Mit dem Weitergeben ist es ähnlich schwierig.
Etwa tatsächlich Weiterzugeben ist eine derartig komplizierte, komplexe Angelegenheit, dass sie überhaupt nur unter ganz bestimmten Vorraussetzungen möglich ist. Außer, es geht darum, etwas auswendig Gelerntes oder selbst Antrainiertes, Geübtes, Übbares weiterzugeben.
Alles, das darüber hinausgeht, bedarf bestimmter Arten der Kommunikation, eine Interaktion, eine Art von Dialog, Austausch, und die funktioniert nur in wenigen Fällen tatsächlich. Oft sogar dann nicht oder nur bis zu bestimmten Grenzen. So ferne also die dafür nötigen Rahmenbedingungen gar nicht gegeben sind, was nun einmal der Normalfall ist, kann der Versuch, etwas sozusagen ins Blaue hinein weitergeben zu wollen, ebenfalls durchaus mehr Schaden anrichten als er wem nützen mag.
Weitergeben hängt nicht nur vom Sender alleine und nicht nur vom Empfänger alleine ab, allerdings dürften die Irrtümer großteil eher auf Empfängerseite stattfinden. Und so mag es geschehen, dass etwas, das in besster Absicht zu vermitteln versucht worden war, auf Grund von Irrtümern, Missverständnissen, mangelnder fachlicher oder anderer Grundvorraussetzungen nicht nur fehlinterpretiert, falsch verstanden werden kann, sondern sich auch sogar ins Gegenteil verkehren kann, völlig falsch ankommen kann, die möglichen Fehlerquellen sind zahllos.
Es mag also möglicher Weise im eigenen ebenso wie im Interesse anderer sein, Dinge, Inhalte eben nicht weiterzugeben, so ferne nicht bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sind, die zumindest die Wahrscheinlichkeit diverser möglicher Irrtümer ein wenig verringern kann.
Nicht zuletzt deshalb schreibe ich hier auch an jemanden, der nicht mehr da ist. Die tatsächlichen Leser sind also eine Art Zaungäste, wie wenn man sich etwas im Fernsehen ansieht.
Natürlich kann das gerade in diesem speziellen Fall nur eine Art Ersatzkommunikation sein. Vor allem schreibe ich das hier für mich selber, um ein paar Dinge etwas besser auf die Reihe zu bekommen, zugleich ist es auch ein wenig anders, wenn man etwas schreibt und das dann sozusagen in der Schublade verstaut als wenn man es zumindest für andere lesbar macht. Trotz aller Riskiken, dass eine Menge falsch verstanden werden wird, ganz ander ankommt als es eigentlich meine Absicht gewesen sein mag.
Und natürlich ist das hier in vielerlei Hinsicht nicht das, was ich bis vor Kurzem gewöhnt war, an das ich mich auch sehr gewöhnt hatte, und das mir mangels des dafür geeigneten Gegenübers inzwischen schmerzlich fehlt. Kann es gar nicht sein.
Aber eben, ein wirklicher Dialog, eine tatsächliche Kommunikation ist das hier großteils nicht, lediglich eine Art indirekte. Ist natürlich auch kein Zufall, sondern beruht auf diversen Erfahrungen in diesem Forum und auf anderen ähnlichen Plattformen, mit diversen früheren Versuchen einer etwas direkteren Kommunikation, die leider in den seltensten Fällen auch nur eingermaßen zu den Resultaten geführt haben, die ich mir damals erhofft hätte.
Liegt wohl in der Natur der Sache, in der Struktur einer Forumskommunikation, die nun einmal in vielerlei Hinsicht eine systemimmanente Fehlkommunikation ist oder gerne wird, zumindest in einiger Hinsicht, ein Umstand, der so gut wie allen Social Media Plattformen und Ähnlichem anhaftet.
Man könnte sich also meiner Ansicht durchaus Gedanken darüber machen, was man warum überhaupt vollenden möchte oder was man wem wie weitergeben will. Oder auch über eine ganze Menge anderer Dinge...
...die vielleicht bei näherer Betrachtung auch ganz schön traurig sind, in dieser Welt.