Typischer Denkfehler. Du sprichst von Wohlbefinden nach menschlichen Maßstäben, Gott sieht das ganze Bild. Du erkennst keinen Nutzen im Leid, da du trotz all deiner vorgeschützten Religiosität dieses Leben für das wahre hältst, Gott sieht zeitweilig inkarnierte Seelen, die Dramen durchlaufen, aus denen sie lernen sollen.
Du bist eine Comicfigur, die nicht kapiert, warum sie nicht das ganze Heft über unbehelligt am Strand liegen darf.
Gott will sicher das Gute, vor allem dass alles letzten Endes gut geht.
Ich denke nicht, dass Gott den Menschen mit Absicht und aus Wohllust irgendein Leid schickt, nur weil es schön ist, dass er, nämlich Gott, etwas zu erleben hat. Diese Wohllust braucht Gott nicht und noch weniger braucht Gott irgendwelche Geschöpfe und somit auch uns Menschen für so einen Zweck. Gott will Gutes.
Gott will Liebe verteilen, Liebe geben, Liebe schenken. Gott will, dass Liebe fließt. Weil Gott in sich verschiedene Ebenen hat, kann er das auch in sich selber ausführen. Deshalb braucht Gott im Prinzip für seine Liebe nicht unbedingt etwas, was außerhalb von ihm ist - also nicht einmal die gesamte Schöpfung, und erst recht nicht uns Menschen. Es ist Gott lediglich lieber, auch Objekte für seine Liebe zu haben.
Seine Liebe entfaltet sich in einer schier unendlich lang andauernden Schöpfung mit Objekten nur reicher. Vor allem deswegen, weil es in der langen Schöpfung verschiedene Wege einer eigenen Entfaltung gibt. Diese ergibt sich aus der Eigenständigkeit und dem absolut freien Willen von uns Wesen.
Die besondere Eigenständigkeit und der freie Wille, das ist das Gute, das Gott will und das er uns ununterbrochen schenkt. Darin gehen wir schon seit undenklich langer Zeit. Dass wir uns dabei weit von unserer ursprünglichen Lichtwelt entfernt haben und in die dichte Materie gegangen sind, dafür war vor der Materiebildung unsere eigene Lust verantwortlich.
Immer will Gott das Gute. Das oberste Gute ist das Geschenk, dass wir eine Inkarnation mit Eigenständigkeit und freien Willen ein Leben lang leben dürfen. Dieses Gute begleitet uns ständig und ist etwas ganz Anderes als Leid und Schmerz, die von unserer Erdenschwere und unserer großen Entfernung zu Gott kommen.
Auf der Erde gibt es viele Formen der Reifung der Menschen. Leid und Schmerz sind davon nur eine Möglichkeit.