Briefe dorthin, wo Du jetzt bist... (für Britta † 19. 7. 2016)

Nach dem Ende einer Suche? (Teil II)


Wenn da nur nicht
diese Lawine
der Schmerzen
und Tränen
wäre

Dich überleben zu
wollen zu müssen
fällt mir trotz alledem
sehr sehr
schwer

Wozu?
Wenn bei
Dir sein alles
ist was ich
will

Und dann
auf einmal
Wochen nach
Deinem Tod
enthüllt

sich auf
einmal Dein
großes
Geheimnis
doch noch

Und alles
das ich seit
Monaten zu
verstehen
versucht habe

Alles seltsam
Befremdliche
auf einmal
ganz anders
Seiende

ergibt endlich
den einen
Sinn der mir
zum Verstehen
noch fehlte

Diese eine Sache
diese eine große
Last auf Deiner Seele
die eigentlich gar nicht
Deine Schuld war

Und die Du in
gewisser Weise
mir zur Erledigung
zum Ausgleichen
hinterlassen hast

Die große Last auf
meiner Seele
habe ich mit Deiner
Hilfe ablegen
können

Das Vermächtnis
das Du für mich
vorgesesehen hattest
hält mich jetzt vielleicht
doch am Leben

Nur für Dich damit
Deine Seele den Frieden
wiederfinden kann den
sie einst verloren hat

Ich habe einen
Grund Dich zu
überleben vermutlich
den einzigen der
Sinn macht

Damit dadurch
das wieder heilt
was Du in Dir alleine
selbst nicht mehr
heilen konntest

Was für
eine Aufgabe
zugleich
was für ein
Geschenk

Ich hoffe Dir ist
klar dass uns das erst
recht miteinander
verbindet aneinander
bindet

Sogar jetzt
sogar über den
Tod hinaus wird
was wir hatten
noch mehr

Wie bei uns üblich, wird, wenn
erstmal die Irrtümer, Missverständnisse
geklärt wurden auf einmal alles
noch viel mehr als es bis
dahin ohnehin bereits war

Nach wie vor sogar
jetzt noch über uns der
Himmel und in uns
beiden das Licht der
Sterne

Was wäre
das für eine
Welt wenn es
immer so
wäre




 
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Vielleicht schreibe ich hier doch noch ein wenig weiter...
Tu das!
Es ist sehr berührend, hier mitzulesen und für Dich wahrscheinlich auch eine Möglichkeit, die Trauer zu verarbeiten.

Ich hab mich übrigens vor 10 Jahren nach dem Tod meines Sohnes hier im Forum angemeldet und habe auch hier unter "Aufgeschrieben" Briefe an ihn (und an meinen Mann, der 3 Jahre davor verstarb) geschrieben.

Wenn ich Deine Briefe lese, ist alles wieder so präsent, als wärs gestern gewesen.
Ich finde mich in jeder Deiner Zeilen wieder......
 
Wenn ich Deine Briefe lese, ist alles wieder so präsent, als wärs gestern gewesen.
Ich finde mich in jeder Deiner Zeilen wieder......

Danke!
Ich hoffe allerdings, es wird nicht zu zu sehr präsent. Obwohl das natürlich auch zwei Seiten hat.

Verluste von Menschen, die einem nahe standen, oder denen man nahe stand, sind ja leider eine Art Tabuthema in unserer Gesellschaft, der individuelle Umgang damit, die Verarbeitung erst recht, die stört leider mitunter das "System", und andere.

Meine große Angst war, und das Thema stand ja bereits seit fast genau einem Jahr im Raum, also war klar, was kommen würde, nur nicht, wann, dass ich den Verlust nicht verkraften würde, daran zerbrechen würde. Mir selbst keine Antwort auf das "Warum" geben könnte, oder für mich selbst das Leben danach, also jetzt keinen Sinn mehr machen würde.

Ich habe bereis einmal eine sehr lange depressive Phase erlebt, und wenn man in so etwas reinrutscht, ist das für denjenigen selbst nicht so wirklich angenehm, nur hat man auch keinen Plan, wie man aus so etwas - gerade alleine - wieder hinausfinden soll. Und auch nicht die Kraft dazu.

Und inzwischen ist doch sehr viel so ganz anders geworden als ich befürchtet hatte. Eher das Gegenteil, eigenartiger Weise.

Es macht den Verlust nicht wett, gerade in diesem Fall nicht, dazu ist viel zu viel jetzt einfach Vergangenheit, nicht mehr möglich, aber ich vermag zumindest dem Ganzen doch noch einige Qualitäten abzugewinnen, etwas ist noch da, das mich trägt, hält, in gewisser Weise "weiterlebt", und das ist für mich durchaus ein unglaubliches, vor allem aber sehr unerwartetes Geschenk.
 
Lieber Faydit, nicht mein Mitleid ist mit dir, sondern mein Mitgefühl und das ruhend auf meiner eigenen zweifachen Witwerschaft.

Liebe, zumindest meine, reicht über das Versterben meiner beiden Ehefrauen, welche beide an den Folgen von Krebs verstarben, bis heute in mein Leben.

Was ich nach und nach lernen durfte, nicht an dieser Liebe mit zu sterben, weder physisch, noch innerlich.

Trost schreibe ich dir ebenfalls nicht und verweise gleichfalls nicht auf kommende bessere Zeiten, mit neuen und ebenfalls schönen anderen Möglichkeiten.

Sondern ich schreibe dir (nur) mein Mitgefühl, ruhend auf eigene Erfahrungen und Erlebnisse, welche viele Menschen untereinander teilen können, eigentlich alle und wenn nicht heute, dann halt später.

Meine Liebe zerbrach nicht, weder die zu meinen bereits lange verstorbenen Ehefrauen, noch zum Leben, noch zu mir selbst. Mit dem nicht mehr von ihnen, meinen Ehefrauen, zuvor erlebten und auch gewohnten Gelibtwerden meiner, lebe ich und mein Wollen, damit zu Leben, erfragte das Leben selbst. Hätte ich es nicht irgendwann mit meinem erneuten "ja, ich will" beantwortet und würde ich es nicht täglich neu derart beantworten wäre ich zuerst seelisch und danach körperlich krank geworden und wäre auch gewiss daran verstorben.

Aber jede Lebensgeschichte ist anders und meine mag ich dir nicht meinetwegen und auch nicht meiner Ehefrauen wegen teilen, sondern (nur) als erfahrenes Mitempfinden anvertrauen.

Irgendwie sind Überlebende, auf einer Seite immer allein, zurückgelassen und dennoch mit anderen Überlebenden gemeinsam am Leben.

Das Leben, in mir ist z.Z. noch stärker als das Sterben und erst wenn ich selbst gestorben bin nehme ich mir mehr Zeit für die Verstorbenen, so das möglich wäre.

Gestern, heute und gewiss auch noch morgen liebe ich weiter, und zwar meine Ehefrauen und alle mir bekannten und liebenswerten (Über)lebenden.

Dir und deinen Gefühlen mein Mitgefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Faydit, nicht mein Mitleid ist mit dir, sondern mein Mitgefühl und das ruhend auf meiner eigenen zweifachen Witwerschaft.

Liebe, zumindest meine, reicht über das Versterben meiner beiden Ehefrauen, welche beide an den Folgen von Krebs verstarben, bis heute in mein Leben.

Was ich nach und nach lernen durfte, nicht an dieser Liebe mit zu sterben, weder physisch, noch innerlich.

Hallo Bodhi!

Erstmal danke für Deine Worte!

Ich kann das was Du schreibst, wirklich nachvollziehen, und in jedem anderen Fall würde es mir vermutlich auch ähnlich gehen, was mein eigenes Weiterleben oder auch so etwas wie eine neue Beziehung, Partnerschaft beträfe. Zumindest nach einer Weile.

In diesem einen Fall ist allerdings doch für mich selbst zu viel so ganz anders. dafür war in vielerlei Hinsicht zu viel für mich zu besonders, zu speziell, zu einzigartig. Wir waren einander auf zu vielen Ebenen zu nahe. So nahe wie ich es noch nie erlebt habe.

Und deshalb würde mir eine neue Verbindung, Beziehung ab jetzt wie eine Art Verrat, Betrug an dem was ich, was wir hatten, vorkommen.

Aber das ist so für mich in Ordnung. Ich hatte etwas, das ich so noch nie hatte, etwas nicht Perfektes, aber es beinhaltete etwas absolut Vollkommenes, Vollendetes, das wir gemeinsam zum Leben erweckt haben, mit unserem Leben erfüllt haben. Und das ist in gewisser Weise auch etwas Heiliges für mich. War es immer, ist es jetzt noch mehr geworden.

Etwas Vollkommenes kann man nicht vollkommener machen. Und alles andere wäre einfach nicht dasselbe. Auch nicht all zu fair einem anderen Menschen gegenüber. Ich glaube nicht, dass ich mich noch einmal so auf jemanden einlassen könnte, und ich würde alles was passiert damit vergleichen, was ich mit Britta hatte, und das wiederum wäre jedem anderen Gegenüber gegenüber nicht sehr fair. Dafür müsste ich Britta wirklich weitaus mehr loslassen, loslassen können, und ich glaube nicht, dass ich das kann oder auch möchte.

Es ist schwer das kurz zu erklären, ich könnte auch sagen, dass ich bereits einmal, vor sehr langer Zeit, in sozusagen einem anderen Leben jemanden verloren habe, der, wenn es nicht sie war, so doch jemand, der ihr in vielerlei Hinsicht äußerst ähnlich war. Und wenn man dann so jemanden nach so langer Zeit sozusagen noch einmal findet, wiederfindet, dann ist es erst recht nicht einfach, diejenige noch einmal loszulassen, zu verlieren, schätze ich. Ob was dran ist, ist eine andere Sache, zumindest die Erinnerungen daran sind eine Realität in mir, ein Teil meiner selbst, meines Lebens geworden, mitunter sogar viel zu sehr, was sich zum Glück inzwischen auch wieder etwas normalisiert hat, derartige Dinge sind wieder etwas weiter in den Hintergrund gerückt als noch vor einigen Jahren, als sie mich eher verfolgt, überrollt haben.

Ich hatte diese eine Sache einmal so wie sie sein sollte. Zumindest für mich, für uns. Viele erleben das vielleicht gar nicht, oder es geht aus vielerlei Gründen schief, obwohl das Potenzial dafür vorhanden gewesen wäre.

Also kann ich mich nicht wirklich beklagen. Es hat einmal funktioniert.

Ich bin zumindest in der privilegierten Position, dass ich einmal in meinem Leben etwas - aus meiner Sicht - Vollendetes erlebt habe. Das war alles andere als perfekt, mit jeder Menge Schwiergkeiten, Hürden, Problemen durchsetzt, die irgendwie gelöst werden mussten, aber das tatsächlich Vollendete darin blieb vom Anfang bis zum Schluss - auch wenn es sich einige wenige Male auch völlig anders hätte entwickeln können - da was es war, das was es ist, das was es im Grunde genommen auch bereits davor war. Wir haben es lediglich aktivert, mit unserem Leben erfüllt. Es angenommen, unseren Teil dazu beigetragen, es so gut es ging am Leben erhalten, vielleicht mit ein paar weiteren Facetten bereichert. Und jetzt ist das nach wie vor vollendet, ganz unabhängig von diversen nicht so schönen realen Gegebenheiten und Veränderungen.

Ein Teil davon, wenngleich natürlich lange nicht alles, mag etwas gewesen sein, dass Britta mir ganz am Anfang einmal sagte: "Bei Dir kann ich so sein wie ich wirklich bin!" Und das galt mindestens ebenso auch umgekehrt. Auf dieser Grundlage wurde die Verbundenheit, die Nähe, die Vertrautheit noch mehr, ein immer engmaschigeres Netz, Netzwerk mit immer mehr Verbindungen auf immer mehr Ebenen. Ehrlichkeit, Wahrheit, Aufrichtigkeit im Umgang miteinander, tatsächlich miteinander kommunizieren können, auch über die Dinge, die man sonst niemandem anvertrauen würde, die man noch nie mit jemandem geteilt hatte, weil das Vertrauen nicht gegeben war. Das war wirklich ein Miteinander, ein Teilen ebenso wie ein sich Öffen, Mitteilen, auch was mitunter eigene Schattenseiten und Ähnliches betraf. Ist natürlich nicht so ganz einfach, so etwas, aber wenn es gelingt, unvergleichlich. Für beide Seiten.

Es war echt! Eine wirkliche, in jeder Hinsicht existierende Beziehung zueinander, miteinander. Wir beide, so wie wir waren, wie wir sind. Samt allen Qualitäten, samt allen Fehlern, samt allem Positiven, samt allem Negativen. In Liebe, aus Liebe.

Einmal sozusagen "The Real Thing"! Und das passiert nach all den davorgegangenen Katastrophe ausgerechnet jemandem wie mir, der ich in einiger Hinsicht selbst alles andere als einfach bin, was mir durchaus bewusst ist, aber kein Grund, mich deshalb den Irrtümern anderer anzupassen, ich war immer und bin einfach in vielem zu anders als üblich. Sozusagen mehr Alternative als Mainsstream.

Britta wusste im voraus, worauf sie sich einließ, aber auch, wie sie mit jemandem wie mir umgehen konnte. Sie traute sich das tatsächlich auch selbst zu, und das gelang ihr auch ganz hervorragend.
Dieses eine Mal hat das tatsächlich funktioniert. Ein Mal! Immerhin!

Ein Kapitel, ein Abschnitt mag zu Ende sein, aber möglicher Weise ist es noch nicht die ganze Geschichte. Und die mag sich weiterentwickeln, vollenden, oder wieder vollendet sein, womöglich auf andere Art, wenn wir einander - was sich hoffe - in welcher Form auch immer wieder begegnen. Wo auch immer, wann auch immer.

Im Grunde genommen war ich ohnehin den Großteil meines Lebens alleine, sogar mitunter gerade in einer Beziehung. Die einzige Zeit in der ich es nicht war, war die Zeit mit Britta. Die ist vorbei.

Aber einen Ersatz, jemanden, der diesen Platz tatsächlich einnehmen könnte, kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen. Was auch ok ist. Keine halben Sachen.
 
Hallo Faydit, ... soeben las ich deine erneuten Zeilen und lies diese erst einmal auf mich wirken, ehe ich nun hier, darauf hin reagierend am Tippen bin.

Kurz überlegte ich, in der Art zu reagieren, in dem ich dir von meinen verstorbenen Ehefrauen und den einmaligen wunderbaren Beziehungen schreiben würde, öffentlich schreiben würde, wie ich es heute umschreiben würde. Selbst entschloss ich mich es, aus mir selbstbewussten Gründen, nicht so zu tun.

Ich schließe mich einigen dir bereits Antwortenden an, welche in deren Art und Weise schieben, dass sie ebenfalls deine Zeilen lasen.

Deine Zeilen werden gelesen. Das könnte bereits etwas für dich sein. Vielleicht reichte dies, vielleicht auch nicht.

Ein Helfer-, Heiler- und Tröstersyndrom belebt mich nicht, auch lösen deine Zeilen, bei mir, solches nicht aus und vielleicht bedarfst du auch kaum Hilfe und kaum ein Verstehen deiner, von dir fremden Menschen.

Vielleicht ist dir bewusst, dass Britta dir hier weniger antworten wird und vielleicht ist es dir dennoch wichtig, dass jemand deine Zeilen, an sie liest, vielleicht auch nicht.

Es wird weiterhin deine Entscheidung bleiben, hier an sie zu schreiben, andere und mich es somit mitlesen und auch mitreagieren zu lassen.

Du selbst könntest dabei spüren was dir dabei gut tut und was weniger, was du an Gefühlen pflegen und wachzuhalten wünschst.

Selbst machte mich das Versterben der Menschen, welche mir am wichtigsten waren und immer noch sind, nicht zum Opfer des Zurückgelassenen, nicht zum Einsamen, welcher die mir am Wichtigsten nicht mehr derart erreichen kann wie ich es unbedingt bräuchte. Und deren Versterben machte mich nicht zu dem was ich ohne sie wäre und immer noch bin.

Für mich war es eine Kunst, eine Lehre ein Ringen, weiter zu lieben, die Verstorbenen und die immer noch Lebenden zugleich, ohne Übergewicht zu den einen noch zu den anderen zu unterliegen.

Selbst erkenne ich mich selbst nicht als den Überlebenden, im Verlust dessen, ohne dem ich nicht sein kann und will, sondern als den welcher immer noch die liebt, obwohl sie nicht mehr leben.

Heute und in Zukunft muss ich nichts und niemanden mir selbst ersetzen, in dem ich wenigstens annähernd ähnliches leben wollte was ich einst leben durfte. Damals und Heute war und ist mir das Leben immer neu und nie das Selbe.

Zu mir gehörte niemand, als meine Ehefrauen noch lebten, sondern sie blieben aus Liebe bei mir und wurden genommen, nicht weil die Liebe schwächelte, nicht weil sie erkaltete, oder es eher eine Kompromissbeziehung war, sondern weil die Sterblichkeit, im hässlichen Gewand der Krankeit, ein Ende machte, zumindest vorerst mit deren Leben. Mich lies bisher das Leben noch Leben und somit auch weiter lieben. Selbst neige ich mich zum Leben und bleibe bei der Liebe, als dass ich zu lange beim Leid und Leiden verweile. Dazu darf und kann ich mich ganz allein selbst hinbewegen. Da kann mir keiner und niemand wirklich direkt helfen.

Wenn ich die Sterblichkeit, die meiner wichtigsten, unersetzlichen und geliebten Menschen und die Eigene nicht ertragen könnte, dann wäre ich auch entsprechend weniger Lebensfähig und Liebesfähig. Würde ich mich weniger Lebensstatk erleben, würde ich entweder darin verloren gehen, oder mich daraus hinausbewegen wollen. Zu wissen was ich fühlen und spüren möchte und zwar das was im Bereich des Möglichen liegt, lässt zumindest mich selbst vom Unwohlen wegtreten, oder wenigsten versuchen davon wegzutreten.

Als ich aber noch trauerte und dies bedeutete für mich, es nicht akzeptieren zu können und zu wollen, dass mir die fehlen, ohne welche ich nicht sein konnte und ohne denen ich nicht sein wollte, musste ich erst solange trauern, bis mir meine Trauer selbst zum Übel wurde. Das Übel zeigte sich in seelischen und körperlichen Erkrankungen und unfreiwilligen daraus folgenden Abhängigkeiten.

Nun habe ich doch mehr getippt, als ich vorhatte und lasse es aber dennoch so stehen und lösche es nicht.

Besinne mich lieber wieder auf deine Zeilen und werde ja lesen, oder auch nicht, wie und was du schreiben wirst.
 
Hi Faydit,

ich kenne das Tal der Tränen durch dass Du jetzt gehst auch aus eigener Erfahrung. Nichts (außer vielleicht der Verlust eines Kindes) ist mit dem Schmerz zu vergleichen den man empfindet wenn der Partner/die Partnerin stirbt. Die Welt der anderen dreht sich weiter, aber die eigene bleibt stehen.

Was ich Dir aber auf jeden Fall sagen möchte ist, das die Verbindung nicht abreißt. Sie wird langsam weniger intensiv wenn beide verstanden haben, das jeder seinen Weg im Moment woanders weitergehen muss, aber trotzdem bleibt sie aufrecht und spürbar, selbst falls Du doch irgendwann eine neue Beziehung (die keinesfalls ein Betrug an Deiner verstorbenen Partnerin ist) eingehen möchtest.

Ich finde es gut dass Du hier schreibst, es hilft sich seine Gefühle von der Seele reden/schreiben zu können.

Alles Liebe,
Fen
 
Die Welt der anderen dreht sich weiter, aber die eigene bleibt stehen.

Das ist in der Tat eine ganz eigenartige Erfahrung. Oder so wie ich es irgendwann erfasst habe, dem Tod ist strahlender Sonnenschein ziemlich egal. Menschen sterben trotzdem, ob so wie in diesem Fall, bei einem Unfall, im Irak oder sonstwo in einem Krieg, und irgendwo in der Nähe kann zugleich ein völlig anderes, konträres Leben stattfinden. So ferne diejenigen von diesem "Anderen" nicht all zu viel mitbekommen.

Auf der anderen Seite gibt es vermutlich im Leben vieler Menschen so ganz bestimmte Momente, in denen etwas passiert, und danach ist vieles oder auch nichts mehr so wie davor. Nicht nur, das was passiert ist, sich verändert hat, ist anders, sondern auch man selbst, die eigene Wahrnehmung, die eigenen Gewichtungen, Wertigkeiten können sich verändern, die Sichtweise auf vieles, ebenso wie eine Menge an Plänen, Wünschen, Zielen, die auf einmal nicht mehr realisierbar sind.

Gravierende Ereignisse, Veränderungen betreffen selten nur eine Person alleine, sie ziehen weitere Kreise, verändern auch zumindest im näheren Umfeld, im Leben anderer eine Menge.

Sie hinterlassen Spuren, reale, sichtbare und weniger sichtbare, auf den ersten Blick weniger erkennbare, beispielsweise im Bewusstsein, in der Seele...

Und jeder, den die "Wellen" auch berührt haben, muss dann irgendwie auf seine Art damit klarkommen. Es irgendwie verdauen, verarbeiten.

Nur, zurück gibt es keines.
 
Was ich Dir aber auf jeden Fall sagen möchte ist, das die Verbindung nicht abreißt. Sie wird langsam weniger intensiv wenn beide verstanden haben, das jeder seinen Weg im Moment woanders weitergehen muss, aber trotzdem bleibt sie aufrecht und spürbar, selbst falls Du doch irgendwann eine neue Beziehung (die keinesfalls ein Betrug an Deiner verstorbenen Partnerin ist) eingehen möchtest.

Dazu auch noch was:

Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Entscheidung für einige sicher schwer nachvollziehbar sein könnte.

Ich werde also irgendwie vermutlich zu diesem Bereich hier ohnehin noch in einiger Hinsicht ein wenig was schreiben, schätze ich. Vielleicht wird das Ganze dann für Außenstehende etwas verständlicher.

Natürlich ist jede Beziehung auf ihre Art für die Beteiligten (hoffentlich) etwas Besonderes, in diesem Fall war es allerdings, zumindest so weit ich das selbst beurteilen kann, in sehr komplexerer Hinsicht etwas durchaus Außergewöhnliches, gerade verglichen mit allem das ich sonst diesbezüglich erlebt hatte. Samt allem darin an Licht und Schatten.

Nun habe ich aber heuer einige durchaus eigenartige Dinge erlebt, uns betreffend, vor allem aber in der Zeit nach Britta's Tod, die allesamt ziemlich anders waren, sich auch völlig anders anfühlten als das was ich bis dahin beim Tod eines einem nahestehenden Menschen bisher erlebt hatte.

Auf Grund einiger dieser Dinge ist mir zwar durchaus bewusst, dass der Mensch, die Frau die ich geliebt habe, tot ist, völlig klar. Nur ist irgendetwas von ihr nach wie vor noch da, spürbar, erlebbar, wahrnehmbar, und das trägt ganz eindeutig und unverwechselbar sozusagen Britta's Signatur, das ist ihre Schwingung, ihre Energie, und genau die ist etwas, das ich überall erkennen würde, und das ist nach wie vor alles andere als tot, im Gegenteil, eben auf andere Art als bisher etwas äußerst Lebendiges.
Es ist nicht dasselbe wie davon, auch klar, aber sozusagen die Essenz darin ist identisch, und das ist nach wie vor mit mir verbunden, warum auch immer. Erklären kann ich es auch nicht, es ist eben so. Anders als sonst.

Und so lange das so ist, so lange das so bleibt, was ja nicht nur von mir alleine abhängt, vermutlich sogar von mir am Allerwenigsten - ich kann es lediglich wahrnehmen, registrieren, annehmen, aber es kommt ja nicht von mir selbst - ist für mich natürlich klarer Weise auch unsere Beziehung, wenn man so will, aktiv, gültig, sie ist eben ein wenig anders als davor, aber die Essenz davon, das was immer auch ein wesentlicher, der verbindendeTeil davon war, ist nach wie vor da, warum auch immer. Die (energetische) Verbindung steht noch, ist nach wie vor aktiv. Und genau so fühlt es sich auch an, ich bin nicht alleine, wie ich es befürchtet hatte, im Gegenteil.
Und das ist trotz allem anderen nicht nur schön, beruhigend, sondern natürlich auch durchaus irgendwie eigenartig. So wie einiges andere in der letzten Zeit.

Ich bin, obwohl Britta gestorben ist, trotzdem nicht alleine, nicht so wie davor. Die Verbindung, der Draht zueinander ist - warum auch immer - noch immer da, obwohl er es vielleicht gar nicht mehr sein sollte. In diesem Fall, denke ich aber, ist es aber für uns beide gut, dass es genau so ist, das so tatsächlich funktioniert hat.

Ganz einfach deshalb, weil sozusagen ein Abschnitt, ein Kapitel zu Ende ist, aber anscheinend noch lange nicht die ganze Geschichte.
Wir haben ja eigentlich noch etwas miteinander vor, in gewisser Weise, vielleicht bindet uns das ja nach wie vor sogar noch jetzt aneinander, was zugleich genau dafür äußerst gut ist, positiv ist, mich hoffen lässt, dass uns das möglicher Weise auch tatsächlich gelingen könnte.
Und falls nicht werden wir einander wohl dann eben auf andere Weise wieder begegnen.

Wenn es anders wäre, ich das Ganze anders erleben würde, würde ich damit auch anders umgehen, andere Entscheidungen treffen, aber wenn ich schon ein derartiges Geschenk bekommen, werde ich das bestimmt nicht ignorieren oder gar wegwerfen.

Warum also sollte ich jemanden Anderen wollen, wenn ich im voraus weiß, dass es niemanden gibt, der auch nur annähernd in die Nähe dessen kommen könnte, was das war, was wir hatten, was ich hatte? Ich weiß warum, und ich weiß, warum genau das mit niemandem Anderen so möglich wäre, es würde etwas völlig anderes dabei rauskommen, allerdings nichts, das das übertreffen könnte. Und damit ergibt es für mich keinen Sinn.

Das Thema Frauen, Beziehungen und ich hatte ich eigentlich bereits abgehakt, ich hatte einfach die Schnauze voll von dem was ich bis dahin erlebt hatte. Hatte keinen Bock auf den üblichen Schwachsinn mehr. Der so weit ich das beurteilen konnte, um mich herum ja auch nirgendwo, bei niemandem anders ablief. Habe ich zumindest noch nie erlebt. Ich wollte etwas Anderes, aber ich konnte mir nicht mehr vorstellen, dass so etwas zwischen zwei Menschen hier tatsächlich auch nur einmal wirklich funktionieren könnte, schon gar nicht in einer Welt des Scheins wie dieser.

Und dann läuft mir genau zu diesem Zeitpunkt Britta über den Weg, und von Anfang an, auf Anhieb war mit ihr alles völlig anders, einmal, dieses eine Mal war's richtig, in jeder Hinsicht, hat tatsächlich funktioniert. Ein einziges Mal! Aber immerhin, ein Mal hatte ich etwas so wie ich es mir vorgestellt hatte. Man könnte vielleicht auch sagen dass sich etwas in mir an etwas erinnert hatte, das hier auf diese Art anscheinend selten funktioniert, warum auch immer, aber nachdem die Erinnerung daran da war, musste die ja von irgendwoher gekommen sein. Und dann erfüllt sich genau so etwas doch noch tatsächlich hier.
Für so etwas kann man nur dankbar sein, gerade in dieser Welt, in dieser Zeit.

Menschen sind, außer für oberflächliche Dinge nicht beliebig austauschbar, nicht beliebig ersetzbar, was die tatsächlichen wichtigen, sozusagen unsichtbaren Faktoren, um die es tatsächlich geht, betrifft, ohnehin nicht. Zumindest nicht so wie ich das sehe.

Britta fehlt mir, natürlich! Aber mir fehlt nichts, das mir jemand anderer vielleicht irgendwie geben könnte. Außer den Entzugserscheinungen, sie betreffend, habe ich sozusagen keinen Mangel, kein Defizit aufzufüllen oder zu kompensieren. Man tauscht einen Diamanten nicht gegen ein bisschen Modeschmuck ein, ich zumindest nicht.

Die paar Jahre, die mir vielleicht noch bleiben, verbringe ich, denke ich, lieber ohne all zu viele neue Komplikationen und zwischenmenschliche Ver(w)irrungen. Und danach sehen wir uns ohnehin wieder. Was das betrifft, bin ich mir inzwischen sicherer als jemals zuvor. Also was soll's, das bisschen Zeit ist schnell vorbei.

Die eine große Sache in diesem Leben, das Einzige, das mir wirklich wichtig und kostbar war, liegt hinter mir, leider. Zumindest in der Art wie bisher. Aber immerhin, wenigstens die hat, im Gegensatz zu so ziemlich allem anderen tatsächlich funktioniert. Aber die hatte ich, und die bleibt, die nehme ich mit als das Wichtigste in diesem Leben. Und doch ist das mit ziemlicher Sicherheit kein Ende.

Ich gebe hier ja auch keine Empfehlung an andere ab, vielleicht ist eben in anderen Fällen einiges ganz anders, ich selbst kannte Ähnlcihes bisher ja auch nur ganz anders, vielleicht einiges ähnlich, ich kann nur versuchen, das zu formulieren, was ich mitbekomme, wie ich einiges erlebe oder erlebt habe.
 
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Liebe und nicht bloss einer vertraglichen Partnerschaft...
Und es scheint, es ergibt einen Sinn, daß Du noch bleibst...
Was hättet Ihr vorgehabt, was Du jetzt vollenden kannst?
Was kannst Du weitergeben?

Vertragliche Partnerschaft was das ohnehin nie eine. In keiner Hinsicht.

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Worauf begründet sich das was Dir so scheint? Wäre ja ein interessantes Thema, die Unterschiede zwischen Schein und Sein zu erörtern. Zwischen scheinbarer, subjektiver, gefilterter Wahrnehmung und der Wirklichkeit, dem was ist. Führt hier aber vielleicht doch zu weit. Mich würde es nur interessieren, was Dich das so und nicht anders vermuten lässt, also worauf Deine Annahme, Vemutung, denn mehr kann das ja nicht sein, tatsächlich gründet.

-

Vollenden ist ein sehr großes Wort, dessen ich mich ungern bediene, zumal es auch zumeist einen noch viel, viel größeren Schatten hat, und somit auch in vielerlei Hinsicht ziemliche Schäden verursachen kann. Zumeist allerdings für andere Menschen als den/die "Vollender" selbst.

So gesehen, vollenden möchte ich, glaube ich, lieber nichts.

Nehmen wir beispielsweise einmal an, dass es Dinge geben könnte, die so etwas wie Vollendung bereits in sich selbst tragen. Was gäbe es an denen dann zu vollenden? Das Einzige, das man machen könnte wäre, zu versuchen, diese Vollendung vor Schaden zu bewahren, darauf zu achten, dass sie nicht beschädigt oder gar zerstört wird.

Und dann nehmen wir auch einmal an, dass es Dinge geben könnte, bei denen es besser wäre, wenn sie erst gar nicht vollendet werden würden, oder überhaupt erst gar nicht in Angriff genommen worden wären, einfach, weil ihre "Vollendung", die durchaus bestimmten Zwecken dienen mag, in Relation zu einem möglichen Nutzen weitaus mehr an Schäden verursacht (hat), somit die Vollendung auf einer Seite auf der anderen Seite weitaus mehr negative Resultate erschaffen hat.

Wir leben in einer Welt, in der wir auf Erfolg, Fortschritt, Zielerreichung gedrillt worden sind, gedrillt werden, mitunter um jeden Preis, und der Preis, den ein Einzelner ebenso wie das menschliche Kollektiv dafür in Summe zahlt, ist inzwischen bereits alles andere als gering.

Vielleicht wäre es also mitunter ratsamer, einiges eben nicht zu tun, zumindest nicht als Selbstzweck, oder um ein bestimmtes Programm zu erfüllen, auf dessen Erfüllung man konditioniert wurde.
Man könnte ja so etwas wie Vollendung eventuell auch einfach irgendwie, irgendwo entdecken, falls sie der menschliche Vollendungsdrang sie dort noch nicht vollständig zerstört hat.

Rein philosophisch oder auch psychologisch betrachtet wäre natürlich das Thema erst recht interessant, man könnte sich ja beispielsweise die Frage stellen, in wie weit der Wunsch, etwas vollenden zu wollen, oder der Glaube, etwas vollenden zu müssen nicht eventuell bereits selbst so etwas wie zwanghafte oder auch pathologische Züge in sich tragen könnte.

Womit der Versuch alleine, der Weg selbst, ganz unabhängig davon, wie er nun tatsächlich beschaffen sein mag, eigentlich dem Prinzip von Vollendung an sich widersprechen würde, was zugleich bedeuten könnte, dass man auf einem derartigen Weg möglicher Weise tun könnte, was man will, man würde dem eigentlichen Ziel in keiner Weise näherkommen können. Man würde das natürlich irgendwann merken, und die Anstrengungen womöglich erst recht erhöhen, was die Unmöglichkeit zugleich weiter vergößern würde. Man würde also wie ein Hamster im Rad laufen und laufen, und käme doch nicht von der Stelle.

Womit sich möglicher Weise einige Wege zur Vollendung durchaus eher als Art sinnbefreite Beschäftigungstherapie entpuppen könnten. Was ja auch vielleicht gar nicht so schlecht ist, man hat immerhin was zu tun, ein (unerreichbares) Ziel vor Augen, oder wähnt dieses zumindest irgendwo hinter einem angenommenen Horizont, der sich naturgemäß ja auch mit jedem Schritt näher zu ihm hin ebenso weit von jemandem entfernt, und kommt nicht auf diverse andere dumme Gedanken.

Was ich damit andeuten möchte ist, vielleicht kann man selbst Vollendung, etwas Vollendetes gar nicht finden, oder selbst tatsächlich etwas vollenden, weil in dem Fall womöglich immer etwas dafür Nötige fehlt. "Es" finden einen, oder tut es nicht, und dann mag es vielleicht davon abhängen, ob man "es" erkennen kann, oder übersieht. Vielleicht wäre es ja mitunter so einfach, vielleicht auch nicht.

Mir gefällt diese Idee eigentlich viel besser als die Alternativen, einfach, weil sie eine Art schlichte, einfache Eleganz und Schönheit in sich trägt, sozusagen bereits ein kleines Stück Vollendung, wenn man so will. Das da ist und nur darauf wartet, gesehen, wahrgenommen, erkannt zu werden.

Warum also kompliziert, wenn's einfach auch geht...

Nur mal so als ein paar Denkansätze in den Raum gestellt, ist ja eigentlich nicht das Thema hier.

-

Mit dem Weitergeben ist es ähnlich schwierig.

Etwa tatsächlich Weiterzugeben ist eine derartig komplizierte, komplexe Angelegenheit, dass sie überhaupt nur unter ganz bestimmten Vorraussetzungen möglich ist. Außer, es geht darum, etwas auswendig Gelerntes oder selbst Antrainiertes, Geübtes, Übbares weiterzugeben.

Alles, das darüber hinausgeht, bedarf bestimmter Arten der Kommunikation, eine Interaktion, eine Art von Dialog, Austausch, und die funktioniert nur in wenigen Fällen tatsächlich. Oft sogar dann nicht oder nur bis zu bestimmten Grenzen. So ferne also die dafür nötigen Rahmenbedingungen gar nicht gegeben sind, was nun einmal der Normalfall ist, kann der Versuch, etwas sozusagen ins Blaue hinein weitergeben zu wollen, ebenfalls durchaus mehr Schaden anrichten als er wem nützen mag.

Weitergeben hängt nicht nur vom Sender alleine und nicht nur vom Empfänger alleine ab, allerdings dürften die Irrtümer großteil eher auf Empfängerseite stattfinden. Und so mag es geschehen, dass etwas, das in besster Absicht zu vermitteln versucht worden war, auf Grund von Irrtümern, Missverständnissen, mangelnder fachlicher oder anderer Grundvorraussetzungen nicht nur fehlinterpretiert, falsch verstanden werden kann, sondern sich auch sogar ins Gegenteil verkehren kann, völlig falsch ankommen kann, die möglichen Fehlerquellen sind zahllos.

Es mag also möglicher Weise im eigenen ebenso wie im Interesse anderer sein, Dinge, Inhalte eben nicht weiterzugeben, so ferne nicht bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sind, die zumindest die Wahrscheinlichkeit diverser möglicher Irrtümer ein wenig verringern kann.

Nicht zuletzt deshalb schreibe ich hier auch an jemanden, der nicht mehr da ist. Die tatsächlichen Leser sind also eine Art Zaungäste, wie wenn man sich etwas im Fernsehen ansieht.

Natürlich kann das gerade in diesem speziellen Fall nur eine Art Ersatzkommunikation sein. Vor allem schreibe ich das hier für mich selber, um ein paar Dinge etwas besser auf die Reihe zu bekommen, zugleich ist es auch ein wenig anders, wenn man etwas schreibt und das dann sozusagen in der Schublade verstaut als wenn man es zumindest für andere lesbar macht. Trotz aller Riskiken, dass eine Menge falsch verstanden werden wird, ganz ander ankommt als es eigentlich meine Absicht gewesen sein mag.
Und natürlich ist das hier in vielerlei Hinsicht nicht das, was ich bis vor Kurzem gewöhnt war, an das ich mich auch sehr gewöhnt hatte, und das mir mangels des dafür geeigneten Gegenübers inzwischen schmerzlich fehlt. Kann es gar nicht sein.

Aber eben, ein wirklicher Dialog, eine tatsächliche Kommunikation ist das hier großteils nicht, lediglich eine Art indirekte. Ist natürlich auch kein Zufall, sondern beruht auf diversen Erfahrungen in diesem Forum und auf anderen ähnlichen Plattformen, mit diversen früheren Versuchen einer etwas direkteren Kommunikation, die leider in den seltensten Fällen auch nur eingermaßen zu den Resultaten geführt haben, die ich mir damals erhofft hätte.

Liegt wohl in der Natur der Sache, in der Struktur einer Forumskommunikation, die nun einmal in vielerlei Hinsicht eine systemimmanente Fehlkommunikation ist oder gerne wird, zumindest in einiger Hinsicht, ein Umstand, der so gut wie allen Social Media Plattformen und Ähnlichem anhaftet.



Man könnte sich also meiner Ansicht durchaus Gedanken darüber machen, was man warum überhaupt vollenden möchte oder was man wem wie weitergeben will. Oder auch über eine ganze Menge anderer Dinge...

...die vielleicht bei näherer Betrachtung auch ganz schön traurig sind, in dieser Welt.
 
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