Sheharazade
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Da ich in einem anderen Thread gelesen habe, dass Sabine Tonke von Questico so gerne Botox spritzt und ich davon ausgehe, dass es noch mehr Leute gibt, die sich ihre kleinen Fältchen wegspritzen, wollte ich mal loswerden, wie hunderttausende Tiere jährlich gequält und getötet werden, nur damit der eine oder die andere Zweibeinerin dem Modetrend Faltenfrei nacheifert.
Wie gehen wir Menschen eigentlich mit Lebewesen um, die sich nicht wehren können?
Abgesehen davon, dass es bereits auch menschliche Todesfälle wegen der Botoxspritzerei gibt, aber da ist kein anderer Schuld, sondern nur diejenigen, die so ein Zeugs freiwillig probieren.
Artikel aus der Hamburger Morgenpost
http://www.mopo.de/2008/20080911/hamburg/pano
rama/tierquaelerei_fuer_die_eitelkeit.html
(MOPO vom 11.09.2008 / SEITE 6-7)
Wie gehen wir Menschen eigentlich mit Lebewesen um, die sich nicht wehren können?
Abgesehen davon, dass es bereits auch menschliche Todesfälle wegen der Botoxspritzerei gibt, aber da ist kein anderer Schuld, sondern nur diejenigen, die so ein Zeugs freiwillig probieren.
Artikel aus der Hamburger Morgenpost
http://www.mopo.de/2008/20080911/hamburg/pano
rama/tierquaelerei_fuer_die_eitelkeit.html
BRUTALE EXPERIMENTE FÜR BOTOX
Tierquälerei für die Eitelkeit
Bei Labortests für das Antifaltenmittel
ersticken tausende Mäuse
STEPHANIE LAMPRECHT
Krähenfüße? Zornesfalten? Ruck, zuck eine
Spritze rein, und alles glättet sich: Botox
ist der Mega-Trend in der
Schönheitsindustrie. Kaum eine der Frauen,
die von babyglatter Stirn träumen, kennt den
Preis dafür: Damit ihre Knitter verschwinden,
müssen jedes Jahr hunderttausende Mäuse nach
tagelanger Qual ersticken. Weil der Wirkstoff
das gefährlichste Nervengift der Welt ist,
muss jede produzierte Charge erneut an Tieren
getestet werden. Auch in Hamburg - an einem
geheim gehaltenen Ort.
"Botulinumtoxin" heißt das Gift,
das als "Botox" einen beispiellosen
Siegeszug durch die Schönheitspraxen dieser
Welt angetreten hat und nach
"Viagra" auf Platz zwei der
meistverkauften Medikamente weltweit liegt.
Dabei ist "Botox" nur ein
Markenname, so wie "Aspirin" sich
als Synonym für alle Schmerzmittel
durchgesetzt hat. In Deutschland gibt es drei
Anbieter von Botulinumtoxin: Allergan mit
"Botox", Firma Ipsen mit
"Dysport" und Merz mit
"Xeomin". Merz
("tetesept" und "Merz Spezial
Dragees") testet Xeomin in Hamburg. In
welchem Labor und mit wie vielen Mäusen die
Tierversuche stattfinden, wollte die
Firmensprecherin auf MOPO-Nachfrage nicht
sagen.
Was bei Botox-Tests passiert, erklärt Dr.
Corina Gericke (45), Tierärztin und
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei
"Ärzte gegen Tierversuche":
"Den Mäusen wird das Gift in die
Bauchhöhle injiziert, in verschiedenen Dosen,
bis nach bis zu vier Tagen die Hälfte der
Tiere bei vollem Bewusstsein erstickt ist. Es
ist ein extrem grausamer Test, die Tiere
krepieren elendig." Pro Charge werden
mindestens 100 Mäuse "verbraucht".
Nach Schätzung der Tierschützer sterben
weltweit jährlich bis zu 300000 Mäuse allein
für die Faltenkiller.
Für "Ärzte gegen Tierversuche" ein
Skandal. Corina Gericke: "In Deutschland
und der EU sind Tierversuche für kosmetische
Endprodukte verboten. Da die
"Botox"-Präparate aber auch für
medizinische Zwecke eingesetzt werden, wird
dieses Verbot umgangen."
Tatsächlich sind die Präparate in Deutschland
gar nicht für die Faltenglättung zugelassen
(siehe Text oben), sondern nur für die
Behandlung neurologischer Erkrankungen.
"Xeomin" etwa soll Patienten mit
Lidkrämpfen helfen. Der Einsatz als
Faltenkiller erfolgt "off label",
also jenseits der Zulassung. Der Patient
trägt dabei ein höheres Risiko.
Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet
Botulinumtoxin "Wurstgift", denn
Forscher entdeckten es im 19. Jahrhundert in
vergammelten Wurstkonserven. Die armen
Fleischfreunde, die die bakterienverseuchte
Dosenwurst gegessen hatten, erlitten
Muskellähmungen, die bei den Augenlidern
begannen und sich bis zum Herzstillstand
fortsetzten.
Das Wurstgift ist so gefährlich, dass es sich
sogar als Biowaffe eignen würde: Wenige
Gramm, etwa in die Wasserversorgung einer
Großstadt eingebracht, könnten
hunderttausende Menschen töten.
Wem Tierleid Sorgenfalten bereitet, der
sollte also nicht zur Botox-Spritze greifen,
sondern lieber schreiben: Protestbriefe an
die drei Herstellerfirmen von
Botulinumtoxin-Produkten gibt es unter
www.aerzte-gegen-tierver suche.de.
Info:
Immer mehr Tierversuche
Laut "Ärzte gegen Tierversuche"
steigt die Zahl der Testreihen an Tieren
bundesweit an, besonders in der genetischen
Grundlagenforschung. Es gibt
"genehmigungspflichtige
Tierversuche", etwa für
Forschungsvorhaben und gesetzlich
vorgeschriebene Tierversuche, die nur
angezeigt werden müssen, etwa die
Botox-Tests. In Hamburg wurde laut
Gesundheitsbehörde folgende Anzahl von
Versuchen durchgeführt - wie viele Tiere
dabei starben, konnte die Behörde nicht
sagen
2004 410
2005 333
2006 506
2007 413
Antragsteller u. a. Uni und UKE, das
Bernhard-Nocht-Institut und Pharmafirmen
Botox Nervengift und Medikament
Die Botox-Tierversuche werden nur genehmigt,
weil die Botulinumtoxin-Produkte als
Medikamente gelten. Dass durch die Lähmung
von Gesichtsmuskeln auch Falten geglättet
werden, ist ein zufällig entdeckter
Nebeneffekt. Der massenhafte Einsatz gegen
Falten erfolgt in einer formaljuristischen
Grauzone. Die Medikamente sind in Deutschland
für diese medizinischen Indikationen
zugelassen
- Xeomin Lidkrampf, Schiefhals
- Botox Lidkrampf, verkrampfte Hände nach
Schlaganfall, übermäßiger Schweiß, erhöhte
Speichelproduktion (bei Parkinsonpatienten),
Gesichtszucken
- Dysport Verkrampfungen nach Schlaganfällen,
Gesichtszucken, Lidkrampf
(MOPO vom 11.09.2008 / SEITE 6-7)