SunnyAfternoon
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Was auch im Intersse des IS ist, denn die "abtrünnigen Muslime", die nach Europa vor ihnen fliehen, sind für sie auch Feinde, die es zu vernichten gilt.
Hab zu dem Thema grad in der Zeit einen guten Artikel gefunden
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-03/bruessel-anschlaege-terror
Dem IS geht es darum, Europa zu verändern. Und wenn man sich in jene seiner Veröffentlichungen vertieft, die sich vor allem an die eigenen Anhänger richten, dann wird schnell deutlich, auf welche Weise er das anstrebt. Der IS hat das Konzept von der "Grauzone" entwickelt, die er beseitigen, die er wegbomben will. Der IS will eine Welt, die in Schwarz und Weiß unterteilt ist, in wahre Gläubige und echte Ungläubige. Die Grauzone sind für den IS jene Millionen Muslime, die als europäische Bürger in Europa leben, sich als Teil dieser Gesellschaften fühlen und sich in ihnen engagieren. Die einen Islam leben, der dem IS missfällt. Diese Grauzone soll verschwinden.
Und dafür hat der IS zwei Rezepte: Entweder die Muslime des Westens bekehren sich freiwillig zu ihrer Art des Islam und schließen sich dem "Kalifat" an. Oder sie werden von den europäischen Gesellschaften aus dieser Grauzone herausgedrängt. Letzteres will der IS dadurch erreichen, dass er mit Anschlägen einen Generalverdacht gegen alle Muslime in den Köpfen der Menschen verankert. Je mehr Angst vor Muslimen, so das Kalkül des IS, desto mehr Ausgrenzung und Diskriminierung – und das wiederum triebe den Dschihadisten Rekruten zu.
In Europa, im Westen insgesamt, soll ein Gefühl der permanenten Bedrohung entstehen. Kleine Anschläge, große Anschläge, an verschiedenen Orten, im Idealfall in immer kürzerer Frequenz – das ist der Plan des IS.
Es ist ein schrecklicher, zynischer, mörderischer Plan. Aber es ist ein Plan, den Europas Gesellschaften zu einem guten Teil aktiv durchkreuzen können, indem sie sich nicht einschüchtern lassen und auch im Angesicht der Bedrohungslage nüchtern und besonnen bleiben.