Brauchen wir einen Schutzpanzer?

Brauchen wir einen Schutzpanzer?

  • Ja, mein Intellekt ist mein Schutzpanzer

    Stimmen: 18 47,4%
  • Ja, latente Unfreundlichkeit ist mein Schutzpanzer

    Stimmen: 8 21,1%
  • Nein

    Stimmen: 17 44,7%

  • Umfrageteilnehmer
    38
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Was Schutz und Offenheit betrifft schließe ich mich vor Allem Luquonda an.
Wenn ich allerdings müde bin und jemand mir mit schlechter Laune kommt, gehe ich auch gern mal aus dem Weg oder sage, dass ich nicht bereit bin, mich jetzt anstrengenden Stimmungen auszusetzen. Problemlösung vertagen. Im Allgemeinen sorge ich dafür offen zu sein, aber einen Raum um mich zu erhalten, der für aggressive Attacken nicht empfänglich ist. Ich versuche mit der Botschaft konstruktiv umzugehen und mich nicht persönlich verletzen zu lassen. Oft hat die Person, welche unangenehme Gefühle losschickt Gründe dafür, die ich verarbeiten sollte. Ist die schlechte Laune oder Agression aber ein Geladen-sein aus Gründen, die mich nicht persönlich betreffen, dann werde ich auch nicht getroffen und kann entscheiden, ob ich es zulasse, den Raum mit diesen Emotionen färben zu lassen oder ob ich ablehne, bzw. selbst den Raum verlasse, oder lüfte oder was eben gerade passt.
 
Hallo,

Ich hatte vor einigen Jahren einen ziemlich krassen Schutzmantel. Meine erste Beziehung verlief alles andere als toll. Mein Partner ging fremd, er log wo er nur konnte, war sehr aggressiv und hat mir oft zu verstehen gegeben, das ich nichts wert sei. Wir waren zwei Jahre zusammen. In dieser Zeit hab ich irgendwann gelernt diese Dinge wegzuschieben, nichts mehr an mich heranzulassen, ich hab nur noch einen Teil von mir gelebt. Ich hab kaum noch etwas gespürt. Ich war nicht ich, aber ich hab existiert (drück es mal so aus). Als ich die Beziehung nach zwei Jahren Gott sei Dank beendet habe ging es mir zwar besser aber ich hatte unwahscheinliche Verlustängste. Ich sah in jedem Mann meinen Exfreund. Ich hatte Angst das sich alles wiederholt und somit ließ ich niemanden an mich heran. Ich habe damals eine ziemliche Mauer hochgezogen. Sobald mir jemand zu nahe kam, ließ ich ihn abblitzen. Die meisten haben meine Reaktion nicht verstanden, wie sollten sie auch *lach* naja ich dachte eben ich wäre so sicherer und das Leben könnte mir nichts mehr anhaben. So hatte ich die Kontrolle und ich konnte die Dinge steuern, konnte gewisse Sachen zulassen oder auch nicht. Bis ich nach einiger Zeit jemanden kennenlernte der mich vom Gegenteil überzeugte. Meine Mauer fing an zu bröckeln und mit jedem imaginären Stein der fiel, kamen die Gefühle zurück. Ich konnte lachen, ich konnte weinen, ich konnte meine Meinung äußern ohne Angst haben zu müssen........ich war wieder ich, ich war wieder ein Mensch.

Heute denke ich anders, manchmal benötigt man vielleicht einen Schutzpanzer um überleben zu können...aber er beraubt auch an Leben.
Mir ist es nun egal, ob ich in ein offenes Messer renne oder nicht. Es gibt für nichts eine Garantie und was zählt ist letztendlich der Augenblick an sich.
In meinen Augen war diese Zeit in der ich alles weggeschoben hab, verlorene Zeit. Was gibt es schöneres, als seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, ihnen nachzugeben........zu wissen das man lebt.......und nicht funktioniert?!!
Hat man diese Dinge abgelegt befindet man sich, meiner Meinung nach, nur noch in einer Hülle, der Rest ist wohl schon tot.:rolleyes:

Liebe Grüße
Hamied:kiss4:




 
Auch auf die Gefahr hin, für dumm gehalten zu werden:

Aber was ist denn ein Schutzpanzer?

Ich persönlich besitzte auf unterschiedlichen Ebenen Schilde, um mich vor unerwünschten Energien abschirmen.
Zum einen weil ich ein sehr empathisch veranlagter Mensch bin, zum anderen, weil ich mich vor "Angriffen" anderer schützen will, wie es mir leider schon einige Male passiert ist.

Ich denke, dass ein gewisser Schutz, grad z.B. auf Astralreisen usw. wichtig ist, weil man sich durchaus soetwas wie "Energieparasiten" einfangen kann... oder anderes.
Und ich empfinde es als sehr angenehm, nicht immer die Emotionen und "Gedanken" anderer mitzubekommen, wenn ich es nicht will.

Der Unterschied zu einem Panzer ist unter anderem, dass Schilde durchaus mobil und "flexibel" sind.
Und unterschiedliche Beschaffenheiten haben können.
Können Panzer zwar auch, aber Panzer sind starr und unbeweglich, ebenso wie Mauern.
Also auch zum Schutz nicht grade geeignet...

LG
Rait
 
sanhei schrieb:
Wie ich mit Bedauern feststelle, bin ich wieder mal dabei, gegen die Mainstream zu schwimmen *seufz*. Fate...

Ja, ich denke, dass wir - unter bestimmten Umständen - durchaus einen Schutzpanzer brauchen. Warum? Ganz einfach: Wir leben in einer Welt, die, wie jedes Ding in diesem Universum, zwei Seiten hat - eine freundliche und eine feindliche Seite. Münzen mit nur einer Seite gibt es leider nicht, zumindest nicht auf dieser Ebene.

Ich glaube, dass auch dies eine Aufgabe ist, die wir bewältigen sollen: Differenzieren lernen. Wer sich zu sehr öffnet, wer nicht achtet, wem gegenüber er sich öffnet, wer sich verletzlich macht - wird auch verletzt werden. Falsches Vertrauen ist ebenso schädlich wie gar kein Vertrauen. Jedes "Zuviel" ist schädlich, wie in der Medizin, so auch im Leben. Ich persönlich neige dazu, jedes Extrem zu meiden: Die Welt nur noch rosarot zu sehen und ihre Schwachstellen zu verleugnen, macht sie nicht besser.

Klingt vielleicht hart, ist aber so. Ganz besonders im Geschäftsleben.

Wer von euch noch nie von einem Freund enttäuscht, einem Geliebten verraten, einem geldgierigen Aasgeier übers Ohr gehauen wurde oder in irgend einer anderen Weise unangenehme Erfahrungen gemacht hat, werfe den ersten Stein.

Jedes Ding hat seine Zeit, heißt es. Auch der Schutz und die Offenheit.

Und jetzt: Kreuzigt mich!


:danke:
wieso kreuzigen

ich bin begeistert von deinen Worten.
Sie sind so wahr!
Man braucht in dieser Gesellschaft teilweise einen Schutzpanzer!
Nur man braucht das gewisse Gespür dafür.
Ich danke dir für deine Worte
 
Hallo !

Schutzpanzer, egal welcher Art, ist etwas, um uns zu schützen durch Abgrenzung von etwas. Doch das was sich da abgrenzen will und was uns abgrenzt von unserem wahren Selbst, ist das Ego. Und das Ego ist mannigfaltig und trickreich, kennt also eine Menge Wege, uns zu blockieren oder auch zu schützen.

Doch die Frage lautet ja: Brauchen wir einen Schutzpanzer ? Meine Meinung: nein ! Klar, das Ego, solange wir es leben, braucht einen, doch wir müssen ja nicht immer unser Ego leben ! ;)

Die Seele braucht keinen Schutz ? Vor was sollte sie sich auch schützen ? Die Seele ist mit allem verbunden, alles ist Eins.

Im Grunde ist der Schutzpanzer kein Schutz, sondern eine Abgrenzung von sich selbst, von einem Teil der eigenen Seele.

Liebe Grüße
Gabi
 
naja man muss sich ja nicht gleich einen panzer zulegen, aber eine art schutzschild ist sicher nicht schlecht.

den hab ich mir schon zugelegt, aber nicht in form von unfreundlichkeit oder so, sondern in form einer art hülle, die mich umgibt, hier kann nichts durch, das ich ausdrücklich möchte, diese hülle schützt mich.
 
ich glaube nicht, daß wir einen Schutzpanzer brauchen, ich würde es eher "Konfliktbewußtsein" nennen. Mit einem Schutzpanzer kann keine Nähe entstehen, freundliche wie feindliche Angriffe werden ja daran abprallen. Jetzt hat man natürlich die Vorstellung, daß man den Schutzpanzer ja nicht immer anhaben muß. Was soll ich abends am Lagerfeuer mit dem schweren Blech, gelle?! Nur: weil ich tagsüber das ganze Zeug immer mit mir rumgetragen habe, bin ich abends energieleer und kann mich meinen Freunden gar nicht mehr widmen. Ich kann nur noch am Lagerfeuer singen und trinken, gelle?
Leider wählt man nicht zwischen geschützt sein auf der einen Seite und offen sein auf der anderen Seite. Man wählt vielmehr, wenn man auf der einen Seite einen Schutzpanzer erhält, auf der anderen Seite eine extreme Verletzlichkeit, eine Angst sich zu öffnen. Denn Energien verlaufen wellenförmig. Ich kann nicht einfach eine Abwehrhaltung einnehmen, ohne einen Angriff zu erleiden. Das geht mit nichten. Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es heraus.

Also alles hinnehmen? Na klar, warum nicht, solange der nicht-kampfsport-geübte Mensch nicht körperlich angegriffen wird. Man kann sich ja des Konfliktes bewußt sein, der in einem entsteht und es formulieren ("ich fühle mich angegriffen"). Die meisten Menschen lassen dann erstmal die Angriffe ruhen, weil ihnen das gar nicht bewußt ist, daß sie angreifen und weil es auch ungewöhnlich ist, daß jemand darüber spricht und im "Kampf" eine Schwäche äußert. Das Eingestehen von Schwäche- darin liegt die Stärke im Kampf. Ich persönlich habe gaaaaaaar keine Energie, um Angriffe abzuwehren, deshalb erreichen mich Angriffe nicht direkt, sondern höchstens hintenrum. Das mag am TaiChi liegen- man könnte formulieren, daß beim TaiChi der eigene Geist den eigenen Körper "angreift" (also eigentlich "anfaßt") und ihn bewegt. Die geistige Energie bewegt den Körper ohne Muskelanspannung, die Muskulatur bleibt gänzlich in einem weichen Tonus. Wenn man dagegen läuft, ist das komischerweise wie hartes Gummi und bei wirklichem "Tai"(="Großes") Chi hart wie Stein, man prallt zurück und muß sich erst mal schütteln. Wenn Du das Gefühl hast, auf einen Stein gehauen zu haben, der Dir die gesamte Angriffsenergie zurück gibt, dann hast Du erst mal echte Schmerzen. Bei den weichen Kampfsportarten sucht man ja nach dem Aufnehmen der vollständigen angreifenden Energie in das eigene Zentrum. Dann ist der Angriff- nicht der Angreifer- erst mal tot.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
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find ich ja lustig. heute werden ständig alte themen herausgekramt. wie man sieht, lohnt es sich.

ich brauche schutz, weil ich schwach bin. mein schutz ist ein gebet, wenn ich mich schwach fühle. ausserdem trage ich so ein amulett mit einer koransure darin. und so ein glasding, das gegen den bösen blick schützt.

lg
marta:weihna1 :weihna1 :weihna1
 
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